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8 Seiten

Kapitel 5 (Die schwarzen Reiter)

Romane/Serien · Fantastisches
Sakura und Kaji gingen durch den Zug und, obwohl jeder Platz, an dem sie vorbeigingen, leer war, setzten sie sich nicht hin.
Erst als sie zwei Waggons durchquert hatten, gesellten sie sich zu Terra und Raj, die auf sie warteten. Jedoch sprachen sie nicht ein Wort miteinander.
Sakura setzte sich Terra gegenüber und sie tauschten nur wenige Blicke miteinander aus, die aber alles zu sagen schienen.
Bis zur nächsten Station sagte und bewegte sich keiner von ihnen. Doch als sich der Zug wieder in Bewegung setzte, standen Raj und Kaji auf und gingen weg. Der eine in die eine Richtung und der andere in die andere Richtung.
„Wo gehen sie hin?“, fragte Sakura Terra.
„Sie sammeln die beiden anderen schwarzen Reiter ein. Die müssten nämlich in den nächsten Stationen zusteigen.“
„Was meinst du mit schwarzen Reitern?“
Sakura beobachtete, wie Terra aus ihrer Tasche ein Buch herausnahm und die hinteren Seiten aufschlug. Sie blätterte noch ein wenig nach und schaute auf. „Ich weiß, dass es dich nerven wird, aber das hier ist die Bibel…“
Terra sah, wie Sakura die Augenbrauen hob und sie erstaunt ansah. „Sag jetzt nicht, dass darin die Antwort auf meine Frage liegt.“
„Doch das tut sie. In der Offenbarung steht etwas von vier Reitern, die die Apokalypse herbeirufen sollen. Jeder von ihnen hat eine Bedeutung: Erlösung, Krieg, Hunger, Tod. Ich habe mir das gestern durchgelesen, doch mit unseren Figuren konnte ich das nicht in Verbindung bringen.“
„Dann kannst du ja dein Buch wieder wegpacken und die Landschaft genießen.“
„Ich denke du willst eine Antwort.“
„Ja schon, aber…dieses ganze Zeug mit Bibel und so, liegt mir nicht.“ Sakura schaute kurz auf und sah wie ihre Freundin lächelte. „Was?“
„Nichts. Auf jeden Fall, habe ich Raj gefragt und der sagte, dass dies auch eigentlich ihre Aufgabe gewesen war, aber durch die gegebenen Umstände hatte sich diese verändert.“
„Ich verstehe.“ Sie schaute durch das Fenster und sah, wie die Natur an ihr vorbei zog. „Schon komisch, dann hat sich ihre Aufgabe vom Bösen zum Guten gewendet.“
„Ja, da hast du Recht. Aber ich finde, dass da noch irgendetwas fehlt.“
„Und was?“
„Keine Ahnung. Na ja, egal, ist ja auch nur so ein Gefühl.“ Terra tat das Thema mit einem Schulterzucken ab und wandte sich der Landschaft zu.
Sakura hingegen dachte noch eine Weile nach und sie fragte sich, was Kaji und was Raj von diesen Bedeutungen verkörperten.
Von Raj hab ich noch nicht viel gesehen, aber zu Kaji passt der Krieg. Schließlich ist der Krieg immer mit Feuer verbunden. Und Kaji beherrscht das Feuer. Bleiben nur noch Erlösung, Hunger und Tod…
„Hallo, hübsche Lady.“ Sakura schaute auf und sah einen Mann mit dunkler Haut und Haaren, die fast so rot waren, wie die von Kaji, neben dem äußeren Sitz stehen. „Ist der Platz hier noch frei? Ich würde nämlich gerne wissen, worüber sich so ein hübsches Mädchen ihren hübschen Kopf zerbricht.“
„Halt die Klappe, Senko. Wir haben keine Zeit für deine Flirts.“ Ein weiterer Mann, der etwas Ritterliches an sich hatte, kam zum Vorschein und legte eine Hand auf die Schulter seines Vordermannes.
„Sei mal ein wenig locker, Alex. Etwas Spaß kann doch jeder mal gebrauchen.“ Nachdem er dies sagte, wandte er sich wieder Sakura zu, setzte sich neben ihr hin und nahm dieses Mal ihre Hand. „Also, meine Schöne. Ich bin Senko, dass hast du sicher schon mitbekommen. Und wie lautet dein Name, Schönheit?“
„Ähm, Sakura…“ Geschmeichelt, aber auch ziemlich verwirrt, versuchte Sakura so freundlich wie nur möglich zu sein.
„Ein wundervoller Name, als wäre er nur für dich gemacht…“
Während Sakura von Senko weiterhin umworben wurde, setzte sich der andere Mann neben Terra, die ihn warnend ansah, hin. „Keine Angst, er ist ein Einzelfall.“, sagte er und deutete auf Senko. „Ich bin Alexander…und du musst Terra sein, oder?“
„Ja. Dann seid ihr die anderen Reiter?“
Alexander nickte und konnte beobachten wie Sakura ziemlich in Bedrängnis kam, da Senko einfach nicht aufhörte ihr Komplimente zu machen. „Jetzt lass es mal gut sein Senko. Merkst du eigentlich noch was?“
„Spielverderber.“ Eingeschnappt lehnte sich Senko zurück und sah aus dem Fenster auf der anderen Seite.
Sakura hingegen war glücklich und formte mit ihren Lippen das Wort danke. Dann konnte sie sich endlich entspannen.
„Manchmal ist er wie ein kleines Kind.“, sagte Alexander zu Sakura und Terra und bekam dafür einen giftigen Blick von Senko.
„Tja, immerhin scheint einer von euch erwachsen zu sein.“, erwiderte Terra und sah ihn mit einem Seitenblick forschend an.
„Heißt das ihr habt Kaji und Raj schon getroffen?“
„Sonst wären wir ja wohl kaum hier, oder?“
Alexander sah Terra daraufhin nur an, als sein Blick auf Sakura, die aus dem Fenster schaute, fiel. Auf einmal fixierte er sie regelrecht und musterte sie von oben bis unten. Es waren nicht die Kräfte, die sie beinhaltete, die ihn anzogen, es war etwas Anderes, etwas Bekanntes.
„Sag Sakura…“ Sie drehte ihren Kopf zu ihm um und sah ihn an. „…warst du schon mal in Lumina?“
„Nein. Wieso?“
„Nur so…“ Dann scheint sie es doch nicht zu sein.
Daraufhin sagte niemand etwas. Sakura schaute aus Langeweile wieder einmal aus dem Fenster, Terra las ein Buch, Alexander hatte die Augen geschlossen, sodass es schien als würde er schlafen, und Senko schmollte immer noch.
Es war eine ruhige Atmosphäre, die scheinbar nicht so schnell zu zerstören zu sein schien. Dann jedoch öffneten sich die Türen des Waggons und jeweils Kaji und Raj kamen hervor.
Sie gingen zu ihren Plätzen zurück und erblickten Alexander und Senko.
„Wie geht’s Leute? Habt ihr ein paar hübsche Mädels gesehen?“ Senko sah an Kaji hoch und bemerkte seinen Gesichtsausdruck. „Lächeln scheinst du in letzter Zeit nicht gelernt zu haben.“
„Halt den Mund. Im Gegensatz zu dir haben wir gearbeitet.“
„Hey, ich habe auch gearbeitet.“ Senko stand kurz auf und holte ein kleines schwarzes Buch aus seiner Hosentasche, öffnete es und hielt es kaji unter die Nase. „Hier sieh mal, ich hab jede Menge Telefonnummern gesammelt von lauter hübschen Mädchen. Und das Beste ist, dass sie auch noch solo sind. Na? Was sagst du?“
Kaji schaute erst zu Raj, der inzwischen den Platz mit Alexander getauscht hatte, und dann zu Alexander und starrte ihn an. „Tut mir Leid, Kaji, aber ich hab mein bestes gegeben.“
„Tut mir Leid, wenn ich euch störe, aber wann sind wir denn da?“, fragte Sakura zögerlich, woraufhin Kaji auf die Landschaft achtete und ihr sagte, dass sie vor dem nächsten Morgen nicht ankommen würden.
Nachdem sich dann alles beruhigt hatte und jeder saß, schaute sich Sakura alle genau an. Sie wollte unbedingt wissen, wer welche Bedeutung hatte. Jedoch wollte sie auch nicht so unhöflich sein und einfach mit der Frage herausplatzen. Schließlich wusste sie ja nicht, ob es ihnen unangenehm war oder nicht.
Also Kaji war klar, dass er der Krieg ist. Was war da noch…Hunger, Tod, Erlösung…Alexander sieht mir nach Erlösung aus. Er strahlt so ein Licht aus, als würde er jedem helfen wollen. Bleibt noch Hunger und Tod…Aber das passt weder zu Raj noch zu Senko…Himmel.
Verzweifelt raufte sie sich die Haare und ihr kam der Gedanke, dass die Überlegungen vielleicht falsch waren.
Aber sie wollte es unbedingt wissen, also versuchte sie ganz vorsichtig zu fragen. „Ähm, also…ihr vier habt doch jeder eine Bedeutung, oder? Ich will nicht unhöflich sein, aber wer…“
„Alex ist die Erlösung, ich der Krieg, Raj der Hunger und Senko der Tod. Noch mehr Fragen?“ Kaji drehte kurz seinen Kopf zu ihr um und drehte ihn wieder zurück, als er ihr zaghaftes Nicken sah.
Dann lag ich ja doch nicht so falsch…Moment. „Aber das passt doch gar nicht zu Raj oder Senko.“
„Früher schon, meine Liebe. Damals sah ich auch ganz anders aus. Ich war ein Skelett.“, erklärte Senko ihr voller Stolz.
„Wir haben eine 180°-Drehung gemacht durch die Geschehnisse, die damals passiert sind, Sakura. Das solltest du bedenken. Mit den Dingen, die auf unserer Erde passieren, ändert sich auch das Schicksal der Lebewesen auf ihr. Auch wenn alle sagen, dass das Schicksal vorherbestimmt ist.“
Mit diesen Worten machte Alexander ihr einiges begreiflich. Wenn die Katastrophe damals nicht passiert wäre, säßen sie jetzt nicht hier. Wahrscheinlich wäre sie noch nicht einmal geboren worden.
Das Schicksal ist vorherbestimmt, aber wenn man es ändern will, muss man einfach nur hoffen und genug dafür tun, damit es auch klappt.
„Da magst du Recht haben, Sakura, aber da muss man sich wirklich anstrengen.“
„Ist alles okay mit dir Kaji?“ Irritiert starrten nicht nur Senko, sondern auch alle anderen auf Kaji.
Er öffnete seine Augen und schaute Sakura an. „Hast du nicht eben etwas gesagt?“
„Nein, ich hab nur etwas gedacht, aber nichts gesagt.“
„Telepathie. Scheint so, als würden sich die Kräfte langsam bemerkbar machen. Meinen Glückwunsch, Sakura.“, sagte Raj und ließ Sakura dadurch glücklicher werden, denn schließlich hatte sie schon mehr als vierundzwanzig Stunden darauf gewartet.
Endlich merkte sie etwas von den Fähigkeiten, doch sie wusste, dass es jetzt Zeit wurde sie zu trainieren, um bereit zu sein, wenn Sirius wiederkommen würde, und dass wird er auch.
Aber auch die Tatsache, dass sie die Telepathie beherrschte, machte ihr klar, dass sie jetzt vorsichtig mit dem sein musste, was sie dachte. Denn wer weiß was passieren würde, wenn sie ihren Gedanken freien Lauf ließe.

Sirius war nicht dumm, denn er wusste, wie er die Gruppe belauschen konnte, ohne dass sie etwas davon mitbekamen. Und genau das machte er sich zu nutzen.
„Wieso lächelst du Sirius? Sie ist doch bei ihnen und nicht bei dir.“ Ein von einem schwarzen Mantel eingehüllter Mann trat neben Sirius und schaute in das Wasser, das die Reisenden zeigte.
„Ich weiß und genau das finde ich ja so lustig. Unsere vier Nieten hatte einmal das Medium und haben es vergeigt. Ich bin gespannt, ob dieses Mal das gleiche passieren wird.“
„Meinst du? Ich finde eine Frau ist wesentlich besser zu kontrollieren, als ein Mann. Sie haben es wesentlich leichter als damals.“
„Das mag ja sein, aber trotzdem bin ich ihnen mehrere Schritte voraus. Schließlich habe ich dich an meiner Seite Sefugado.“
„Ich fülle mich geschmeichelt. Aber es wird wohl noch eine Weile dauern bis sie in Lumina sind. Du solltest sie bis dahin etwas beschäftigen.“
Er berührte kurz das Wasser und plötzlich war nur noch Sakura zu sehen. „Wenn sie schläft, ist sie am empfindlichsten.“
„Und wie willst du sie dieses Mal quälen, Sirius?“
„Ich werde ein paar Bemerkungen fallen lassen, mal sehen wie ihr das gefällt. Es passt alles so wundervoll zusammen.“
„Gehen sie wirklich zuerst in die Wüste?“
„Ja, das tun sie, genau wie geplant. Und wie ich mein Brüderchen kenne…“ Wieder berührte er das Wasser und in diesem war nur Kaji zu sehen. „…wird er sein Versprechen halten.“
„Ah, ich verstehe. Und dann wird sie ziemlich angeschlagen sein.“
„Ja das wird sie…“ Sirius fixierte wieder die ganze Gruppe und blickte auf Terra. „Sie wird auch nicht zu kurz kommen, im Gegenteil.“
„Was hast du mit ihr vor? Sie ist dabei Mutter Erde zu werden, wenn sie das erste Element erhalten hat.“
„Etwas Gutes kann auch etwas Schlechtes sein, mein lieber Sefugado. Denn wenn ihre kleine Freundin erst einmal erfährt, dass sie sie verlieren wird, wird sie erst recht am Boden sein. Und dann muss ich nur noch auf den richtigen Augenblick warten, ihr einige Versprechen machen und schon bin ich am Ziel.“
„Ich hoffe nur, dass du dabei unser kleines Abkommen nicht vergisst.“
„Keine Sorge, ich halte für gewöhnlich meine Versprechen. Aber dafür musst du deinen Teil der Abmachung auch einhalten.“ Sefugado verbeugte sie vor Sirius und ging dann. „Mal sehen, ob das Medium schon schläft.“

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und Sakura und die anderen befanden sich im Schlafwaggon.
Es schien als würden alle schlafen, nur Sakura blieb wach. Sie versuchte nicht zu laut zu denken, aber ihre Gedanken drehten sich um die Tatsache, dass sie jedes Mal geschlafen hat, wenn sie auf Sirius traf.
Sie hatte regelrecht Angst davor zu schlafen, auch wenn sie wusste, dass der folgende Tag sehr anstrengend sein würde. Leise erhob sie sich und sah in die finstere Nacht.
„Kannst du nicht schlafen?“
Erschrocken dreht sie sich um und sah, dass Raj auch nicht schlief. „Doch schon, aber…irgendwie will ich nicht schlafen.“
„Wieso? Wegen Sirius? Ich finde dieser eine Vorfall muss nicht unbedingt bedeuten, dass er dich im Schlaf heimsucht, oder?“
„Wer sagt denn, dass das das einzige Mal war? Er ist mir auch in der Nacht mit dem Feuer begegnet. Da hab ich auch geschlafen. Ich will nicht wissen, was er dieses Mal tun wird.“
„Könntet ihr nicht mal leise sein, es gibt welche, die schlafen wollen.“ Auch Kaji erhob sich und sah beide, vor allem Sakura, mit bösem Blick an. „Sirius wird dir nicht wehtun, zu mindestens physisch nicht. Aber er wird dir psychisch ziemlich zusetzten. Er wird dir Dinge erzählen, die dich zweifeln lassen oder dich deprimieren. Ob du diesen Worten glauben schenkst oder nicht, hängt von dir ab.“ Er sah, dass Sakura wieder begann nachzudenken und zog ein genervtes Gesicht. „Und hör endlich auf zu denken. Man versteht ja jedes einzelne Wort, wer soll denn dabei schlafen können?“ Dann legte er sich wieder hin und zog die Decke über seinen Kopf.
„Schon merkwürdig, dass nur Kaji deine Gedanken hören kann. Euer Schicksal muss stark miteinander verbunden sein.“ Raj sah sie lächelnd an. „Versuch wenigstens zu schlafen und…hör auf zu denken, sonst haben wir morgen einen unausgeschlafenen Kaji.“
„Okay, ich werde es versuchen. Gute Nacht.“ Sakura legte sich wieder hin und schloss die Augen. Und kaum waren ihre Augen geschlossen schlief sie auch schon ein.
Eine Weile lang passierte nichts, doch dann befand sie sich wieder in derselben kalten Atmosphäre, wie die beiden Male davor.
„Es freut mich dich wieder zusehen, Medium.“
„Wo bist du Sirius?“ Sie drehte sich mehrmals um, konnte aber nichts sehen. Ich werde nicht auf deine Worte herein fallen.
„Ach wirklich, du weißt doch noch gar nicht, was ich dir sagen will.“ Erst jetzt erschien Sirius und lächelte sie vergnügt an. „Es könnte doch sein, dass ich dir etwas Schönes erzählen will. Zum Beispiel, dass die Liebe deines Lebens noch existiert…“
„Seth…“ Erinnerungen kamen in ihr hoch, doch sie besinnte sich an das, was Kaji ihr gesagt hatte. „Ich muss dich enttäuschen, aber damit triffst du mich nicht. Er ist schon lange tot und ich habe selbst gesehen, wie sein Grab geschlossen wurde.“
„Ich rede doch nicht von leben, ich rede von existieren…hat dir etwa niemand den Unterschied erklärt.“
„Wo soll denn da einer sein?“
„Frag doch mein liebes Brüderchen. Er wird dir sicher gerne erklären, dass dein Seth zwar nicht mehr lebt, er aber noch existiert. Das wäre eine wundervolle Nachricht für dich, nicht wahr?“
Dann kennt Kaji ihn also doch…
„Ja, das tut er und die beiden sind ziemlich gut befreundet. Aber was red ich denn, frag ihn am besten einfach selbst.“ Er ging auf Sakura zu und legte seine eiskalte Hand auf ihre Wange. „Ich bin mir sicher, dass er dir ALLES sagen wird. Man sieht sich…“
„Du lügst doch schon, wenn du den Mund aufmachst.“
Dann war er auch schon wieder verschwunden und Sakura erwachte durch die Sonnenstrahlen, die ihr ins Gesicht fielen.
Schnell war die Nacht vergangen, fand sie, aber dies lag sicher daran, dass Sirius in ihren Träumen gewesen war. Aber sie hätte nicht erwartet, dass sie trotz allem so ausgeschlafen war.
Sie erhob sich und erkannte, dass die anderen auch schon auf waren. Also stand sie ebenfalls auf und machte sich für den Tag bereit.

Der Zug fing an langsamer zu werden und sein Ziel zu erreichen, aber dies war nur ein Zwischenstopp.
Als er endlich anhielt und die Lautsprecher sagten, dass dies die Endstation sei, stiegen alle aus und befanden sich auf einer Steppe, die schier unendlich schien.
„Dies ist die Steppe der Gabelungen.“, sagte Kaji und betrachtete alles ganz genau, als würde er nach etwas suchen. „Wir sollten zusammen bleiben, es kann ziemlich ungemütlich werden, wenn das Wüstenvolk kommt.“
„Ich denke du gehörst dazu, wieso sollte es dann ungemütlich werden?“ Sakura sah sich ebenfalls alles an und schaute dann auf Kaji.
Senko zog sie beiseite und flüsterte ihr ins Ohr: „Kaji ist kein Mitglied mehr. Er hat es doch vor vielen Jahren verlassen, seitdem wird er als Feind angesehen, verstehst du?“
„Ich glaub schon.“
„Seid ihr fertig mit tratschen, dann lasst uns losgehen.“ Daraufhin gingen sie los und legten eine beachtliche Strecke zurück.
Doch nach kurzer Zeit blieb Terra stehen und schaute zu einem der vielen Wege. Es war wie ein Zauber, der sie magisch anzog, und dem sie nicht widerstehen konnte.
„Wo willst du hin Terra?“ Sakura rief ihr laut nach, doch sie erreichte ihre Freundin nicht.
„Lass sie. Gegen den Instinkt kann man nichts tun.“, versuchte Raj Sakura klar zu machen und zog sie sanft mit sich.
Es war für sie nicht einfach ohne Terra weiterzugehen, denn sie fühlte sich als würde sie ihren Schutz verlieren. Doch sie gingen weiter.
Erst nach einer Weile blieb die Gruppe stehen, da der Weg von Frauen, die das gleiche Rot auf ihren Haaren trugen, wie Kaji, versperrt wurde.
Eine der Frauen trat wenige Schritte aus der Gruppe hervor. „Hast dich lange nicht mehr blicken lassen, Kaji. Was willst du?“
„Wir sind hier, um das Orakel der Wüstentenshi um Hilfe zu bitten.“
„Ah, dann hast du dein Medium endlich gefunden, hat ja lang genug gedauert.“ Sie schaute in die kleine Runde und erblickte Sakura. „Ist sie das?“
„Ja, und? Dich interessiert es doch sowieso nicht, Rin. Wenn du uns jetzt durchlassen würdest.“ Er machte einen Schritt nach vorn woraufhin alle Frauen ihre Waffen zogen. Das war das Zeichen für Kaji, dass es nicht einfach sein würde Rin zu überreden sie durchzulassen. „Du willst kämpfen?“
„Nein, eigentlich nicht, aber ihr lasst mir keine andere Wahl. Wenn ihr mir beweisen könnt, dass sie wirklich das Medium ist, dann wäre es etwas anderes, aber so…“
Es war eine verzwickte Situation, denn wie sollten sie beweisen, dass Sakura das Medium ist. Sie besaß ihre Kräfte erst seit wenigen Tagen und sie wusste noch nicht richtig mit ihnen umzugehen.
Sakura beobachtete das Geschehen und schaute sich die Frauen und Rin genau an.
Plötzlich sah sie unter ihnen eine eher männliche Gestalt, die ihr sehr bekannt vorkam. Sie konzentrierte sich auf die Gestalt und erkannte, wer es war. „Aber das ist doch unmöglich…“
Während Kaji mit Rin weiter verhandelte, ging Sakura immer mehr Schritte nach vorn, fixierte die Gestalt aber weiterhin.
Erst als sie sich umdrehte und verschwand, lief sie an Kaji vorbei und der Gestalt hinterher. Wie auf Kommando machten sich die Frauen kampfbereit und man konnte sehen, dass sie Sakura angreifen würden.
Kaji lief ihr nach, zog sie am Arm, sodass sie hinter ihm war und ließ ein Schwert aus Feuer erscheinen. Bei der Aktion verlor Sakura das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
 
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