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5 Seiten

Das Blut der Hexe (Kapitel 2)

Romane/Serien · Fantastisches
~Kapitel 2: Offenbarung~

Ein kalter Windhauch streifte Daphnes Nacken. So unerwartet aus dem Schlaf gerissen, zitterte sie am ganzen Leib. Für einen Moment zweifelte sie an den Geschehnisse der letzten Tage. Ein Nebel verhinderte ihre Sicht. Krampfhaft versuchte sie ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Es gelang ihr einfach nicht. „Ich glaube an das Schicksal!“, Daphne blickte sich verwirrt um. Woher kam die seltsame Stimme? Sie hörte sich so unmenschlich an. „Mir wurde der Weg gewiesen… meine Aufgabe werde ich bis in den Tod erfüllen!“. Ein Schatten huschte auf Daphne zu und blieb abrupt stehen. Obwohl sie diesen Schatten nicht kannte, spürte sie deutlich dass er eine große Gefahr birgt. „Ich werde euch nicht enttäuschen… heute Nacht wird er seinen letzten Atemzug aushauchen!“. Symbole leuchteten auf seiner Haut auf. Alles an ihm wirkte so fremdartig. Plötzlich wurde Daphne bewusst, was für ein Mann vor ihr stand. „Er gehört zum alten Volk! Ein Shaikan!“, flüsterte sie ängstlich, als fürchtete sie er könnte sie hören. Sie hatte die Shaikan für ein Märchen gehalten, die immer dann erzählt wurden um Kinder zu ängstigen und die Bevölkerung zu erstaunen. „Er wird sterben…. JULIKEI!“, schrie er voller Hass und seine Augen leuchteten nun auch auf. Daphne hielt sich die Ohren zu und schloss voller Furcht die Augen, in der Hoffnung diesen schrecklichen Alptraum zu entrinnen.

Vorsichtig öffnete sie wieder die Augen und der Nebel war verschwunden. Sie konnte wieder das Lager und die Krieger sehen. Verzweifelt blickte sie sich um. In ihrem bisherigen Leben hatte sie eines gelernt, dass die Visionen ihr stets etwas ganz Bestimmtes sagen wollten. Was hatte es dieses Mal zu bedeuten?

Ein Mann stürmte in diesem Augenblick aus Delanys Zelt erwirkte aufgebracht und zweifellos hatte er vorkurzen einen Streit ausgetragen. Etwas an diesen Mann kam Daphne so bekannt vor. So sehr sie sich auf versuchte zu erinnern, gelang es ihr nicht. Sharac trat ebenfalls ins Freie und sah seinem Krieger angespannt hinterher. Es dauerte nicht lange und er blickte zu Daphne. Erschrocken über die plötzliche Aufmerksamkeit betrachtete sie den Boden, er sollte nicht denken man würde ihn beobachten. Es gab bisher genügend Missverständnisse für ihren Geschmack. „Sir Sharac hat mir ausgerichtet euch dies zu übereichen!“. Ein kleiner Knabe brachte ihr ein trockenes Brotstück und etwas Wasser. „Ich soll euch ausrichten, dass ihr morgen früh mit ihm speist!“. Der Junge huschte sofort von dannen. Daphne hatte nicht einmal genügend Zeit ihm zu danken. Sie sollte mit ihm speisen? Was könnte an ihr so besonders sein? Gleich darauf schalt sie sich als Närrin. Er wollte sie natürlich aushorchen oder besser verhören. Warum sollte er ihr auch so plötzlich vertrauen? Ohne es wirklich bemerkt zu haben, spürte die junge Frau dass ihre Fesseln gelockert waren. Der Junge musste es versehentlich getan haben. Ihr Herz machte einen Satz, sollte sie es gleich ausnützen? Nein, das wäre ein Fehler. Sie sollte auf die Nacht warten. Was sollte sie mit ihrer unerwarteten Freiheit machen? Sie wollte Delany nicht verlassen. Sie spürte ganz deutlich, dass es ihr Schicksal war ihm beizustehen. Schicksal? Daphne erstarrte. „Ich glaube an das Schicksal!“, hauchte sie fassungslos. Der Shaikan! Er wird heute Nacht kommen! Es wäre ein Fehler den Kriegern ihr Wissen preiszugeben. Daphne wusste, sie musste sich gedulden, denn das Tageslicht würde sie verraten.

Die Zeit verstrich viel zu langsam. Daphne fühlte sich noch niemals in ihrem Leben so hilflos wie in diesem Moment. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor und das Warten zehrte an ihren Nerven. Als es dunkel genug für ihr empfinden war, löste sie die Fesseln vorsichtig. Ihr ganzer Körper begann an zu zittern, als wollte er ihr Vorhaben verraten. Doch sie hatte Glück, keiner der Männer sah eine Bedrohung in ihr und so sollte es vorläufig auch bleiben. Sie hatte eigentlich sich geschworen niemals mehr ihre Fähigkeiten zu verwenden. Die Situation zwang sie jedoch dazu. Daphne schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf die unsichtbare Barriere in ihrem Geist. Das Tor öffnete sich für sie als wolle es sie einladen hinein zu treten. Sofort spürte sie ihre Sinne verstärkt. Sie wusste das Magie den Tod bedeuten kann, wenn man einen Zauber hervorrief der die Fähigkeiten des Anwenders übersteigen. Daphne hatte es sich gut überlegt und wollte sich vor den Augen der Krieger verbergen und eine Illusion beschwören die sie ersetzen sollte. Gewohnte Furcht schrie in ihr auf. Sie könnte ihre magische Kraft überschätzen. Sie wollte Sir Sharac um jeden Preis beschützen. Der bloße Gedanke er können sterben, erschreckte sie. Ein beängstigte Leere füllte sich in ihrem Geist, umschloss sie und gab ihr das Gefühl etwas verloren zu haben. Entschlossen schüttelte Daphne die Gedanken ab. Nein! Dies würde sie nicht zulassen! Nachdem sie zögernd in das Unsichtbarsein überging, brannte sich bereits die Erschöpfung in ihrem Körper. Sie schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Ihr Herz klopfte beunruhigend schnell, so dass Daphne sich zwangsläufig die Hände auf den Brustkorb presste. Sie wollte dem schmerzhaften Druck entfliehen. Schleppend richtete sie sich wieder auf. Die junge Frau beschloss den Plan zu ändern. Ihre Kraft reichte einfach nicht für die Illusion ihres Selbst aus. So konnte sie nur hoffen, dass die Krieger ihr Entschwinden nicht sobald bemerkten. Das Zelt wirkte plötzlich so weit entfernt. Was sollte sie tun… wenn er ihr immer noch nicht glauben wollte? Er würde sich unweigerlich fragen wie man unbemerkt ins Zelt kam? Dies hätte zur Folge die Entdeckung der magischen Essenz in Daphne. Hexe! Jeder würde sie für eine Hexe halten! Leise schlich Daphne auf die einzige Überdachung im Lager zu. Die Zeltklappe war zum Greifen nahe.

„JULIKEI… KEINE GNADE!“, schrie der Shaikan und sprang in diesem Moment aus dem Dickicht und erschlug gleich mehrere überraschte Soldaten nieder. Es folgte eine ganze Horde von Ungeheuern. Daphne erstarrte. Sie hatte versagt! Wie konnte ihr das geschehen? Die Krieger von Delany ergriffen ihre Waffen und versuchten ihre Gegner aufzuhalten. Daphne sank auf den Boden und weinte bitterlich. Ihre Sicht verschwamm und bald schon konnte sie nur noch Schemen der Schlacht erkennen. Umso mehr hörte sie die Gräuel des Todes. Waffen klirren und Männer schrieen durch einander. Eine klebrige Flüssigkeit spürte sie an ihren kalten Fingern. Ihr Traum bewahrheitete sich. Etwas huschte an ihr vorbei. Unsicher wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Es war Sir Sharac. Daphne rief ihn, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle. Sie kreischte lauter, doch ihr Schreien wurde vom Kampflärm übertönt. Kriechend folgte die verzweifelte junge Frau dem Anführer. Sie musste ihn um jeden Preis beschützen. Jemand oder Etwas stolperte über ihre unsichtbare Gestalt und fand gleich darauf den Tod. Ein Hengst erschlug ihn mit den Hufen. Daphne musste immer wieder kämpfenden Gestalten ausweichen. Schon längst konnte sie nicht mehr Delanys Männer und die Ungeheuer des Shaikan unterscheiden. Blut und Schlamm bedeckte sie. Wie lange herrschte diese Schlacht schon? Daphne hatte das Zeitgefühl verloren. Sie hatte nicht einmal bemerkt wann es begonnen hatte zu regnen. Ihr Kopf wurde hart getroffen, ihr wurde Schwarz vor Augen. Es kostete weitere Kraft nicht Besinnungslos zu werden, dies würde unabwendbar das Ende bedeuten. Sie starrte erschrocken auf das Gesicht des kleinen Knaben. Sein Kopf hatte sie getroffen. Er war enthauptet worden. Wo sein Torso lag konnte sie nicht einmal mehr bei dem vielen Schlamm erkennen. Sie brüllte vor Zorn und Angst. Daphne musste nun auch gegen die Übelkeit kämpfen. Es ist ungerecht? Er war ein kleines Kind! Unvermittelt vernahm sie in ihrem Unterbewusstsein die vertraute Stimme von Delany. „Daphne…Daphne!“. Suchte er sie etwa? Sie kroch unter eine Pferdekarre um der Gefahr zu entkommen. Sie hatte sich noch nie in die Gedanken anderer eingeschlichen, wusste jedoch dass ihr keine andere Wahl blieb. Daphne würde niemals rechtzeitig zu ihm gelangen. Er hatte die nötige Erfahrung in einer Schlacht zu überleben. Krampfhaft versuchte sie sich von dem tobenden Kampf im Geist auszuschließen. Sie musste sich konzentrieren. „Sir… Sir Sharac!“, hauchte sie matt. Diese Art von Zauber saugte ihr die Lebenskraft rasent schnell aus. Sie musste sich beeilen. Sofort spürte sie, dass der Krieger sie aus seinem Geist aussperren wollte. Wie ist es möglich? Wie konnte er dazu im Stande sein? Fieberhaft startete sie einen zweiten Versuch. „Bitte… kommt! Helft mir! Ich befinde mich unter einer Pferdekarre! Bitte…“, die letzten Worte hingen ihr wie ein Kloß im Hals stecken. Sie sackte in sich zusammen. Der Tod umfing sie wie eine Mutter ihr Kind. Einladend wollte der ewige Schlaf sie einholen. Sie hatte sich zu verausgabt. War es der Preis? Der Preis sollte wirklich ihr Tod sein?

Plötzlich wurde Daphne heftig gerüttelt. „Bleibt wach… bleibt wach! Kleines ihr müsst um Gottes Willen bei Bewusstsein bleiben!“. Zaghaft öffnete sie die Augen, musste mehrere Male blinzeln, bis sie ihre Umgebung wieder erkennen konnte. Das besorgte Gesicht von Delany erschien vor ihr. Sein Gesicht wirkte voller Qual zum zerreißen angespannt. „Sir… Shara…“, „Kein Wort… versucht euch so wenig wie möglich anzustrengen! Ihr braucht eure restliche Kraft!“. Er zog sie vorsichtig unter den Karren hervor und hob sie auf die Arme. Er pfiff laut auf, woraufhin ein kräftiger schwarzer Hengst erschien. Rasch hob er Daphne auf das Pferd. Er selbst wurde aufgehalten. Er schlug seine Klinge in einen herannahenden Feind. Sharac wich einem Axthieb aus und schlitzte seinen zweiten Gegner von der Hüfte bis zum Hals auf. Mit einem kräftigen Sprung erreichte er sein Ross und stieg auf. Daphne wurde an seine Brust gezogen. Delany riss ein großes Horn von dem Sattelknauf und blies kräftig hinein. Sofort schienen alle Krieger zu wissen wie sie handeln sollen. Sie zogen sich zurück. Daphne seufzte erschöpft, er wollte zum Rückzug blassen. Erleichterung umfing die junge Frau. Vielleicht ist doch nicht alles verloren. Vielleicht hatte sie nicht versagt. Sharac brüllte noch einige Befehle, dann gab er seinem Pferd die Sporen. Daphne erschien alles so Zeitlos und hatte das Gefühl die Zeit würde stehen geblieben sein. Im vollen Galopp preschte der schwarze Hengst davon. Die Umgebung konnte Daphne schon nicht mehr erkennen. Ihre Sinne wollten ihr nicht mehr gehorchen. „So… meine kleine Hexe… ihr werdet mir vieles erklären müssen!“, hauchte er ihr ins Ohr. Er wusste es. Wieder stieg in ihr die Furcht auf, gerade als sie dachte das schlimmste hinter sich zu haben. Hatte sie nicht gerade ein Lachen gehört? Lachte Delany? Es könnte aber genauso eine Halluzination sein. Ihre Kraft war am Ende und hatte ihr dies womöglich als Trugbild vorgegaukelt. Es spielte keine Rolle. Er hatte überlebt! Sie hatte ihn beschützen können. Sie hatte einen weiten Weg vor sich! Unbewusst hielt sie sich fester als Nötig an ihren Retter. Es zählte nur eines… er hatte überlebt.

~Besteht Interesse die Geschichte weiter zu verfolgen, der muss hier für nur "Das Blut der Hexe (Kaptitel 3)" lesen~
 
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Kommentare  

Deine Phantasie blüht zwar in den wildesten Farben
(Mord, Schlacht, Blut, Enthauptung, wow!), was für ein
bestimmtes Publikum ganz unterhaltsam sein kann,
aber du machst dabei einige viele Fehler. Warum
schreibst du zum Beispiel Worte wie "Zeitlos", "Nötig"
oder "Besinnungslos" eigentlich groß? Das sind
Adjektive oder Attribute, die werden üblicherweise klein
geschrieben. Außerdem mischst du Zeitformen in einem
einzigen Satz durcheinander ("Obwohl sie diesen
Schatten nicht kannte, spürte sie deutlich dass er eine
große Gefahr birgt." Entweder "kannte" und "barg" oder
"kennt" und "birgt"). Du mußt da besser aufpassen,
sonst nützt die schönste Phantasie nix, und man muß
beim Lesen eher grinsen. Vielleicht lässt du deine
Sachen mal von jemandem ansehen, der sich mit
Rechtschreibung und Grammatik richtig gut auskennt.


anonym (14.04.2008)

Deine Phantasie blüht zwar in den wildesten Farben
(Mord, Schlacht, Blut, Enthauptung, wow!), was für ein
bestimmtes Publikum ganz unterhaltsam sein kann,
aber du machst dabei einige viele Fehler. Warum
schreibst du zum Beispiel Worte wie "Zeitlos", "Nötig"
oder "Besinnungslos" eigentlich groß? Das sind
Adjektive oder Attribute, die werden üblicherweise klein
geschrieben. Außerdem mischst du Zeitformen in einem
einzigen Satz durcheinander ("Obwohl sie diesen
Schatten nicht kannte, spürte sie deutlich dass er eine
große Gefahr birgt." Entweder "kannte" und "barg" oder
"kennt" und "birgt"). Du mußt da besser aufpassen,
sonst nützt die schönste Phantasie nix, und man muß
beim Lesen eher grinsen. Vielleicht lässt du deine
Sachen mal von jemandem ansehen, der sich mit
Rechtschreibung und Grammatik richtig gut auskennt.


anonym (14.04.2008)

Unbedingt weiterschreiben!! *gespannt-bin*

van (03.08.2006)

Hach, da sist toll und ich will unbedingt, dass du wieterschriebst, ja? xD
5 Punkte.


Juria (22.06.2006)

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