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2 Seiten

Affentheater/ zum Fasching

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester
© Gerald W.
Ich war noch nie ein Freund der „närrischen“ Zeit. Was für ein Affentheater für nichts. Wobei die Affen vielleicht wesentlich intelligenter ausschauen mögen, wenn sie denn Theater machen sollten. Und was für eine Arbeit für diesen Quatsch notwendig ist, wie z.B. für diese ganzen Umzüge. Wie da bebastelt und gewerkelt werden muss, große künstlerische Arbeiten - für nichts! Und wie da - bestimmt schon lange vor Weihnachten - Tänze einstudiert werden müssen und das ganze Umland nach Humor durchforstet wird. Mit dem Erfolg, dass vor allem ich, mich wahrlich nicht darüber freuen kann. Denn dies geschieht ja alles nur für Blödsinn! Dann die vielen Kostüme die angefertigt werden müssen. Nur damit Geld fließt, damit die Reichen noch reicher werden, nur weil Dumme in die vielen Lokale gehen und sich den Wanst mit völlig unnötigen Dingen voll schlagen. Und nur dadurch wieder ein paar Kilo mehr auf die Waage bringen. Und dann das Fernsehen, mit seinen vielen Übertragungen der Festlichkeiten, will doch auch nur höhere Einschaltquoten erreichen. Alles nur Egoisten. Wirklich, ich hasse das, wenn ich überall diesen hirnrissigen Jubel höre. Wozu denn, frage ich mich, wozu? Nur um Spaß zu haben? Schließlich sterben wir ja alle doch irgendwann einmal. Das sollten wir uns mal deutlich vor Augen führen. Wie kann man da noch etwas lustig finden? Also, wenn ich die so lachen höre, da werde ich richtig wütend. Verboten gehört das, jawoll. Wenn es nach mir ginge, dürfte nur über vernünftige Dinge gelacht werden, nämlich über die, die ICH witzig finde. Und das ist herzlich wenig. Na, wirklich, was haben die denn heute für einen bescheuerten Humor? Die lachen fast über jeden Scheiß- wirklich jeeeden Scheiß und einfach so drauflos. Also das kann doch gar nicht wahr sein? Wie weit wollen wir denn noch kommen, wenn wir uns immer so leicht amüsieren täten?
Schaut euch den Himmel an Leute, und was sagt der uns? Er ist grau. Welch eine grauenvolle Triestesse! Und wie feucht und kalt alles ist und die Bäume sind so kahl. Ja, die haben keine Blätter mehr. Na, das ist doch überhaupt nicht schön. Solche armen kahlen Bäume. He, ich finde, das ist echt ein sehr trauriges Bild und darum sollte man das auch gründlich in sich aufnehmen. Nur in diesen milchig grauen Himmel starren, lange inne halten und diese ganze traurig-graue Welt in sich aufsaugen. Merkt ihr, dass euch dabei richtig kalt ums Herz wird. Wie ihr langsam depressiv werdet? Wie sogar der leiseste heitere Gluckser wieder im Halse verschwindet? Sehr schön - immer weiter so, denn schließlich geht`s im Leben ja doch nur bergab. Das ist die bittere Wahrheit. Mögen wir auch im Moment genug zu essen haben, mögen wir auch zur Zeit eine gemütliche warme Bude unser eigen nennen, aber wer weiß wie lange noch? Was könnte wohl später auf uns zukommen? Schlimmes natürlich. Wirklich, wer weiß schon was später los ist? Eines ist sicher, es ist anders als heute. Ja, man kann nicht skeptisch genug sein. Und das ist doch eben sehr traurig und das sollten wir auch einsehen.
Na, dann werde ich mal wieder den Fernseher anschalten und sehen, was die blöden saudummen Fastnachtsheinis wieder für`n Scheiß bringen.
 
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Kommentare  

Ich weiß, was du meinst. Diese Tage sind wirklich düster und da ist es besser, man hat etwas zum Lachen, als gar nichts. Ist dir gelungen.

Petra (04.02.2011)

Hallo Gerald,
mit dem Karneval, das ist natürlich Geschmackssache.
Ich selbst zähle mich auch eher zu den Faschingsmuffeln. Heutzutage ist eben vieles dem Kommerz untergeordnet. Da bildet auch der Karneval keine Ausnahme.
LG. Michael


Michael Brushwood (01.02.2011)

Hi, hi, da gibts du aber gekonnt den richtig miesepetrigen Miesepeter, da wird mir selber ganz miesepetrig, aber ich gucke jetzt nicht fern sondern mache mir eine schöne Flasche Wein auf, diesmal schon zum Mittagessen, das hast du nun davon!
Mir gehts danach bestimmt gut!


Jochen (01.02.2011)

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