Mal eine schöne Erinnerung an 2002

Stefan Steinmetz, 09.01.2009
  Ich schätze, einige dieser Lieblingsgeschichten von mir gibt es inzwischen nicht mehr. Aber beim Stöbern auf meiner Festplatte fand ich diesen Eintrag im Forum vor vielen Jahren. Damals haben wir noch solche Sachen abgezogen, wie: Meine Lieblingsgeschichten sind... postet doch mal eure Lieblingsgeschichten.
Und dann sind wir losgezogen und haben die Lieblingsgeschichten anderer LeserInnen gelesen.
Heute kreischt das Trollgesindel hier im Forum und sogar die User maulen sich gegenseitig an.

Es wäre schön, wenn es sich ändern würde.

Hier also mein uralter Beitrag von damals. Zieht los! Lest! Die Geschichten sind seit damals nicht schlechter geworden!
Bloß, dass inzwischen vielleicht einige AutorInnen nicht mehr da sind...



Ich hab mir gedacht, ich setze meine Lieblingsgeschichten mal hier rein, damit jeder nachlesen kann und um andere zur Nachahmung anzuregen. Ich muss dazu im Voraus sagen, dass etliche Geschichten fehlen, da ich sie beim schnellen Surfen durchs Archiv nicht auf Anhieb fand. Ich erinnere mich nicht immer an den Namen des/der jeweiligen AutorIn oder kenne den Geschichtentitel nicht mehr.
Eine Zeitlang habe ich die ausgedruckten Geschichten gesammelt, aber die Sammlung fiel vor zwei Monaten einer Säuberungsaktion meinerseits zum Opfer. *seufz*
So wird die folgende Liste unvollständig sein. Da gabs zum Beispiel mal eine prima Story mit einer Frau im Zug/Ubahn/Straßenbahn(?). Ich komme partout nicht auf den Namen der Autorin! Ich erinnere mich nur an eine Formulierung in der Geschichte: „sie wirkte wie ein bunter Blumenstrauß in einem Schwarz-Weiß-Film“.
Darum hätte ich gerne eine Möglichkeit, mir alle meine Kommentare, die ich vergeben habe, anzeigen zu lassen, wie ich es in dem besagten Tread vorgeschlagen habe. Denn die nun folgende Liste ist auf alle Fälle unvollständig.
Hier also meine momentanen Lieblingsgeschichten:

1.Regina Besting: Geister der Vergangenheit
2.Kyra: Der Verschlag
3.Regina Besting: Was tun?
4.Heike Sanda: Eines Tages nur nicht heute...
5.Benjamin Reuter: Die Letzten vom schwarzen Mann
6.Sieglinde Breitschwerdt: Der dunkle Keller
7.Robert Short: Gejagt
8.Bianca J.: Schnee
9.Benjamin Reuter: Ein einsamer Krieger
10.Benjamin Reuter: Der Bahnwärter
11.Robert Short: Der Flug des Schmetterlings
12.Loxana: Ort der Träume
13.Bianca J.: Lügen
14.Bianca J.: Reingelegt
15.Benjamin Reuter: Ein seltsamer Fund
16.Christian Dolle: Bruderliebe
17.GKL: Das Haus am Tümpel
18.Kanuna: Ein Abend
19.Benjamin Reuter: Der Bunker
20.Wolzenburg: Linie 17
21.Wolzenburg: Zwischen den Tunneln
22.Lanzelot: ...fressen ihn die Raben
23.Christian Dolle: Abraham
24.Teleny: Wie Babysitten mein Leben veränderte
25.Majissa: Der Mückenstich
26.Majissa: Lieber Herr Suhrkamm
27.Frank Thonig: Der Rosenkavalier
28.Kanuna: Ist doch nicht schlecht
29.Dark Blaze: betrunkene

Und hier einige Bemerkungen zu den Geschichten:

1.Regina Besting: Geister der Vergangenheit
Absolut bewegend! Der alte Mann kehrt zum Ort seiner Jugend zurück, trifft seine kleine Schwester Anika und alle Lieben von damals wieder und stirbt friedlich. Brachte mich fast zum Weinen.

2.Kyra: Der Verschlag
Ein kleines Mädchen wird in einem winzigen Verschlag eingesperrt und erfährt eine grausige Deprivation. Besonders ergreifend: der Schluss, als man sie endlich findet. Es gibt bisher nur zwei geschriebene Sachen, die es fertig brachten, mich zum Weinen zu bringen: „Das Geheimnis der Puppe“ von Petra Hammesfahr (Roman, bei Bastei-Lübbe und Bertelsmann) und Kyras Geschichte!

3.Regina Besting: Was tun?
Sehr kurz aber trotzdem unglaublich treffend und aufwühlend. Einer meiner absoluten Favoriten bei webstories!

4.Heike Sanda: Eines Tages nur nicht heute...
Ein junger Mann vergewaltigt eine junge Frau. Sie hält ihn durch einen Irrtum für ihren Retter und liebt ihn. Daran geht er fast kaputt. Eine Geschichte wie ein Bombenteppich. Fühlt sich an, als sei man volle Kanne gegen einen Schrank gelaufen.

5.Benjamin Reuter: Die Letzten vom schwarzen Mann
Eine kurze, sehr anrührende Gespenstergeschichte. Man kann sie als normale Gruselstory lesen oder über den überraschenden Schluss schmunzeln. Aber es gibt auch eine dritte Lesart: die unglaublich trostlose Ausweglosigkeit zweier Ausgestoßener zu erkennen, denen nicht einmal der Tod eine gnädige Erlösung von ihrem ungeheuren Leid bringt.

6.Sieglinde Breitschwerdt: Der dunkle Keller
Gruselgeschichte, geschrieben von einer meisterhaften Autorin mit fantastischem Schreibstil. Beste Szene: wie die Puppe aus Kindertagen zum Leben erwacht und ins Geschehen eingreift.

7.Robert Short: Gejagt
Zuerst dachte ich: „Langweilig! Die alte Leier von den bösen Skinheads, die einen armen Ausländer hetzen!“ Aber der Schluss hats in sich. Es sind Gespensterskins. Anrührend: die Szene, in der ein kleiner Junge dem Verfolgten beisteht.

8.Bianca J.: Schnee
Eine Gruselgeschichte vom Feinsten!!! Das Besondere: Das Grauen ist ungreifbar, unsichtbar...es ist der SCHNEE. Und diese Idee ist vollkommen neu!

9.Benjamin Reuter: Ein einsamer Krieger
Ein Weltkriegspanzer steht vergessen im Wald und erlebt die Jahreszeiten mit. Das kommt an und rührt an.

10.Benjamin Reuter: Der Bahnwärter
Ein verfluchter Zug muss erlöst werden, damit er nicht bis in alle Ewigkeiten auf dem alten Bahnhof weiterspukt.

11.Robert Short: Der Flug des Schmetterlings
Einfach eine schöne Geschichte zum Nachdenken.

12.Loxana: Ort der Träume
Ein Schulmädchen wird brutal vergewaltigt und flüchtet dabei in eine Traumwelt, um das Grauen ertragen zu können. Am Schluss stirbt sie, was die Geschichte umso besser, weil tragischer, macht.

13.Bianca J.: Lügen
Ein Junge macht sich mit gemeinen Lügen über ein Mädchen beliebt, die dadurch total am Boden zerstört wird. Als sie keinen Ausweg mehr weiß, zahlt sie es ihm mit gleicher Münze zurück.

14.Bianca J.: Reingelegt
Brutal! Kinderkiller perfekt getarnt! Erschreckend!

15.Benjamin Reuter: Ein seltsamer Fund
Erst zum Schluss schnallt man, dass es Außerirdische sind, die auf der Erde landeten und unvorsichtig in alten Atomlagern rumstocherten und sich dabei die Strahlenpest holten. Hinterfotzig, witzig und traurig zugleich.

16.Christian Dolle: Bruderliebe
Großer Bruder wächst über sich hinaus, um kleinen Bruder zu retten und findet die große Liebe dabei. Wunderbar geschrieben.

17.GKL: Das Haus am Tümpel
Eine einfach gute Horrorstory nach altem Muster. Seltsam? Aber so steht es geschrieben... Lesenswert!

18.Kanuna: Ein Abend
Die Autorin ist erst fünfzehn. Das macht die Beschreibung ihrer Liebe so unglaublich gut und plastisch. Hervorragende Gefühlsbeschreibung!

19.Benjamin Reuter: Der Bunker
Ich LIEBE Bunkergeschichten, die nach dem „Ende der Welt“ spielen. An dieser gefällt mir vor allem, dass nach all dem Schlimmen sich zum Schluss ein Sonnenstrahl der Hoffnung zeigt. Klasse Weltuntergangsszenario!

20.Wolzenburg: Linie 17
Eine beseelte Straßenbahn. Wolzenburg ist einer der Autoren, die leider schrecklich kurz schreiben. Ich hätte solche schönen Stories lieber ein bisschen ausführlicher.

21.Wolzenburg: Zwischen den Tunneln
Zwischen den Bahntunneln existiert eine andere, eine frühere Welt. Ich fahre total auf diese Parallelweltgeschichten ab! Leider gibt’s diese Geschichten VIEL ZU SELTEN!!!

22.Lanzelot: ...fressen ihn die Raben
Kurz und gruselig. Hitchcock lässt grüßen. Aber das hier ist BESSER!!!

23.Christian Dolle: Abraham
Witzig und tragisch zugleich. Abraham ist ein super Wissenschaftler, der schrecklich darunter leidet, dass er keine gesellschaftliche Anerkennung findet. Denn Abraham ist anders. Er ist ein Gorilla.

24.Teleny: Wie Babysitten mein Leben veränderte
25.Majissa: Der Mückenstich
26.Majissa: Lieber Herr Suhrkamm
27.Frank Thonig: Der Rosenkavalier
Die Geschichten 24 bis 27 sind sich alle gleich: Sie sind zum Brüllen komisch!!!
Ich habe beim Lesen geheult wie ein brünstiger Seehund und eimerweise Tränen gelacht. Diese Geschichten MUSS man einfach lesen! Und immer ist auch eine schöne Portion Hinterfotz dabei. Herrlich!

28.Kanuna: Ist doch nicht schlecht
Auch die fünfzehnjährige Autorin Kanuna beherrscht die humorvolle Schreibe. Nicht zum laut loslachen, eher leise präsentiert sie uns das. Es ist die fatalistische „Pfeif drauf“-Sprache der Jugendlichen, die dieser sarkastischen Story die besondere Würze gibt.

29.Dark Blaze: betrunkene
Und last not least Dark Blaze, der Gedichteschreiber bei webstories.
Ich mag Gedichte nicht besonders, aber die „betrunkenen Tauben“ sind schlicht genial.
Gehört meiner Meinung nach eher in die neue Rubrik „Experimentelles“.
Besonders gut gefällt mir das Gedicht, wenn ich es erst mit einigen Ampullen Bier intus lese. Bekifft käme es NOCH besser, aber ich hab mir ja im August 1999 das Rauchen abgewöhnt und weiß nicht, wie man diese Plätzchen backt. Leider... :-)

Das waren sie, meine Lieblinge. Wie gesagt ziemlich unvollständig. Wenn der eine oder andere Leser denkt: „Hey! Der hat mir schon oft fünf Punkte gegeben, wieso steh ich nicht in der Liste?“ kann ich nur antworten: Ich vergebe die Punkte in erster Linie für die Schreibqualität einer Geschichte. Und es gibt auf webstories verdammt viel Leute, die GUT SCHREIBEN können.
Aber um in meiner Lieblingssammlung landen zu können, muss man es schaffen, dass GEFÜHLE rüberkommen und mir eine Story auf Anhieb gefällt. Nix für ungut, Leute. Haltet die Ohren steif and: keep on writing...

Schöne Grüße
Stefan
   
 
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