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40 Seiten

Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (16)

Romane/Serien · Fantastisches · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
Flugtraining mit kleiner Frühstückspause auf der Skyfood- Station / Rettet die Sterne und die Menschheit! / Besuch während der Nachtschicht
Zeitepoche 27. bis 28.07.2013 Tag 3 bis 4 im Dienst der Erdraumflotte

Sebastian wurde wach, neben ihm schlief Ruby noch selig. Er stand auf und ging in den Waschraum, dort fragte er Alice nach der Urzeit. Alice sagte ihm daß es 7:05 war. Sebastian fragte: „Alice, warum hast Du mich nicht geweckt?“ – „Sie hatten mich beauftragt, sie immer 2 Stunden vor Beginn Ihrer Schicht zu wecken Leutnant Neuhof. Ihre Schicht beginnt morgen um 0:00.“, antwortete Alice. Sebastian tippte sich mit der Hand an die Stirn und sagte: „Ach richtig, die Nachtschicht! Es tut mir leid daß ich dachte, Du hättest einen Fehler gemacht Alice.“ – „Es besteht kein Grund für eine Entschuldigung.“, erwiderte Alice. Sebastian seufzte: „Ach Alice, manchmal vergesse ich daß Du kein Mensch bist. Du bist mir irgendwie ans Herz gewachsen.“ – „Es ist schön daß Sie meine Präsenz als derart angenehm empfinden Leutnant Neuhof.“, antwortete Alice. Sebastian fragte: „Alice, könntest Du mich in Zukunft mit Vornamen ansprechen und mich außerdem noch duzen?“ – „Selbstverständlich Sebastian. Ist Dir diese Art der Kommunikation lieber?“, erwiderte Alice. Sebastian sagte glücklich: „Ach Alice, das macht Dich gleich nochmal so nett. Du bist wirklich die beste K.I. die ich kenne. Wenn man die Ansätze von künstlicher Intelligenz auf der Erde überhaupt so nennen darf.“ – „Es freut mich daß ich behilflich sein konnte.“, erwiderte Alice.

Die Tür öffnete sich und Ruby betrat den Waschraum. Sie sah Sebastian an und fragte: „Du hast jetzt aber nicht schon wieder Zahnschmerzen?“ – „Nein, keine Sorge! Ich bin nur durch die Macht der Gewohnheit so früh wach geworden und dachte daß ich verschlafen hätte.“, antwortete Sebastian. Ruby ging auf Sebastian zu, umarmte ihn und küßte ihn sanft, Sebastian umarmte Ruby ebenfalls. Wenig später sagte Ruby: „Schön daß es Deiner Zahnwurzel besser geht.“ – „Finde ich auch!“, erwiderte Sebastian. Dann gingen Sie unter die Dusche. Nach 25 Minuten in der Duschkabine, in denen sie nicht nur Körperpflege betrieben hatten zogen sie sich an. Als sie fertig angezogen waren sagte Ruby: „Jetzt haben wir es 7:36 und unsere Schicht beginnt um 0:00. Was machen wir mit dem ganzen Tag?“ – „Laß uns erstmal ‘nen Happen essen!“, erwiderte Sebastian. Darauf ließen sie sich in die Mannschaftsmesse teleportieren. Als sie dort ankamen herrschte der normale morgendliche Betrieb. Sebastian und Ruby setzten sich an einen Tisch. Ruby hatte sich wieder einmal eine Portion belgische Waffeln und einen Neurobooster mit Mangogeschmack bestellt und Sebastian begnügte sich mit einer gesüßten Mehlcremesuppe aus 5 Getreidesorten und einer Tasse Feuertee.

Während sie sich ihrem Frühstück widmeten kam Yvette in die Mannschaftsmesse. Sie winkte Sebastian zu und kam an den Tisch. Sebastian versuchte freundlich zu bleiben und fragte: „Na Yvette, wie geht’s?“ – „Prima! Ich habe heute die Spätschicht auf der Brücke. Wollen wir vorher noch was zusammen machen?“, antwortete Yvette und Sebastian sagte: „Ich hoffe es ist nichts wogegen Ruby etwas haben könnte.“ – „Sei doch nicht so mißtrauisch!“, erwiderte Yvette. Dann flüsterte sie Ruby was ins Ohr. Ruby rollte mit den Augen und sagte: „Wir beide mit Basti? Na ich weis nicht ob Basti da mitmacht. Das wird ein ziemlich großer Schritt für ihn.“ – „Wovon redest Du?“, fragte Sebastian. Ruby erwiderte: „Du magst doch praktische Flugstunden.“ – „Ja klar!“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Naja Yvette und ich haben uns gedacht daß wir heute Vormittag vielleicht mal ein paar Runden drehen könnten. Aber diesmal...“ – „Diesmal was? Soll ich etwa mit Yvette fliegen? Dann bleibt die Trägheitskompensation aber an!“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: „Nein wir hatten eigentlich vor zu dritt zu fliegen, allerdings in drei Schiffen.“ – „Was Ruby sagen will ist, daß wir je ein Einmannschiff fliegen werden ohne Waffensystemoffizier.“, ergänzte Yvette. Sebastian wurde blaß, er fragte zögerlich: „Wie soll ich denn ganz alleine mit geschlossenen Augen gleichzeitig die Flugkontrollen und die Systemkonsole bedienen?“ – „Naja ganz alleine wirst Du nicht sein. Du hast nur keinen menschlichen Waffensystemoffizier. Alice wird Dich bei diesem Flug unterstützen.“, sagte Ruby. Sebastian fragte mit großen Augen: „Alice wird mein Waffensystemoffizier sein?“ – „Ich wußte daß Dir das gefällt.“, sagte Ruby und Yvette sagte euphorisch: „Dann können wir Drei als Staffel ein paar Flugmanöver trainieren. Das wird sowas von abgefahren!“ – „Laß uns mit dem Frühstück fertig werden!“, drängelte Sebastian! Er konnte es gar nicht fassen daß er mit Alice zusammen ein Schiff steuern würde.

Nach dem Frühstück ließen sie sich in die Kampffliegerrampe teleportieren. Dort kam ihnen Commander Junkers entgegen und sagte: „Hallo die Leutnants! Wo Solls denn hingehen?“ – „Hallo Commander! Zu einer praktischen Flugstunde ohne Waffensystemoffizier.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers fragte: „Eine Dreier- Staffel?“ – „Ja, Leutnant Neuhof braucht noch Erfahrungen im Formationsflug.“, erklärte Yvette. Commander Junkers fragte: „Haben Sie was dagegen wenn ich mich Ihnen anschließe?“ – „Sie? Na ich habe nichts dagegen“, sagte Yvette. Ruby und Sebastian stimmten ebenfalls zu. Darauf gingen sie zu viert zur Hangarverwaltung. Commander Junkers sagte zu dem Leutnant hinter dem Tresen: „Wir benötigen 4 Einmannjäger für eine Flugübung.“ – „Verstanden Commander!“, erwiderte der Leutnant und forderte die Wartungsmannschaft auf die vier Schiffe startklar zu machen. Während sie warteten fragte Commander Junkers Sebastian: „Ist dies Ihr erster Soloflug?“ – „Ja, allerdings.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers sagte tröstend: „Das erste Mal ist immer am schlimmsten, die Unsicherheit macht einen fertig. Aber Alice wird schon auf Sie aufpassen.“ – „Das ist ja das Schöne. Es ist als würde ich mit einer guten Freundin fliegen. Hoffentlich wird Ruby nicht eines Tages eifersüchtig.“, antwortete Sebastian. Ruby lächelte und sagte: „Bei Yvette wäre ich mit Sicherheit besorgt um Dich aber Alice wird Dich mir schon nicht ausspannen.“ – „Ja, nun ist ja gut!“, nölte Yvette.

Nach einer Weile waren die 4 Jäger bereitgestellt, Sebastian betrachtete die Maschinen staunend und sagte: „Die sehen aus wie die A-Flügler aus Starwars.“ – „Gut erkannt! Die Einmannjäger sind den A-Flüglern nachempfunden, allerdings gleichen sie den Schiffen aus den Filmen nur optisch. Sie haben weder Laserkanonen noch Sprengkopfwerfer. Statt dessen besitzen sie zwei leichte Mikrowellengeschütze und einen leichten Gammastrahlenemitter.“, erwiderte Commander Junkers lächelnd. Dann sagte er: „Lassen Sie uns unsere Plätze einnehmen! Leutnant Ivanes, Sie machen Leutnant Neuhof mit den Systemen des Schiffes vertraut!“ – „Verstanden Commander!“, erwiderte Ruby. Sebastian kletterte in eines der Schiffe und Ruby erklärte ihm die Steuerelemente: „Das hier ist so ähnlich wie bei der BIRD OF DEATH. Der linke Stick ist für die Schubregelung und das Gieren. Der rechte Stick ist für das Rollen und Nicken aber auch für das Abfeuern der Waffen. Das Pedal vor Dir ist für die Kommunikation. Wenn Du mit Deiner Staffel sprechen willst dann trittst Du einfach drauf. Alles andere macht Alice für Dich. Du mußt ihr nur sagen was sie tun soll.“ – „Okay ich bin gespannt auf den Flug.“, antwortete Sebastian. Dann setzte er das Augenliederprojektionssystem auf und Ruby ging zu ihrem Schiff. Als die Kanzel von Sebastians Schiff geschlossen war wurde das innere des Schiffes nur durch ein schwaches rotes Licht erhellt. Sebastian trat auf das Pedal für die Kommunikation und sagte: „Hier drin ist es stockfinster. Ich kann überhaupt nicht nach draußen sehen.“ – „Benutze das Augenliederprojektionssystem!“, erwiderte Yvette leicht erheitert. Sebastian nahm den Fuß vom Pedal für die Kommunikation und legte beide Hände an die Flugkontrollen. Dann schloß er die Augen.

Über die Kommunikation hörte Sebastian wie Commander Junkers die Startfreigabe einholte und wie diese erteilt wurde. Darauf sagte Commander Junkers: „Leutnant Ivanes, Sie tragen für die Dauer des Fluges das Rufzeichen Eagle. Ich starte zuerst. Viper, Sie folgen mir! Dann Sie Hawk und zuletzt Sie Eagle.“ – „Verstanden!“, antworteten Yvette, Sebastian und Ruby nacheinander. Daraufhin startete Commander Junkers und Yvette folgte ihm. Als Yvette im Startkanal verschwunden war startete Sebastian. Kurz nachdem Sebastian den Startkanal der Far Horizon verlassen hatte folgte Ruby. Commander Junkers sagte: „Karoformation! Viper auf 4:30, Hawk auf 7:30 und Eagle auf 6:00 von mir aus gesehen!“ Yvette, Sebastian und Ruby bestätigten die Anweisungen und nahmen die Positionen ein. Dann bestätigten Sie daß sie in der geforderten Position waren. Commander Junkers sagte: „Fertig machen für Formationssprung!“ – „Commander? Dieses Manöver ist mir nicht bekannt.“, erwiderte Sebastian nachdem er das Kommunikationspedal getreten hatte. Commander Junkers sagte: „Ich habe das Sprungziel bereits berechnet und an Ihre Schiffe transferiert, auf mein Zeichen aktivieren wir gleichzeitig den Sprungantrieb. Dies wird eine Passage öffnen die weit genug ist damit unsere Formation hindurch fliegen kann. Den Sprungantrieb aktivieren Sie, indem sie den Knopf auf dem linken Stick drücken.“ – „Alles klar, danke Commander!“, antwortete Sebastian. Commander Junkers zählte von 5 herunter und anstelle der 0 folgte das Wort Sprung.

Auf das Zeichen des Commanders aktivierten Sie den Sprungantrieb. Nach kurzer Zeit in der Passage erreichten sie wieder den normalen Raum. Die Sonne erschien viel größer als Sebastian sie jemals gesehen hatte. Commander Junkers meldete sich: „Herrschaften, willkommen zwischen den Umlaufbahnen von Merkur und Venus! Wir werden einer der Landwirtschaftsstationen von Skyfood einen Besuch abstatten. Sie sollen sehen wo ein großer Teil Ihrer Verpflegung her stammt. Nach unserer Besichtigungstour und einem kleinen zweiten Frühstück werden wir einen Versorgungsfrachter zur Far Horizon eskortieren.“, sagte er verheißungsvoll. Dann änderte er den Kurs und die Mitglieder der Staffel folgten ihm. Sie näherten sich einer großen Raumstation. Man hörte wie der Commander die Landeerlaubnis anforderte und diese erteilt wurde. Daraufhin öffnete sich ein rundes Tor an der Seite der Station und sie flogen in einen großen Hangar. Sebastian bat Alice ihm die Landung genau zu erklären und Alice tat dies in ihrer emotionslosen Art mit ihrer warmen künstlichen Stimme. Als sie gelandet waren und das runde Hangartor geschlossen war gab Alice den Hinweis das der Druckausgleich im Hangar vollzogen war. Sebastian wartete mit dem Öffnen der Kanzel bis Commander Junkers seine Kanzel geöffnet hatte.

Als sie aus ihren Schiffen geklettert waren sagte Commander Junkers zu Sebastian: „Nicht schlecht für Ihren ersten Flug in einer Staffel!“ – „Danke Commander! Das war wirklich aufregend.“, antwortete Sebastian. Dann betrat ein stämmig gebauter Mann den Hangar. Er begrüßte sie mit einem leicht bayerischem Akzent. „A herzliches Willkommen auf uns’erm kosmischen Hof. I bin der Oberndorfer Frank aber Ihr könnt’s mich Frank nennen. I schlag´ vor daß mir beim Du bleim.“, sagte er. Die Vier von der Far Horizon stimmten zu und Frank fuhr fort: „Jetzt wer´m mir eich erst a Mal zeing was mir anbau´n.“, mit einem breiten Lächeln. Frank führte sie durch die verschiedenen Anbaubereiche der Station und erklärte ihnen alles haargenau mit seinem bayrischen Akzent und etwas Bauernwitz. „Habt’s vielleicht irgend a Frag´n?“, fragte Frank nach seiner Erklärung. Sebastian hob die Hand und als Frank ihm zunickte sagte er: „Es heißt ja daß Skyfood rein vegetarische Kost anbietet. Werden hier auch nicht fleischliche tierische Produkte wie Eier oder Milch produziert?“ – „Mei, des ist vielleicht einmal a interessante Frag´n. Freilich gehör´n Milch und Eier zu oaner vegetarischen Angebotspalett´n. Genau so wie a guater Kas. Aber auf uns´rer Station ham mir koane Rinder oder Hühnerl. Die wern auf oaner ander´n Station gehalten.“, antwortete Frank. Dann sagte er: „I mag wetten daß Ihr nach allem was Ihr hier g´sehen habt a g´scheiten Appetit habt. Kommt’s mit, mir ham eich a kloane Brotzeit auftischt!“, mit diesen Worten ging er voraus und sie folgten ihm. Sie erreichten einen kleinen Raum mit rustikaler Einrichtung. In der Mitte stand ein Tisch mit vielen verschiedenen ländlichen Lebensmitteln. Frank sagte: „Setzt's eich und laßt’s eich schmecke!“, darauf verließ er den Raum. Commander Junkers, Yvette, Sebastian und Ruby setzten sich an den Holztisch und ließen es sich schmecken.

Als sie gegen 9:30 ihr zweites Frühstück beendet hatten betrat eine Frau den Raum. Sie sagte: „Ich bin Anneliese Oberndorfer, ich hörte sie eskortieren unseren Frachter zur Far Horizon.“ – „Ja das ist richtig.“, antwortete Commander Junkers. Anneliese Oberndorfer berichtete daß sie froh war, mal wieder einige fremde Gesichter auf der Station zu sehen. Dann diskutierte sie mit Commander Junkers die Einzelheiten der Nahrungsmittellieferung. Anschließend kehrten Commander Junkers, Yvette, Sebastian und Ruby zu ihren Schiffen zurück und trafen die Startvorbereitungen. Commander Junkers forderte die Startfreigabe an und als diese erteilt und das Hangartor geöffnet wurde verließen sie den Hangar. Draußen lag das Frachtschiff bereits vor der Station und wartete. Commander Junkers sagte durch die Sprechverbindung: „Ich fliege über dem Frachter. Viper sie fliegen rechts und Sie Hawk links davon! Eagle, sie fliegen an der Unterseite des Frachters!“, alle Drei bestätigten die Anweisungen und bezogen ihre Positionen um den Frachter. Dann übermittelte Commander Junkers die Sprungkoordinaten und zählte wieder von 5 herunter. Bei dem Wort Sprung aktivierten der Frachter und sie gleichzeitig den Sprungantrieb. Nach einem kurzen Flug in der Passage erreichten sie wieder den Neptunorbit. Sie eskortierten den Frachter bis zur Far Horizon und lösten sich dann aus der Formation mit ihm. Commander Junkers sagte über die Sprechverbindung: „Leutnant Neuhof, ich habe vor Leutnant Mangold eine kleine Unterweisung im Schwertkampf zu geben. Hätten Sie Interesse dabei zuzusehen?“ – „Ja Basti! Das wird bestimmt interessant.“, sagte Ruby herausfordernd. Sebastian erwiderte: „Okay wir können uns das ja mal ansehen.“ – „Gut! Nach der Landung treffen wir uns am Teleporterraum.“, antwortete Commander Junkers. Dann landeten sie auf der Far Horizon.

Sebastian ließ sich bei der Landung wieder von Alice helfen. Als sie die Kampffliegerrampe der Far Horizon und ihre Parkposition erreicht hatten öffneten sie die Kanzeln ihrer Schiffe. Sebastian setzte das Augenliederprojektionssystem ab und kletterte aus dem Schiff. Er klopfte dreimal mit der flachen Hand auf sein Schiff und sagte: „Tolles Modell und die K.I. als Waffensystemoffizier ist was ganz besonderes. Gibt es das Schiff auch mit Tarnvorrichtung?“ – „Wenn Du eine entwickeln kannst, nur zu!“, erwiderte Yvette lachend. Commander Junkers fragte: „In 10 Minuten vor dem Teleporterraum?“ – „Verstanden, in 10 Minuten.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers und Yvette verließen den Hangar in Richtung Lift. Sebastian schaute Ruby an und fragte: „Wie läuft das Schwertkampftraining ab?“ – „So wie unser kleiner Schwertkampf vor einigen Tagen. CYBERBLADE ist nicht nur ein Spiel sondern auch ein Trainingsprogramm.“, antwortete Ruby. Sebastian fragte weiter: „Wollen wir nur zuschauen oder mitmachen?“ – „Na wenn Du mich so fragst, dann machen wir mit wenn Du willst“, erwiderte Ruby. Sebastian sagte: „Das würde mir gefallen.“ – „Prima! Commander Junkers wird begeistert sein.“, sagte Ruby erfreut.

Gegen 10:00 erreichten Ruby und Sebastian den Flur vor dem Teleporterraum. Commander Junkers und Yvette warteten schon dort. „Bereit etwas spannendes zu sehen?“, fragte Yvette. Sebastian grinste und sagte: „Nein, bereit was spannendes zu erleben. Ich will es ausprobieren und Du Ruby?“ – „Klar doch!“, erwiderte Ruby. Yvette fragte desorientiert: „Das ist jetzt ein Scherz oder?“ – „Hörst Du jemanden lachen?“, fragte Ruby zurück. Commander Junkers sagte überrascht: „Na gut! Dann wollen wir mal!“, darauf betraten sie den Teleporterraum. Fähnrich Ryan stand an der Konsole des Teleporters und Commander Junkers sagte: „Teleportieren Sie uns auf die Hoststation sobald Sie bereit sind!“ – „Verstanden Commander, bereithalten!“, erwiderte Fähnrich Ryan. Wenig später startete er den Vorgang und kurz darauf fanden sie sich auf der Aussichtsplattform der Hoststation wieder. Sie gingen zu einer der Liftkonsolen und Commander Junkers wählte das Mediencenter als Fahrziel. Nach dem Hinweis auf die entsprechende Lifttür betraten sie durch diese die Liftkabine.

Nachdem sich die Lifttüren geschlossen hatten sagte Commander Junkers: „Ich bin neugierig Leutnant Neuhof. Wissen Sie eigentlich was Sie erwartet?“ – „Ich habe mit Ruby schon einmal ein CYBERBLADE- Match bestritten. Das war großartig.“, erwiderte Sebastian. Yvette sah Sebastian an und fragte: „Wollen wir zuerst gegeneinander antreten?“, dabei hatte sie so einen schelmischen Unterton in ihrer Stimme. Sebastian sah Ruby an worauf Ruby nur grinste. „Na gut Yvette, duellieren wir uns ein Wenig. So kann Commander Junkers von außen feststellen wer mehr auf dem Kasten hat.“, sagte Sebastian mit breitem Grinsen zu Yvette. Daraufhin öffneten sich die Lifttüren und sie betraten das Mediencenter. Sie folgten Commander Junkers zur Abteilung für virtuelle Realität und Commander Junkers sagte einer Frau hinter dem Tresen: „Eine Kampfarena für 4 Personen bitte!“, daraufhin identifizierten sie sich alle mit ihren Armbändern am Tresen. Anschließend sagte die Frau hinter dem Tresen: „Die 12 ist jetzt frei. Warten Sie bitte einen Moment bis wir die Ausrüstung bereitgestellt haben!“ – „Danke!“, erwiderte Commander Junkers. Daraufhin gingen sie zur Arena mit der Nummer 12 und warteten vor der Tür. Als die Leute vom Serviceteam aus der Arena kamen sagte Commander Junkers: „Na dann mal rein in die gute Stube!“, worauf sie gemeinsam die Arena betraten. Yvette hatte anscheinend keine Ahnung wie das beim CYBERBLADE funktionierte. Sie sagte: „Also eine Arena habe ich mir immer anders vorgestellt.“ – „Augenliederprojektionssystem!“, erwiderten Ruby und Sebastian im Chor. Yvette nölte: „Ja, jetzt wissen wir daß ich keine Ahnung habe.“ – „Du wirst begeistert sein. Es ist unglaublich was das Augenliederprojektionssystem aus diesem Ort macht. Das hier kommt verdammt nahe an ein Holodeck heran, wie man sie aus Startrek kennt.“, sagte Sebastian begeistert.

Als sie ihre Schutzanzüge angelegt und die Helme aufgesetzt hatten schaute Yvette enttäuscht auf den Kunststoffstab, den sie in der Hand hielt. Sie fragte: „Sollen wir uns damit duellieren?“, daraufhin sagten Sebastian und Ruby wieder fast zeitgleich: „Visier runter und Augen Zu!“, auf ihren Hinweis tat Yvette dies und sagte: „Das ist ja der Wahnsinn!“, dann klappten auch die anderen ihre Visiere runter und schlossen die Augen. Sebastian trug das Kriegeroutfit vom letzten CYBERBLADE- Match und Ruby ebenfalls ihr Kostüm als Agent Ruby. Commander Junkers trug ein virtuelles Outfit das an einen fernöstlichen Krieger erinnerte und Yvette glich in ihrem virtuellen Kostüm einer Amazonenkriegerin. Sebastian betrachtete Yvette und sagte: „Dein Kostüm paßt zu Dir.“ – „Du siehst aber auch ziemlich irre aus.“, erwiderte Yvette. Commander Junkers fragte: „Kann es losgehen?“, alle bestätigten daß sie bereit waren und Commander Junkers wählte eine virtuelle Arena aus. Er entschied sich für eine antike Kampf- und Sportstätte. Dann sagte er: „Leutnant Mangold und Leutnant Neuhof, lassen Sie sehen was sie können!“, daraufhin traten Yvette und Sebastian in die Mitte der virtuellen Arena. Sie hielten ihr Schwert schräg vor ihren Körper und verbeugten sich voreinander. Commander Junkers sagte: „Beginnen Sie!“, daraufhin begann der virtuelle Kampf.

Yvette legte sich mächtig ins Zeug, ihre Angriffe waren schnell und heftig. Sebastian begnügte sich damit Yvettes Angriffe abzuwehren auch wenn sie ihn etwas ins Schwitzen brachte. Ruby und Commander Junkers schauten von der Seite interessiert zu. Yvettes Kondition war beachtlich, sie schien verbissen zu versuchen Sebastian zu besiegen. Da sich Sebastian jedoch auf das bloße Reagieren beschränkte und nur Yvettes Angriffe abwehrte sparte er natürlich Energie. Nach einer Weile wurden Yvettes Angriffe langsamer und verloren an Intensität. Als ihre Erschöpfung noch weiter fortschritt und sie fast schon taumelte sah Sebastian seine Chance. Er wehrte einen Angriff von Yvette ab und konterte mit einer Attacke. Yvette war ziemlich überrascht als Sebastian plötzlich zu einem Gegenangriff überging. Durch seine Attacke schleuderte Sebastian Yvette das virtuelle Schwert aus der Hand. Yvette verlor durch den Schwung von Sebastians Attacke das Gleichgewicht und landete auf ihrem Hintern. Sebastian senkte sein Schwert, gab Yvette die Hand und half ihr wieder auf die Beine. Dann sagte er zu ihr: „Du hast mich ganz schön gefordert. Aber Du verschwendest Deine Energie mit dem Versuch einen schnellen Sieg zu erringen. Du mußt warten bis sich Dir eine Chance bietet, wenn der Gegner zum Beispiel einen Fehler macht.“, Yvette schaute Sebastian noch völlig außer Atem an. Dann sagte sie: „Das war ja wie beim taktischen Training für Außenmissionen. Du hast Dich ausschließlich auf die Verteidigung konzentriert und erst angegriffen als Du es für günstig hieltest.“, darauf klopfte Sebastian Yvette auf die Schultern und sagte: „Wie würde es Meister Joda in Starwars wohl ausdrücken?“, dann machte er eine kurze Pause und sagte mit bedeutsamem Ausdruck: „Ungeduld ist der Weg, welcher zur dunklen Seite führt.“, daraufhin sah Yvette ihn fassungslos an und sagte: „Du findest wohl in jeder Science-Fiction-Geschichte eine Strategie, welche Du benutzen kannst?“, dabei keuchte sie noch immer etwas.

Commander Junkers sagte: „Sie haben einen interessanten Kampfstil Leutnant Neuhof. Wollen Sie vielleicht einmal gegen mich antreten?“, dabei legte er eine herausfordernde Betonung auf seine Worte. Sebastian sagte: „Ich vermute mal daß die Wahl Ihres Erscheinungsbildes in der virtuellen Arena etwas darüber aussagt, daß Sie sich für Techniken des Schwertkampfes, vielleicht sogar fernöstliche Kampftechniken interessieren.“, dabei deutete er auf das Kostüm von Commander Junkers. Darauf erwiderte Commander Junkers: „Ihre Vermutung ist berechtigt. Ja ich interessiere mich tatsächlich für fernöstliche Schwertkampf- Techniken.“ – „Ich vermute mal daß ich es gegen Sie nicht leicht haben werde Commander. Höchstwahrscheinlich werde ich sogar verlieren. Aber ich werde mir dennoch Mühe geben.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers trat in die Mitte der Arena und sagte zu Yvette: „Ruhen Sie sich aus! Sie hatten für heute schon genug körperliche Anstrengung.“, Yvette hob daraufhin ihr virtuelles Schwert auf und ging zu Ruby an den Rand der Arena.

Commander Junkers fragte Sebastian: „Sind Sie bereit Leutnant Neuhof?“ – „Ich bin bereit Commander. Auch wenn ich befürchte daß dies ein kurzer Kampf für mich wird.“, antwortete Sebastian. Sie stellten sich einander gegenüber in die Arena und verbeugten sich voreinander, dann begann der Kampf. Der Stil von Commander Junkers unterschied sich deutlich von Yvettes Kampfstil. Seine Bewegungen waren fließend und elegant. Seine Angriffe wirkten fast wie ein Tanz bei einem Ballett. Sebastian versuchte auch diesmal sich ausschließlich auf die Verteidigung zu konzentrieren. Als Sebastian einen vermeintlichen Fehler im Kampfstil von Commander Junkers erkannte vermied er es jedoch anzugreifen und blieb konsequent bei seiner defensiven Strategie. Ohne seine Angriffe zu unterbrechen sagte Commander Junkers: „Beeindruckend! Ein anderer Gegner wäre auf meine Finte hereingefallen. Sie haben ein gutes Einschätzungsvermögen.“ – „Ich hielt es für unwahrscheinlich daß Sie bei Ihrem Kampfstil einen derartigen Flüchtigkeitsfehler machen. Sowas paßt einfach nicht zu jemandem mit Ihrem Kampfstil Commander.“, antwortete Sebastian. Dann machte Sebastian einen kleinen Fehler und Commander Junkers schlug ihm sein virtuelles Schwert aus der Hand. Daraufhin senkte er sein Schwert, verbeugte sich und sagte: „Sie kämpfen gut Leutnant Neuhof. Ich hätte nicht gedacht daß Sie solange durchhalten.“ – „Eine solche Einschätzung von Ihnen ist eine große Ehre Commander. Ich habe alles gegeben doch Sie waren besser.“, erwiderte Sebastian und verbeugte sich ebenfalls. Dann hob Sebastian sein virtuelles Schwert auf.

Als Commander Junkers und Sebastian die Mitte der Arena verließen legte Ruby den Arm über Yvettes Schultern und fragte: „Wollen wir es mal ausprobieren gegeneinander anzutreten?“, darauf schaute Yvette Ruby ungläubig an. Schließlich sagte Yvette: „Na gut, versuchen wir’s!“, dann traten sie und Ruby in die Mitte der Arena. Commander Junkers und Sebastian blieben am Rand der Arena stehen und schauten dem Kampf zu. Yvette und Ruby verbeugten sich voreinander und der Kampf begann. Yvettes Bewegungen zeigten noch deutlich die Erschöpfung vom Kampf gegen Sebastian. Der Kampf zwischen Ruby und Yvette lief zwar bedeuten langsamer ab als der zwischen Yvette und Sebastian aber er war trotzdem ziemlich ausgeglichen. Ruby wandte diesmal eine Mischung aus Verteidigung, Ausweichen und leichten Angriffen an was ziemlich professionell aussah. Yvette versuchte es mit einer Kombination aus offensiver und defensiver Strategie. Es war ein langer und ausgeglichener Kampf, Ruby und Yvette schenkten sich nichts. Sebastian sagte leise zu Commander Junkers: „Ein Glück daß die Beiden nicht um mich kämpfen! Ich hätte sonst Angst daß Ruby verliert.“ – „Dann würde Leutnant Mangold bestimmt verbissener Kämpfen.“, erwiderte Commander Junkers leise. Sebastian fragte leise: „Wer würde Ihnen mehr leid tun wenn Ruby in einem Kampf um mich verlieren würde, Ruby oder Ich?“ – „Ich weis worauf Sie hinauswollen. Bei Leutnant Mangold hat man es als Gegner manchmal genau so schwer wie als ihr Freund.“, erwiderte Commander Junkers schmunzelnd. Schließlich gelang Ruby der entscheidende Schlag und Yvettes virtuelles Schwert flog ihr aus der Hand. Ruby senkte ihr Schwert und reichte Yvette die Hand. Dann sagte Ruby: „Gut gekämpft Yvette! Du hast es mir nicht leicht gemacht.“, Yvette hob ihr Schwert auf und sagte: „Danke! Es war nicht leicht gegen Dich zu kämpfen, Du bist echt gut.“, dabei versuchte sie ihre Erschöpfung zu verbergen.

Commander Junkers sagte: „So, Schluß für Heute! Leutnant Mangolds Schicht beginnt um 16:00 und wir wollen doch nicht daß sie dann völlig erschöpft ist.“, dann sagte Commander Junkers zu Yvette: „Versuchen Sie vor Ihrer Schicht noch etwas Schlaf zu finden. Sie haben sich ganz schön ausgepowert.“ – „Ich werde es versuchen.“, erwiderte Yvette. Sie öffneten die Visiere und legten die Helme, die Schutzanzüge und die Kunststoffstäbe ab. Als sie die Arena verließen ging es auf 11:30 zu. Commander Junkers verabschiedete sich und ging zum Lift. Yvette sah Sebastian mit leichter Erschöpfung an und sagte: „Du hast mich heute mal wieder ziemlich überrascht, dein Kampfstil ist wirklich außergewöhnlich.“ – „Jetzt verliebe Dich bloß nicht gleich Yvette! Du bist okay aber als Freundin ist mir Ruby lieber.“, antwortete Sebastian. Dann gingen Ruby, Sebastian und Yvette zum Lift. Ruby fragte: „Wollen wir hier auf der Station zu mittag essen?“, Sebastian und Yvette fanden die Idee ziemlich gut. Ruby wählte daraufhin den Restaurantbereich als Fahrziel für den Lift. Als sie eingestiegen waren und der Lift losfuhr sagte Yvette: „Vielleicht sind wir drei doch ein ganz gutes Team. Ich fühle mich in Eurer Gegenwart irgendwie wohl.“ – „Ich werde Dich trotzdem nicht mit Sebastian alleine lassen. Bei Dir weis man nie...“, antwortete Ruby. Yvette verzog das Gesicht, sagte aber nichts.

Schließlich erreichte der Lift die Restaurantebene. „Irgend eine Idee wo wir hingehen wollen?“, fragte Yvette und Ruby schlug vor im Merkurgrill einen deftigen Braten zu essen.“ – „Hey klasse!“, rief Sebastian. Yvette stimmte auch zu und sie gingen zum entsprechenden Restaurant. Als sie gegen 11:35 den Merkurgrill betraten war dort nicht viel betrieb. Sie setzten sich an einen Tisch für 4 Personen und Ruby stöberte durch das Angebot. „Wie wär’s mit Schweinebraten, Rotkohl und Kartoffeln?“, fragte Ruby. Yvette antwortete: „Das klingt gut.“ – „Finde ich auch. Ich nehme auch eine Portion davon.“, ergänzte Sebastian. Ruby tippte auf der Konsole des Tischs herum und sagte: „Was trinken wir dazu?“ – „Blauen Honigwein?“, fragte Yvette und Sebastian sagte: „Prima Idee! Das ist schon fast unser Stammgetränk geworden.“ – „Also 3 Portionen Schweinebraten mit Rotkohl und Kartoffeln. Dazu je einen Becher blauen Honigwein. Und ab dafür!“, sagte Ruby während sie die Bestellung in die Tischkonsole eingab. Yvette schaute Sebastian an und fragte: „Na wie fandest Du den Flug heute?“ – „Abgefahren, einfach der Wahnsinn!“, antwortete Sebastian. Yvette legte ihre Hand auf die von Sebastian und sagte: „Wenn Ihr beide Euch mal so richtig abreagieren wollt, empfehle ich Euch das Trainingsprogramm für Kampfpiloten im Simulator. Da kann Sebastian seine Strategien so richtig frei nach Schnauze ausprobieren.“ – „Das klingt toll. Vielleicht machen wir das heute noch wenn Ruby nichts dagegen hat.“, erwiderte Sebastian und sah Ruby fragend an. Ruby sagte: „Also ich habe nichts dagegen.“ – „Ich würde bei dem Spaß ja gerne mitmischen aber meine Schicht beginnt um 16:00 und vorher will ich noch versuchen eine Mütze voll Schlaf zu bekommen.“, antwortete Yvette.

Schließlich kam der kleine Wagen mit dem bestellten Essen und den Getränken. Die Bestellung wurde auf den Tisch geschoben und der Wagen fuhr wieder davon. Ruby sagte: „Mahlzeit!“ – „Mahlzeit!“, kam es von Yvette und Sebastian zurück. Dann ließen sie es sich schmecken. Der Schweinebraten war köstlich, ebenso der Rotkohl und die Kartoffeln. Nach 25 Minuten waren die drei Teller leer. Sie stellten die Teller an den Rand des Tisches damit der kleine Wagen sie besser erreichte. Dann ließen sie sich den blauen Honigwein schmecken. Als sie fertig waren ließen sie sich zufrieden in die Lehnen ihrer Stühle sinken. „Mann bin ich voll!“, stöhnte Yvette zufrieden als sie ihre Arme nach oben ausstreckte. Sebastian streckte sich ebenfalls und sagte: „Ja ich auch.“ Gegen 12:10 erhoben sie sich langsam und spazierten träge hinaus zum Liftbereich. Bevor sie die Liftkonsole erreichten sagte Sebastian: „Wir können uns auf die Far Horizon teleportieren lassen. Das spart Zeit.“ – „Wir können auch ausprobieren wie Yvette mit einem richtig schnellen Lift klar kommt.“, flüsterte Ruby Sebastian zu. Sebastian antwortete: „Das wird bestimmt interessant. Laßt uns den Lift nehmen!“ – „Was wird Interessant?“, fragte Yvette. Sebastian antwortete: „Ich hoffe eine schnelle Liftfahrt macht Dir jetzt nichts aus.“ – „Nein, überhaupt nicht.“, erwiderte Yvette. Dann hielt Ruby ihr Armband an die Liftkonsole und wählte die obere Aussichtsplattform als Fahrziel.

Nachdem sie die zugewiesene Lifttür passiert hatten und die Türen sich hinter ihnen schlossen gab Ruby den Stop- Befehl. Dann ließ sie sich anhand ihrer Stimme identifizieren, ließ die Geschwindigkeitsbeschränkung aufheben und wählte die technisch mögliche Höchstgeschwindigkeit. Anschließend wählte Ruby einen Countdown von 5 Sekunden bis zum Beginn der Fahrt. Während die Stimme von 5 herunter zählte sagte Ruby zu Yvette: „Halte Dich bitte fest! Jetzt wird’s heftig.“ – „Schon gut, Du hast mir ja davon erzählt.“, antwortete Yvette. Dann lehnte sie sich an die Rückwand der Liftkabine und umklammerte mit beiden Händen die waagerechte Haltestange. Sebastian und Ruby stellten sich in die hinteren Ecken der Kabine und hielten sich an den waagerechten Haltestangen der Rück- und Seitenwände fest. Dann beschleunigte der Lift. Yvette schrie erschrocken: „Heiliger Strohsack, ist das heftig!“ – „Nicht loslassen!“, rief Ruby zurück. Yvette drückte wie auch Ruby und Sebastian die Knie durch und preßte sich an die Wand der Liftkabine. Nach einer kurzen Phase der gleichbleibenden Geschwindigkeit bremste der Lift ab. Yvettes Füße verloren kurz den Kontakt zum Fußboden und sie mußte sich mit den Armen an der Haltestange festhalten um nicht an die Decke zu fliegen. Schließlich öffnete sich die Lifttür und sie stiegen aus. Yvette torkelte etwas benommen von der Liftfahrt hinter Sebastian und Ruby hinterher. Schließlich ließen sie sich auf die Far Horizon in die Mannschaftsmesse teleportieren.

Als sie die Mannschaftsmesse der Far Horizon erreichten sagte Yvette: „So, ich hau mich noch ein paar Stunden aufs Ohr. Meine Schicht auf der Brücke beginnt um 16:00 und da will ich nicht total kaputt sein.“ – „Alles klar Yvette, wir sehen uns dann gegen Ende Deiner Schicht.“, antwortete Sebastian. Yvette neigte den Kopf zur Seite und fragte: „Willst Du mich abholen?“ – „Unsere Nachtschicht beginnt um 0:00 auf der Brücke.“, erwiderte Ruby. „Okay bis Mitternacht auf der Brücke!“, sagte Yvette und ließ sich in ihr Quartier teleportieren. Als Yvette verschwunden war fragte Ruby: „Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?“ – „Eingehende Sprachverbindung von Kapitän Tönnigs.“, hörte man plötzlich die Stimme von Alice aus Sebastians Armband. Sebastian sprach überrascht in sein Armband: „Sprechen Sie!“ – „Leutnant Neuhof, könnten wir uns inoffiziell unterhalten?“, fragte der Kapitän. Seine Stimme klang besorgt, so als würde ihn etwas schwer belasten. Sebastian erwiderte: „Ja natürlich! Worum geht es?“ – „Das möchte ich lieber nicht über eine Sprechverbindung erläutern. Sagen wir einfach daß ich Ihren Rat bei einer schwierigen Entscheidung brauche!“, antwortete Kapitän Tönnigs. Sebastian sagte: „Ruby und ich haben im Moment nichts zutun. Wo wollen wir uns denn unterhalten?“ – „Kommen Sie Beide doch bitte in den Besprechungsraum neben der Brücke!“, antwortete Kapitän Tönnigs. Sebastian erwiderte: „Wir sind auf dem Weg.“ – „Verstanden und danke, Tönnigs Ende!“, antwortete der Kapitän und trennte die Verbindung.

Als sie vor dem Liftzugang standen und auf das öffnen der Türen warteten sagte Ruby: „So besorgt habe ich Kapitän Tönnigs noch nie erlebt.“ – „Wenn er inoffiziell mit uns sprechen will und meinen Rat braucht, dann muß es was gravierendes sein.“, erwiderte Sebastian. Der Lift öffnete sich und sie stiegen ein. Während der Fahrt sagte Sebastian: „Die Stimme von Kapitän Tönnigs klang nicht wie sonst. Irgendwas muß ihm schwer auf dem Herzen liegen.“ – „Das meinte ich damit als ich sagte, daß ich ihn so noch nie erlebt habe.“, erwiderte Ruby. Etwas später öffneten sich die Lifttüren und sie betraten die Brücke. Fähnrich Wellington stand an der Konsole der Operationszentrale. Sebastian fragte: „Ist Kapitän Tönnigs in seinem Raum?“ – „Nein Leutnant Neuhof, er ist im Besprechungsraum.“, antwortete Fähnrich Wellington und deutete auf die Tür auf der anderen Seite der Brücke. Sebastian sagte: „Danke Fähnrich Wellington!“, worauf der Fähnrich nur nickte und sich wieder der Konsole widmete. Ruby und Sebastian gingen auf die Tür des Besprechungsraums zu und Sebastian hielt sein Armband an den Sensor der Tür. Wenige Sekunden nach ertönen des Türsignals öffnete sich die Tür uns sie betraten den Besprechungsraum.

Um den großen Tisch herum saßen Kapitän Tönnigs, Commander Junkers, Doktor Ngujen und Nicole Berghof. Als Sebastian und Ruby näher kamen sagte Kapitän Tönnigs: „Bitte setzen Sie sich!“, worauf Sebastian und Ruby Platz nahmen. Schließlich sagte Kapitän Tönnigs: „Herrschaften, dies ist ein inoffizielles Gespräch dessen Inhalte Sie eventuell in Konflikt mit Ihren Pflichten als Offizier der Erdraumflotte bringen könnte. Wer sich angesichts solcher Konflikte nicht in der Lage sieht über dieses Gespräch Stillschweigen zu bewahren, der möge jetzt bitte den Raum verlassen.“, doch niemand erhob sich von seinem Platz. Daraufhin sagte Kapitän Tönnigs: „Also gut, fangen wir an! Ich habe heute von Admiral Kowalski erfahren daß die Erdraumflotte an einem geheimen Projekt namens Fenrir arbeitet und daß in den nächsten Tagen ein Durchbruch zu erwarten ist. Alle Informationen über dieses Projekt sind streng geheim. Daher würde ich gegen unzählige Befehle verstoßen wenn ich Sie darüber informiere was Projekt Fenrir ist. Aus diesem Grund habe ich auch Leutnant Neuhof zu unserem Gespräch gebeten. Er hat die Fähigkeit um die Ecke zu denken und Zusammenhänge zu erkennen die sonst niemandem auffallen. Also Leutnant Neuhof, sagen Sie uns bitte was Ihnen zum Namen – Projekt Fenrir – einfällt!“ – „Fenrir, der Fenriswolf. Ein Wesen aus der nordischen Mythologie. Man sagt daß Fenrir die Sonne verschlingen wird und... Oh nein, bitte nicht! Bitte sagen sie jetzt nicht daß Projekt Fenrir eine Waffe ist welche eine Sonne oder einen Stern vernichten kann!“, sagte Sebastian während er im Gesicht bleich wie eine Leiche wurde. Ein unheimliches Schweigen im Raum war die Antwort auf Sebastians Vermutung.

Nach einer weile betretenen Schweigens sagte Kapitän Tönnigs: „Sie baten mich darum es nicht zu sagen und ich habe Ihrer Bitte entsprochen.“ – „Das darf nicht sein! Eine solche Waffe darf nicht existieren! Keine Spezies egal wie fortgeschritten sie ist darf eine solche Waffe besitzen!“, schimpfte Sebastian während Tränen in seine Augen stiegen. „Ich stimme Ihnen zu. Die bloße Existenz einer solchen Waffe wäre eine Gefahr für den Fortbestand der Menschheit wenn sie in die falschen Hände geriete. Da aber sowas nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden kann, gebietet die Vernunft eine Solche Waffe gar nicht erst zu entwickeln. Und ich habe vor, eindeutig gegen die Befehle der Erdraumflotte zu verstoßen und dafür zu sorgen daß die Fenrir- Waffe niemals fertiggestellt wird. Die Forschungsstation auf der das Projekt entwickelt wird ist stark verteidigt und wird strengstens bewacht. Ich habe dennoch vor die Station anzugreifen auch wenn die Chance auf Erfolg verschwindend gering ist.“, sagte Kapitän Tönnigs zu Sebastian. Sebastian antwortete darauf: „Ich stimme mit Ihnen überein daß dieses Projekt gestoppt werden muß Kapitän. Aber ich halte es für aussichtslos mit der Far Horizon in Wildwestmanier einen Präventivschlag gegen die Forschungseinrichtung zu führen. Wenn auf dem Schiff bekannt wird was der Kapitän vor hat, könnte es zwischen Befürwortern und Gegnern der Aktion einen Konflikt geben der vielleicht sogar in einer Meuterei endet. Was wir brauchen ist ein Schiff mit einer Mannschaft die zu 100 Prozent mit dieser Aktion einverstanden ist. Und wenn es geht, ein wirklich großes Schiff!“, dabei schaute er abwechselnd Nicole und Ruby an. Kapitän Tönnigs sagte: „Leutnant Neuhof, Ihre Einwände sind nicht von der Hand zu weisen. Einiges davon habe ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen aber ich kann bei bestem Willen keine andere Lösung finden. Ich wünschte wirklich es gäbe eine Lösung.“ – „Vielleicht gibt es eine.“, erwiderte Sebastian. Dabei schaute er Ruby und Nicole fragend an. Schließlich fragte Sebastian: „Was wiegt schwerer, die Wahrung eines Geheimnisses oder der Fortbestand der Menschheit?“ – „Willst Du das wirklich tun?“, fragte Ruby zurück. Nicole fragte: „Denkt Ihr Beide etwa das, was ich vermute?“ – „Riona!“, antwortete Sebastian kurz und bündig.

Kapitän Tönnigs und Commander Junkers fragten staunend: „Riona?“ – „Eine Angehörige des Volkes der Wächter.“, erklärte Sebastian und schaute anschließend fragend in die Gesichter von Ruby und Nicole. Die Beiden nickten zögerlich. Daraufhin sagte Sebastian: „Kapitän Tönnigs, ich muß Ihnen auch etwas beichten. Als ich mit Leutnant Berghof auf dem Wächterschiff war um Lady G-Force zu suchen, schenkte die Wächterin Riona mir, Leutnant Berghof und Lady G-Force die Fähigkeit im Geiste mit den Wächtern zu kommunizieren. Ich hatte eigentlich nicht vor dieses Geheimnis zu lüften da ich befürchtete von da an von Anhängern der Wächter belagert zu werden, die mich für eine Art Abgesandten halten.“ – „Das war eine vernünftige Entscheidung, ich kann Ihre Gründe dafür nachvollziehen und hätte an Ihrer Stelle wohl genauso gehandelt.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Commander Junkers fügte hinzu: „Und sie haben niemandem geschadet durch die Geheimhaltung Ihrer speziellen Fähigkeit. Da Sie dieses Ass jetzt aus dem Ärmel ziehen und Ihr Geheimnis mit uns teilen, ordnen Sie die Interessen ihrer kleinen Gruppe dem Fortbestand der Menschheit unter. Ich will es mal mit einigen Vergleichen zu Startrek ausdrücken. Bei den Klingonen würde man sagen, daß diese Entscheidung sehr Ehrenhaft war. Die Vulkanier würden sagen, daß Sie logisch gehandelt haben indem sie das Wohl von Vielen über das Wohl von Wenigen oder gar eines Einzelnen stellten.“ – „Meinen Sie die Wächter können oder werden uns helfen?“, fragte Kapitän Tönnigs. Sebastian antwortete: „Die Zerstörung eines Sterns stellt eine gravierende Störung der Ordnung des Universums dar. Wenn die Wächter sich der Aufrechterhaltung der Ordnung im Universum verschrieben haben, dann können sie gar nicht anders als uns zu helfen.“ – „Ihr technologischer und geistiger Entwicklungsstand ist dem unseren weit voraus.“, ergänzte Ruby.

Kapitän Tönnigs sagte: „Unabhängig davon ob Sie erfolgreich sind sollen Sie noch etwas über Projekt Fenrir erfahren. Sie wissen ja daß die Far Horizon ihre Energie ergänzt indem sie in einen Stern hinein fliegt. Bei der Fenrir- Waffe wird eine Sonde ebenfalls mit der Fähigkeit ausgestattet in einen Stern hinein zu fliegen. Wenn sie das Zentrum des Sterns erreicht hat deaktiviert sie alle Schutzvorrichtungen die sie vor den Kräften des Sterns schützen und wird daraufhin zerstört. Im Inneren der Sonde befindet sich eine große Menge Eisenatome welche durch die Zerstörung der Sonde freigesetzt werden...“ – „Und da Eisen, wenn es fusioniert keine Energie freisetzt bricht damit der Fusionsprozeß im Inneren des Sterns zusammen. Daraufhin kippt das Gleichgewicht zwischen der Energie, die den Stern aufbläht und der Gravitation, die ihn zusammendrückt. Der Stern stirbt förmlich und fällt zusammen. Ganz toll! Die Wissenschaft hat es endlich geschafft eine Waffe zu entwickeln mit der sich die Menschheit selbst auslöschen kann.“, ergänzte Sebastian. Nicole nickte mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen. Kapitän Tönnigs sagte: „Ich sehe Sie erkennen die Zusammenhänge und den Ernst der Situation. Nehmen Sie Kontakt zu den Wächtern auf, sobald wie möglich! Und es versteht sich von selbst daß nichts was heute in diesem Raum gesagt wurde nach draußen dringen darf, mit Ausnahme an die Wächter.“ – „Natürlich!“, antwortete Sebastian. Daraufhin gab Kapitän Tönnigs Sebastian noch die Positionsdaten der Forschungsstation.

Als sie den Besprechungsraum verließen sagte Ruby: „Laß uns den Teleporter benutzen! Je eher wir aufbrechen desto besser. Daraufhin ließen sich Ruby und Sebastian in Rubys Quartier teleportieren und Ruby schlüpfte in ihre Fliegermontur und die Identität von Lady G-Force. Als sie mit dem Umziehen fertig war ließ Sebastian sie beide in sein Quartier teleportieren und zog sich ebenfalls um. Anschließend ließen sie sich in die Kampffliegerrampe teleportieren. Wie immer gingen sie zum Tresen der Hangarverwaltung, wo Ruby nicht viele Worte brauchte und der verantwortliche Offizier wies die Wartungsmannschaft an die Excalibur bereitzustellen. Als das Schiff bereit stand sagte Ruby: „Sitzt Du vorne oder hinten?“ – „Diesmal nehme ich den hinteren Sitz.“, antwortete Sebastian. Sie stiegen ein, Ruby schloß die Kanzel und forderte die Starterlaubnis an. Als diese erteilt war beschleunigte sie und heizte durch den Start- und Landekanal nach draußen. Als sie die Far Horizon verlassen hatten war es 12:57 und Ruby sagte: „Bereithalten zum Sprung!“ – „Ich bin bereit.“, erwiderte Sebastian. Daraufhin aktivierte Ruby den Sprungantrieb. Etwas später waren sie wieder im normalen Raum. Sebastian schaute sich mit den Langstreckensensoren um und fragte: „Die Oortsche Wolke?“ – „Der äußere Rand. Wir sind an der Grenze des Sonnensystems.“, erwiderte Ruby. Sebastian fragte: „Soll ich jetzt das Wappen der Wächter auf der Konsole berühren?“ – „Natürlich, deshalb sind wir hier draußen im Nirgendwo.“. erwiderte Ruby.

Sebastian berührte das Wappen der Wächter auf der Konsole vor ihm. Die Schilde aktivierten sich und ihre Oszilationsfrequenz stabilisierte sich auf 1420 Megahertz. Wenig später aktivierten sich die Mikrowellengeschütze und ihre Oszilationsfrequenz paßte sich der Ihrer Schilde an, so daß beide Frequenzen deckungsgleich waren. Schließlich wurden die Mikrowellengeschütze abgefeuert. Da sich die Frequenzen der Schilde und Geschütze genau glichen baute sich eine synchrone Oszilation auf, die einen starken Strahl elektromagnetischer Energie mit einer Frequenz von 1420 Megahertz aussandte. Weder Sebastian noch Ruby sagten etwas während dieses Vorgangs. Sie schauten nur gebannt zu und warteten auf eine Reaktion der Wächter. Wenig später öffnete sich eine dieser weißen Passagen und ein Schiff kam heraus. Es war sphärisch und hatte die Größe eines Drittels des Erdmondes. Die Schilde und Geschütze deaktivierten sich und im Kommunikationssystem waren die Stimmen der Wächter zu hören wie sie sagten: „Sie haben ein Schiff der Wächter kontaktiert. Nennen Sie Ihr Anliegen!“ – „Wir haben Informationen über eine Waffe, welche möglicherweise die Ordnung im Universum erheblich stören könnte. Wir benötigen Ihre Hilfe bei der Neutralisierung dieser Waffe.“, erwiderte Ruby. Die Wächter antworteten: „Wir verstehen. Halten Sie sich bereit an Bord unseres Schiffes zu kommen!“ – „Wir sind bereit.“, erwiderte Ruby. Daraufhin wurde die Sprechverbindung getrennt.

Wenig später gab es einen kurzen Lichtblitz und die Excalibur stand in einer Art Hangar. Die Sensoren zeigten daß eine Atmosphäre um das Schiff existierte in der man problemlos atmen konnte. Ruby öffnete die Kanzel und sie setzten die Helme ab. Neben der Excalibur war eine Treppe über die man aus dem Schiff steigen konnte und den Hangarboden erreichte. Als sie den Boden des Hangars erreicht hatten erschien eine blaue Gestalt. Sebastian fragte: „Sind Sie die Wächterin die wir als Riona kennengelernt haben?“ – „Ihre Annahme ist korrekt, ich bin diejenige die Sie als Riona bezeichnen. Erlauben Sie mir auf Ihre Gedanken und Erinnerungen zuzugreifen?“, erwiderte die blaue Gestalt. Sebastian antwortete: „Natürlich, wir sind hier um Ihnen von dieser Waffe zu berichten und Sie um Hilfe bei der Neutralisierung zu bitten.“ – „Schließen Sie die Augen! Es besteht kein Grund zur Besorgnis, Sie sind hier unter Verbündeten.“, erwiderte Riona während sie auf Sebastian zukam. Sebastian schloß die Augen und entspannte sich. Schließlich hörte er den Chor der Wächter in seinem Kopf wie sie sagten: „Ihre Besorgnis wegen dieser Waffe ist berechtigt. Das Wissen über die Herstellung und Anwendung dieser Waffe ist gefährlich für eine so junge Spezies wie die Menschheit. Eine Intervention ist erforderlich, wir werden unverzüglich aufbrechen.“ – „Die Station soll stark verteidigt und schwer bewacht sein. Ich hoffe es wird nicht zu viele Opfer geben.“, sagte Sebastian. Der Chor der Wächter antwortete: „Seien Sie unbesorgt! Die Waffen Ihrer Spezies haben auf unsere Schiffe keine Wirkung. Es besteht für uns demzufolge kein Grund uns zu verteidigen. Wir werden nur an Ihrer Speichertechnologie und dem Geist der Wissenschaftler einen informativen Eingriff vornehmen um alle Informationen über die Herstellung, Funktion und Anwendung dieser Waffe zu eliminieren. Der einzige Schaden der entsteht ist der Verlust der entsprechenden Informationen.“ – „Ich danke Ihnen im Namen meiner gesamten Spezies.“, antwortete Sebastian. Riona sagte: „Sie können die Augen jetzt wieder öffnen.“, darauf öffnete Sebastian die Augen.

Riona fragte: „Möchten Sie den informativen Eingriff mit verfolgen?“ – „Ja!“, antwortete Sebastian und Ruby nickte ebenfalls. Daraufhin gab es einen kleinen Blitz und sie standen in einem kleinen Raum in dessen Mitte sich zwei Sitzgelegenheiten befanden, die entfernt an Liegestühle erinnerten. Weiter vorne war ein drehbarer Stuhl. Riona deutete auf die zwei Sitzgelegenheiten und sagte: „Bitte nehmen Sie Platz, entspannen Sie sich und schließen Sie die Augen! Ihre optischen Nerven werden direkt mit unseren Sensoren verbunden. Mit ihren Gedanken entscheiden Sie, was Sie betrachten. Es ist für Sie völlig ungefährlich.“, daraufhin legten sich Sebastian und Ruby auf die Sitzgelegenheiten, entspannten sich und schlossen die Augen. Sebastian konnte es nicht fassen, er sah die Umgebung außerhalb des Schiffes und blickte immer in die Richtung wohin er gerade sehen wollte. Riona fragte: „Sind Sie bereit?“ – „Ja!“, antworteten Sebastian und Ruby im Chor. Dann sahen sie wie das Wächterschiff in die seltsame weiße Passage eintauchte, mit spielerischer Leichtigkeit durch die engen Kurven flog und wenig später wieder im Normalraum auftauchte. In einiger Distanz war eine Raumstation zu erkennen welche von 4 Kriegsschiffen umkreist wurde. Es waren Schiffe von der Sorte, zu der auch das Kriegsschiff gehörte welches Sebastian mit Ruby und Yvette bei der Fighterchallenge besiegt hatten.

Das Wächterschiff näherte sich der Station. Als die Kriegsschiffe sie entdeckten änderten sie den Kurs und kamen auf sie zu. Sebastian hörte wieder den Chor der Wächter wie er zu den Mannschaften der Kriegsschiffe sprach: „Wir sind die Wächter. Zu Ihrem eigenen Schutz ist ein Informativer Eingriff nötig welchen wir an dieser Stelle durchführen werden. Es besteht kein Grund für Feindseligkeiten. Wenn Sie uns jedoch angreifen hat dies keine Konsequenzen. Wir werden uns nicht verteidigen und Sie stellen keine Bedrohung für uns dar.“, wenig später eröffneten die Kriegsschiffe das Feuer. Außer des sichtbar dargestellten elektromagnetischen Waffenfeuers der Kriegsschiffe gab es kein Anzeichen dafür daß sie angegriffen wurden. Das Wächterschiff näherte sich weiter der Station und ignorierte die Kriegsschiffe, von denen es beschossen wurde völlig. Es bezog Position nahe der Station und man sah daß ein Vorgang ablief, der die Informationen über die Fenrir- Waffe aus den Speicherbänken und den Gehirnen der Menschen löschte. Anschließend wurden die Lücken in den Speicherbänken und Erinnerungen mit Harmlosen Informationen über Astronomie, Astrophysik, kulturelle Informationen wie Musik oder Geschichten und Lebensmittelrezepte gefüllt. Währenddessen feuerten die Kriegsschiffe noch immer auf das Wächterschiff. Als der informative Eingriff an der Station abgeschlossen war führte das Wächterschiff die selbe Prozedur an den Kriegsschiffen durch um sicher zu gehen daß keine Information über die Fenrir- Waffe übrig blieb. Anschließend entfernte sich das Wächterschiff von der Station und den Kriegsschiffen und sprang aus der Region.

Als sie wieder den Ausgangspunkt der Mission am äußeren Rand der Oortschen Wolke erreichten sagten die Wächter: „Die Bedrohung durch die Fenrir- Waffe wurde neutralisiert. Ihre Unterstützung hat dazu beigetragen die Ordnung im Universum aufrecht zu erhalten. Sie haben sich erneut als wertvolle verbündete erwiesen.“ – „Sie können jetzt die Augen wieder öffnen.“, sagte Riona. Sebastian öffnete seine Augen und streckte sich. Auch Ruby hatte die Zeit, als sie mit den Sensoren der Wächter verbunden waren als ziemlich entspannend empfunden. Als sie beide von den Sitzgelegenheiten aufgestanden waren und sich nach dem kurzen Lichtblitz wieder in dem seltsamen Hangar befanden wo die Excalibur stand sagte Riona: „Ich wurde autorisiert Ihnen ein Angebot zu unterbreiten. Wir würden Sie als vollwertiges Mitglied der Wächter aufnehmen und akzeptieren.“ – „Wo ist der Haken?“, fragte Ruby. Riona antwortete: „Der sogenannte Haken ist, daß sie bei der Aufnahme in unsere Gemeinschaft von der physischen in die energetische Existenz wechseln würden.“ – „Ist die Aufnahme in Ihre Gemeinschaft auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich?“, fragte Sebastian. Riona antwortete: „Ja, bei der Transformation wird der Geist in eine energetische Lebensform umgewandelt. Dies kann auch zum Zeitpunkt Ihres physischen Lebensendes erfolgen. Selbstverständlich nur wenn Sie es wünschen.“ – „Sebastian sagte: „Wenn dies zum Ende meines physischen Lebens geschieht dann habe ich keine Einwände. Was ist mit Dir Ruby?“ – „Eine Aufnahme in die Gemeinschaft der Wächter nach dem Ende meines physischen Lebens? Ich bin einverstanden.“, erwiderte Ruby. Sebastian fragte: „Was ist mit Nicole?“ – „Sie bekommt während ihrer nächsten Schlaf- oder Ruhephase das gleiche Angebot unterbreitet.“, antwortete Riona. Sebastian und Ruby bedankten sich, auch im Namen von Nicole und stiegen in die Excalibur. Als sie die Helme aufgesetzt hatten und die Kanzel geschlossen war gab es wieder einen kurzen Lichtblitz und sie waren wieder im Weltraum. Das Wächterschiff entfernte sich und sprang aus der Region.

Sebastian sagte zu Ruby: „Davon erwähne ich aber nichts in meinem Logbuch. Wer weis wer meine Aufzeichnungen irgendwann liest.“ – „Das ist eine weise Entscheidung. Da dies eine inoffizielle Mission war sollten wir mit niemandem darüber reden. Am Besten wir vergessen den Vorfall möglichst schnell.“, antwortete Ruby. Dann plante sie den Sprung zurück in den Neptunorbit und fragte: „Bereit zum Sprung?“ – „Drück drauf!“, erwiderte Sebastian und Ruby aktivierte den Sprungantrieb. Nach einiger Zeit erreichten sie den normalen Raum in der Nähe des Neptun. Ruby flog auf die Far Horizon zu und forderte die Landeerlaubnis an. Als die Erlaubnis für die Landung erteilt wurde landete Ruby auf der Far Horizon. Nach dem Erreichen er Parkposition öffnete Ruby die Kanzel und die Wartungsmannschaft schob die Gangway heran. Darauf kletterten sie aus dem Schiff und Ruby ließ Alice wie üblich die Systeme der Excalibur sichern. Dann verstaute die Wartungsmannschaft die Excalibur. Ruby und Sebastian ließen sich in Sebastians Quartier teleportieren. Als sie in Sebastians Quartier standen sagte Ruby: „Ich lasse mich in mein Quartier teleportieren und wenn ich fertig bin mit dem Umziehen komme ich zurück.“ – „Ich werde hier warten. Bis gleich!“, erwiderte Sebastian. Daraufhin ließ sich Ruby in ihr Quartier teleportieren. Sebastian ging in den Schlafbereich seines Quartiers, setzte den Helm ab, zog die Fliegerkombination aus und verstaute beides im Schrank. Als Sebastian seine Uniform wieder angezogen hatte ging er in den Wohnbereich seines Quartiers und setzte sich auf die Couch. Wenig später wurde Ruby in Sebastians Quartier teleportiert. Sebastian erhob sich von der Couch und sagte: „Dann werden wir Kapitän Tönnigs, natürlich unauffällig, sagen das wir erfolgreich waren.“ – „Na komm!“, erwiderte Ruby und sie verließen das Quartier von Sebastian.

Inzwischen war es 15:30 als Ruby das Fahrziel an der Liftkonsole in das Mikrofon sprach. Sekunden später öffneten sich die Lifttüren und sie stiegen ein. Während der Fahrt legte Sebastian den Arm um Rubys Taille und sagte: „Mit Dir ist der Weltraum trotz seiner gewaltigen Größe nicht so leer.“ – „Das geht mir mit Dir genauso.“, antwortete Ruby und küßte Sebastian sanft. Der Lift erreichte die Brücke, Kapitän Tönnigs und Commander Junkers saßen auf ihren Plätzen. Kapitän Tönnigs drehte sich zu Sebastian um und Sebastian zeigte ihm die senkrechte Faust mit dem nach oben ausgestreckten Daumen. Kapitän Tönnigs sagte: „Leutnant Neuhof und Leutnant Ivanes, kommen Sie bitte mit!“, dann stand er auf und ging in seinen Raum. Sebastian und Ruby folgten ihm. Nachdem sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten sagte Kapitän Tönnigs: „Ich weis nicht wie ich Ihnen danken soll. Sie haben mir eine schwere Entscheidung erspart. Wir haben einen Bericht von Admiral Kowalski erhalten daß ein Wächterschiff sich der Forschungsstation angenähert hat. Es soll von den verteidigenden Kriegsschiffen gar keine Notiz genommen haben und unbeirrt sämtliche Informationen aus den Datenbänken und Erinnerungen der Wissenschaftler entfernt haben. Dann soll es die Lücken mit anderen Informationen gefüllt haben und ohne die verteidigenden Schiffe zu beachten wieder verschwunden sein.“ – „Ja das stimmt mit meinen Erinnerungen überein.“, antwortete Sebastian trocken. Kapitän Tönnigs sagte: „Die Wissenschaftler sind noch dabei die von dem Wächterschiff eingefügten Informationen auszuwerten. Es scheint als hätte man uns im Tausch gegen die Daten des Fenrir- Projektes eine Art Wissenssammlung überlassen. Sternenkarten, Informationen über Weltraumanomalien, Musik, Geschichten und sogar Kochrezepte und Informationen über Lebensmittel und ihren Anbau. Wir scheinen mehr gewonnen als verloren zu haben.“ – „Die Sicherung des Fortbestandes der Menschheit ist der größte Gewinn. Hoffentlich finden die Wissenschaftler nicht eine neue Möglichkeit die Menschheit auszurotten!“, antwortete Sebastian. Kapitän Tönnigs schüttelte Sebastian die Hand und sagte: „Ich wußte doch daß ich die richtige Wahl getroffen habe als ich Leutnant Ivanes beauftragte Sie für die Erdraumflotte anzuwerben.“ – „Und ich bin stolz, unter einem Kapitän zu dienen der Captain Picard so ähnlich ist.“, erwiderte Sebastian. Gegen 15:50 verließen Kapitän Tönnigs, Ruby und Sebastian wieder den Raum des Kapitäns. Commander Junkers sah Sebastian an und fragte wie nebenbei: „Alles in Ordnung?“ – „Alles bestens!“, erwiderte Sebastian. Kapitän Tönnigs setzte sich wieder auf seinen Platz, Sebastian und Ruby ließen sich in Sebastians Quartier teleportieren.

In Sebastians Quartier fragte Ruby: „Wo waren wir als das alles begann?“ – „Du fragtest was wir zwei Hübschen jetzt machen sollten.“, antwortete Sebastian. Ruby fragte: „Und, wie lautet Deine Antwort?“ – „Ich würde sagen daß ein schönes heißes Bad jetzt ziemlich entspannend wäre.“, antwortete Sebastian. Ruby fragte grinsend: „Was genau meinst Du mit heiß?“ – „Na höchstens 37 bis 38 Grad Celsius.“, antwortete Sebastian. Ruby umarmte Sebastian und küßte ihn sanft. Dann fragte sie: „Mehr Wünsche hast Du nicht oder waren das nur die Mindestanforderungen?“ – „Mindestanforderungen? Oh, jetzt verstehe ich! Ja das waren die minimalen Anforderungen.“, erwiderte Sebastian. Dann gingen sie in den Waschraum wo Sebastian das Badebecken füllen ließ. Sie legten die Uniformen auf einen kleinen Vorsprung neben dem Becken ab. Nachdem sie in das 38 Grad warme Wasser gestiegen waren rutschten sie bis zum Hals hinein und genossen die angenehme Wärme. Sebastian sagte zu Ruby: „Ich kann es gar nicht fassen daß wir zwei heute sowas erlebt haben.“ – „Das wird bestimmt nicht das letzte unbeschreibliche Ereignis für Dich hier an Bord gewesen sein. Hier draußen gibt es Tage an denen sich die Ereignisse überschlagen und ganz normale Tage.“, erwiderte Ruby. Dann rutschte sie an Sebastian heran und legte ihren Arm um ihn. Mit breitem Grinsen fragte sie: „Na was machen wir jetzt?“ – „Entscheide Du! Ich wette es wird mir gefallen.“, antwortete Sebastian. Daraufhin folgte eine heiße halbe Stunde voller unbeschreiblicher Nähe.

Als sie gegen 16:30 aus dem Badebecken stiegen und die Uniformen anzogen sagte Ruby: „Ach Basti, mit Dir ist es irgendwie anders als mit meinen letzten Freunden.“ – „Weil Yvette bei mir auf Granit beißt?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Das ist es nicht allein. Du läßt Dich von mir führen und hast kein Problem damit.“ – „Kein Wunder, unsere Interessen sind ziemlich deckungsgleich. Jedenfalls habe ich bis jetzt den Eindruck. Irgendwie hast Du immer die richtige Idee.“, erwiderte Sebastian. Ruby fragte: „Wollen wir uns vor der Nachtschicht noch etwas Schlaf gönnen?“ – „Siehst Du? Du tust es schon wieder. Das Gleiche wollte ich eben auch vorschlagen. Irgendwie besteht zwischen uns eine Art unterbewußte Verbindung. Und damit meine ich nicht die Verbindung über die Wächter. Das ist ein Grund warum ich so auf Dich stehe.“, antwortete Sebastian. Ruby küßte Sebastian sanft aber intensiv, dann zogen sie sich die eben angezogenen Uniformen wieder aus und legten die Nachtkleidung an. Als sie nebeneinander im Bett lagen fragte Sebastian: „Alice, ist der Weckauftrag 2 Stunden vor meinem Schichtbeginn noch gültig?“ – „Ja Sebastian, der Auftrag ist noch gültig. Gemäß diesem Auftrag werde ich Dich heute um 22:00 wecken. Es sei denn Du bist bereits wach.“, antwortete Alice mit ihrer warmen künstlichen Stimme. Sebastian sagte: „Danke Alice! Du bist die Seele des Schiffes.“ – „Nichts zu danken Sebastian“, antwortete Alice.

Ruby schaute Sebastian an und fragte: „Ihr duzt Euch?“ – „Natürlich, Alice ist für mich wie eine gute Freundin. Eine virtuelle Freundin aber dennoch eine Freundin. Bist Du etwa eifersüchtig?“, erwiderte Sebastian. Ruby grinste und sagte: „Wenn Du sowas über Yvette sagen würdest dann wäre ich schon ziemlich besorgt. Aber bei Alice ist das kein Problem, außerdem kann ich besser küssen als Alice.“ – „Das glaube ich Dir gern. Allerdings würde ich eine Demonstration von Dir nicht ausschlagen.“, erwiderte Sebastian. Ruby zog Sebastian an sich heran und küßte ihn stürmisch. Als sie damit fertig war fragte sie: „Und?“ – „In den körperlichen Dingen bist Du definitiv besser Ruby. Obwohl der Vergleich eigentlich unfair ist da Alice keinen Körper hat. Auf der geistigen und kognitiven Ebene möchte ich jedoch auf keine von Euch Beiden verzichten.“, antwortete Sebastian. Dann kuschelten sie sich aneinander und schliefen ein.

Sebastian schlief schlecht. Der Gedanke an von Menschen zerstörte Sterne schmerzte in seiner Seele.

Sebastian wurde wach als sein Quartier von hellem blauen Licht durchflutet wurde und er die warme Stimme von Alice hörte. „Sebastian, es ist 22:00. Du wolltest 2 Stunden vor Deiner Schicht geweckt werden.“, sagte Alice. Sebastian streckte sich und schaute neben sich. Ruby blinzelte ihn an und fragte: „Na, gut geschlafen?“ – „Es geht so. Unsere inoffizielle Mission geistert mir wohl noch im Kopf herum.“, antwortete Sebastian. Ruby strich ihm über das Gesicht und sagte: „Es war richtig von Dir daß Du Kapitän Tönnigs von unserer Verbindung zu den Wächtern erzählt hast. Du hast verhindert daß die Far Horizon in eine Schlacht gegen 4 Kriegsschiffe fliegt und all das noch gegen die Befehle der Erdraumflotte.“ – „Ich mache mir keine Vorwürfe. Ich habe Angst daß die Wissenschaftler irgendwann eine weitere Möglichkeit finden das Ende der Menschheit einzuleiten.“, antwortete Sebastian. Darauf schleppte er sich aus dem Bett und sprach in sein Armband: „Alice, bitte normale Lichtfarbe und –Stärke herstellen. Diese Einstellung immer nach dem Wecken aufrufen, sobald ich aufgestanden bin.“ – „Die Einstellung wurde gespeichert Sebastian.“, antwortete Alice und änderte die Lichtfarbe. Ruby war inzwischen auch aufgestanden und sie zogen sich beide ihre Uniformen an. Während sie sich anzogen fragte Sebastian: „Habe ich die Uniform überhaupt schon mal gewechselt seit ich eine habe?“ – „Das ist nicht nötig, die synthetische Faser besitzt eine Oberfläche ähnlich der Lotusblüte. Auf ihr haftet nichts. Du könntest die Uniform in Honig tauchen und anschließend wieder anziehen, es wäre kein Honig mehr dran.“, erklärte Ruby. Als sie gegen 22:10 mit dem Anziehen fertig waren gingen sie in den Wohnbereich und Sebastian fragte: „Einen kleinen Imbiß vor der Schicht?“ – „Prima Idee!“, erwiderte Ruby und ließ sie beide in die Mannschaftsmesse teleportieren. Dort saß Nicole an einem Tisch und sah etwas verunsichert aus. Sie setzten sich zu ihr und Sebastian fragte: „Alles okay?“ – „Ach es ist nichts, nur ein seltsamer Traum.“, antwortete Nicole. Sebastian sagte: „Erzähle mir bitte davon!“ – „In meinem Traum haben mir die Wächter ein Angebot gemacht.“, erzählte Nicole. Sebastian sagte: „Sie boten Dir an eine von ihnen zu werden. Uns haben sie das Angebot auch gemacht. Wir haben zugestimmt am Ende unseres physischen Lebens ihrem Volk beizutreten.“ – „Dann war es kein Traum?“, fragte Nicole. Sebastian antwortete: „Nein es war ein echtes Angebot.“ – „Puh, ich dachte schon ich werde verrückt.“, erwiderte Nicole. Sebastian fragte: „Hast Du das Angebot angenommen?“ – „Ich habe mir Bedenkzeit erbeten, aber ich denke ich werde mich wie Ihr entscheiden.“, antwortete Nicole.

Sebastian durchsuchte inzwischen auf der Konsole des Tisches das Angebot und fragte schließlich Ruby: „Was nimmst Du?“ – „Ich nehme nur einen Neurobooster mit Mangoaroma.“, sagte Ruby. Sebastian bestellte also einen Neurobooster mit Mangogeschmack für Ruby und einen Feuertee für sich. Nicole hatte noch eine Tasse Tee vor sich. Wenig später standen die bestellten Getränke vor ihnen. Nicole fragte: „Was macht Ihr Zwei so spät noch hier?“ – „Uns auf die Nachtschicht auf der Brücke vorbereiten.“, antwortete Ruby. Nicole fragte: „Ihr zwei habt die Brückennachtschicht?“ – „Korrekt!“, antwortete Sebastian. Dann fiel sein Blick auf den großen Bildschirm auf dem der Nachrichtenkanal der Flotte lief. Dort sah man wie das Wächterschiff sich der Forschungsstation näherte. Sebastian machte Ruby darauf aufmerksam und sagte: „Kannst Du den Ton auf unsere Armbänder legen?“ – „Klar doch! Alice, bitte den Ton des Flottennachrichtenkanals auf die Armbänder von mir, Leutnant Neuhof und Leutnant Berghof legen!“, Sagte Ruby. Dann folgte die Bestätigung von Alice und anschließend hörten sie Miranda Raven über die Ereignisse in der Nähe der Forschungsstation berichten. Miranda Raven berichtete über die verlorengegangenen und neu gewonnenen Daten. Sie zählte alle Themengebiete der neuen Daten auf und konnte vor Begeisterung kaum an sich halten. Natürlich erwähnte sie mit keinem Wort welche Daten verlorengegangen waren. Höchstwahrscheinlich wußte sie nichts darüber. Bis 22:45 ging der Bericht. Nach dem Ende des Berichts ließ Ruby die Tonwiedergabe des Nachrichtenkanals auf ihren Armbändern wieder deaktivieren. Sebastian sagte: „Hoffentlich verläuft die Nachtschicht ruhig.“ – „Mach Dir keine Sorgen! Zu dieser Zeit passiert selten etwas. Schon gar nicht wenn die Far Horizon neben der Hoststation liegt.“, erwiderte Ruby. Sebastian bestellte noch einen Tee für sich und Nicole und einen Neurobooster mit Mangogeschmack für Ruby. Während sie tranken füllte sich die Mannschaftsmesse langsam. Es waren die Mannschaftsmitglieder, deren Nachtschicht um Mitternacht begann oder die nicht schlafen konnten.

Gegen 23:05 ging Nicole wieder in ihr Quartier, dann erhoben sich Sebastian und Ruby von ihren Sitzplätzen. Ruby sagte: „Wir könnten ja mal im Maschinenraum vorbei schauen. Vielleicht ist Miriam gerade im Dienst.“ – „Ja komm, laß uns gehen!“, erwiderte Sebastian. Darauf standen sie auf und ließen sich in den Maschinenraum teleportieren. Die Ingenieure hatten nur Routineaufgaben und die Stimmung im Maschinenraum war recht entspannt. Eine junge Frau mit dem Rang eines Fähnrichs saß vor einer Konsole und machte einen verzweifelten Eindruck. Sebastian stellte sich neben ihren Sitz und fragte: „Kann ich vielleicht helfen Fähnrich...?“ – „Fähnrich Christina Sommer.“, stellte sich die junge Frau vor. Dann sagte sie: „Ich komme mit der Diagnose nicht weiter. Auf meinem vorherigen Schiff war alles etwas anders obwohl es zur selben Schiffsklasse gehörte wie die Far Horizon.“ – „Sie kommen von der TRIANGLE?“, fragte Sebastian. Die Frau drehte sich zu Sebastian um und Sebastian erkannte ihr Gesicht. Es war die Junge Frau mit den Verbrennungen durch Stromschläge, die Sebastian als Feldsanitäter auf der ESFS TRIANGLE behandelt hatte. Sie sah Sebastian an und fragte: „Kennen wir uns?“ – „Soviel ich weis haben wir noch nie zusammen gearbeitet.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erklärte Sebastian daß es auf der Far Horizon Systeme gab, die sie von der TRIANGLE nicht kannte. Sebastian erklärte ihr die Systeme und machte sie mit den Parametern für die Diagnose vertraut. Fähnrich Sommer bedankte sich und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Als sie ein Paar Schritte gegangen waren fragte Ruby Sebastian: „Was war das denn eben? Als Du Fähnrich Sommers Gesicht gesehen hast sahst Du aus als hättest Du ein Gespenst gesehen.“ – „Auf der TRIANGLE habe ich als Feldsanitäter eine Junge Frau mit Verbrennungen durch Stromschläge behandelt. Ich mußte ihr Herz induzieren damit es wieder in einen normalen Rhythmus kommt. Diese Frau war Fähnrich Sommer.“, antwortete Sebastian. Ruby zog Sebastian an sich heran und sagte: „Wärst Du nicht gewesen, würde Fähnrich Sommer jetzt nicht hier sitzen.“ – „Das ist mir bewußt. Ich habe mich nur erschreckt als ich sie wiedererkannte.“, erwiderte Sebastian.

Sebastian und Ruby streiften noch eine Dreiviertelstunde durch den Maschinenraum und unterhielten sich mit den Ingenieuren. Manchmal ließ sich Sebastian etwas erklären oder zeigen, manchmal half er jemandem der nicht weiter kam. Gegen 23:50 gingen Sebastian und Ruby zum nächsten Liftzugang und Sebastian wählte die Brücke als Fahrziel. Sekunden später öffneten sich die Lifttüren und sie stiegen ein. Die ganze Fahrt zur Brücke hoch sagte Sebastian nichts, er grübelte was ihn während der Nachtschicht wohl erwarten würde. Schließlich öffneten sich die Türen des Lifts und sie betraten die Brücke. Es war 23:52 und Yvette stand an der Konsole der Operationszentrale. Kapitän Tönnigs sagte: „Ah, Leutnant Ivanes und Leutnant Neuhof! Sind Sie bereit für die Nachtschicht?“ – „Ja, ich hoffe daß nichts außergewöhnliches passiert.“, antwortete Sebastian. Daraufhin erklärte Kapitän Tönnigs Sebastian was er in welchem Fall zutun hatte.

Sebastian fragte nach der Vorgehensweise bei eingehenden Notrufen, ob sie zuerst das Schiff in Bewegung setzen oder den Kapitän beziehungsweise den Commander informieren sollten. Kapitän Tönnigs sagte Sebastian daß er nach der Benachrichtigung sowieso den Befehl erhalten würde, zur Quelle des Notrufes aufzubrechen und daß es daher kein Problem sei wenn er zuerst das Schiff in Bewegung setze. Dann einigten sich Sebastian und Ruby auf die Arbeitsteilung. Ruby übernahm die Rolle des kommandierenden Offiziers und Sebastian die des Operators an der Operationszentrale. Nach der Hälfte der Schicht würden sie tauschen. Gegen 0:00 verließen Kapitän Tönnigs und Commander Junkers die Brücke. Yvette blieb noch etwas bei ihnen. Sebastian stellte sich an die Operationszentrale und überprüfte den Status des Schiffes. Dann sagte er zu Ruby: „Alle Systeme funktionieren normal.“ – „Verstanden, danke.“, antwortete Ruby. Dann sagte sie: „Du brauchst nicht die ganze Zeit an der Operationszentrale zu stehen. Wir liegen neben der Hoststation und es gibt nichts zutun. Laß Alice ruhig die Operationszentrale übernehmen.“ – „Na gut. Alice bitte übernimm Du die Operationszentrale!“, sagte Sebastian. Alice antwortete: „Verstanden Sebastian, ich übernehme die Operationszentrale.“, daraufhin setzte sich Sebastian neben Ruby und Yvette auf die Sitzbank der kommandierenden Offiziere.

Sie unterhielten sich über den Trainingsflug am Morgen zur Skyfood- Station und über das Schwertkampftraining. Dann diskutierten sie Sebastians Technik, sich auf die Verteidigung zu konzentrieren und auf Fehler des Gegners zu warten. Zwischendurch schaute Sebastian hin und wieder auf die Konsole der Operationszentrale ob alles in Ordnung war. Dazwischen diskutierten sie Flugmanöver mit Yvette. Gegen 0:45 wurde Yvette dann doch müde und verabschiedete sich. Als sie die Brücke verlassen hatte sagte Ruby: „Heute war Yvette doch recht vernünftig.“ – „Ich möchte trotzdem nicht mit ihr alleine sein“, antwortete Sebastian. Ruby konnte das verstehen. Dann diskutierte Sebastian mit Ruby und Alice über verschiedene Themen der Raumfahrt. Hin und wieder schaute Sebastian auf die Konsolen für die Technik und die Sensoren in der Rückseite der Kommandanten- Sitzbank. Nach einer Weile sagte Sebastian: „Ich hätte nie gedacht daß die Menschheit einmal eine Waffe entwickelt die einen Stern zerstören kann. Ein Stern war für mich immer was unberührbares. Es hat mich tief getroffen als ich von dieser Waffenforschung erfahren habe.“ – „Das hat man im Besprechungsraum gemerkt. Auch für mich waren die Sterne immer etwas heiliges. Sie waren lange vor uns da und werden uns noch lange überleben. Und dann kommt jemand auf die Idee eine Waffe zur Zerstörung eines Sterns zu entwickeln. Ich war mindestens genauso schockiert wie Du.“, antwortete Ruby. Dann diskutierten sie über alle möglichen theoretischen Waffen die besser niemals erfunden werden sollten.

Gegen 3:00 sagte Sebastian: „Irgendwie sind die Nachtschichten auf der Brücke ziemlich eintönig. Hier passiert irgendwie gar nichts.“ – „Sei vorsichtig mit Deinen Wünschen! Am Ende geht noch einer in Erfüllung.“, sagte Ruby lachend. Sebastian fragte: „Können wir uns irgendwie beschäftigen?“ – „Schwebt Dir was konkretes vor?“, erwiderte Ruby. Sebastian sagte: „Irgendwelche Simulationen laufen lassen, theoretische Szenarien diskutieren oder über das Unbekannte philosophieren.“ – „Willst Du eine schiffsweite Diagnose aller Systeme machen?“, fragte Ruby. Sebastian antwortete: „Wenn ich dadurch eine Weile beschäftigt bin so daß die Zeit schneller vergeht, dann ja.“ – „Na dann los! Gehe an die Technische Konsole und überprüfe alle Systeme!“, erwiderte Ruby. Sebastian zog die Technik- Konsole aus der Rückwand der Kommandanten- Sitzbank und rief das Diagnosemenü auf. Ruby fragte: „Bereit für die Diagnose?“ – „Ja.“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Wir machen das zusammen. Ich frage die Systeme ab und Du nennst mir den Zustand in welchem die genannten Systeme sind.“ – „Das ist eine gute Idee. Fangen wir an!“, erwiderte Sebastian. Ruby fragte: „Wie ist der Zustand der Mikrowellengeschütze?“ – „Einsatzbereit. Oszilatoren und Emitterspulen sind in einwandfreiem Zustand.“, antwortete Sebastian. Ruby fragte: „Wie sieht’s bei den Gammastrahlenemittern aus?“ – „Oszilatoren und Emitterspulen, sowie Energiespeicher und deren Ladesystem für den kumulativen Impuls sind in einwandfreiem Zustand.“, erwiderte Sebastian. Ruby fragte: „Wie sieht’s bei den Schildfeldern aus?“ – „Oszilatoren und Felderzeugerspulen für das innere und äußere Schildfeld sind im empfohlenen Zustand.“, antwortete Sebastian. Ruby fragte nacheinander alle Systeme ab und Sebastian nannte ihr den Zustand der abgefragten Systeme. Als sie bei den Sensoren angelangt waren und Sebastian gerade den Status der Nahbereichs- Sensoren prüfte, entdeckte er etwas auf dem Sensorenbild. Sebastian sagte: „Moment mal! Ich habe hier eine optische Verzerrung die sich bewegt.“ – „Erkläre mir das!“, antwortete Ruby. Sebastian sagte: „Es sieht aus wie eine Art Luftturbulenz aber im Vakuum des Raumes.“ – „Das ist eigentlich nicht möglich. Gib mir das Bild mal auf den Hauptbildschirm!“, erwiderte Ruby. Sebastian legte das Sensorenbild auf den Hauptbildschirm der Brücke. Man sah die Sterne und irgend etwas durchsichtiges schien das Licht der Sterne zu verzerren. Sebastian fragte: „Gibt es bei der Erdraumflotte Schiffe mit einer Tarnvorrichtung?“ – „Nicht daß ich wüßte.“, antwortete Ruby.

Sebastian fragte: „Wie gehen wir jetzt vor?“ – „Wir stellen Kontakt her.“, antwortete Ruby. Dann aktivierte sie das Kommunikationssystem und sagte: „Hier ist Leutnant Ruby Ivanes vom Erdraumflottenschiff Far Horizon. Ich rufe das unbekannte Schiff, das neben uns liegt.“, dann wartete sie auf eine Antwort. Schließlich erschien auf dem Hauptschirm der Brücke das Bild eines Mannes im mittleren Alter. Er sagte: „Ich bin Leutnant Jörg Peterson von der Werftstation bei Wolf drei fünf neun. Ich habe die Aufgabe den Prototyp eines neuen Kampffliegermodells auf der Far Horizon abzuliefern. Bitte sagen Sie mir, wie Sie dieses Schiff entdecken konnten!“ – „Wir haben es zufällig bei einer Diagnose der Sensoren entdeckt. Wir hätten es fast übersehen.“, antwortete Ruby. Dann erteilte sie Leutnant Peterson die Landeerlaubnis. Anschließend lud sie Leutnant Peterson ein auf die Brücke der Far Horizon zu kommen nachdem er gelandet war. Leutnant Peterson bedankte sich, trennte die Verbindung und landete in der Kampffliegerrampe. Sebastian fragte: „Sollen wir jemanden über das Ereignis informieren?“ – „Nein das ist nicht nötig. Wir können Yvette und Miriam auch noch heute Vormittag erzählen daß der Weihnachtsmann ihr neues Spielzeug geliefert hat.“, antwortete Ruby lachend. Sebastian sagte: „Jetzt gibt es doch ein Schiff mit einer Tarnvorrichtung bei der Erdraumflotte.“ – „Ja das ist etwas neues. Ich bin gespannt wie das Schiff bei den Testflügen abschneidet.“, antwortete Ruby.

Gegen 3:40 öffnete sich der Lift und Leutnant Peterson betrat die Brücke. Ruby begrüßte ihn mit den Worten: „Willkommen auf der Far Horizon Leutnant Peterson! Ich bin Leutnant Ruby Ivanes und das ist Leutnant Sebastian Neuhof.“ – „Danke für den netten Empfang Leutnant Ivanes! Ich war offen gesagt ziemlich erstaunt als sie unseren Prototypen trotz aktivierter Tarntechnologie entdeckt haben.“, erwiderte Leutnant Peterson. Dann schaute er Sebastian an und fragte: „Sind Sie der Leutnant Neuhof von dem Admiral Kowalski berichtet hat?“ – „Ich denke schon. Ein anderer Leutnant Neuhof ist mir nicht bekannt.“, antwortete Sebastian. Leutnant Peterson fragte: „Haben Sie die Strategien entwickelt mit denen die Far Horizon den Prototypen der Tridentklasse besiegt hat?“ – „Ich war an der Ausarbeitung der Strategien beteiligt.“, antwortete Sebastian. Leutnant Peterson sagte: „Sie haben unserem Selbstvertrauen einen ziemlichen Knacks verpaßt als sie die Tridentklasse besiegt haben.“ – „Ich wollte mich nur einbringen. Ich habe ja selbst nicht gedacht daß meine Ideen wirklich etwas bewirken.“, erwiderte Sebastian. Leutnant Peterson sagte: „Das sollte kein Vorwurf sein. Ich wollte damit nur ausdrücken daß wir alle ziemlich überrascht waren vom Ausgang der Gefechtsübung. Als Leutnant Mangold uns am Abend nach dem Gefecht berichtete daß Sie einige Vorschläge für die Konstruktion eines neuen Kampffliegers eingebracht haben, waren wir bemüht diesmal ein Schiff zu bauen das wirklich überlegen ist.“, dabei lächelte er freundlich.

Dann erklärte Leutnant Peterson stolz: „Das neue Schiff hat eine Hülle aus temperaturresistenten, nicht metallischen und hochfesten Verbundwerkstoff. Es verfügt über 4 Mikrowellengeschütze, 2 Gammastrahlenemitter und ein leichtes gammastrahlengepulstes Plasmageschütz. Es verfügt über 2 übereinander liegende Schildfelder und kann seine Energiereserven im Inneren eines Sterns ergänzen. Außerdem ist das Schiff zu einem schnellen und agilen Atmosphärenflug fähig. Das beeindruckendste Merkmal ist jedoch seine Tarntechnologie. Es verfügt über eine Oberfläche welche die Wellen von aktiven Sensoren absorbieren kann. Diese Oberfläche hat jedoch noch eine weitere Eigenschaft. Sie kann als optischer Sensor und zeitgleich als Projektionsfläche benutzt werden. Das Schiff kann seine Umgebung auf den gegenüberliegenden Seiten seiner Außenhülle abbilden. Dadurch verschmilzt es praktisch mit dem Hintergrund. Das Schiff wird fast unsichtbar.“ – „Abgesehen von seiner Größe kommt es einem Klingonenschiff schon sehr nahe.“, sagte Sebastian anerkennend. Leutnant Peterson sagte: „Ja das war auch beabsichtigt. Dieses neue Schiff ist für überraschende Angriffe und unauffällige Überwachung konzipiert. Es kommt mit einer Besatzung von 2 bis 3 Personen aus.“ – „Yvette, also Leutnant Mangold wird begeistert sein.“, erwiderte Sebastian. Dann fragte er: „Gibt es schon einen Namen für die neue Schiffsklasse?“ – „Aufgrund seiner Tarntechnologie und seiner Form nennen wir diese Schiffsklasse die GHOSTBIRD- Klasse.“, antwortete Leutnant Peterson. Dann erklärte er noch voller stolz, daß die GHOSTBIRD- Klasse auch mit aktiver Tarntechnologie ihre Waffen abfeuern könne aber daß sie sich durch ihr Waffenfeuer auch verraten würde. Sebastian, Ruby und Leutnant Peterson fachsimpelten noch bis 5:40 über die neue Schiffsklasse.

Schließlich sagte Ruby: „Leutnant Peterson, ich vermute sie möchten sich etwas ausruhen. Kapitän Tönnigs wird um 8:00 auf der Brücke eintreffen. Wir können gerne ein Gästequartier für Sie einrichten.“ – „Ich danke Ihnen. Ich werde Kapitän Tönnigs im Laufe des Vormittags aufsuchen und ihn über die neue Schiffsklasse informieren.“, erwiderte Leutnant Peterson. Ruby bat Alice, Leutnant Peterson ein Quartier zuzuweisen und erklärte Leutnant Peterson daraufhin welches Quartier für ihn bereit stand und wie er dort hin gelangte. Leutnant Peterson bedankte sich nochmals für die Gastfreundschaft und wählte am Lift sein Quartier als Fahrziel. Als die Türen sich öffneten verabschiedete er sich und stieg in den Lift. Nachdem er die Brücke verlassen hatte fragte Ruby: „Na, war die Nachtschicht bis jetzt spannend genug?“ – „Das kannst Du laut sagen!“, antwortete Sebastian. Dann spekulierten sie, wie der Testflug der GHOSTBIRD- Klasse wohl ablaufen würde. Es wurde eine angeregte Diskussion.

Gegen 6:10 ging eine Sprechverbindung für Sebastian von Miriam Sukow ein. Sebastian stellte die Verbindung her und sagte: „Hallo Miriam! Was gibt es?“ – „Alice hat mir erzählt daß Du auf der Brücke bist und Deine Nachtschicht um 8:00 endet. Ich wollte mal fragen ob alles in Ordnung ist.“, antwortete Miriam. Sebastian sagte: „Das Schiff ist in einwandfreiem Zustand. Allerdings haben wir einen Gast an Bord, der eine Überraschung mitgebracht hat.“ – „Einen Gast mit einer Überraschung?“, fragte Miriam. Sebastian antwortete: „So ist es. Ein Gast von der Werftstation bei Wolf drei fünf neun. Er hat einen Prototypen einer neuen Schiffsklasse mitgebracht. Wir entdeckten es zufällig bei einer Diagnose der Sensoren. Sonst hätten wir es gar nicht bemerkt.“ – „Willst Du etwa andeuten daß es sich dabei um den von uns konstruierten neuen Kampfflieger handelt?“, fragte Miriam. Sebastian antwortete: „Unser Gast, Leutnant Jörg Peterson wird sich im Laufe des Vormittages mit Kapitän Tönnigs treffen. Kapitän Tönnigs wird Euch dann bestimmt genau informieren. Ich kann nur soviel sagen. Das Schiff ist der Hammer!“ – „Ich bin schon sehr gespannt, Ihr müßt mir unbedingt alles erzählen. Ich komme mal zu Euch hoch. Sukow Ende!“, sagte Miriam und trennte die Verbindung.

Sebastian sagte: „Miriam ist ja gar nicht mehr zu bremsen.“ – „Wundert Dich das? Sie hat den neuen Kampfflieger ja schließlich mit konstruiert.“, erwiderte Ruby. Gegen 6:20 öffneten sich die Lifttüren und Miriam betrat die Brücke. Sie begrüßte Ruby und Sebastian und fragte nach den Details des neuen Schiffes. Ruby und Sebastian erzählten ihr alles mit großer Begeisterung. Gegen 6:35 fragte Miriam: „Was meint Ihr, wollen wir Yvette sagen daß wir ein neues Schiff an Bord haben?“ – „Laß mal gut sein! Sie war bis 0:45 bei uns und sollte sich erst einmal ausschlafen. Kapitän Tönnigs wird Ihr die Neuigkeit schon mitteilen.“, erwiderte Sebastian. Miriam grinste und sagte: „Da hast Du auch wieder Recht. Ach ja Sebastian, ich weis übrigens wo Du Deine nächste Schicht hast.“ – „Wann und wo denn?“, fragte Sebastian. Miriam sagte: „Morgen von 8:00 bis 16:00 bei mir im Maschinenraum. Da werde ich mal versuchen Dir etwas über die Technik der Far Horizon beizubringen.“ – „Das ist toll! Wird Ruby auch dabei sein?“, erwiderte Sebastian. Miriam lächelte und sagte: „Natürlich. Wir haben auch ein neues Mitglied im Ingenieurstab, das gestern der Far Horizon zugeteilt wurde und vorher auf der ESFS TRIANGLE diente.“ – „Fähnrich Christina Sommer?“, fragte Sebastian. Miriam erwiderte: „Ihr habt Euch wohl schon kennengelernt?“ – „Ja, wir waren gestern vor unserer Nachtschicht noch im Maschinenraum und haben Leutnant Sommer kennengelernt.“, antwortete Sebastian. Miriam sagte: „Du wirst sie mögen. Sie ist genau so technikbegeistert wie Du.“ – „Sebastian hat ihr gestern die Systeme erklärt, welche es auf der TRIANGLE nicht gibt.“, sagte Ruby. Sebastian erzählte Miriam daraufhin daß er Leutnant Sommer während seines Einsatzes als Feldsanitäter auf der ESFS TRIANGLE gesehen und behandelt hatte. Dann bat er Miriam diese Geschichte nicht Leutnant Sommer zu erzählen. Miriam versprach es und Sebastian erzählte ihr daraufhin alle Details von seinem gesamten Einsatz auf der ESFS TRIANGLE. Auch von seiner anschließenden Verbindung mit Alice auf der Krankenstation erzählte er Miriam.

Als Sebastian die ganze Geschichte von Seinem Einsatz als Feldsanitäter erzählt hatte ging es auf 7:40 zu. Miriam nahm ihn in den Arm und sagte: „Das war eine ziemlich harte Mission für Dich. Du warst nicht vorbereitet darauf was Dich erwartet.“ – „Ich bin froh daß ich bei diesem Einsatz nicht versagt habe. Irgendwie habe ich während des gesamten Einsatzes einfach nur instinktiv gehandelt.“, antwortete Sebastian. Miriam ließ Sebastian wieder los und klopfte ihm auf die Schulter. Dann sagte sie: „Ich habe während meines Einsatzes auf der ESFS TRIANGLE auch einiges an schlimmen Dingen gesehen. Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.“ – „Aber Du hast das Schiff wieder zusammen geflickt soweit dies möglich war.“, sagte Sebastian aufmunternd zu Miriam. Dann berichtete Sebastian von seinem Ausflug mit Commander Junkers, Ruby und Yvette zur Skyfood- Station. Miriam nickte und sagte daß sie gerne dabei gewesen wäre. Gegen 7:55 betraten Kapitän Tönnigs, Commander Junkers und Fähnrich Ryan die Brücke. Der Kapitän grüßte und Sebastian, Ruby und Miriam erwiderten den Gruß.

Kapitän Tönnigs fragte: „Wie ist der Status des Schiffes?“, darauf nickte Ruby Sebastian zu und Sebastian sagte: „Alle Systeme des Schiffes arbeiten einwandfrei. Allerdings ist während der Nacht ein Gast eingetroffen. Leutnant Peterson von der Werftstation bei Wolf drei fünf neun kam mit einem Prototypen eines neuen Schiffstyps an Bord der Far Horizon. Er ist in einem Gästequartier, welches ihm zugewiesen wurde und will sich im Laufe des Vormittags mit Ihnen treffen.“ – „Verstanden, gut gemacht Leutnant Neuhof! Ihre nächste Schicht beginnt morgen um 8:00 im Maschinenraum.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Dann wurden Sebastian und Ruby von Kapitän Tönnigs, Commander Junkers und Fähnrich Ryan abgelöst. Miriam sagte: „Meine Schicht im Maschinenraum beginnt gleich. Ich werde mich mal auf die Socken machen.“ – „Wir fahren bis zur Mannschaftsmesse mit.“, antwortete Ruby. Darauf gingen sie zum Lift und wählten die Mannschaftsmesse und den Maschinenraum als Fahrziele aus. Als die Lifttüren sich hinter ihnen geschlossen hatten sagte Sebastian: „Jetzt ein kleines Frühstück und eine oder zwei Stunden Schlaf, dann bin ich wieder fit.“ – „Das geht mir genauso.“, erwiderte Ruby. Dann öffneten sich die Lifttüren auf der Ebene der Mannschaftsmesse. Sebastian und Ruby stiegen aus und Miriam fuhr weiter in Richtung des Maschinenraums.

In der Mannschaftsmesse war noch immer der morgendliche Betrieb. Die Leute deren Schicht gerade zu Ende gegangen war widmeten sich ihrem Frühstück. Sebastian und Ruby setzten sich an einen Tisch und bestellten ihr Frühstück. Ruby bekam eine Portion Obstsalat von Skyfood und einen Feuertee. Sebastian bekam eine gesüßte Mehlcremesuppe aus 5 Getreidesorten und ebenfalls einen Feuertee. Während des Frühstücks ging eine Sprechverbindung von Nicole bei Sebastian ein. Sebastian stellte die Verbindung her und sagte: „Hallo Nicole!“ – „Na wie war die Nachtschicht auf der Brücke?“, fragte Nicole. Sebastian erwiderte: „Ziemlich ruhig. Was sollte auch passieren wenn wir neben der Hoststation liegen. Ach ja, wir haben während der Nacht Besuch bekommen. Jemand von der Werftstation bei Wolf drei fünf neun, ein Leutnant Peterson.“ – „Leutnant Peterson? Der ist doch für die Überführung neuer Prototypen zuständig. Wie sah sein Schiff aus?“, erwiderte Nicole. Sebastian antwortete nach kurzer Pause: „Eigentlich wissen wir das nicht. Das Schiff verfügte über eine Art Tarntechnologie mit der es sich optisch dem Hintergrund anpaßte und eingehende Wellen von aktiven Sensoren absorbierte. Wir haben es nur zufällig bei einer Diagnose der Sensoren entdeckt.“ – „Es paßt sich dem Hintergrund an und absorbiert eingehende Wellen von aktiven Sensoren?“, fragte Nicole. Sebastian antwortete: „Ja es paßte sich dem Hintergrund an wie es einige Tiere der Tiefsee tun wie zum Beispiel einige Kopffüßer. Vielleicht findest Du in den Sensoren- Aufzeichnungen etwas über das Schiff heraus. Wir haben es zwischen 3:00 und 3:40 entdeckt.“ – „Ich sehe mir die Aufzeichnungen mal an. Melde Dich wenn Du Dich etwas ausgeruht hast einfach bei mir! Berghof Ende!“, sagte Nicole und trennte die Verbindung. Sebastian und Ruby widmeten sich daraufhin weiter ihrem Frühstück.

Nach dem Frühstück fragte Ruby: „Jetzt eine Dusche und 2 Stunden Schlaf?“ – „Du liest wohl schon wieder meine Gedanken? Sowas hatte ich jetzt eigentlich auch vor.“, erwiderte Sebastian lächelnd. Dann fügte er noch schnell hinzu: „In meinem Quartier wenn Du einverstanden bist.“ – „Du liest wohl eher meine Gedanken! Ich wollte Dich gerade fragen in welches Quartier wir gehen.“, erwiderte Ruby ebenfalls lächelnd. Dann standen sie auf und ließen sich in Sebastians Quartier teleportieren. Dort angekommen nahm Ruby Sebastian bei der Hand und sie gingen in den Schlafbereich wo sie sich auszogen und die Nachtkleidung mitnahmen in den Waschraum. Sebastian wählte in der Duschkabine eine Wassertemperatur von 37 Grad Celsius und sie genossen die Massage des warmen Wasserstrahls. Ruby umarmte Sebastian und sagte: „Die Nachtschicht hat mir gefallen. Besonders die Diskussionen mit Dir und Alice.“ – „Ja es war schon interessant aber irgendwie auch ziemlich ereignislos. Wäre Leutnant Peterson nicht mit dem Prototypen des neuen Kampffliegers aufgetaucht, wäre wohl die ganze Nacht nichts passiert.“, antwortete Sebastian. Ruby küßte ihn sanft und sagte: „Du magst wohl keine ereignislosen Nachtschichten? Bedenke was Du Dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen! Du wirst noch früh genug aufregende Tage und Nächte auf der Far Horizon verbringen. Genieße die ruhigen Schichten solange es sie gibt!“ – „Mit Dir ist jeder Tag und jede Nacht aufregend.“, erwiderte Sebastian. Ruby drückte sich an ihn und küßte ihn intensiv. Dann sagte sie: „Wenn Du was aufregendes erleben willst, kann ich Dir während Deiner Freizeit genug aufregende Erlebnisse verschaffen. Ich kann Dir zum Beispiel ein paar praktische Flugstunden geben die Du nicht so schnell vergißt. Wir können aber auch mit Commander Junkers ein paar spezielle Trainingsprogramme absolvieren welche Du gewiß als aufregend empfinden wirst.“ – „Ich lasse mir das Angebot durch den Kopf gehen. Wenn das was Du mir in Aussicht stellst nur halb so aufregend ist wie unser Flug zur Skyfood- Station oder das Schwertkampftraining dann wäre ich schon zufrieden.“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Verlaß Dich drauf!“, dann verschaffte sie Sebastian einige aufregende Minuten in der Duschkabine. Gegen 8:45 verließen sie die Duschkabine, zogen ihre Nachtkleidung an und gingen in den Schlafbereich. Sebastian sagte: „Alice, bitte wecke mich in 2 Stunden!“ – „Verstanden Sebastian! Ich werde Dich in 2 Stunden wecken.“, antwortete Alice. Sebastian und Ruby legten sich ins Bett und kuschelten sich aneinander. Dann schliefen sie ein. Diesmal schlief Sebastian bedeutend besser. Er träumte von atemberaubenden Schlachten an Bord des neuen Kampffliegermodells an der Seite von Ruby und Yvette.


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