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9 Seiten

Daxisilians Gegend

Fantastisches · Kurzgeschichten
© Masisio
1. Kapitel

Es war früher Morgen und die Schafe blökten ihr erstes Blöken an diesem Tag. Das Licht fiel über das Land. Hier kannte jeder jeden wie man so sagt. Es ist das Land, von dem niemand spricht. Aber jeder hier weiß, das es wohl bekannt ist.
Der Bauernhof von Maximilian lag etwa 30 Minuten Autofahrt vom Hof vom Daxisilian entfernt. Die beiden besuchten sich oft. Schließlich waren ihre Familien seit Generation befreundet gewesen und so hielten auch sie sich an die alten Sitten und waren stets bemüht nichts zwischen ihre Freundschaft kommen zu lassen. Auch an diesem Morgen trafen sie sich wieder einmal um das neueste zu besprechen. Ein Huhn war entlaufen. Außerdem war der Heudrescher von Daxisilian kaputt. Maximilian musste ihm aushelfen. Der Heudrescher war von der Marke “Kanss” und wurde speziell für die Bedürfnisse dieser Gegend gebaut. Maximilian hatte einen Ersatzheudrescher in der Garage stehen und gab Daxisilian freundschaftlich das Gerät. Dieser war überglücklich. Endlich konnte er wieder Heudreschen. Heudreschen war eins seiner liebsten Beschäftigungen. Nicht nur Daxisilian mochte Heudreschen. In der ganzen Gegend war das Heudreschen eine beliebte Arbeit. Schon seit über 200 Jahren reichte diese Tradition zurück. Damals erfand ein Mann aus dem Dorf ‘Knopfe’ das Heudreschen. Als die Bauern in Knopfe sahen wie Heu gedrescht wurde wollten sie es alle auch. Doch zurück zu Daxisilian. Er hatte nun seinen Heudrescher und verabschiedete sich von Maximilian. Er tuckerte davon. Unterwegs fand er am Rand des Weges einen seltsamen Vogel. Dieser Vogel hieß “Nanuchek”. Er war in der Gegend bekannt, da er wunderbare und sehr komplexe Melodien singen konnte. Daxisilian begrüßte den Vogel. “Na Nanuchek, welches Lied singst du heute?”. Der Vogel blieb jedoch still. Kein Lied kam heut aus seinem Schnabel. Daxisilian wunderte sich und ging näher auf den Vogel zu. Wie es aussah war der Vogel verletzt. Er konnte nicht mehr fliegen da einer seiner Flügel verletzt war. Daxisilian rief sofort die örtliche Polizei. “Ja guten Tag, hier spricht Daxisilian. Vor mir liegt der Vogel Nanuchek. Er ist verletzt. Wir brauchen einen Krankentransport.”
Die Polizei willigte sofort ein und kurze Zeit später erschien am Horizont ein Krankenwagen. Nach einigen Minuten hatte er Daxisilian erreicht und ein Tierarzt stieg aus. “Ach herrje, Nanuchek. Was ist bloß geschehen? Wer soll denn jetzt übers Land fliegen und deine schönen Melodien singen?”
Der Arzt versorgte Nanuchek kurz und soweit es hier im Wald ging. Doch Nanuchek musste mitgenommen werden. In eine Spezialklinik. Schließlich wollte niemand auf den wunderbaren Gesang verzichten. Daxisilian derweilen fuhr weiter. Er war froh, dass er den Vogel gefunden hatte. Nicht auszudenken was alles hätte passieren können wenn Nanuchek am Waldesrand liegen geblieben wäre.
Daxisilian erreichte sein Haus. Seine Frau wartete bereits vor der Hütte und grüßte ihn. “Na, hast du deinen Heudrescher bekommen?” fragte sie ihn. “Ja hab ich. Und, du wirst es nicht glauben, ich habe am Wegesrand Nanuchek verletzt auf dem Boden entdeckt. Einer seiner Flügel ist verletzt und er musste in eine Spezialklinik.”
“Ach herrje, der Arme. Na hoffentlich singt er uns bald wieder seine schönen Lieder.”
“Ja, das hoffe ich auch.”
Daxisilian und seine Frau gingen ins Haus und schauten das Vormittagsprogramm des regionalen Senders. Es lief eine Dokumentation über eine besondere Holzsorte, die wie aus dem Nichts vor ein paar Monaten plötzlich in den Wäldern der Gegend aufgetreten war. Dieses Holz war so massiv, dass man damit fast unbezwingbare Schwerter erstellen konnte. Daxisilian war fasziniert. Auch er hatte schon dieses Holz gesehen. Woher kam es nur?
Der Vormittag ging langsam vorbei und es wurde Zeit fürs Mittagessen. Daxisilians Frau ließ sich einige Stunden Zeit. Dafür wurde es aber auch ein sehr deftiger Braten. Nach den Mittagessen waren beide sehr sehr müde. Also gingen sie eine Weile schlafen. Nach dem Aufwachen so gegen 5 Uhr am Nachmittag stellte Daxisilian fest, dass irgendetwas anders war. Schnell merkte er dass es am Licht von draußen lag. Ein leichter Rot-ton lag plötzlich im Licht. Was war los? Er ging zum Fenster und sah in den Himmel. Tatsächlich. Irgendwas rotes schimmerte über den ganzen Himmel. Plötzlich klopfte es an der Tür. Duffke, Daximilans Stallbursche stand vor der Tür. “Die Drachen sind zurück. Die Drachen sind zurück!”
Daxisilian versuchte den Stallburschen zu beruhigen. “Bleib ruhig Duffke, es gibt schon seit langer Zeit keine Drachen mehr. Der Held Vladimir hat sie vor über 500 Jahren vernichtend geschlagen. Es gibt keine Drachen mehr.”
“Aber schauen sie doch in dem Himmel. Alles rot! Die Drachen!”
Der Stallbursche konnte sich gar nicht mehr beruhigen und auch Daxisilian kamen langsam Zweifel. Aus alten Sagen wusste er, dass ein plötzlich rot werdender Himmel Drachen ankündigt. Doch wie er Duffke bereits versicherte wurden die Drachen vor langer Zeit besiegt. Es gab sie nur noch in den alten Sagen. So war Daxisilian in seinen Gedanken versunken als der erste Drache am Himmel erschien. Mit breit ausgeschlagen Flügeln stürzte er feuerspeiend vom Himmel herab. Daxisilian musste nun unweigerlich einsehen, dass die Drachen zurück waren. Er rannte ins Haus und alarmierte seine Frau. “Draussen sind Drachen. Ich mache leider keine Witze. Sie fallen über das Land her.”
“Nein, das ist ja schrecklich. Echte Drachen?”
“Ja, echte, sehr große Drachen.”
Daxisilian und seine Frau überlegten was sie machen sollten. Dann ging seine Frau zum Telefon und rief den Pfarrer an. Zum Glück war er erreichbar und konnte die beiden beruhigen.
“Das sind keine Drachen. Zur Zeit wird ein Film in der Gegend gedreht. Und mit aufwendigen Spezialtechniken werden künstliche Drachen in den Himmel projiziert. Keine Sorge in ein paar Stunden ist alles vorbei.”
Die beiden waren beruhigt. Nur ein Film.

2. Kapitel

Am nächsten Tag wollte Daxisilian mal wieder arbeiten. Endlich konnte er seinen Heudrescher voll und ganz auskosten. Den ganzen Tag heudreschte er was das Zeug hielt. Dann berichtete er seiner Frau wie viel er geheudrescht hatte. Seine Frau war einigermaßen stolz auf ihn. Aber immerhin war einiges an Arbeit getan. Daxisilian konnte sich am abend gemütlich zurücklegen. Er trank ein Bier und reflektierte über den Tag voller Heudreschen. Es war nun schon spät abend. Der Himmel war in der Gegend sehr klar und voller Sterne. Unzählbar viele erleuchteten am Firmament und Daxisilian bewunderte mit ruhigem Auge dieses Schauspiel. Ob er wohl auch einen Stern hatte? Wohl kaum, dachte er. Auf seinem Stern brach inzwischen eine kommunistische Weltrevolution aus, aber das wusste er nicht. Daxisilian saß immer noch in seinem Schaukelstuhl. Fast schon wäre er eingeschlafen, doch seine Frau weckte ihn rechtzeitig und zog ihn ins Bett. Dort verbrachten sie eine Weile zärtlich miteinander dann schliefen sie ein.
Der nächste Morgen war regnerisch. Daxisilian fuhr als erstes ins Dorf um Kaffee und Milch zu kaufen. Im Laden begrüßte ihn Munsmuns. “Ach hallo Daxisilian. Hast du gestern auch die Drachen gesehen? Eine Show was?”
“Ja, ich hab mich ziemlich erschrocken.”
“Erschrocken? Es stand doch im Gegend-Kurier, dass ein Film gedreht wird.”
“Ach so? Das hab ich nicht gelesen.”
“Na, alles halb so schlimm. Was möchtest du denn?”
“Kaffee und Milch bitte.”
“Welche Sorte Kaffee? Knüffe, Muffe oder Tupps?”
“Tupps bitte.”
Daxisilian fuhr mit dem Kaffee und der Milch wieder nach hause und so verging auch schon der Vormittag. Zu Mittag kam Maximilian zu Besuch. Die beiden aßen zusammen eine wie immer leckerere Speise, welche Daximilans Frau zubereitet hatte.
“Und sag, wie ist der Heudrescher so?”
“Wunderbar! Hab gestern den ganzen Tag geheudrescht.”
“Na super! Helf dir doch immer gerne aus.”
Die beiden redeten ein oder zwei Stunden miteinander dann brach Maximilan auf. Daxisilian wunderte sich. Irgendetwas war an Maximilian anders als sonst. Vermisste er seinen Heudrescher? Nein, es musste etwas anderes sein. Auf Daxisilians Planeten hatten inzwischen die Kommunisten gewonnen. Aber was war anders an Maximilian? Ach, wahrscheinlich gar nichts. Im Gegend-Fernsehen erschien derweilen ein Bericht über Nanuchek. Er musste sich einer komplizierten Operation unterziehen lassen aber war nun wieder geheilt. Daxisilian und wohl alle Dorfbewohner atmeten auf. Bald würden sie wieder den Klängen des Vogels lauschen dürfen.
Daxisilian ging derweilen einem seiner Hobbies nach. Es handelte sich um ‘Gegend-Schach’. In der Gegend gab es nämlich so etwas wie ein kleines Internet. Man konnte über dieses Netz aber nur Schach spielen. Das wurde auch ausgiebig genutzt. Und Daxisilian war einer der besten Spieler. So verbrachte er bis in die späten Abendstunden hinein seine Zeit vor dem virtuellen Brett und gewann die meisten der Spiele.

3. Kapitel

Etwa 20 Minuten von Daxisilians Hütte entfernt befand sich ein geheimes Versteck. Es handelte sich dabei um das Versteck der Guru-Eichhörnchen. Die Guru-Eichhörnchen waren die schlauesten Wesen in der Gegend. Doch niemand wusste von ihrer Existenz. Und das obwohl sie im Hintergrund viele Geschicke der Bewohner der Gegend lenkten. Den Guru-Eichhörnchen war in ihrer heutigen Sitzung zu Ohren gekommen, dass sich Daxisilian zu einem gefährlich guten Schachspieler entwickelte.
“Er ist schon fast der stärkste Spieler in der Gegend und er wird immer besser. Sein Stil ist dabei sehr bäuerlich. So kann das nicht gehen.” informierte Buxhörnchen die anderen Guru-Eichhörnchen. Alle willigten nach einiger Zeit von Beratung darüber ein, dass etwas getan werden musste.
Ein Stück weiter, etwa 10 Minuten vom Versteck der Gurus entfernt wohnte eine junge Hexe. Sie stand diesen Morgen wie immer auf und trank erstmal einen Huiz-Kaffee. Dies war ein besonders magischer Kaffee, der gleichzeitig wach machte und einem eine sehr klare Weltsicht vermittelt. So eine Art Mischung zwischen Kaffee und Zeitung. Die junge Hexe war auch gleich darüber informiert, dass etwas mit Daxisilian nicht stimmte. Die Guru-Eichhörnchen hatten nämlich in Umlauf gebracht, dass Daxisilian schwarzen Zauber anwendete um so stark im Schach zu werden. Die Hexe wollte sich darum kümmern. Nicht nur das. Sie mochte Schach nicht. Und besonders starke Schachspieler konnte sie nicht ausstehen. Daxisilian musste sterben, darin war sie sich sicher. Also ersann sie einen dunklen Zauber, der Daxisilian verfolgen würde.

4. Kapitel

Am nächsten Morgen erwachte Daxisilian mit einen Brummschädel. Was war bloß los? Hatte er schlecht geschlafen? Taumelnd wälzte er sich aus dem Bett und schwankte zum Kühlschrank. Erstmal ein Glas Milch trinken. Doch die Lage verbesserte sich nicht. Ihm war schwindlig und schlecht. Seine Frau bemerkte es auch und machte sich Sorgen um ihn.
“Du siehst heut morgen gar nicht gut aus. Hast du schlecht geschlafen?”
“Ich weiß auch nicht. Mir ist so schwindlig.”
Seine Frau rief daraufhin einen Krankenwagen. Daxisilian wurde in ein Krankenhaus in einer kleinen Stadt namens ‘Putzwink’ gefahren. Doch dort konnte man ihm auch nicht weiterhelfen. Die Ärzte wendeten sämtliche Diagnoseverfahren an, die ihnen zur Verfügung standen, doch sie konnten keine Krankheit feststellen. Daxisilian war ratlos. Und ihm wurde immer übler. So lag er im Krankenhausbett fast bewusstlos und schaute aus dem Fenster. Der Himmel war hellblau mit ein paar weißen zarten Wolken hier und dort. Da erschien eine Taube im Fenster und gurrte.
“Daxisilian, du musst die Gegend verlassen. Ein Zauber liegt auf dir und du wirst bald sterben wenn du nicht schnell die Gegend verlässt. Flüchte auf den Berg ‘Mah’ und bleibe dort eine Weile. Dann wird es dir wieder besser gehen.”
Weise Tauben waren in der Gegend nichts ungewöhnliches. Sie galten der alten Sagen nach als Boten der Götter. So befolgte auch Daxisilian den Rat der Taube. Er zog sich an und verließ das Krankenhaus. Der Berg ‘Mah’. Er erinnerte sich an Erzählungen über ihn. Er war Zuflucht für Verfolgte und Außenseiter und galt des weiteren als ein heiliger Ort der Götter. Daxisilian griff sich ein Fahrrad. Öffentliche Fahrräder waren in der Gegend weit verbreitet. Man konnte sich einfach eins nehmen und ließ es später einfach wieder stehen wenn man es nicht brauchte. Er schwang sich auf den Sattel und fuhr los. Der Berg ‘Mah’. Seit 2 Stunden radelte Daxisilian nun durch die Wälder der Gegend und langsam erschien die Silouette des Berges vor ihm. Er erreichte den Berg nur mühsam, sein Zustand hatte sich während der Fahrt weiter verschlechtert, doch so näher er dem Berg nun kam fühlte er ein himmlisches Gefühl der Befreiung und Erleichterung. Er war angekommen. Stellte das Fahrrad ab und ging nun einen Weg zum Berg ‘Mah’ hinauf. Mit jedem Schritt ging es ihm besser. Sein Schwindel und seine Übelkeit waren wie verflogen. Zur Hälfte hatte er den Berg bereits erklommen und schaute über die weite Landschaft. Ein Zauber hatte also auf ihm gelegen. Aber warum? Wer hatte ihn verhext und aus welchem Grund?

5. Kapitel

Die Guru-Eichhörnchen waren derweilen wieder emsig beim Beraten.
“Die Mission den Schachspieler Daxisilian auszuschalten ist gescheitert. Er ist auf den Berg ‘Mah’ geflüchtet und erholt sich dort vom Zauber der jungen Waldhexe.” sprach Putz, einer der Gurus.
“Das ist nicht gut. Er wird sich erholen und zurückkehren. Wahrscheinlich wird er dann bald der stärkste Schachspieler in der Gegend sein und das empfindliche Gleichgewicht des Gegend-Schachs zerstören.”
“Ja, so ist es. Wir können das nicht erlauben. Das Gegend-Schach ist die wichtigste Institution, welche wir je erfunden haben. Wir können keinem Menschen erlauben sie zu zerstören.”
Stundenlang berieten die Guru-Eichhörnchen sich, was sie nun tun sollten. Die junge Waldhexe derweilen war zufrieden. Sie hatte Daxisilian erfolgreich verzaubert und ihn indirekt aus der Gegend verjagt. Das reichte ihr fürs erste. Sollte er zurückkommen würde sie ihn einfach wieder verhexen, so dachte sie. Doch Daxisilian regenerierte sich nicht nur auf dem Berg ‘Mah’ er wurde auch immun gegen Zauber und Hexerei. Dies wurde ihm nach einigen Tagen bewusst und bewusst seiner neuen Stärke stieg er vom Berg hinunter und kehrte nach Hause zurück. Seine Frau erwartete ihn bereits. “Wo warst du nur?! Geht es dir wieder besser?” fragte sie ihn besorgt. “Mach dir keine Sorgen, mir geht es blendend. Ein Zauber lag auf mir, doch jetzt es ist alles in Ordnung.” Seine Frau war erleichtert und Daxisilian machte sich noch am gleichen Tag wieder an die Arbeit. Heudreschen. Die Guru-Eichhörnchen wurden derweilen immer nervöser. Wann würde Daxisilian wieder Schach spielen? Wann würde er ihre größte Erfindung zerstören? Daxisilian jedoch dachte gar nicht ans Schachspielen, er vergnügte sich den ganzen Tag mit Heudreschen und beobachtete nachts wieder die Sterne. Dann ging er schlafen und schlief fest und tief. Er träumte von arabischen Tempeln und riesigen Wasseranlagen. Die Guru-Eichhörnchen waren sich unsicher. Wollte Daxisilian etwa gar nicht der stärkste Schachspieler werden? Vielleicht war alle Aufregung umsonst?
Am nächsten Morgen besuchte Daxisilian Maximilian. “Hallo Max, du ich hab eine Idee. Wollen wir nicht eine Woche Urlaub machen. Ich hab heut Nacht von riesigen Wasseranlagen geträumt und im Norden der Gegend hat doch das neue Wasserresort ‘Palmo’ aufgemacht. Wollen wir nicht eine Woche dorthin?”
“Eine gute Idee Daxisilian. Ich könnte auch eine kleine Erholung gebrauchen. Bin die ganze Zeit nur am Arbeiten und Heudreschen.”
So fuhren die beiden in das Wasserresort und machten Urlaub. Auch die junge Waldhexe beschloss nur ein Tag später Urlaub zu machen. Die Guru-Eichhörnchen hatten sie heimlich bezahlt und die junge Hexe beschloss im Wasserresort so richtig Geld auszugeben. Drinks, delikates Essen und Massagen standen ihr im Sinn. So lag sie bereits ein Tag später am Pool und sonnte sich, ein Drink ‘Pina Colada’ stand neben ihn. Sie öffnete kurz die Augen und durch ihre Sonnenbrille erblickte sie plötzliche Daxisilian. Sie erschrak innerlich. Was machte er hier? Und warum war nicht verzaubert? Sie hatte doch einen automatischen Zauber ausgelöst der ihn sobald er in der Gegend war verhexen sollte. Anscheinend war er immun dagegen. So etwas hatte sie noch nicht erlebt. Jemand war immun gegen ihren Zauber. Das verletzte ihre Ehre als Hexe. Gleichzeitig machte es Daxisilian sehr interessant für ihn. Sie beschloss sich an ihn heran zu machen. Daxisilian und Maximilian lagen am Pool und beide sonnten sich und dösten vor sich hin. Da erschien die junge Hexe vor ihnen. Sie sah sehr sexy aus in ihrem schwarzem Bikini. “Darf ich mich zu ihnen gesellen?” fragte sie. Daxisilian und Maximilian waren zwar beide verheiratet aber konnten dieser jungen Hexe kaum wiederstehen. “Aber sicher doch setzten sie sich zu uns.” antworte Maximilian. Die drei unterhielten sich eine Weile. Die junge Hexe ersann eine kleine Biographie. Sie war eine Handelsvertreterin eines Unterwäschekonzerns und machte hier einen kleinen bezahlten Urlaub. Daximilian glaubte ihr, woher sollte er auch wissen, das vor ihm die Hexe saß die ihn Wochen zuvor schlimm verzaubert hatte. In den nächsten Tage machte sich die junge Hexe immer heftiger an Daximilian heran und schließlich landeten sie eines nachts im Bett im Zimmer der Hexe. Sie schliefen miteinander und für Daximilian war es himmlisch. Auch für die Hexe war es schön, doch ihr größtes Interesse war herauszufinden warum er sich nicht verzaubern ließ. Bald war der Urlaub vorbei. Für Daxisilian war es ein ziemliches Erlebnis gewesen, welches er seiner Frau natürlich nicht erzählen konnte. Die junge Hexe derweilen hatte herausgefunden worin Daxisilians Geheimnis bestand. Ein Baumzauber namens ‘Puuv’ machte ihn so stark und immun. Sie war fasziniert und gleichzeitig ratlos. Schließlich war Daxisilians insgeheim immer noch ihr Feind. Doch sie konnte nichts gegen ihn ausrichten. So fuhr sie nach ein paar Tagen ebenfalls nach haus und legte sich resigniert schlafen. Nun ja, man konnte nicht immer gewinnen. Auch als junge sexy Hexe nicht.

6. Kapitel

In den folgenden Jahren veränderte sich nicht viel. Daxisilian dreschte sehr viel Heu. Er beobachtete weiter fast jeden Abend die Sterne. Auf seinem Stern war inzwischen eine kleine Hungerskatastrophe ausgebrochen doch das wusste er nicht. Schach spielte er kaum noch, was sein Glück war. So waren auch die Guru-Eichhörnchen zufrieden, dass ihre Erfindung weiter bestand in der Gegend haben konnte. Die junge Hexe war inzwischen verliebt. Ein junger Tourist außerhalb von der Gegend war an ihrer Hütte vorbeigekommen und hatte um etwas Nahrung gebeten. Die beiden waren ins Gespräch gekommen und verliebten sich schnell ineinander. Von da an lebten sie zusammen im Wald und liebten sich oft und lange. Die junge Hexe dachte kaum noch ans Zaubern und überlegte schon sich eine normale Arbeit zu suchen.
Maximilian wurde noch im gleichen Jahr König der Gegend. Das lag daran dass er mehrere Heudresch-Meisterschaften hintereinander gewann. Die Bewohner der Gegend bewunderten ihn dafür und hielten ihn für sehr weise. So wurde er König und regierte über die Gegend. Die Guru-Eichhörnchen werkelten weiter im Hintergrund und ersannen bereits neue Technologien mit denen sie die Gegend verbessern konnten. Und während all der Zeit flog der Vogel Nanuchek wieder übers Land und sang neue schöner Lieder. Die Bewohner der Gegend fanden bald einen Namen für seine Stilrichtung und nannten sie ‘Drum and Zuj’.
 
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Kommentare  

Absurd, kindisch, unvorhersehbar. Absolut grün von mir. Das Beste von dir bislang. Weiter so!! ;0)

Liebe Grüße Dubliner Tinte


Pia Dublin (22.05.2010)

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