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6 Seiten

Alexis

Erotisches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise
Unterwegs zum Landhaus der Dumpkins fühlte sich Eric alles andere als wohl, erst recht bei dem Gedanken daran, den ganzen Sommer lang bei irgendwelchen Bekannten seiner Eltern zu verbringen. Gesehen hatte er sie noch nie, immer nur gehört wie seine Eltern manchmal von ihnen erzählten und daß sie sehr ländliche Leute seien, die den Streß der Großstädte nicht kannten. Dann hatten sie gemeint, es könne nicht schaden, wenn Eric einen Sommer bei ihnen bliebe und einen Einblick in das Landleben bekommen würde. Und so saß er nun in diesem Wagen, der ihn vom Bahnhof zu den Dumpkins brachte. Die Fahrt dauerte jetzt schon beinahe eine Stunde. Leute, die so weit von einem Bahnhof lebten, verfügten sicherlich auch über keinen Fernsehapparat wie ihn sich seine Eltern vor einem halben Jahr zugelegt hatten, sann er nach, hoffentlich aber ein Radio. Am Fenster zogen lautlos die farbigen Schatten von Kühen, Bäumen und mehrerer Radfahrer vorbei. Eine schöne Umgebung war es, wie er zugeben mußte, doch allzu lange würde er es hier sicherlich nicht aushalten. Bald würden ihm der Lärm auf den Straßen fehlen und die Geschäftigkeit der Stadtmenschen. Er wollte nicht von dort weg. Was sollte er denn hier? In der Stadt war er geboren, aufgewachsen, ging dort zur Schule – und nicht auf einem Bauernhof. Lustlos ließ er die Schultern sinken und versuchte, nicht zu oft an das zu denken, was ihm bevorstand. Auch dieser Sommer würde vorbeigehen.
Eric saß auf dem Rücksitz hinter einem für einen Fünfzehnjährigen immer noch großen Sitz und so konnte er auch nicht das Mädchen sehen, das aus Gebüsch am rechten Wegrand sprang und über die Straße lief, was seinen Fahrer dazu veranlaßte, sein ganzes Körpergewicht – und das war bei weitem nicht wenig – auf die Bremse zu lasten. Während Eric unvorbereitet nach vor fiel und gegen die hölzerne Rückwand des Sitzes krachte, hörte er wie sich das Quietschen der Autoreifen und der laute Fluch des Fahrers vermischten. Noch bevor der Wagen zum Stillstand gekommen war, sah er die Gestalt im Gebüsch auf der anderen Straßenseite verschwinden.
Der Fahrer drehte sich zu Eric um fragte ihn mit rauher Stimme, ob alles in Ordnung sei. Eric wagte nicht zu antworten und nickte nur leicht mit dem Kopf.
»Dieses elende Gesindel« ließ sich der Fahrer wieder gehen. »Tun so, als gehöre ihnen die Straße. Und am Ende sind wir die Schuldigen.«
Unter weiteren Beschimpfungen startete Erics Chauffeur den Wagen wieder und fuhr weiter. So lange er konnte, ließ Eric den Busch nicht aus den Augen, in dem das Mädchen verschwunden war. Es war ganz eindeutig ein Mädchen gewesen. Mit rotbraunen kurzen Haaren – mehr rot als braun – und zwei Zöpfen, die ihr schräg nach hinten abstanden. Er wußte nicht wieso, aber er konnte sich an fast alles erinnern, obwohl er sie nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte. Ein hellbraunes, knielanges Kleid hatte ihren Körper geziert, die Haut war schmutzig gewesen, doch Eric dachte erheblich länger über das Gesicht nach. Es war einzigartig gewesen. Nicht ganz von vorn hatte er sie sehen können, doch ihre Lippen waren ihm aufgefallen. Die untere war normal geformt wie bei jedem anderen auch, doch die obere war etwas größer. Nicht abnormal, jedoch so, daß man es bemerkte, und war leicht nach oben geschoben. Wie bei einer Französin, genau! Eric klammerte sich plötzlich an diesem Gesicht fest. Einmal schon hatte er solche Lippen sehen können, bei einer französischen Dame, die er auf der Straße beobachtete hatte. Sein Vater hatte gesagt, solche Lippen seien die Verführung in Person und könnten einen Mann dazu bringen, manche ungehörigen Dinge zu tun. Obwohl er nicht wußte, was damit gemeint war, spürte er mehr denn damals die Faszination daran. Seine Gedanken flogen zurück zu dem Mädchen. Er glaubte eine kleine Stupsnase erkannt zu haben, dünne dunkle Augenbrauen über den Augen... Die Augen! Das war es, was ihn nicht losließ, vermutete er. Diese dunkelbraunen Augen hatten ihn direkt angesehen. Das war möglich, denn kurz nachdem er mit dem Beifahrersitz kollidiert war, hatte er seinen Kopf zur Seite gerissen und zwischen den beiden Sitzen hindurchgeschaut, um zu sehen, was vorgefallen war. Ja, bestimmt hatte sie ihn angesehen, oder vielleicht den Fahrer, der sie beinahe überfahren hatte. Oder vielleicht fügte sein Verstand jedoch nur fehlende Stücke hinzu, die gar nicht dagewesen waren.
Einige Zeit später, als Eric das Haus der Dumpkins betreten hatte – ein robustes Bauernhaus, weiß gestrichen mit einem strohverkleideten Holzdach – wurde er der ganzen Familie vorgestellt, die sein Eintreffen schon erwartete hatten. Da war der Herr des Hauses, John Dumpkin, ein stämmiger, großer Mann von der Statur eines Herkules. Er war Mitte vierzig und sein Haar wies bereits einige grauen Strähnen auf. Die Augen, aus denen er Eric ansah, waren eisig blau, strahlten jedoch eine gewisse, wenn auch reservierte, Wärme aus.
Danach wurde er Mrs. Dumpkin, die nur Elisabeth genannt werden wollte, vorgestellt. Sie sprach nicht über ihr Alter, doch Eric erfuhr später, daß sie 34 Jahre alt war. Alles in allem war sie eine attraktive Frau, mit glatter heller Haut, blonden lockigen Haaren, die ihr in den Nacken fielen, und hellbraunen Augen.
Danach begrüßten ihn noch der kleine Joey, er war acht, seine größere Schwester Mandy, 14, und deren fünfzehnjährige Schwester Alexis. Und als Eric dieses Mädchen erblickte, verschwamm für einen Moment alles vor seinen Augen: es war das Mädchen, das sie heute Mittag beinahe überfahren hatten! Dasselbe Gesicht, dieselben dunklen Augen, derselbe Schmollmund. Dasselbe Lächeln. Eric hoffte, er würde nicht rot und hatte sich sofort an den Hausherrn gewandt und ihm ein paar unverfängliche Fragen gestellt, um sich nichts anmerken zu lassen. Und es gelang…

Der nächste Morgen begann warm und sonnig. Keine Spur einer Wolke war zu sehen, statt dessen leuchtete das majestätische Grün von Wiesen und Wäldern durch das Fenster von Eric's Zimmer.
Noch den letzten Rest Müdigkeit wegschüttelnd begab er sich zum Fenster und öffnete es. Alsbald schlug ihm frische Luft entgegen, wie er sie in der Stadt noch nicht gerochen hatte, frei von Abgasen - und vor allem Lärm.
Außer leisem Vogelgezwitscher und einem rhythmischen Klopfen, in weiter, weiter Ferne - wahrscheinlich wurde dort Holz gehackt - , vernahm er nicht.
Träumend sah er hinaus auf die Wiese und das dahinterliegende Wäldchen mit seinen großen vollen Laubbäumen. Insgeheim nahm er sich vor bald dorthin zu gehen, jetzt mußte er zunächst jedoch etwas essen. Wie spät war es eigentlich?
Eric sah die Sonne nicht mehr, als er aus dem Fenster schaute, doch da sein Zimmer in östlicher Richtung lag, mußte es schon kurz vor Mittag sein.
So lange hatte er tatsächlich noch nie geschlafen! Aber es war ja auch eine anstrengende Fahrt gewesen und nachdem er gestern noch all seine Sachen ausgepackt und verstaut hatte, war es sicher schon nach Mitternacht gewesen.
Gemütlich ging er hinüber zu dem großen Schrank aus dunklem Eichenholz und öffnete ihn. Seine Wäsche hing ebenso sauber darin, wie es ihm daheim von seinen Eltern beigebracht worden war. Obgleich man sagte, daß in den Städten Sitte und Anstand verlorengingen, so konnten sie wenigstens noch immer mit ordentlicher Haushaltung aufwarten.
Gerade als er sein kurzärmliges Nachthemd überstreifte, klopfte es plötzlich an der Tür und im selben Moment kam jemand herein, den er nicht sehen konnte, weil sein Kopf noch im Kragen steckte. Doch er hörte die Schritte, die ins Zimmer gelaufen waren, die Tür geschlossen hatten und nun plötzlich verstummt waren. Schnell zog er seinen Kopf durch den Kragen, um gleich darauf einem bezaubernden jungen Mädchen gegenüberzustehen - Alexis.
Einen Moment lang sahen sich die beiden nur an, unwissend, was sie nun tun sollten, und Eric hatte den Eindruck, daß Alexis ihn mit forschendem Blick musterte. Als sie schließlich verschmitzt lächelte, brachte Eric endlich ein »Hallo« heraus.
»Hi« erwiderte sie und sah ihn weiterhin auf diese neugierige Art an, die er schon am Vorabend bei ihr bemerkt hatte. Ihm war nicht sonderlich wohl bei dieser Musterung, da er nunmehr nichts weiter als seine Schlafanzughose anhatte - und aufgrund der Wärme des Sommers nichts darunter.
Sie mußte gemerkt haben, was in ihm vorging, denn plötzlich ging sie auf ihn zu, legte ohne ein Wort zu sagen ihre Arme um seine Hüfte und küßte ihn auf den Mund. Eric wußte nicht wie ihm geschah und konnte nur blind den Kuß erwidern. Alexis nahm seine Unterlippe zwischen ihre und kaute sacht darauf herum und streichelte sie mit ihrer Zunge.
Eric wußte immer noch nicht, wie ihm geschah, doch der Kuß fühlte sich gut an, besonders weil er von ihr kam.
Abrupt, ohne Vorwarnung, ließ sie ihn los und stellte sich vor ihm hin.
"Du küßt gut." Es klang fast wie ein Kompliment, als sie es sagte.
Jetzt nutzte Eric die Gelegenheit, sie anzuschauen, während sie vor ihm stand.
Sie trug das gleiche Kleid wie gestern, das einfache hellbraune mit einer eingenähten weißen Bluse darunter, Socken trug sie heute keine mehr, sondern lediglich diese bequemen Sandalen, von denen Eric gestern abend ein Paar bekommen hatte. Das Haar trug sie heute als hübschen Pferdeschwanz, der sich keck vom Kopf abstellte.
Als er ihr Gesicht betrachtete, ihre großen dunklen Augen und den verführerischen Schmollmund mit den vollen Lippen, verspürte er den Drang sie noch einmal zu küssen, länger diesmal, doch mit einer Aktion machte sie seinen Gedankengang zunichte.
"Ich soll dir sagen, daß das Essen gleich fertig ist, und du nach unten kommen sollst" erklärte sie teilnahmslos. Doch plötzlich kehrte das eben dagewesene Funkeln in ihre Augen zurück. "Gleich..." sagte sie noch, bevor sie auf ihn zukam und sich mit ihm auf das weiche Bett warf.
Ehe Eric reagieren konnte, küßte sie ihn erneut, fordernder diesmal und auch ihre Zunge traute sich diesmal mehr. Genußvoll öffnete sie seine Lippen und drang in seinen Mund ein, berührte seine Zunge und schon spürte sich Eric dieses Mädchen mit seinen Armen umklammern, als würde er sie niemals mehr gehen lassen wollen.
Allmählich zeigte auch sein Körper seine Zuneigung zu der, die da auf ihm lag. Wenn sie etwas merkt!, schoß es ihm durch den Kopf, doch sie ließ ihn nicht los, auch als es soweit war, daß Alexis die Härte in seiner Hose spüren mußte, hielt sie ihn auf dem Bett... und er sie in seinen Armen.
Daß Alexis mitbekam, was in – und besonders an – ihm vorging, machte sie eine Sekunde später deutlich, als sie sich halb von ihm herabrollte und ohne ihre Lippen von den seinen zu lösen fuhr sie mit ihrer Hand langsam zwischen seine Beine.
Eric spürte sich fast explodieren, als die neuen Gefühle, von einem Kribbeln begleitet, durch seinen Körper strömten. Die Stimmen, die ihm gesagt hatten, das, was er da gerade tat, sei Sünde, traten immer weiter in den Hintergrund und verblaßten zunehmend. So etwas Schönes, dachte er, kann keine Sünde sein. Er spürte ein Verlangen in sich aufwallen, das ihm bisher fremd gewesen war; ein Verlangen auf dieses Mädchen, das ihn sanft und gleichzeitig wild streichelte und deren Finger rasch und neugierig zu Werke gingen.
Gerade, als Eric ihr Kleid bis zu den Knien hochgeschlagen hatte und mit seinen Händen darunter kroch, löste sich Alexis von seinen Lippen, nahm ihre Hand aus seinem Schritt und sprang vom Bett.
»Komm schon, das Essen wird sonst kalt« sagte sie mit schnellem Atem und die Ruhe, die sie versuchte auszustrahlen, paßte überhaupt nicht zu ihrem hochroten Kopf.
Wie vor den Kopf gestoßen setzte sich Eric im Bett auf und sah ihr nach wie sie mit leichtem Fuß das Zimmer verließ und die Tür offen ließ.
Was war eben geschehen? Eric konnte es beim besten Willen nicht sagen. Dieses Mädchen hatte ihn innerlich wie äußerlich aufgewühlt , sein Verlangen geschürt wie heiße Glut, und ihn dann einfach so stehen lassen. Ein irritierendes Gefühl war nun in ihm. Er wußte nicht, wie er reagieren sollte, und begann nun schnell, seine Sachen anzuziehen.
Das Mahl, das die Dumpkins an diesem Mittag servieren ließen, war vorzüglich. Die Vorspeise, eine cremige Suppe aus Tomaten und Fleisch hatten sie gerade hinter sich gebracht, nun standen Klöße, Rindfleisch und feines Gemüse auf dem Tisch. Aus eigenem Anbau, wie Eric vermutete.
John Dumpkin saß am Kopf des rechteckigen Tisches, seine Frau Elisabeth am anderen Ende, neben Eric.

***

Für's Erste war's das. Die Geschichte ist noch nicht fertiggestellt. Über Lob und Kritik freue ich mich immer (über Lob natürlich mehr *gg*). Falls ich weiterschreiben soll (ihr könnt auch eigene Vorschläge einbringen), dann motiviert mich unter

me.andher@web.de ! :-)

Weitere Geschichten, Bilder, etc. findet ihr auf meiner Homepage unter http://www.htwm.de/aherberg
 
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Kommentare  

Habe noch etwas ähnliches geschrieben (auch noch nicht fertig): Marie - La Soeur. Kannst du auch hier finden. Viel Spaß!

Andreas (11.10.2004)

Sehr erotisch. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

salzi (09.10.2004)

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