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2 Seiten

Sanguinary (4)

Romane/Serien · Spannendes
Kapitel 1 - Jagdfieber Part 4

Um sicher zu gehen, dass er den Verkäufer wirklich abgeschüttelt hatte, drehte sich Clark noch einmal um und konnte ihn nirgendwo mehr sehen. Schulterzuckend und sich seinen Teil denkend, drehte er sich wieder weg und ging weiter auf Ezio zu, der bereits mit einem Ensemble aus Samt in den Farben Bernstein und Moosgrün auf Clark wartete, der die Auswahl mit unverhohlener Skepsis betrachtete, die schon stark in Richtung Abscheu wankte.
„Dir hat es zu gefallen.“ Warum sollte er auch anderes fragen, wenn er die Antwort sowieso kannte und deswegen hielt er Clark provisorisch das bernsteinfarbene Hemd vor, um zu sehen, ob er seine Größe gefunden hatte.
„Los zieh es an, ich bezahle schon mal.“ Mit beiden Händen machte er eine verscheuchende Geste in Richtung Umkleidekabinen, die nicht sonderlich weit weg von den beiden standen.
„Und wisch dir das Blut vom Gesicht, Clark!“ Resigniert seufzend durchsuchte Ezio die Ständer noch einmal in eigener Sache, fand aber nicht mehr als eine neue Krawatte und mit dieser Beute und den Preisschildern von Clarks neuem Outfit machte er sich auf den Weg in Richtung Kasse wo der einzige Verkäufer -und Mitarbeiter- des Ladens schon auf ihn wartete.
„Haben Sie nichts zum Anprobieren gefunden?“ Dunkle Augen fixierten Ezio, der seit langer Zeit wieder ein Gefühl von seelischem Unwohlsein empfand und das dringende Bedürfnis verspürte diesen Laden so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
„Nein, wir haben auch keine Zeit. Bitte, auf Karte und mein Freund behält es gleich an.“ Mit spitzen Fingern schob er alles hinüber was der andere zum Abkassieren brauchte und schaute noch einmal zu Clarks Kabine, während vor ihm die Kasse immer mal wieder leise piepste.
„Wie lange braucht der denn.“ fast zwei Minuten starrte Ezio auf die Kabine und trommelte dabei nervös auf der Marmorplatte der Ladentheke herum, die das Licht der grellen Deckenbeleuchtung reflektierte.
„Gehen Sie doch nachsehen, ich weiß doch wie Sie aussehen.“ Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen des Verkäufers, gerade so weit, dass man nur einen Teil der perlweißen Zähne sehen konnte, die so aussahen als wären sie eine weiße Schiene die keine Lücken vorweist.
„Ich denke, er ist in der Lage sich alleine anzuziehen.“ Nase rümpfend stieß sich Ezio dann aber doch von der Theke ab und tingelte ein paar Schritte in den Laden rein, um die noch nicht beachteten Ständer zu durchforsten, ob er dort noch etwas fand, was in seine Ansammlung an Kleidungsstücken passte.
„Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie einfach nach mir.“ Was genau Ezio einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, konnte er nicht genau sagen. Vielleicht das Lächeln das seinem so ähnlich war oder die Tatsache, dass Minute um Minute mit diesem Mann die ganze Angelegenheit unheimlicher wurde und er immer mehr den Halt unter seinem dominanten Wesen verlor.
Fast zehn Minuten brachte er noch damit zu die Ständer durch zu sehen und auf Clark zu warten bis dieser endlich aus seiner Kabine kam, um sich Ezio zu stellen, der ihn gleich mit prüfendem Blick und innerlicher Erleichterung unter die Lupe nahm.
„Ich hab doch gesagt, dass es dir passt und gefällt.“ Selbstgefällig lächelnd zupfte er Clark hier und dort noch etwas an seinem Jackett herum, ordnete die Hose über seine neuen Schuhe und lies ihn sich noch drei mal drehen -einmal mit offenen Haaren und zweimal mit unterschiedlichen Zöpfen- aber dann war er endlich zufrieden und scheuchte seinen neu gestylten Freund in Richtung Kasse.
„Hey! Wir sind nun weg.“ Warum auch immer er das sagen musste, er hatte es einfach gemacht. Mit einem schnellen Blick in die Tasche war er auch sicher, dass er alles dabei hatte und schon scheuchte er Clark wieder, diesmal in Richtung Tür.
„Sie ist zu.“ Clark zog ein paar mal an der Tür, um sicher zu gehen, dass er sich nicht geirrt hatte, doch auch mit dem Drücken der Klinke machte sie keine Anstalten sich zu öffnen.
„Hast du es mit Drücken versucht?“ Nicht das Ezio an der Intelligenz von Clark zweifelte, er hatte nur manchmal das Gefühl, dass er sein Gehirn einfach nicht benutzte.
„Natürlich habe ich, hier bitte!“ Wieder deutlich gereizter zog und drücke er an der Tür in einer Heftigkeit, die jede Tür geöffnet hätte -manche sogar, wenn sie verschlossen gewesen wären-.
Gerade als Ezio den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, fielen die Lampen aus und eine Wolke aus Stille und Dunkelheit umhüllte die beiden und kurz darauf drang aus der endlosen Schwärze ein hämisches Lachen an ihre Ohren.
 
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Kommentare  

Oh, jetzt kommen die Jungs aber in mächtige Schwierigkeiten. Na, ich sag`s ja: In Zukunft immer auf die Hände bei Verkäufern achten, Leute.

doska (09.07.2009)

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