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Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (07)

Romane/Serien · Fantastisches · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
Testflug nach Gliese 581 / Das Zero – G – Team / Ein kleiner Ausflug
Zeitepoche 18.07.2013

Sebastian erwachte als der Lichtschein der Sonne durch das Fenster schien. Er öffnete die Augen und bemerkte daß sie nicht mehr im Orbit des Neptun waren. Sebastian drehte sich auf die andere Seite, dort lag Ruby, sah ihn an und fragte: „Na, ausgeschlafen?“ Sebastian streckte sich und erwiderte noch etwas verschlafen: „Ja, könnte man so sagen. Wir sind nicht mehr im Neptunorbit?“ Ruby lächelte und antwortete: „Nein, wir sind im Orbit des Uranus. Die Far Horizon wird mit neuen Systemen ausgerüstet. Unter anderem auch mit einem Magnetfeldtraktorsystem rund um das gesamte Schiff. Das Flottenmanagement ist von Deiner Idee, die Mikrowellengeschütze als Magnetfeldtraktoremitter zu verwenden, äußerst angetan.“ Sebastian sah Ruby an und fragte: „Das wird doch sicher eine Weile dauern, was macht die Mannschaft, speziell wir beide in dieser Zeit?“ Ruby strich Sebastian mit dem Handrücken über eine Augenbraue und sagte: „Die Mannschaft, die mit der Umrüstung des Schiffes nichts zu tun hat, kann über den heutigen Tag frei verfügen.“ Sebastian richtete sich auf und stützte sich auf einen seiner Ellenbogen, dann fragte er: „Haben wir was mit der Umrüstung zutun und wenn nicht, was machen wir mit dem heutigen Tag?“ Ruby grinste und sagte: „Wir haben nichts mit der Umrüstung zutun. Was würdest Du gerne machen?“ Sebastian lächelte und sagte: „Du hast doch jetzt ein neues, von den Wächtern optimiertes Schiff. Bist Du genau so neugierig wie ich, was das Schiff jetzt drauf hat?“ Ruby erwiderte: „Hey, die Idee gefällt mir. Du willst also einen kleinen Testflug machen? Okay.“

Sebastian stand auf und ging in den Waschraum. Als er in der Tür zwischen Schlafbereich und Waschraum stand drehte er sich zu Ruby um und fragte: „Kommst Du mit oder warst Du schon duschen?“ Ruby grinste, stand auf und folgte Sebastian in den Waschraum. Unter der Dusche ließ Sebastian von Alice Sebastian das Programm Aufwachhilfe starten und sie ließen sich von dem plötzlichen Temperaturabfall des Wassers wachrütteln. Nach der Dusche zogen sie sich bequeme Kleidung an und Ruby fragte: „Wollen wir vor dem Testflug noch was essen?“ Sebastian erwiderte: „Nun ja, Du wirst es ja nicht darauf anlegen mein Essen wieder aus mir heraus zu holen. Also laß uns frühstücken.“ Ruby nahm Sebastians Hand und sprach den Befehl, sie beide in die Mannschaftsmesse zu teleportieren, in ihr Armband.

Als sie in der Mannschaftsmesse ankamen war dort wenig Betrieb, sie setzten sich an einen Tisch und Ruby fragte Sebastian: „Was willst Du essen?“ Sebastian überlegte kurz und sagte: „Ich denke, ich nehme eine Neurobooster mit Kirscharoma und ein paar Waffeln mit Apfelmuß.“ Ruby nickte und tippte auf dem Touchscreen des Tisches herum, wenig später stand das bestellte Frühstück vor ihnen. Während sie sich ihrem Frühstück widmeten kam Miriam Sukow in die Mannschaftsmesse. Sie winkte ihnen zu und setzte sich an den Tisch, dann seufzte sie: „Das wird heute ein langer Tag für mich, die Umrüstung der Far Horizon bedeutet eine Menge Arbeit, wenn man der Chefingenieur des Schiffes ist.“ Ruby klopfte Miriam auf die Schulter und sagte: „Du bist eine Gute Chefingenieurin, Du wirst das schon packen.“ Miriam lächelte kurz, dann sagte sie: „So, ich muß wieder an die Arbeit. Macht’s gut Ihr beiden!“ Damit stand sie auf und verließ die Mannschaftsmesse.

Nach dem Frühstück fragte Ruby: „Hast Du ´ne Idee wohin wir fliegen wollen?“ Sebastian runzelte die Stirn und erwiderte: „Ich weis nicht. Aber wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich gerne nochmals das System Gliese 581 besuchen. Das System in dem wir den Kurs eines Asteroiden verändert haben. Wir hatten doch keine Zeit das System ausgiebig zu besichtigen.“ Ruby zuckte mit den Schultern und sagte: „Na gut, wenn es Dein Wunsch ist, dann fliegen wir nach Gliese 581 und sehen uns dort mal um. Wer weis, vielleicht finden wir etwas interessantes heraus.“ Sebastian erwiderte: „Ja, das würde mir gefallen.“ Daraufhin stand Ruby auf und sagte: „Na dann komm mal mit! Ich habe da noch etwas für Dich, ich glaube Du wirst es auf diesem Flug gebrauchen können.“ Als Sebastian sich erhob nahm Ruby seine Hand und ließ sie beide in ihr Quartier teleportieren.

Als sie in Rubys Quartier angekommen waren sagte Ruby zu Sebastian: „So kannst Du aber nicht mitkommen. Wenn wir schon zusammen fliegen, dann sollten wir auch das gleiche Outfit tragen. Warte kurz hier, ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten ließ sie Sebastian im Wohnbereich ihres Quartiers stehen und verschwand im Schlafbereich. Einige Minuten später kehrte sie in den Wohnbereich zurück. Sie hatte ihre Fliegermontur angezogen und trug ihren Helm unter dem rechten Arm, unter dem Linken Arm trug sie ein Paket. Sie legte ihren Helm auf den kleinen Couchtisch und reichte Sebastian das Paket, dann sagte sie: „Mach es auf!“ Sebastian öffnete das Paket und sah daß es eine Fliegermontur inklusive Helm enthielt. Erstaunt fragte er: „Das ist für mich?“ Ruby erwiderte: „Schau auf den Helm!“ Sebastian betrachtete den Helm, auf der Vorderseite prangte das Bild eines Falken mit ausgebreiteten Flügeln und darunter stand in großen Buchstaben das Wort Hawk. Ruby lächelte und fragte: „Ist das nun Dein Rufzeichen oder nicht?“ Sebastian erwiderte: „Ja, natürlich das ist es. Danke Ruby!“ Lächelnd sagte Ruby: „Nur zu, zieh Dich um! Du brauchst unter der Fliegermontur nur die Unterwäsche zu tragen, die Synthetikfaser ist atmungsaktiv und dennoch hält sie warm.

Sebastian ging in den Schlafbereich und zog sich um. Als er einige Minuten später wieder in den Wohnbereich kam meinte Ruby: „Wow, jetzt kann man sehen daß wir beide ein Team sind. Jetzt kommt noch die Krönung, der Helm.“ Mit diesen Worten setzte sie Sebastian vorsichtig den Helm auf den Kopf und sagte: „Erinnerst Du Dich an Deinen ersten Flug? Damals hattest Du noch dieses Stirnband um, mit dem Du trotz geschlossener Augen sehen knotest. Dieses System ist in Deinen Helm integriert.“ Sebastian sagte: „Abgefahren!“ Ruby erwiderte: „Na dann laß uns mal aufbrechen!“ Daraufhin hielt sie ihr Hightech-Armband an den Helm und gab den Befehl, sie beide in den Hangar zu teleportieren.

Als sie im Hangar eintrafen hantierte Yvette gerade an einem der Kampfflieger herum. Als sie Sebastian und die als Lady G-Force verkleidete Ruby sah stand sie auf und sagte: „Nettes Outfit Hawk, wo soll’s denn hingehen?“ Sebastian sah Ruby kurz an, sie nickte und Sebastian sagte zu Yvette: „Wir wollen mit der Excalibur einen Testflug unternehmen.“ Yvette machte große Augen und sagte: „Nicht schlecht Hawk, Du bist erst ein paar Tage an Bord und nimmst schon an Testflügen teil! Darf man fragen in welche Region des Raumes es geht?“ Ruby nickte Sebastian zu und Sebastian erwiderte: „Ins System Gliese 581. Sollen wir Deinem Vater etwas ausrichten?“ Yvette sah Sebastian überrascht an und antwortete schließlich: „Klar..., sagt ihm... es geht mir gut.“ Sebastian erwiderte: „Okay, wir werden es versuchen.“ Dann gingen sie weiter zum Tresen der Hangarverwaltung, wo Pilot Peter Werner stand. Ruby räusperte sich worauf Peter Werner zusammenzuckte, dann sagte sie: „Entspannen Sie sich Pilot, ich brauche nur mein Schiff. Meinen WSO habe ich bereits.“ Peter Werner antwortete: „Ihr Schiff, verstanden Lady G-Force, einen Augenblick bitte.“ Wenige Minuten später hatte die Wartungscrew die Excalibur bereitgestellt. Ruby fragte Sebastian: „Willst Du vorne oder hinten sitzen?“ Sebastian antwortete leicht irritiert: „Ich sitze lieber hinten, für den vorderen Sitz habe ich weder genug Erfahrung noch ausreichend Selbstvertrauen.“ Ruby erwiderte: „Also gut, dann soll es so sein.“ Als Sebastian auf dem hinteren Sitz saß verband Ruby mit einem Kabel die Konsole vor Sebastian mit seinem Helm, dabei sagte sie: „Das ist für das Augenliederprojektionssystem, damit Du trotz geschlossener Augen sehen kannst. Du kannst jetzt die Augen schließen um die Außenansicht und die Flugdaten zu sehen. wenn Du die Konsole oder das innere des Schiffes sehen willst öffne einfach die Augen.“ Dann setzte sie sich auf den vorderen Sitz und schloß die Kanzel. Als die Kanzel geschlossen war sagte Sebastian glücklich: „Hier fühle ich mich fast wie daheim!“ Ruby erwiderte: „Geht mir genauso, ich lebe um zu fliegen. Na dann wollen wir mal.“

Ruby öffnete einen Kanal zur Brücke der Far Horizon und bat um Startfreigabe. Commander Junkers bestätigte die Startfreigabe und wünschte einen guten Flug, darauf hin gab Ruby Schub und die Excalibur raste durch den Startkanal. Als sie einige Distanz zur Far Horizon hatten fragte Ruby: „Bereit zum Sprung?“ Sebastian erwiderte: „Bereit, es kann losgehen.“ Daraufhin sprangen sie in die Passage und Ruby sagte: „Willkommen auf unserem Flug ins System Gliese 581, unsere Reisezeit wird etwa eine Stunde und fünfzehn Minuten betragen. Bitte lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Flug.“ Sebastian erwiderte: „Ja, so gefällt mir das, wir zwei in den Weiten des Kosmos und niemand weis, welche Rätsel uns diesmal erwarten.“ Ruby meinte dazu: „Wenn Du so weiter machst wie bisher, kann selbst ich Dir nicht sagen was noch kommt. Wenn man bedenkt daß Du die Existenz der Wächter nachgewiesen und eine neue Methode zur Bergung von havarierten Raumschiffen entwickelt hast, ist es absolut ungewiß auf was wir als nächstes stoßen.“ Sebastian sagte plötzlich: „Die Wächter! Sie haben mir gestern abend ihre Geschichte erzählt, ich fand sie sehr spannend.“ Ruby erwiderte: „Ja, ich habe sie auch gehört und ich habe Dich gehört wie Du sie gebeten hast, Dir mehr über sich zu erzählen. Es scheint als ob wir durch die Wächter miteinander verbunden sind.“ Sebastian fragte: „Glaubst Du daß Nicole Berghof ebenfalls die Wächter und mich gehört hat?“ Ruby antwortete: „Schon möglich, wenn sie die Augen geschlossen und sich konzentriert hatte.“

Sebastian navigierte durch die Menüs der Konsole vor ihm und sagte plötzlich: „Hey Ruby, ich kann nicht glauben was ich hier sehe. Die Effizienz unseres Sprungantriebs liegt bei neunundneunzig Komma sieben fünf Prozent.“ Ruby erwiderte: „Neunundneunzig Komma sieben fünf Prozent? Das wäre weit besser als jede Prognose der Konstrukteure dieses Schiffes.“ Sebastian antwortete: „Ja, Irrtum ausgeschlossen, neunundneunzig Komma sieben fünf Prozent. Die Wächter haben nicht übertrieben als sie von einer Optimierung des Schiffes sprachen.“ Ruby stimmte Sebastian zu, dann fragte sie: „Was hättest Du getan, wenn es Dir nicht gelungen wäre die Wächter zu kontaktieren?“ Sebastian antwortete nachdenklich: „Das hätte bedeutet, daß ich Dich nie wieder gesehen hätte. Ich weis nicht was ich dann getan hätte aber das wäre ein drastischer Einschnitt in meinem Leben gewesen. Wohlmöglich hätte ich das nicht verkraftet.“ Ruby schwieg nachdenklich, sie wußte einfach nicht was sie auf Sebastians Antwort erwidern sollte.

Nach einiger Zeig fragte Ruby: „Hast Du schon eine Vorstellung, wie Deine Ausbildung verlaufen wird?“ Sebastian überlegte und sagte schließlich: „Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Das Berufsbild des Waffensystemoffiziers war mir vor einigen Tagen noch völlig unbekannt und eine Erdraumflotte hätte ich nicht einmal für möglich gehalten. Ich hoffe jedoch daß es mir hilft, wenn Du mich durch die Ausbildung begleitest oder führst.“ Ruby erwiderte: „Natürlich werde ich das, ich werde Deine persönliche Ausbilderin sein und Dir alles zeigen und beibringen was Du für Deine Karriere als Waffensystemoffizier oder sogar als Pilot brauchst. Die Prüfungen machst Du bei Kapitän Tönnigs oder Commander Junkers.“ Sebastian fragte: „Wird es schwer sein, die Ausbildung zu absolvieren?“ Ruby antwortete darauf: „Wenn Dir der theoretische Teil Sorgen macht, kann ich Dich beruhigen. Ich werde Dir das meiste theoretische Wissen anhand von praktischen Beispielen erklären.“ Sebastian erwiderte: „Ich werde mich bemühen, Dich nicht zu enttäuschen. Ich hoffe jedoch daß Du mich vorwarnst, wenn mich ein einschneidendes Erlebnis erwartet. Nicht daß Du mir ohne Vorwarnung einen Blackout verschaffst oder mir die Steuerung übergibst, während wir durch ein Gebiet mit hoher Asteroidendichte rasen.“ Ruby lachte und sagte: „Okay, ich warne Dich vor, wenn Dich etwas derartiges oder ähnliches erwartet.“

Einige Zeit später fragte Sebastian: „Ruby, glaubst Du, da draußen gibt es einen Planeten mit den gleichen Lebensbedingungen wie auf der Erde?“ Ruby erwiderte: „Schon möglich, der Weltraum ist groß. Wieso, zweifelst Du daran?“ Sebastian antwortete: „Nun ja, wenn man bedenkt was alles dazu beigetragen hat daß die Erde so wurde wie sie heute ist, dann stößt man auf eine große Zahl an Variablen. Zum Beispiel befindet sich auf der Erde genau die richtige Menge Wasser, so daß der Planet nicht ausgetrocknet oder zu einem Wasserplaneten geworden ist und dann wäre da auch noch der Mond. Du kennst doch die Theorien über die Herkunft des Mondes?“ Ruby erwiderte: „Ja, die große Kollision eines Planeten mit der jungen Erde.“ Sebastian merkte dazu an: „Was glaubst Du, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist, daß sowas noch einmal passiert? Daß ein Planet mit einem anderen genau im richtigen Winkel kollidiert um einen Mond zu bilden der die Achse des Planeten stabilisiert und seine Rotation verlangsamt ist doch ziemlich speziell. Wenn der Winkel des Einschlages zu flach oder zu steil gewesen wäre, hätte es beide Planeten zerrissen oder es wäre nicht genug Material heraus geschleudert worden um einen Mond zu formen der groß genug ist um seinen Planeten in ausreichendem Maße zu beeinflussen um eine günstige Biosphäre zu formen.“ Ruby erwiderte darauf: „Wow, so habe ich das noch nie betrachtet. Unsere Erde ist noch einzigartiger als man glaubt. Aber die Existenz der Wächter beweist, daß wir im All nicht alleine sind.“ Die restliche Zeit bis zum System Gliese 581 philosophierten Sebastian und Ruby über theoretische Möglichkeiten und über die Natur des Weltalls.

Als sie bei Gliese 581 eintrafen sagte Ruby: „So, hier sind wir nun, das System Gliese 581 im Sternbild Waage. Was machen wir als erstes?“ Sebastian erwiderte: „Vielleicht sollten wir die Kolonie auf GJ 581g kontaktieren und die Grüße von Yvette an ihren Vater übermitteln. Damit ist auch gewährleistet, daß uns niemand in der Kolonie als unbekanntes Raumschiff klassifiziert, was vielleicht zu einer erneuten Untergangsstimmung in der Kolonie führen würde. Der Asteroid vor einigen Tagen hat der Stimmung in der Kolonie schon nicht gut getan.“ Ruby lachte und erwiderte: „Alles klar, ich nehme Kurs auf GJ 581g.“ Dann änderte sie den Kurs und gab Schub. Inzwischen tastete sich Sebastian durch die Menüs der Konsole vor ihm, er tastete das Sonnensystem genau ab, fand aber nichts interessantes in der unmittelbaren Umgebung.

Als sie sich dem Planeten GJ 581g näherten schwenkte Ruby in dessen Orbit ein, dann fragte sie: „Die Masse des Planeten beträgt ein Mehrfaches der Masse unserer Erde. Was meinst Du, wieso spüren wir die Auswirkungen der höheren Gravitation nicht?“ Sebastian erwiderte: „Ich glaube das liegt daran, daß unsere Umlaufgeschwindigkeit eine derartig große Fliehkraft generiert, daß diese die Wirkung der Gravitation des Planeten kompensiert.“ Ruby merkte anerkennend an: „Nicht schlecht! Die Umlaufgeschwindigkeit ist in der Tat der Grund dafür daß wir die Schwerkraft des Planeten nicht spüren. Wir bewegen uns derart schnell um den Planeten, daß wir uns praktisch im freien Fall befinden, auch wenn wir gewissermaßen um den Planeten herum fallen.“ Dann öffnete Ruby einen Kanal zur Kolonie auf GJ 581g und tätigte einen Ruf: „Hier ist die ESFS Excalibur unter dem Kommando von Lady G-Force, ich rufe die Kolonie auf GJ 581g.“ Wenig später kam die Antwort: „Hier ist Verwalter Benjamin Mangold, was können wir für Sie Tun Lady G-Force?“ Ruby erwiderte: „Wir wollten Ihnen nur mitteilen, daß wir in diesem Sonnensystem sind, damit uns niemand fälschlicherweise als unbekanntes Flugobjekt bezeichnet und eventuell noch eine Panik auslöst. Außerdem sollen wir Ihnen von Ihrer Tochter Yvette ausrichten, daß es ihr gut geht.“ Verwalter Mangold antwortete: „Danke, das ist sehr umsichtig von Ihnen. Seit der Sache mit dem Asteroiden ist die Stimmung in der Kolonie doch etwas angespannt. Danke auch für die Nachricht von Yvette, es tut gut hier draußen eine Nachricht von der Familie zu erhalten. In wenigen Tagen ist unser Quantenverschränkungstransmitter einsatzbereit, dann verringert sich die Verzögerung der Antworten auf unsere Nachrichten auf das Niveau eines Ortsgespräches. Bei unserem alten Raumkompressionstransmitter benötigte eine Nachricht noch immer genau so lange wie ein Schiff mit Sprungantrieb zum Empfänger. Die Kommunikation via Quantenverschränkung stellt eine deutliche Verbesserung unserer Kommunikation dar.“ Ruby erwiderte: „Verstanden, Excalibur Ende!“ Damit schloß sie den Kanal.

Während sie den Orbit von GJ 581g verließen sagte Sebastian staunend: „Wow, Kommunikation via Quantenverschränkung, das ja ist der Wahnsinn!“ Ruby erwiderte: „Ja, das ist ziemlich beeindruckend aber ich möchte es nicht mehr missen. Wenn man wie wir im All unterwegs ist, erleichtert eine schnelle Kommunikation die Arbeit erheblich.“ Sebastian fragte: „Wenn die Kommunikation nahezu verzögerungsfrei möglich ist, wie sieht’s dann mit der Übertragung von großen Datenvolumen aus wie zum Beispiel einer Teleportation?“ Ruby Antwortete überrascht: „Halt mal, jetzt geht Deine Phantasie mit Dir durch! Teleportation ist kompliziert, je weiter der Zielort ist desto komplizierter ist der Vorgang. Und wenn sich er Start- oder Zielort auch noch bewegt, wie zum Beispiel ein Planet oder ein Schiff, dann ist ein zielgenauer Teleportationsvorgang um so schwieriger, je weiter die Orte auseinander liegen. Außerdem ist die Bandbreite der Quantenverschränkung nicht groß genug um mit erträglicher Verzögerung zu teleportieren.“ Sebastian erwiderte enttäuscht: „Schade.“ Ruby tröstete ihn mit den Worten: „Gib der Wissenschaft Zeit, irgendwann wird es vielleicht möglich sein. Außerdem, wenn man von A nach B über weite Strecken teleportieren würde, entginge einem vielleicht was zwischen den beiden Orten passiert.“ Dann fragte Ruby: „Und wohin fliegen wir nun?“ Sebastian erwiderte: „Laß uns den Stern unter die Lupe nehmen, mal sehen was wir entdecken.“

Ruby setzte Kurs auf das Zentrum des Sternensystems und Sebastian schaute sich die Sensorendaten aufmerksam an. Schließlich sagte Sebastian: „Irgendwie haben die roten Zwergsterne etwas beruhigendes an sich, ich mag diese Art von Sternen.“ Ruby fügte hinzu: „Das liegt vielleicht an der Farbe des von ihnen ausgestrahlten Lichts. Auf der Erde haben wir nur bei Auf- und Untergang der Sonne ein Licht mit hohem Rotanteil am Himmel. Das liegt daran, daß das Licht der Sonne, wenn es in flachem Winkel auf die Atmosphäre der Erde trifft einen großen Anteil seines UV- und Blauanteils verliert und da dies nur morgens und abends für kurze Zeit passiert, ist es für die Menschen etwas besonderes, schönes oder romantisches.“ Sebastian erwiderte: „Ja, das Morgen- und Abendrot ist schon etwas besonderes. Aber der fehlende UV-Anteil regt im menschlichen Körper auch die Melatoninproduktion an, das Hormon soll für den Winterschlaf bei Säugetieren verantwortlich sein. Im Winter kommt durch den tiefen Sonnenstand naturgemäß nur wenig UV-Licht auf der Erde an, daher ist die Melatoninproduktion im Winter auch höher.“ Ruby meinte dazu: „Dazu kann ich nichts sagen, darüber mußt Du mit Doktor Ngujen sprechen. Aber nichts geht über einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Wenn Du mit dem Stern fertig bist, kann ich Dir ja mal einen besonderen Auf- beziehungsweise Untergang eines Sterns zeigen.“ Sebastian erwiderte: „Was denn hier, in diesem System?“ Ruby antwortete: „Ja, hier.“ Sebastian erwiderte: „Okay, das will ich sehen.“

Ruby wendete das Schiff und flog es in den Schatten von GJ 581g, dann sagte sie: „Schau an den Rand des Planeten, während wir langsam aus seinem Schatten fliegen!“ Sebastian blickte in Richtung des Planeten während Ruby das Schiff langsam aus dessen Schatten manövrierte. Der kleine rote Zwergstern tauchte langsam aus dem Schatten des Planeten auf, dabei schimmerte die Atmosphäre des Planeten wie eine hauchdünne hell rosafarbene Schicht. Sebastian bewunderte den Anblick und sagte: „Wow, was für ein Anblick, ein Sonnenaufgang auf Bestellung! Danke daß Du mir das gezeigt hast!“ Ruby erwiderte: „Schön daß es Dir auch gefällt, manche sehen den Weltraum nur als große leere Weite und dabei entgeht ihnen die Schönheit die sich in ihm verbirgt. Aber wollten wir nicht eigentlich das Schiff testen?“ Sebastian antwortete: „Ja, laß uns herausfinden, was dieses Schiff kann!“

Ruby richtete das Schiff auf den Rand des Sternensystems aus und sagte: „Laß uns mal sehen wie schnell die Excalibur fliegen kann! Bist Du bereit?“ Sebastian erwiderte: „Ja, drück auf die Tube!“ Ruby gab vollen Schub und sie entfernten sich mit einer rasanten Beschleunigung von den Planeten und dem roten Zwergstern. Sebastian durchstöberte auf seiner Konsole die Navigationsmenüs und sagte: „Ruby, wir beschleunigen mit dem Faktor fünfundzwanzig der Erdanziehung, doch ich spüre keine Beschleunigung! Sagtest Du nicht einmal, daß die Trägheitskompensation alles bis zum Faktor zehn der Erdanziehung schluckt? Es scheint daß die Wächter die Trägheitskompensation ebenfalls verbessert haben.“ Ruby erwiderte: „Ich erhalte die selben Informationen, mal sehen wie weit wir gehen können. Bist Du bereit für eine kleine Kurvenorgie?“ Sebastian schluckte und antwortete: „Ich glaube schon, hoffentlich bleibt mein Frühstück da, wo es jetzt ist.“ Ruby meinte: „Wenn es Dir zu heftig wird, sage einfach Stop!“ Sebastian antwortete: „Verstanden, ich bin bereit. Es kann losgehen.“ Ohne den Schub zu reduzieren zog Ruby das Schiff um neunzig Grad nach oben, Sebastian fragte verwundert: „Müßte ich jetzt nicht eigentlich etwas spüren?“ Ruby änderte die Fluglage erneut, diesmal richtete sie das Schiff, ohne den Schub zu reduzieren um neunzig Grad nach unten aus, dann sagte sie: „Ich fasse es nicht, die Trägheitskompensation schluckt einfach jede Beschleunigungskraft. Das ist geradezu unheimlich, egal welches Manöver ich fliege, man spürt es nicht. Offensichtlich haben die Wächter ganze Arbeit geleistet als sie das Schiff optimiert haben.“

Sebastian suchte inzwischen mit den Sensoren nach kleinen Objekten, als er einen Asteroiden entdeckt hatte, teilte er Ruby dessen Position mit und fragte: „Ist das der Asteroid, den wir vor einigen Tagen abgelenkt haben?“ Ruby richtete das Schiff neu aus und analysierte die Sensorendaten, dann sagte sie: „Er ist es und er ist noch immer auf seinem Kurs in die Korona des Sterns.“ Sebastian fragte ermunternd: „Ist das der richtige Zeitpunkt für einen Test des Waffensystems?“ Ruby erwiderte: „Es sieht ganz so aus. Willst Du den Brocken verdampfen?“ Sebastian antwortete: „Ja, das würde mir gefallen.“ Ruby sagte: „Okay, ich bringe uns in Position, Du übernimmst die Kontrolle über das Waffensystem. Du hast die Freie Auswahl zwischen Mikrowellengeschützen, Gammastrahlenemittern und Gammastrahlen gepulsten Plasmageschützen.“ Sebastian durchsuchte das Waffensystemmenü seiner Konsole und sagte: „Ich nehme die Plasmageschütze bei maximaler Feuerkraft.“ Ruby erwiderte: „Gute Wahl, ich bringe uns auf mittlere Reichweite heran.“ Sebastian antwortete: „Besser wäre auf große Reichweite, vielleicht sind die Waffen auch optimiert worden.“ Ruby stimmte Sebastians Einschätzung zu und nahm Kurs auf den Asteroiden. Plötzlich sagte Sebastian: „Geschwindigkeit dem Ziel anpassen, laut den Daten meines Augenliederprojektionssystems sind wir in Reichweite!“ Ruby fragte erstaunt: „Was, jetzt schon?“ Dann verringerte sie die Geschwindigkeit und hielt konstante Entfernung zu dem Asteroiden. Sebastian sagte: „Ich bin bereit das Ziel zu zerstören.“ Ruby antwortete darauf: „Na dann los, Feuer frei!“

Daraufhin gab Sebastian einen kurzen Feuerstoß ab. Zwei gleißend helle Kugeln verließen die Geschützrohre und schlugen kurz darauf in dem Asteroiden ein, was einen hellen Blitz zur folge hatte. Nach diesem Ereignis war der Asteroid verschwunden. Ruby fragte: „Was ist passiert?“ Sebastian durchsuchte die Sensorendaten und sagte: „Ich orte vor uns eine Wolke aus mikroskopisch kleinen Fragmenten verschiedener Metalle. Die Zusammensetzung entspricht der des Asteroiden. Wir haben ihn verdampft.“ Ungläubig prüfte Ruby die Sensorendaten und sagte: „Auf diese Distanz mit einem derart kurzen Feuerstoß? Das ist wirklich eine Verbesserung.“ Sebastian erwiderte: „Sieht so aus, als hättest Du jetzt das mächtigste Schiff der Flotte und in Verbindung mit Deinen Fähigkeiten als Pilotin macht Dich das zu einer Art Elitekämpferin. Ich war vorher schon stolz darauf mit Dir ein Team zu bilden aber jetzt ist es für mich unbeschreiblich.“ Ruby antwortete: „Auch wenn Du stolz darauf bist mein WSO zu sein, das neue Potential dieses Schiffes solltest Du besser für Dich behalten.“ Sebastian erwiderte: „Natürlich, ich verstehe. Von mir erfährt niemand etwas, es sei denn Du hältst es für notwendig und gibst mir die ausdrückliche Anweisung spezielle Informationen preiszugeben.“ Ruby antwortete: „Danke, es wäre eine ungeheure Bedrohung, wenn dieses Schiff in die falschen Hände geraten würde. Laß uns nachhause fliegen.“ Sebastian erwiderte: „Verstanden. Bereit zum Sprung, wenn Du es bist.“ Daraufhin aktivierte Ruby den Sprungantrieb und sie waren wieder in der Passage.

Während sie durch die Passage dem Heimatsonnensystem entgegen flogen fragte Sebastian: „Hast Du schon viele Piloten ausgebildet?“ Ruby erwiderte: „Es waren schon einige, unter anderem auch Yvette Mangold.“ Sebastian fragte: „Wirklich, wie hat sie sich in der Ausbildung angestellt?“ Ruby antwortete: „Naja sie meinte zu Anfang daß sie mir zeigen müßte, daß sie fliegen kann, ich habe ihr dann ziemlich deutlich gezeigt, was richtiges fliegen ist. Das heißt ich habe es versucht, doch die gute Frau war bei der Landung meistens bewußtlos.“ Sebastian lachte und sagte: „Du hast ihr einen Blackout nach dem anderen spendiert. Oder hatte sie nur einfach zu wenig Schlaf?“ Jetzt lachte auch Ruby und erwiderte: „Nein, am Schlafmangel lag es nicht. Mein Flugstil war wohl intensiver als es ihr Organismus verkraftete.“ Sebastian fragte: „Und trotzdem hast Du ihr Deine zweite Identität auf der Far Horizon verschwiegen und zugelassen, daß sie Dir das Leben schwer macht?“ Ruby antwortete: „Naja sie hat es zumindest versucht. Ich hätte mich ja jederzeit umziehen und mit ihr einen Ausflug durch den Asteroidengürtel oder die Oortsche Wolke machen können. Dieses Wissen hat mir stets geholfen die Sticheleien von ihr zu kompensieren.“ Sebastian bemerkte dazu: „Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Wir können ja bei der nächsten Piloten- und WSO-Challenge gegen sie antreten. Oder wir nehmen wieder mit einem Schiff teil, das für eine Besatzung von drei Personen ausgelegt ist. Aber diesmal nimmst Du als Lady G-Force teil.“ Ruby kicherte, dann sagte sie: „Ja, das wäre ein Spaß. Natürlich nur für uns Beide, nicht für Yvette. Aber spätestens bei der Anmeldung für die Mannschaften würde Yvette einen Rückzieher machen, wenn dort der Name Lady G-Force auftaucht.“ Sebastian erwiderte: „Gut, wir könnten sie ja auch zufällig im Aufzug treffen und Du hebst dann die Begrenzung für die Beschleunigung beziehungsweise die Höchstgeschwindigkeit auf. Und wenn sich das nicht einrichten läßt, gehen wir mit ihr zum Low – G oder zum Zero – G.“ Ruby sagte dazu: „Ja, das ließe sich einrichten. Wenn sie unbedingt zeigen will was sie kann, dann soll sie das in der Zero – G – Halle demonstrieren. Sebastian lachte und sagte: „Ja, sie wird uns zeigen, was sie zuvor gegessen hat.“ Über diese Vorstellung mußten beide eine Weile lachen.

Sebastian fragte plötzlich: „Bist Du noch immer im Zero – Gravity – Sportteam oder hast Du noch Kontakt zu ihnen?“ Ruby erwiderte: „Ich bin zwar schon eine Weile raus aus der Routine aber der Kontakt zum Zero – Gravity – Sportteam besteht noch. Wieso fragst Du?“ Sebastian antwortete: „Naja, Yvette hat mir doch mal ein Video von der Zero – G – Gymnastikmeisterschaft gezeigt und Du erwähntest daß Du mal im Zero – G – Ballsportteam warst. Ich würde Dich gerne mal live in Aktion sehen. Natürlich als Zuschauer, alles andere würde mein Magen wohl nicht verkraften.“ Ruby sagte: „Nun ja, das läßt sich einrichten, auf der Hoststation im Neptunorbit trainiert das Team regelmäßig. Wir könnten ja mal bei einem solchen Training vorbeischauen.“ Sebastian erwiderte: „Ja, das wäre riesig!“ Ruby unterbrach daraufhin den Sprungvorgang und sie tauchten im leeren Raum auf. Wenig später waren sie wieder in der Passage. Sebastian fragte Ruby: „Was war das denn eben?“ Ruby antwortete: „Ich habe unser Sprungziel geändert. Wir springen jetzt in den Orbit des Neptun anstatt in den des Uranus. Vielleicht treffen wir jemanden vom Zero – G – Team an.“ Sebastian fragte: „Hast Du denn auf der Hoststation die Möglichkeit Dich unauffällig umzuziehen?“ Ruby erwiderte darauf: „Ja klar, das Quartier neben Deinem ist noch immer für mich reserviert, Deines übrigens auch.“ Während des restlichen Fluges ließ sich Sebastian von Ruby die Feinheiten des Zero – G – Sports erklären, er verstand zwar den größten Teil nicht aber fand es dennoch sehr interessant.

Schließlich erreichten sie den Neptunorbit, Ruby öffnete einen Kanal zur Hoststation und sagte: „Hier ist die ESFS Excalibur unter dem Kommando von Lady G-Force, ich erbitte Landeerlaubnis.“ Aus dem Kommunikationssystem erklang die Stimme des Verwalters der Station: „Willkommen Excalibur, Sie haben Landeerlaubnis in Jägerbucht vier.“ Ruby erwiderte: „Verstanden, Jägerbucht vier. Excalibur Ende!“ Dann schloß sie den Kanal und begann mit dem Landeanflug auf die Hoststation. Schließlich sagte sie zu Sebastian: „Nicht wundern, wenn Dich die Leute neugierig beäugen. Hier weis noch niemand, daß Lady G-Force einen permanenten WSO hat. Nimm es einfach gelassen.“ Sebastian erwiderte: „Okay, ich werde es versuchen. Danke für die Vorwarnung.“ Dann setzten sie in der Jägerbucht auf, Ruby öffnete die Kanzel des Schiffes und kletterte auf die von der Wartungsmannschaft bereitgestellte Gangway. Dann sagte sie zu Sebastian: „Warte, ich mache Dir das Kabel ab!“ Dann löste sie das Verbindungskabel zwischen Sebastians Helm und der Konsole des Schiffes. Sebastian stand auf und kletterte aus dem Cockpit, dann stieg er hinter Ruby die Gangway herunter. Als sie unten waren sprach Ruby in Ihr Armband: „Alice, Schiffssysteme sichern!“ Worauf Alice den Befehl und dessen Ausführung bestätigte.

Als sie die Jägerbucht in Richtung des Lifts verließen brach unter den Piloten, WSOs und der Wartungsmannschaft reges Gemurmel aus. Sebastian ließ sich davon nicht stören und folgte Ruby zum Lift. Ruby hielt ihr Armband an die Liftkonsole und sagte: „Zu meinem Büro!“ Ein Signalton bestätigte die Eingabe und wenig später öffnete sich die Lifttür. Als sie den Lift betraten fragte Sebastian: „Würdest Du wieder den speziellen Befehl geben?“ Ruby erwiderte: „Ah, verstehe!“ Als sich die Türen des Lifts geschlossen hatten gab Ruby den Stop – Befehl und ließ anschließend die Geschwindigkeitsbegrenzung aufheben. Dann gab sie den Befehl, die Fahrt in fünf Sekunden fortzusetzen. Als dies erledigt war sagte sie zu Sebastian: „Festhalten, Du weist ja was jetzt kommt!“ Sebastian stellte sich in eine der hinteren Ecken des Lifts und hielt sich mit beiden Händen an den Haltegriffen fest, dann beschleunigte der Lift auf die erwartete drastische Weise. Während der Richtungsänderung rief Ruby: „Ja, endlich frei!“ Dann ließ sie die Haltegriffe los, Sebastian wollte sie noch fragen ob sie sich das nicht noch einmal überlegen wolle, da bremste der Lift und Ruby flog durch die Kabine auf Sebastian zu, der sie sichtlich überrascht auffing. Während sie in Sebastians Arme geschleudert wurde umarmte sie ihn fest. Sebastian sagte: „Das sah ja aus, als hättest Du das mit Absicht gemacht.“ Ruby erwiderte darauf: „Na klar, was denkst Du denn? Ich fahre doch nicht zum erstem Mal mit dieser Geschwindigkeit.“

Dann öffnete sich die Lifttür, sie verließen die Liftkabine und standen in dem kleinen Flur mit den zwei Türen. Ruby sagte zu Sebastian: „Zieh Dir bequeme Freizeitkleidung an, wir treffen uns hier wenn wir fertig mit dem umziehen sind.“ Dann hielt sie ihr Armband an den kleinen Sensor neben der Tür ihres Büros und ging hinein. Sebastian hielt sein Armband ebenfalls an den kleinen Sensor neben der Tür seines Quartiers und trat ein, alles war noch so, wie er es verlassen hatte. Er ging in den Schlafbereich und setzte sich auf das Bett, dann setzte er den Helm ab, legte ihn auf den Nachttisch und zog dann die Fliegermontur aus. Dann ging er zum Schrank, holte die Freizeitkleidung heraus und zog sie an. Die Synthetikfaserkleidung fühlte sich angenehm leicht und warm an, Sebastian reckte die Arme nach oben und streckte sich. Als das getan war ging er kurz in den Waschraum und schaute in den Spiegel, dann sagte er lächelnd zu sich selbst: „Zwei mal zwanzig Lichtjahre an einem Tag zurückgelegt und ich sehe noch immer so jung aus wie heute früh.“ Dann ging er noch kurz aufs Klo wusch sich die Hände und verließ den Waschraum, den Schlafbereich und schließlich sein Quartier.

Draußen stand Ruby bereits und wartete, Sebastian sagte: „Ich kann mich einfach nicht entscheiden wer mir besser gefällt, Du als Lady G-Force oder Du als Du selbst.“ Ruby grinste und sagte: „Das macht nichts, ich kann ja wohl nicht auf mich selbst eifersüchtig sein.“ Mit diesen Worten umarmte sie Sebastian und küßte ihn sanft, dann hielt sie ihr Armband an die Liftkonsole und wählte die Nullschwerkraft-Halle als Ziel. Die Lifttüren öffneten sich und sie stiegen ein, als die Türen sich geschlossen hatten sagte Sebastian: „Jetzt werde ich also das Zero – G – Gymnastik und Ballsportteam kennenlernen.“ Ruby erwiderte: „Ja, ich schätze das wirst Du wohl. Es gibt da nur ein kleines Problem.“ Sebastian fragte: „Ein Problem?“ Ruby antwortete: „Nun ja, wie soll ich es ausdrücken? Die Nullschwerkraft-Halle hier hat keinen Zuschauerbereich, Du wirst das Team wohl in seinem Element kennenlernen. Aber mach Dir keine Sorgen, die Wände sind gepolstert und Ich bin bei Dir.“ Sebastian sagte mit leichter Nervosität in der Stimme: „Okay, es bleibt mir ja eh nichts anderes übrig. Außerdem waren wir ja schon einige Male in einer Umgebung ohne Schwerkraft und daran habe ich äußerst positive Erinnerungen.“

Der Lift hielt und die Türen öffneten sich Sebastian und Ruby stiegen aus und standen vor dem langen Gang, der den Übergang in den Bereich ohne Schwerkraft bildete. In der Halle hörte man Stimmen, die Leute welche zu den Stimmen gehörten schienen Spaß zu haben. Ruby fragte: „Wollen wir hineingehen?“ Sebastian erwiderte: „Ja, Hand in Hand mit Anlauf. Dann einen viertel Salto und an der gegenüberliegenden Wand sanft abbremsen.“ Ruby antwortete: „Okay, na dann los!“ Damit nahmen sie Anlauf, kurz vor der Markierung winkelten sie die Beine an und schwebten rasant in die Halle. Ruby sagte leise zu Sebastian: „Wenn ich Deine Hand loslasse versuche den viertel Salto und dann an der Wand abzubremsen! Ich bin direkt neben Dir.“ Dann ließ sie Sebastians Hand los und Sebastian ließ die Arme rotieren um seinen Beine in der Schwerelosigkeit in Richtung seiner Flugbahn auszurichten. Als die Ausrichtung stimmte lies er seine Arme in entgegengesetzter Richtung rotieren um dem Drehimpuls entgegenzuwirken. Als er schließlich die Wand erreichte winkelte er seine Beine langsam an und bremste so seinen Flug ab.

Als er waagerecht an der Wand hockte schaute er neben sich wo Ruby sich in genau der selben Haltung befand. In der Halle wurde es still, ein junger Mann rief: „Hey, das ist Ruby Ivanes! Dieses Manöver beim erreichen des schwerkraftlosen Bereiches ist unverkennbar.“ Ruby erwiderte: „Hey Sascha, schön daß Du Dich erinnerst. Bei diesem Manöver ist Dir damals immer schlecht geworden.“ Der junge Mann sagte mit peinlich berührter Stimme: „Ja prima, vielen Dank auch! Jetzt ist es offiziell, Sascha Bienek, dem Kapitän des Zero – G – Gymnastik und Ballsportteams ist früher beim Zero – G schlecht geworden.“ Ruby erwiderte: „Hey Sascha, jeder fängt mal klein an! Du hast es doch inzwischen im Griff oder?“ Sascha antwortete: „Natürlich, jetzt macht mir die fehlende Schwerkraft nichts mehr aus. Ich sehe, Du hast jemanden mitgebracht, dem Zero – G auch nicht all zu sehr auf den Magen schlägt.“ Ruby erwiderte: „Ja, das ist Sebastian Neuhof. Er ist mein Auszubildender auf der Far Horizon und außerdem sind wir zusammen.“

Sascha nickte anerkennend und reichte Sebastian die Hand, dann sagte er: „Ruby ist ´ne tolle Freundin, auch wenn sie einen manchmal ziemlich erschrecken kann mit ihren Ideen.“ Sebastian erwiderte: „Ja aber egal womit sie mich auch überrascht, ich möchte ihre Gegenwart nicht missen.“ Dann fragte Sascha: „Sind Sie oder bist Du an Zero – G interessiert?“ Sebastian erwiderte: „Nun ja, ich habe ein Video von der Zero – G – Gymnastikmeisterschaft gesehen, die Meisterschaft wo Ruby in Rekordzeit den Kurs absolviert hat. Sie ist bei fehlender Schwerkraft genau so wendig wie ein Raubfisch im Wasser, ich wollte sie mal live in Aktion sehen.“ Sascha nickte und sagte: „Ja, wendig ist sie und schnell auch. Wenn Du mal einen richtigen Adrenalinstoß haben willst laß Dich von Ihr durch den Raum ziehen während sie ihre Manöver absolviert. Eine Achterbahn ist dagegen ein Kindergeburtstag.“ Ruby sagte: „Sascha, Du willst Sebastian wohl unbedingt zum spucken bringen oder wie soll ich das verstehen?“ Sascha erwiderte: „Nein, aber er muß doch wissen, was ihn erwartet.“

Jetzt kamen auch die anderen Leute herbei geschwebt Eine junge Frau stellte sich vor: „Ich bin Judith Hofmeister, die Choreographin und Mittelfeldspielerin des Zero – G – Sportteams.“ Sebastian erwiderte: „Eine Choreographin? Bei Gymnastik ist mir das klar aber bei Ballsportarten weis ich nicht was da eine Choreographin bewirken kann.“ Judith lächelte und sagte: „Eine oder mehrere einstudierte Choreographien machen viele Anweisungen während eines Spiels überflüssig. Statt jedem zu sagen was er in genau diesem Moment tun soll, ruft man der Mannschaft einfach nur die Bezeichnung eines Spielmanövers zu und jeder weis, was er zutun hat.“ Sebastian nickte anerkennend und sagte: „Das macht die Auswahl von Strategien während des Spiels viel effizienter, das ist fast wie bei einem Jagdgeschwader. Dort gibt der Geschwaderführer die Anweisungen und das Geschwader führt sie aus.“ Judith erwiderte: „Ein zutreffender Vergleich.“ Ein Mann im mittleren Alter stellte sich vor: „Jan Tomasius, linker Feldspieler sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung,“ Sebastian nickte und fragte: „Sowohl offensiv als auch defensiv zugleich?“ Jan nickte und sagte: „Das ist richtig.“ Zuletzt stellte sich noch eine junge Frau vor: „Sonja Van Sanden, rechte Feldspielerin und ebenfalls offensiv und defensiv zugleich.“ Sebastian nickte und sagte: „Angenehm. Jetzt kenne ich das Team aber habe noch keine blassen Schimmer vom Spiel.“

Ruby fragte Sascha Bienek: „Willst Du das Spiel erklären?“ Sascha erwiderte: „Okay. Im Grunde genommen ist das Spiel eine Mischung aus Handball und Tennis, nur ohne Schwerkraft. Der Teamkapitän bewacht das heimische Fenster oder auch Tor, die Feldspieler sind zum einen dafür verantwortlich, daß die gegnerischen Feldspieler den Ball möglichst nicht in die Nähe des eigenen Teamkapitäns und des Fensters bringen, zum anderen müssen sie ihrerseits versuchen den Ball in das gegnerische Fenster zu werfen. Für jeden Treffer in das gegnerische Fenster bekommt die Mannschaft einen Punkt. Die Mannschaft welche zuerst drei Punkte Vorsprung hat gewinnt den Spielteil und die Mannschaft welche zuerst mit drei gewonnenen Spielteilen führt, gewinnt das Spiel.“ Sebastian fragte neugierig: „Wieviele Spielteile gibt es denn maximal?“ Sascha lachte und sagte: „So viele bis eine Mannschaft mit drei Spielteilen führt oder eine Mannschaft aufgibt.“ Sebastian überlegte kurz, dann fragte er: „Ja gut, aber was ist wenn zwei ehrgeizige gleichwertige Mannschaften in einem Spiel aufeinandertreffen?“ Sascha ergänzte: „Dann wird das ein verdammt langes Spiel. Außerdem gibt es Zeitlimits, es darf maximal dreißig Minuten am Stück gespielt werden, wenn der Spielteil bis dahin nicht entschieden ist gibt es eine Spielpause von zehn Minuten. Danach wird der Spielteil fortgesetzt. Wenn ein Spielteil entschieden ist, also eine Mannschaft mit drei Punkten führt gibt es auch eine Pause von zehn Minuten.“ Sebastian fragte: „Also je ausgeglichener das Kräfteverhältnis zwischen den Mannschaften, desto länger dauert das gesamte Spiel?“ Sascha nickte und sagte: „Treffend formuliert. Ein Profispiel kann durchaus einen ganzen Tag dauern oder noch länger, bis eine Mannschaft mit drei Spielteilen führt oder aufgibt. Es ist somit auch ein Wettstreit der Kondition.“

Sebastian staunte, dann sagte er: „Das ist ja richtig nervenaufreibend, wir haben bis jetzt die Schwerkraftlose Umgebung immer nur zum Spaß genutzt. Freies Schweben, schnelles Fliegen und andere Dinge.“ Sascha erwiderte: „Ich kann mir schon vorstellen, was Du mit andere Dinge meinst. Aber das schnelle Fliegen ist auch etwas womit wir unsere trainingsfreie Zeit verbringen.“ Sebastian fragte: „So richtig in Formation?“ Sascha nickte und fragte: „Wollen wir alle zusammen mal in einer Formation durch die Halle heizen?“ Sebastian erwiderte: „Da werde ich wohl auf der Strecke bleiben, meine Koordination in schwerkraftloser Umgebung ist doch etwas rudimentär.“ Sonja merkte an: „Wir können ja auch im langsamen Formationsflug durch die Halle schweben oder Sebastian führt die Formation an und gibt das Tempo vor.“ Damit waren alle einverstanden und Sebastian sagte: „Okay, wenn Euch das Spaß macht werde ich gerne mitmachen.“

Sebastian, Ruby und das Zero – G – Team schwebten zum Rand der Halle und Ruby sagte zu Sebastian: „Nicht übertreiben, mach nur was Du Dir zutraust!“ Sebastian erwiderte: „Keine Sorge, ich will mich ja nicht blamieren indem ich etwas versuche, was ich nicht kann.“ Dann stieß sich Sebastian sanft von der Wand ab und driftete durch die Halle, die anderen folgten ihm. In der Mitte der Halle richtete sich Sebastian senkrecht mit dem Kopf nach unten aus und machte einen kräftigen Schwimmzug, was ihm eine abwärts gerichtete Kursänderung verschaffte, der Rest der Gruppe folgte ihm. Daraufhin korrigierte Sebastian seine Fluglage so daß seine Füße in Flugrichtung zeigten. Als er den Boden der Halle erreichte stieß er sich mit mittlerer Kraft ab und richtete seine Lage waagerecht zur Flugbahn aus. So näherte er sich der Decke der Halle und stieß sich mit den Armen davon ab. Darauf richtete er sich neu aus und machte ein paar kräftige Schwimmzüge was seine Flugbahn erneut korrigierte und ihn in einem flachen Winkel in Richtung des Bodens treiben lies. Darauf hin machte er einen halben Salto, winkelte die Beine an, verschränkte die Arme und landete sanft im Schneidersitz auf dem Boden, Der Rest der Gruppe versuchte dies ebenfalls doch einige hatten offensichtlich Probleme mit der geringen Geschwindigkeit und schwebten über oder neben Sebastian an ihm vorbei.

Judith lachte und sagte: „Von wegen rudimentäre Koordination, das war elegant manövriert. Langsam aber elegant. Wo hast Du das denn gelernt?“ Sebastian erwiderte: „Das hat mir Ruby beigebracht. Sie meinte Zero – G ist wie Tauchen, nur daß man jederzeit frei Atmen kann. Also habe ich mich an den Schwimmunterricht erinnert und versucht das dort erlernte hier umzusetzen.“ Das Zero – G – Team war begeistert und Sascha sagte: „Wenn Du irgendwann einmal beim Zero – G mitmachen willst, laß es uns wissen. Vielleicht hast Du ja Potential.“ Sebastian erwiderte: „Danke aber was mir wirklich gefallen hat war beim Low – G mit einer umgeschnallten Plane wie ein Vogel zu fliegen.“ Sascha schaute Ruby an und fragte erstaunt: „Du hast ihm das Fliegen bei Low – G beigebracht?“ Ruby erwiderte: „Ja, ich denke das habe ich.“ Sascha fragte Sebastian: „Und wie war es?“ Sebastian erwiderte: „Zuerst hatte ich ein paar Probleme aber dann bin ich recht gut zurechtgekommen.“ Sonja meinte dazu: „Hey, daraus läßt sich was machen. Sebastian könnte doch vielleicht als Maskottchen bei den Low – G – Spielen antreten.“ Sebastian fragte verwundert: „Ich als Maskottchen? Was soll ich denn darstellen?“ Sascha erwiderte: „Einen Raubvogel oder einen Flugsaurier.“ Ruby sagte daraufhin: „Hey Basti, das ist die Idee, den Flugstil eines Raubvogels hattest Du doch drauf. Versuche es doch mal!“ Sebastian erwiderte: „Ich werde es versuchen aber erst mal nur um auszutesten ob ich überhaupt als Maskottchen in Frage komme.“ Judith merkte dazu an: „Morgen ist doch ein guter Zeitpunkt, da sind wir sowieso in der Low-Gravity-Halle, dann können wir sehen ob Sebastian das Zeug zu einem Maskottchen hat.“ Sebastian sah Ruby fragend an und Ruby sagte: „Ich bin sicher, das geht in Ordnung. Deine Ausbildung beginnt erst frühestens am fünfundzwanzigsten Juli, bis dahin hast Du die Zeit zur freien Verfügung. Ich bin Sicher Kapitän Tönnigs hat nichts dagegen. Wir werden ihn aber dennoch fragen.“

Sebastian sagte schließlich: „Okay, ich wäre bereit mitzumachen aber ich möchte daß Du auch mitmachst, vielleicht bei einem der nächsten Spiele oder bei einer anderen Zero – G – Aktivität.“ Ruby erwiderte: „Okay, wenn Du mich unbedingt live erleben willst, bin ich dabei.“ Sebastian sagte daraufhin: „Gut, dann bin ich auch dabei. Hoffentlich enttäusche ich Eure Erwartungen nicht.“ Sascha erwiderte daraufhin: „Das werden wir morgen sehen. Was haltet Ihr davon, wenn wir jetzt ein Wenig Party machen? Oder besser gesagt in einer halben Stunde in der Jupiterlounge. Sebastian, Ruby, Ihr kommt doch auch?“ Sebastian sah Ruby an und sie nickte, dann sagte Sebastian: „Okay wir sind dabei. Aber ich sollte vorher noch mal unter die Dusche gehen.“ Sascha erwiderte: „Okay dann treffen wir uns in einer halben Stunde vor der Jupiterlounge?“ Alle stimmten zu und Ruby Sagte zu Sebastian: „Halte Dich bei mir fest, ich bringe Dich zurück in den Bereich der Schwerkraft.“ Sebastian legte Ruby die Arme um die Taille und Ruby sprang nach hinten weg, dabei zog sie Sebastian mit. Während des Fluges machte sie einen dreiviertel Salto und stieß sich dann von der Wand ab auf die sie gerade noch eben zugeflogen war. Zielsicher steuerte sie mit Sebastian im Schlepptau den Ausgang der Halle an, machte einen viertel Salto nach hinten und landete mit Sebastian im Arm auf ihren Füßen im Bereich der stufenweise zunehmenden Schwerkraft. Leicht desorientiert sagte Sebastian: „Hey Ruby, gib mir das nächste mal Bescheid wenn Du so etwas vor hast, dann kann ich zumindest die Augen schließen.“ Ruby erwiderte nur lachend: „Okay, ist notiert.“ Dann gingen sie zum Lift.

Vor dem Lift angekommen hielt Ruby ihr Armband an die Aufzugskonsole und wählte ihr Büro als Fahrziel. Als die Türen sich öffneten frage Ruby: „Soll ich wieder... na Du weist schon, auf die Tube drücken?“ Sebastian erwiderte nervös: „Okay, aber diesmal stoßen wir nicht zusammen.“ Nach dem Schließen der Lifttüren gab Ruby zuerst den Stop – Befehl und dann den Befehl zur Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit unter Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung und einem Countdown von fünf Sekunden. Als der Countdown von fünf herunter zählte sagte Ruby zu Sebastian: „Festhalten, Du weist schon!“ Sebastian erwiderte: „Oh ja!“ Darauf hin umfaßte er Rubys Taille und hielt sich an ihr fest. Ruby rief: „Hey, was wird das denn?“ Dann umfaßte sie mit beiden Händen die Haltegriffe des Lifts und sagte zu Sebastian: „Oh Mann, das wird heftig.“ Dann raste der Aufzug los, Ruby mußte jetzt die Trägheitskräfte für sich und Sebastian aushalten. Während sie nach oben rasten sagte Ruby zu Sebastian: „Die horizontale Fahrt könnte etwas holperig werden, wer weis ob ich uns beide halten oder Du dich an mir festhalten kannst.“ Dann bremste der Lift aus voller vertikaler Fahrt ab und beschleunigte auf der horizontalen Achse. Ruby rief Sebastian zu: „Auf keinen Fall loslassen bevor der Lift still steht!“ Dann bremste der Lift von voller horizontaler Fahrt ab, Ruby hatte mächtig zutun die zusätzlichen Beschleunigungskräfte zu kompensieren, sie klammerte sich fest an die Haltegriffe des Lifts und Sebastian klammerte sich ebenso fest an Ruby.

Dann erreichte der Lift sein Ziel und hielt an. Ruby atmete erleichtert aus und sagte zu Sebastian: „Alter Verwalter, das war die heftigste Liftfahrt in meinem Leben. Ich hätte nie gedacht daß ich so etwas mal sagen würde aber das war echt heftig.“ Sebastian erwiderte: „Du hast doch gesagt ich soll mich festhalten und da Du vorhin im Lift mit mir zusammengeprallt bist habe ich gedacht, ich halte mich besser gleich an Dir fest.“ Ruby antwortete darauf: „Du kommst vielleicht auf Ideen, das hätte echt von mir sein können. Hältst Dich einfach an mir fest, während das Geschwindigkeitslimit aufgehoben ist. Kompliment, damit hast Du mich echt kalt erwischt. Ich hätte nicht gedacht daß Dir das gelingt.“ Als sie den Lift verließen fragte Ruby: „Soll ich hier auf Dich warten oder soll ich mit rein kommen?“ Sebastian erwiderte: „Komm doch mit rein!“ Ruby folgte Sebastian in sein Quartier, dort angekommen sagte sie: „Na warte, das eben im Lift gibt Rache!“ Sebastian sagte: „Ich gehe erst einmal Duschen, wenn Du mir folgen willst weist Du ja wo ich bin.“ Sebastian ging in den Waschraum und Ruby folgte ihm.

Unter der Dusche sah Ruby Sebastian in die Augen und sagte: „Du hast mich vorhin im Lift ziemlich überrascht, eigentlich sollte ich Dich jetzt ebenso heftig überraschen.“ Sebastian erwiderte: „Okay, ich bin bereit. Was willst Du tun?“ Ruby antwortete: „Starte das Programm KWS eins und warte ab, was Du davon hast.“ Sebastian sah Ruby in die Augen und sagte: „Also gut.“ Dann sprach er den Befehl in sein Armband das Programm KWS eins zu starten in sein Armband. Sebastian wollte Ruby gerade fragen, was es mit dem Programm KWS eins auf sich hat, da wurde die Wassertemperatur drastisch gesenkt und ehe Sebastian sich schütteln konnte war die Temperatur wieder auf dem eingestellten Wert. Sebastian wollte Ruby gerade sagen wie heftig dieses Erlebnis war da wurde die Wassertemperatur erneut für kurze Zeit extrem gesenkt und als Sebastian gerade fluchen wollte gab es den dritten kalten Schauer. Bevor Sebastian aus der Dusche flüchten konnte hielt Ruby ihn fest, sah ihm in die Augen und sagte: „Es sind nur drei kalte schauer, mehr nicht.“ Sebastian fragte: „Sind wir jetzt bei unentschieden oder liegst Du noch in Führung mit den Überraschungen?“ Ruby erwiderte: „Das ist nicht so wichtig, das ist schließlich kein Wettkampf.“ Dann küßte sie Sebastian sanft.

Nachdem sie geduscht und angezogen waren sagte Ruby: „Wir sollten losgehen, die halbe Stunde ist gleich rum.“ Sebastian stimmte ihr zu und sie verließen das Quartier. Als sie den Lift betraten sagte Sebastian: „Diesmal aber bitte mit Normalgeschwindigkeit.“ Ruby erwiderte lachend: „Alles klar, wir müssen es ja nicht übertreiben.“ Wenig später erreichten sie die Ebene mit den Restaurants, die vier Mitglieder des Teams standen schon vor der Jupiterlounge und unterhielten sich. Als Ruby und Sebastian sich näherten rief Sascha: „Hey, da seid ihr ja!“ Dann gingen sie in die Lounge und setzten sich an einen Tisch. Sascha fragte: „Was trinken wir?“ Sonja schlug Erdbeerwein vor und Sebastian fragte ob der Erdbeerwein mit Safe-Alk sei. Ungläubig fragten Sonja und Judith: „Safe-Alk?!“ Ruby erklärte ihnen womit sie auf der Far Horizon meistens anstießen und Sascha hielt es für eine interessante Idee, den entschärften blauen Honigwein zu probieren. Die Anderen wollten nicht als Spielverderber erscheinen und schlossen sich Saschas Meinung an. Daraufhin orderte Sascha eine groß Flasche blauen Honigwein, eine wirklich große Flasche mit drei Litern Inhalt und sechs Trinkbecher mit jeweils einem halben Liter Fassungsvermögen.

Ruby fragte Sascha: „Wird das eines Eurer legendären Gelage?“ Sascha lehnte sich zurück und sagte: „Hey, gute Idee! So etwas haben wir lange nicht mehr gemacht.“ Daraufhin sagte Ruby leise zu Sebastian: „Das wird lustig, selbst wenn wir bei Safe-Alk bleiben, der Abend könnte recht ausgelassen werden. Laß Dich einfach überraschen!“ Wenig später kam der kleine Wagen angerollt, welcher die bestellten Sachen an den Tisch lieferte. Sascha füllte die wuchtigen Trinkbecher und jeder nahm sich einen, dann sagte Sascha: „Mal sehen, wie das Zeug schmeckt. Prost!“ Dann erhoben sie die Becher und tranken einen Schluck. Sascha, der gleich einen gewaltigen Schluck genommen hatte rief erstaunt: „Hey, kaum zu glauben daß dieses Zeug nicht in den Kopf geht, das schmeckt ja viel besser als unser übliches Gebräu!“ Jan fragte: „Gibt’s denn hier keine Musik?“ Daraufhin sagte Sascha: „Los Sebastian, mach mal einen Vorschlag! Was für Musik willst Du hören?“ Sebastian sagte etwas nachdenklich: „Ich weis nicht ob die sowas hier haben aber als wir auf der Far Horizon den Ausgang der Piloten- und WSO-Challenge gefeiert haben, da haben einige ein klingonisches Lied angestimmt. Das war ziemlich beeindruckend.“ Jan rief: „Klingonische Trinklieder, Starke Idee!“ Dann tippte er auf der Konsole des Tisches herum.

Sebastian beugte sich zu Ruby hinüber und flüsterte: „Ob das so eine gute Idee war?“ Ruby flüsterte zurück: „Sieh Dich mal um, außer uns ist niemand hier, wir werden also niemanden stören.“ Jan rief: „Hier sind einige klingonische Schlacht- und Trinklieder.“ Worauf Sonja erwiderte: „Los, laß mal hören!“ Jan tippte auf der Konsole herum und startete die Wiedergabe. Die Lounge wurde von rhythmischem Gesang erfüllt und die Vier vom Zero – G – Team sangen mit, so heftig daß es Sebastian kalt den Rücken herunter lief. Zwischen den Strophen wechselten sie sich mit dem Singen und Trinken ab. Zwei sangen eine Strophe und zwei tranken. Den Refrain sangen dann wieder alle zusammen. Nach einigen Liedern waren die Trinkbecher geleert und Sascha orderte eine weitere Flasche blauen Honigwein. Dann füllte er die Trinkbecher auf und es ging weiter mit Singen und Trinken.

Nachdem sie alle klingonischen Lieder durch hatten sagte Sebastian: „Wow, Ihr singt echt wie eine Horde grimmiger Krieger! Man könnte fast annehmen daß hier die Mannschaft eines Kriegsschiffes eine ruhmreiche Schlacht feiert.“ Sonja sagte: „Schöner Vergleich! Vielleicht sollten wir ein gewonnenes Spiel oder eine Meisterschaft immer so feiern, das macht echt Spaß!“ Jan sagte zu Sebastian: „Wo wir gerade über Schlachten und ruhmreiche Siege reden, erzähle doch mal von Deinen Abenteuern auf der Far Horizon! Was treibt Ihr so den ganzen Tag an Bord?“ Sebastian sah Ruby kurz an worauf Ruby sagte: „Du kannst ruhig von Deinen Erlebnissen berichten, nichts davon unterliegt der Geheimhaltung, wenn Du nicht zu tief in technische Details gehst.“

Sebastian strich sich über das Kinn und begann zu erzählen: „Also ich bin zwar erst seit knapp sechs Tagen auf der Far Horizon aber ich habe dort schon einiges erlebt. Unser erstes Abenteuer begann etwas unheimlich, nämlich damit daß die gesamte Mannschaft von einem seltsamen schwarzen Raumschiff träumte, das zu ihnen sprach.“ Judith fragte verstört: „Ihr habt das Geisterschiff gesehen?“ Sebastian fuhr fort: „Nein wir haben das Schiff gesehen, welches die meisten für ein Geisterschiff hielten. Es stellte sich heraus, daß dieses Schiff ein experimentelles Schiff war, dessen künstliche Intelligenz über die Möglichkeiten verfügte mit der Mannschaft über ihre Hirnströme zu kommunizieren. Unglücklicherweise deutete die Mannschaft diese Kommunikation falsch und verließ fluchtartig das Schiff, so flog es einsam durch das All und seine künstliche Intelligenz begann nach der Mannschaft zu rufen indem sie über das Kommunikationssystem Botschaften ins All hinaus sandte die auf der Frequenz menschlicher Hirnströme in der Traumphase gesendet wurden. Das verursachte natürlich bei vielen Menschen zu diesen verstörenden Träumen.“ Sascha fragte gespannt: „Und was ist dann passiert?“ Sebastian erwiderte: „Wir erhielten eine Nachricht von einem Raumschiff der Erdraumflotte, in der sie berichteten einem schwarzes Raumschiff begegnet zu sein. Wir sind natürlich sofort in das entsprechende Sternensystem gesprungen wo wir nach kurzer Zeit auch das gesuchte Schiff antrafen. Es stellte sich heraus daß der erste Offizier unseres Schiffes einst ein Mitglied der Mannschaft des schwarzen Schiffes war und daß er für die Künstliche Intelligenz ein Sprachinterface programmiert hatte um sich mit ihr zu unterhalten, wie mit einem Menschen. Dabei hat er wohl zu der künstlichen Intelligenz eine Art Beziehung aufgebaut, jedenfalls war da was zwischen ihm und der KI. Wir sind also hinüber teleportiert und haben das Schiff untersucht. Dann ermöglichten wir der Künstlichen Intelligenz die Aufgabe zu vollenden, für die sie programmiert war, danach wurden die Systeme des Schiffes abgeschaltet und wir schleppten das Schiff zu einem Dock im Orbit des Uranus.“

Sonja fragte erschrocken: „Ihr habt sie einfach abgeschaltet, die künstliche Intelligenz?“ Sebastian antwortete: „Sie hat sich nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hat selbst heruntergefahren. Doch es stellte sich heraus daß dem ersten Offizier der Far Horizon derartig viel an der KI des Schiffes lag, daß ihn das Herunterfahren der Systeme tief getroffen hatte. Er war so tief traurig, daß er nicht mehr in der Lage war seinen Dienst fortzuführen. Schließlich haben wir die Systeme der Künstlichen Intelligenz auf der Far Horizon installiert was dem ersten Offizier sehr viel bedeutete. Seitdem ist die Künstliche Intelligenz ein Teil unseres Schiffes oder besser gesagt ein Teil der Mannschaft.“ Sonja sagte: „Liebe zwischen den Welten, ein Mensch und eine künstliche Intelligenz. Das ist richtig romantisch!“

Jan fragte: „Und was ist dann passiert?“ Sebastian trank einen Schluck und sagte: „Am nächsten Tag haben wir, also Ruby und ich, auf die Bitte unserer Geschwaderführerin an der Piloten- und WSO-Challenge teilgenommen. Es war eine Art Turnier für Kampfschiffe und ihre Besatzungen.“ Judith fragte: „Und, wie habt Ihr abgeschnitten?“ Sebastian erwiderte: „Wir traten gegen drei gegnerische Schiffe an. Das erste war ein unterlegener Gegner, das zweite war ein gleichwertiger Gegner und das dritte war ein übermächtiges Kriegsschiff. Und dank der Unterstützung von Ruby, die unser WSO war haben wir alle drei Kämpfe gewonnen.“ Ruby ergänzte: „Naja, Yvette und ich haben eigentlich nur Deine Anweisungen ausgeführt.“ Judith fragte Sebastian: „Du warst also quasi der Choreograph der Schlacht?“ Sebastian antwortete: „Ich saß zumindest auf dem Stuhl des Kommandanten und habe zwei kleinere Geschütze bedient.“ Sascha erwiderte: „Du warst also Teamkapitän und Choreograph in einer Person. Sieh es wie Du willst aber so sieht es nun einmal aus.“ Sebastian antwortete: „Naja, wenn Du es so siehst will ich Dir nicht widersprechen.“

Ruby stieß Sebastian sanft an und sagte: „Erzähl ihnen, was Du an diesem Tag noch erlebt hast!“ Sebastian erzählte: „Nun ja, am Nachmittag dieses Tages habe ich einen kleinen Ausflug gemacht, in die Marsatmosphäre und danach in die Oortsche Wolke.“ Jan fragte: „Bist Du alleine geflogen oder wer war bei Dir?“ Sebastian antwortete: „Kurz vor dem Ausflug habe ich Lady G-Force kennengelernt und mit ihr habe ich dann den Ausflug unternommen.“ Sonja fragte ungläubig: „Die Lady G-Force, die manche auch die Herrin der Blackouts nennen?“ Sebastian erwiderte: „Ja, genau diese Lady G-Force.“ Sascha fragte: „Und wieviel von dem Ausflug hast Du mangels Bewußtsein verpaßt?“ Sebastian antwortete: „Eigentlich habe ich gar nichts verpaßt. Ich hatte keinen Blackout, aber frage bitte nicht warum.“ Judith fragte: „Wie ist Lady G-Force so drauf?“ Sebastian erwiderte: „Ihr Flugstil ist absolut geradlinig und schnörkellos, also sehr effizient. Und ich bin bereits jetzt ihr permanenter WSO.“ Mit diesen Worten zeigte Sebastian seine Plakette auf dem sein Rufzeichen und sein Einsatzgebiet vermerkt war.

Sascha fragte Ruby: „Hast Du Dir keine Sorgen gemacht, daß Dein Freund mit Lady G-Force durch das All rast?“ Ruby erwiderte: „Ich kenne Lady G-Force, bei ihr ist Sebastian wenigstens sicher. Was man von unserer Geschwaderführerin Yvette Mangold nicht behaupten kann. Die versucht ständig Sebastian in ihre lüsternen Finger zu bekommen. Und da ich weis, daß Frau Mangold nicht besonders scharf auf einen Ausflug mit Lady G-Force ist, habe ich Lady G-Force gebeten ihr mal ins Gewissen zu reden.“

Dann erzählte Sebastian noch von der Mission mit Lady G-Force im System Gliese 581 und seiner Idee, die Mikrowellengeschütze als Magnettraktor-Emitter zu verwenden. Sascha meinte dazu: „Du sammelst ganz schön Kilometer, bis nach Gliese 581 sind es doch einige Lichtjahre.“ Sebastian erwiderte: „Ja, es sind gut zwanzig Lichtjahre bis dahin und zurück nochmals zwanzig. Da kommt schon einiges an Bonusmeilen zusammen.“ Sascha lachte und sagte: „Das ist wohl wahr.“ Judith sagte: „Also wenn Du mit Lady G-Force durch die Milchstraße fliegst, kann Dich wohl nichts mehr erschrecken.“ Sebastian erwiderte: „Also das würde ich so nicht sagen, Ruby hat auch noch einige Überraschungen im Ärmel.“

Sonja fragte Ruby: „Was hast Du denn mit ihm angestellt?“ Ruby erwiderte: „Naja, da wäre der Lift, mein Sicherheitszugang für Flottenmitglieder...“ Sascha fuhr Ruby ins Wort: „Bitte sage jetzt nicht daß Du gemacht hast was ich vermute. Du hast doch nicht etwa die Begrenzung der Geschwindigkeit aufgehoben und bist anschließend mit der technisch maximalen Geschwindigkeit gefahren?“ Ruby erwiderte: „Okay, wenn Du es nicht hören willst dann sage ich es auch nicht.“ Sonja sagte zu Sebastian: „Oh Du Ärmster, wie hast Du das überstanden?“ Sebastian entgegnete: „Naja, Ruby hat mir gesagt ich solle mich festhalten und zwar gut festhalten, das habe ich dann auch getan. Und seit dem sind wir schon einige Male schneller als normal üblich mit dem Lift gefahren. Heute auch wieder aber da habe ich sie anscheinend überrascht. Als sie sagte ich solle mich gut festhalten, habe ich mich gut festgehalten und zwar an ihr.“ Judith lachte und sagte: „Hey, das ist gut! Da hast Du ihr die auf Dich wirkenden Fliehkräfte zusätzlich übertragen. Wie hat Ruby es überstanden?“ Ruby erwiderte: „Ich hätte nie im Leben damit gerechnet daß er sich an mir festhält, in vertikaler Fahrtrichtung ging es ja noch aber dann auf der horizontalen Bewegungsachse wurde es dann richtig heftig. Ich mußte mich ganz schön an den Haltegriffen festkrallen, damit wir nicht quer durch die Kabine fliegen. Aber es war immerhin die aufregendste Fahrt in einem Lift seit langer Zeit, eine echte Herausforderung.“

Nach einiger Zeit war auch die zweite Flasche blauer Honigwein leer und Sascha sagte: „Hey, jetzt habe ich schon einen Liter von dem Gebräu konsumiert und meine Birne ist noch immer klar. Aber das Zeug schmeckt einfach toll.“ Sebastian erwiderte darauf: „Ruby hat mir erzählt daß ich davon mehrere Liter trinken kann und daß ich dennoch nüchtern bleibe. Das einzige was mir passieren könnte wäre, daß ich Bauchschmerzen bekommen könnte.“ Ruby stand auf und sagte: „Ich kontaktiere mal kurz Kapitän Tönnigs und gebe ihm Bescheid, daß wir auf der Hoststation sind und hier noch eine Weile bleiben. Nicht daß wir noch als vermißt gelten.“ Damit verschwand sie durch die Ausgangstür der Lounge. Sascha hatte inzwischen die dritte drei Liter fassende Flasche blauen Honigwein geordert. Als er die Trinkbecher füllte sagte er: „Gut daß dieses Gebräu Safe-Alk enthält, bei unseren üblichen Getränken hätte ich jetzt schon einen gewaltigen Rausch.“ Ruby kam wieder in die Lounge, als sie sich an den Tisch setzte sagte sie zu Sascha: „Ist das etwa schon die dritte Flasche?“ Sascha erwiderte: „Natürlich, das Zeug schmeckt und richtet keinen Schaden an. Was will man mehr? Ein Hoch auf den Safe-Alk und die Molekularküche!“ Seine Teammitglieder antworteten ihm im Chor „Jawohl!“

Sascha fragte Ruby: „Gibt es das Gebräu auch noch in anderen Farben?“ Ruby erwiderte: „Ja, es gibt außer dem blauen noch grünen, gelben und natürlich den roten Honigwein. Der Blaue ist für Partys ohne Nebenwirkungen. Der Grüne ist dafür wenn Du nicht ganz auf dem Posten bist, er enthält zusätzliche Vitamine. Der Gelbe ist wie der Blaue für Partys, allerdings enthält er einige anregende Zutaten, welche die leichte Müdigkeit vertreiben.“ Sascha fragte neugierig: „Was ist mit dem roten Honigwein?“ Ruby sagte leicht zögernd: „Du willst etwas über den roten Honigwein wissen?“ Sascha sagte: „Ja, was hat es mit dem Roten auf sich?“ Ruby erwiderte: „Okay, wenn Du es unbedingt wissen willst.“ Dann orderte sie eine kleine Flasche roten Honigwein. Als der kleine Wagen mit der Bestellung anrollte nahm Ruby die kleine Flasche, die etwa ein Zehntel eines Liters faßte, hielt sie Sascha entgegen und sagte: „Wenn Du das trinkst, darfst Du am nächsten Tag nichts vorhaben wobei Du ausgeschlafen sein mußt. Das Zeug ist extrem heftig im Geschmack und beinhaltet jede Menge Mittel, die einen aufputschen. Dagegen sieht ein Neurobooster wie destilliertes Wasser aus. Trink das und Du brauchst in den nächsten acht Stunden gar nicht erst an Schlaf zu denken. Das Zeug wird nicht umsonst der beste Freund der Nachtschicht genannt.“

Sascha nahm die Flasche in die Hand und sagte: „Kaum zu glauben, daß so eine kleine Dosis eine solche Wirkung haben soll. Das könnte helfen, wenn ein Zero – G – Ballspiel sich etwas länger als erwartet hinzieht. Ich sollte mir die kleine Flasche für den richtigen Zeitpunkt aufheben.“ Ruby erwiderte: „Gute Entscheidung.“ Sascha stellte die Flasche vor sich auf den Tisch und nahm seinen Trinkbecher zur Hand, dann sagte er: „Wir bleiben doch lieber bei der blauen Variante.“ Sebastian fragte Ruby: „Hast Du Kapitän Tönnigs erreicht?“ Ruby erwiderte: „Ja, er sagte wir brauchen uns nicht besonders zu beeilen, da auf der Far Horizon noch zahlreiche Tests laufen und die nächste Mission nicht vor Beendigung dieser Tests beginnen wird. Wir können ruhig hier auf der Hoststation übernachten und auch noch den morgigen Tag hier verbringen.“ Sebastian lehnte sich zurück und sagte: „Dann dürfte das ein netter Abend werden.“ Im selben Moment ging die Tür auf und Yvette Mangold und Peter Werner kamen in die Lounge. Sebastian seufzte: „Okay, das mit dem netten Abend nehme ich zurück.“

Als Yvette Sebastian sah winkte sie, näherte sich dem Tisch und rief: „Hey Hawk, Ruby, alles klar?“ Sebastian und Ruby erwiderten im Chor: „Hallo Yvette!“ Dann fragte Yvette: „Wer sind Eure neuen Freunde?“ Ruby antwortete: „Das ist das Zero – G – Team der Hoststation, Teamkapitän Sascha und die Feldspieler Judith, Sonja und Jan.“ Alle vier riefen im Chor „Hallo Yvette!“ Yvette neigte den Kopf seitlich und sagte: „Zero – G? Naja mein Fall ist das nicht, ich spüre lieber mein Gewicht.“ Ruby fragte: „Was machst Du hier?“ Yvette erwiderte: „Peter und ich haben nichts zutun auf dem Schiff, da sind wir hergekommen um etwas abzuschalten.“ Ruby scherzte: „Hoffentlich ist Euer Zimmer in der Nähe der Krankenstation, nur falls die Nacht für Peter etwas heftiger ausfällt.“ Yvette maulte: „Sehr witzig Ruby!“ Sebastian stieß Sascha vorsichtig an und deutete unauffällig erst auf die kleine Flasche mit rotem Honigwein und dann auf Yvette. Sascha verstand Sebastians Zeichen und sagte zu Yvette: „Hier, wir haben aus Versehen eine zuviel bestellt.“ Dann reichte er ihr das kleine Fläschchen mit dem roten Honigwein. Yvette nahm das kleine Fläschchen an und sagte: „Hey, danke!“ Darauf öffnete sie es und trank es mit einem Zug leer. Dann schüttelte sie sich und sagte: „Huh, das Zeug geht ja durch Mark und Bein! Ein echt guter Tropfen.“ Dann verabschiedete sie sich und ging zu ihrer Abendbegleitung, Peter Werner zurück.

Ruby sah Sascha und Sebastian an, dann sagte sie: „Ich hoffe Ihr Beide wißt, was Ihr da eben auf die Menschheit losgelassen habt. Die geht doch heute Nacht senkrecht durch die Decke und in der Haut ihrer Begleitung möchtet Ihr heute Nacht bestimmt nicht stecken. Den frißt sie doch mit Haut und Haaren.“ Sebastian erwiderte: „Das macht sie doch sonst auch mit jedem ihrer Freunde. Kann denn Yvette noch schlimmer werden als sie schon ist?“ Ruby grinste und sagte: „Eigentlich nicht. Peter Werner muß ja schließlich wissen, worauf und mit wem er sich da eingelassen hat.“ Sebastian fügte hinzu: „Und in spätestens acht Stunden wird die Müdigkeit bei Yvette zurückkehren. Also morgen Vormittag läuft sie uns bestimmt nicht über den Weg.“

Ruby streckte sich und legte den Arm um Sebastian, dann sagte sie: „Wir sollten uns auch langsam überlegen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen wollen.“ Sebastian fragte: „Hast Du etwas bestimmtes im Sinn?“ Ruby lächelte und sagte: „Kann schon sein. Laß Dich überraschen!“ Sascha meinte dazu: „Oh, das ist gefährlich. Wenn Ruby so etwas sagt dann mußt Du mit allem rechnen.“ Sebastian schaute Ruby an und fragte: „Muß ich mir ernsthaft Sorgen machen?“ Ruby erwiderte: „Wer weis?“ Dann stand sie auf und sagte: „Bis morgen, kontaktiert mich einfach wenn wir uns treffen sollen.“ Darauf hin nahm sie Sebastians Hand und sagte: „Komm mit Basti, wir haben noch was vor!“ Sebastian stand auf und verabschiedete sich von den vier Zero – G – Sportlern. Dann begleitete er Ruby aus der Lounge.

Draußen in der Halle des Restaurantbereichs fragte Sebastian: „Was haben wir nun vor?“ Ruby sah ihn an und sagte: „Nur Geduld, laß Dich überraschen!“ Sebastian folgte Ruby in Richtung der Liftkonsole. Dort hielt Ruby ihr Armband an die Konsole und wählte als Ziel ihr Büro. Als die Tür sich öffnete und sie einstiegen fragte Sebastian: „Du machst jetzt aber keine Experimente mit der Geschwindigkeit des Lifts?“ Ruby erwiderte: „Okay, wenn Du das nicht möchtest, dann fahren wir eben mit normaler Geschwindigkeit.“ Die Türen des Lifts schloßen sich und die Fahrt begann. Ruby fragte: „Das macht Dich ganz verrückt, nicht zu wissen was Dich erwartet oder?“ Sebastian antwortete: „Das kannst Du wohl annehmen.“

Schließlich erreichten sie die Ebene in der sich Rubys Büro und Sebastians Quartier befanden. Während Ruby ihr Armband an den Sensor hielt sagte sie zu Sebastian: „Zieh Deine Fliegermontur an und setze Deinen Helm auf!“ Sebastian fragte: „Was denn, jetzt?“ Ruby erwiderte: „Ja, jetzt! Ich will Dir was zeigen. Beeile Dich, ich warte hier!“ Dann ging sie in ihr Büro. Sebastian ging in sein Quartier in den Schlafbereich und begann sich umzuziehen. Als er fertig war verließ er sein Quartier wieder. Ruby kam fast zum selben Zeitpunkt aus ihrem Büro als Sebastian aus seinem Quartier kam. Sebastian fragte neugierig: „Was willst Du mir denn jetzt unbedingt zeigen?“ Ruby hielt ihr Armband an die Aufzugskonsole und wählte die Jägerbucht als Ziel. Dann sagte sie: „Du brauchst Dir keine Sorgen machen, ich bin bei Dir. Du wirst sehen, es macht Spaß.“ Dann öffneten sich die Türen des Lifts und sie stiegen ein. Die Türen schlossen sich und sie fuhren zur Jägerbucht hinunter. Ruby sagte während der gesamten Fahrt nichts, dann öffneten sich die Türen des Lifts. Ruby sagte zu Sebastian: „Komm mit!“ Sebastian folgte ihr bis zu ihrem Schiff. Als sie bei dem Schiff angekommen waren sprach Ruby in ihr Armband: „Alice, Systeme entsichern!“ Alice bestätigte den Befehl und führte ihn aus. Dann stiegen Ruby und Sebastian die Gangway hoch, als sie oben angekommen waren sagte Ruby: „Setze Dich bitte!“ Sebastian wollte gerade einsteigen da sagte Ruby: „Nein, nicht auf den Rücksitz!“ Sebastian fragte: „Soll ich mich etwa nach vorne setzen?“ Ruby erwiderte: „Ganz genau.“ Sebastian setzte sich mit wackligen Beinen auf den vorderen Sitz des Schiffes. Ruby verband Sebastians Helm mit der Konsole und sagte: „Du brauchst wirklich keine Angst haben, ich sitze direkt hinter Dir.“ Dann setzte sie sich auf den hinteren Sitz und schloß die Kanzel.

Als die Kanzel geschlossen und die Gangway entfernt war sagte Ruby: „Ganz ruhig, alle Systeme und Kontrollen des Schiffes sind doppelt ausgelegt. Wenn es Probleme gibt übernehme ich.“ Dann öffnete sie einen Kanal und forderte die Starterlaubnis an. Als diese erteilt wurde schloß sie den Kanal und sagte zu Sebastian: „Öffne auf der Konsole das Manövermenü und wähle den Menüpunkt abdocken!“ Sebastian tat dies und das Schiff setzte sich langsam rückwärts in Bewegung. Ruby sagte: „Keine Angst, es ist alles im grünen Bereich. Alice führt die Kommandos, die Du auf der Konsole eingibst den Vorschriften entsprechend aus.“ Das Schiff verließ langsam durch die Tore der Jägerbucht die Station und kam in großzügigem Abstand zur Station zum Stillstand. Sebastian fragte: „Und jetzt?“ Ruby antwortete: „Wo auch immer Du hin willst, sage Alice einfach daß sie dort hin fliegen oder springen soll.“ Sebastian sagte: „Okay, dann wollen wir mal. Alice, verlasse den Orbit des Neptun und springe dann in den Orbit des Mars!“ Alice bestätigte die Befehle und führte sie aus.

Das Schiff vergrößerte langsam den Abstand zum Planeten Neptun, dann aktivierte sich der Sprungantrieb und nach kurzem Flug durch die Passage fanden sie sich im Orbit des Mars wieder. Ruby sagte: „Das war doch gar nicht so schwer.“ Sebastian erwiderte: „Dank Alice war es recht einfach.“ Sie umkreisten den Mars einige Male bis Ruby sagte: „Willst Du den Mars intensiv scannen oder warum umkreisen wir den roten Planeten nur? Du weist wohl nicht wohin Du fliegen sollst.“ Sebastian antwortete: „Ich weis nicht wie weit ich gehen kann?“ Ruby erwiderte: „So weit, wie es die Flugvorschriften zulassen.“ Sebastian fragte: „Was sagen die Flugvorschriften über ein kleines Kräftemessen zwischen Mannschaftsmitgliedern der Far Horizon aus?“ Ruby erwiderte: „Ah, ich verstehe. Hast Du einen bestimmten Gegner im Sinn?“ Sebastian antwortete: „Ehrlich gesagt ja. Ich würde gerne mal versuchen Yvette das Fell über die Ohren zu ziehen. Die nächsten Stunden kann sie doch sowieso nicht schlafen.“ Ruby lachte und sagte: „Na dann kontaktiere sie doch mal und frage sie, ob sie in Stimmung für ein kleines Gefecht ist!“

Sebastian sagte: „Alice, Kommunikationsverbindung zu Yvette Mangold auf der Hoststation im Neptunorbit herstellen!“ Alice bestätigte den Befehl und stellte die Verbindung her. Kurz darauf war die Stimme von Yvette zu hören wie sie sagte: „Hallo?“ Sebastian erwiderte: „Hey Yvette, Du kannst wohl nicht schlafen?“ Yvette antwortete: „Nein, nicht wirklich. Ich habe mir diesen Abend ganz anders vorgestellt. Aber Peter ist kurz nach Euch Beiden auch abgehauen. Er meinte daß es schön war aber daß man es nicht gleich übertreiben muß.“ Sebastian sagte: „Nun ja, was hältst Du von einem Ausflug? Schnapp Dir den nächsten WSO und Triff uns im Orbit des Mars!“ Yvette erwiderte: „Ich weis zwar nicht was das soll aber okay. Ich habe vorhin einen unserer Ingenieure hier herumlaufen sehen, vielleicht kann ich den zu einem kleinen Rundflug überreden. Warte mal kurz!“ Dann wurde es still auf dem Kanal. Wenig später meldete sich Yvette wieder, sie sagte: „Hey Hawk, Fähnrich Grimmwood wäre bereit mich zu begleiten, wenn Dein Angebot noch steht.“ Sebastian erwiderte: „Klar, wir warten hier im Orbit des Mars.“ Yvette antwortete: „Okay, wir beeilen uns. Mangold Ende!“ Dann schloß sie den Kanal.

Ruby fragte: „Glaubst Du, daß Du gegen Yvette eine Chance hast?“ Sebastian antwortete: „Ohne jede Hilfe natürlich nicht. Aber wenn Du und Alice mir helfen, sieht das schon anders aus.“ Ruby erwiderte: „Ich verstehe. Na gut, dann sieh das als vorgezogene praktische Flugausbildung an.“ Sebastian antwortete: „Hoffentlich geht es nicht zu schnell, ich will schließlich auch was davon im Kopf behalten.“ Ruby lachte und sagte: „Keine Sorge, ich werde dafür sorgen, daß Du alles wichtige in lebhafter Erinnerung behältst.“ Dann sagte Ruby: „Alice, Waffen und Schilde in Simulationsmodus umschalten!“ Alice bestätigte den Befehl und dessen Ausführung. Dann sagte Ruby zu Sebastian: „So, heute sitzt Du in der ersten Reihe bei einem Simulierten Gefecht. Alice wird den Part des WSO übernehmen, ich werde das Fliegen übernehmen und Du hast das Kommando. Genau wie letztens bei der Piloten- und WSO-Challenge.“ Sebastian erwiderte: „Verstanden, damit kann ich umgehen.“

Nach einiger Zeit sprang Yvette mit ihrem Schiff in das Gebiet und stellte eine Kommunikationsverbindung her. Sie Fragte: „Hawk, bist Du das?“ Sebastian erwiderte: „Falls Du das Schiff im Orbit um den Mars meinst, das sind wir.“ Yvette fragte: „Meinst Du mit Wir etwa Dich und Lady G-Force?“ Ruby antwortete: „Diese Annahme ist korrekt.“ Yvette fragte: „Was soll das denn?“ Sebastian antwortete: „Ich will ein paar Jagtmanöver ausprobieren und dazu benötige ich ein zweites Schiff.“ Yvette fragte: „Ich soll also das Ziel spielen?“ Sebastian erwiderte: „Ja, Waffen und Schilde sind im Simulationsmodus.“ Yvette sagte: „Okay aber dann machen wir es mit dynamischen Rollen. Das Geschick bestimmt wer Jäger und wer Beute ist.“ Ruby fragte Sebastian: „Willst Du nicht doch lieber selbst manövrieren?“ Sebastian antwortete: „Okay, mehr als verlieren kann ich nicht.“ Dann fragte er Yvette: „Kann es losgehen?“ Yvette antwortete: „Von mir aus gerne. Wir fliegen zuerst jeder zehn Sekunden in verschiedene Richtungen und leiten dann die Kampfmanöver ein.“ Sebastian stimmte zu und Yvette zählte den Countdown herunter bis zu Beginn der zehn Sekunden.

Als Yvette den Countdown herunter gezählt hatte flogen beide Schiffe in entgegengesetzter Richtung auseinander. Als die zehn Sekunden abgelaufen waren befahl Sebastian Alice, die Waffenphalanx und die Schildgeneratoren des Schiffes von Yvette ständig zu scannen und die eigenen Waffen und Schilde darauf abzustimmen, Alice bestätigte den Befehl und dessen Ausführung. Daraufhin zog Sebastian das Schiff herum und gab vollen Schub. Als seine Flugbahn in die Nähe von Yvettes Schiff führte, neutralisierte er den Schub und drehte das Schiff aus der Flugbahn, damit es so aussah, als ob seine Flugbahn anders verlaufen würde. Es funktionierte, Yvette fiel auf den Trick herein und feuerte einige Male daneben. Dann, als sie sich dem Schiff von Yvette näherten richtete Sebastian die das Schiff so aus daß er im rechten Winkel die Flugbahn von Yvette kreuzen konnte, daraufhin gab er vollen Schub und heizte durch die Sichtachse von Yvette. Yvette schimpfte durch das Kommunikationssystem: „Hey Hawk, nicht schummeln, Du mußt schon selber Steuern und nicht Lady G-Force für Dich steuern lassen!“ Ruby erwiderte daraufhin: „Ihre Annahme ist inkorrekt, Fähnrich Neuhof steuert seit Beginn der Simulation ausschließlich selbst.“ Sebastian sagte: „Alice, den Versatz unserer Waffenoszilationsfrequenz gegenüber der Schildfrequenz des gegnerischen Schiffes um einhundertundachtzig Grad verschieben, damit die Frequenzen sich gegenseitig auslöschen. Alice bestätigte den Befehl und die Ausführung. Dann hatte Sebastian eine Chance auf einen sicheren Treffer und er feuerte die Mikrowellengeschütze ab. Die Simulierten Schilde von Yvettes Schiff fielen aus, Yvette versuchte dies mit einem Ausweichmanöver zu kompensieren doch Sebastian hatte eine ausreichend hohe Distanz um die Waffen auf das ausweichende Schiff ausgerichtet zu halten. Schließlich feuerte er die Gammastrahlenemitter in einem kontinuierlichen Strahl ab. Das Schiff von Yvette erlitt einen Simulierten Totalausfall. Sebastian befahl Alice seine Stimme durch das Kommunikationssystem derartig zu verzerren, daß sie wie ein ganzer Chor klang. Alice Bestätigte den Befehl und führte ihn aus. Darauf hin sagte Sebastian zu Yvette: „Wir sind die Borg. Wir werden Ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Sie werden assimiliert. Widerstand ist zwecklos.“ Yvette brüllte zurück: „Hör auf Hawk, das ist echt unheimlich! Du machst mir echt ´ne Gänsehaut damit.“

Sebastian ließ Alice den Funk wieder entzerrren und sagte: „Okay, wir sind nicht die Borg.“ Yvette antwortete: „Wo hast Du so fliegen gelernt?“ Sebastian erwiderte: „Das Fliegen habe ich nirgendwo gelernt aber die Spielereien mit den Waffen- und Schildfrequenzen habe ich aus Startrek.“ Yvette sagte: „Wow, ich glaube dann werde ich bald einige Deiner Tricks lernen können.“ Sebastian fragte: „Wie meinst Du das?“ Yvette antwortete darauf: „Kapitän Tönnigs hat mir berichtet, daß er endlich die Zustimmung vom Flottenmanagement erhalten hat die Serien und Filme der Startrekreihe in das Bordarchiv der Far Horizon zu übertragen. Er hat auch berichtet, daß er einiges aus Startrek hoch interessant findet, besonders die Episoden und Filme wo es um die Borg und die Gegenmaßnahmen gegen sie geht.“ Sebastian erwiderte: „Das ist ja eine phantastische Nachricht! Hast Du noch Lust auf ein paar andere Manöver?“ Yvette sagte: „Ja klar, warum nicht.“ Dann fragte Sebastian Ruby: „Könnten wir im Asteroidengürtel ein kleines Hindernisrennen fliegen? Natürlich müßtest Du dabei steuern, ich will auf keinen Fall mit einem der Brocken zusammenstoßen.“ Ruby antwortete: „Na klar, kein Problem.“ Dann sagte Sebastian zu Yvette: „Hast Du Lust unser Schiff mal bei einem Hindernisrennen im Asteroidengürtel in Aktion zu sehen?“ Yvette antwortete: „Das ist nicht Dein Ernst! Du willst doch nicht etwas im Asteroidengürtel selbst steuern?“ Sebastian erwiderte: „Nein, natürlich nicht, ich bin doch nicht lebensmüde. Lady G-Force wird natürlich im Asteroidengürtel steuern.“ Yvette meinte: „Okay, zeigt mir was der Vogel drauf hat!“ Ruby übermittelte Yvettes Schiff die Sprungkoordinaten und sagte: „Folgen Sie uns zu diesen Koordinaten!“ Yvette bestätigte und Ruby aktivierte den Sprungantrieb.

Wenig später befanden sie sich am Rande des Asteroidengürtels und einige Sekunden nach ihnen tauchte auch Yvettes Schiff hinter ihnen auf. Yvette fragte: „Hawk, da wollt Ihr rein?“ Sebastian erwiderte: „Wenn Lady G-Force es für möglich hält da drinnen zu navigieren dann wird sie es auch tun.“ Yvette antwortete darauf: „Okay, wir werden hier am Rande des Trümmerfeldes warten und aus der Ferne zusehen.“ Ruby fragte Sebastian: „Bist Du bereit?“ Sebastian erwiderte: „Bereit wenn Du es bist.“ Daraufhin gab Ruby Schub und flog in den Asteroidengürtel. Sebastian sagte: „Alice, zeichne die Sensorendaten auf mit den Positionen jedes gescannten Asteroiden!“ Alice bestätigte den Befehl und dessen Ausführung. Ruby fragte: „Was ist der Grund für diesen Befehl?“ Sebastian antwortete: „Nur falls wir was interessantes entdecken, damit wir wissen wo wir es entdeckt haben.“ Dann erreichten sie den Rand des Asteroidengürtels, Ruby passierte die Asteroiden möglichst nahe und Sebastian versuchte auf den Sensoren etwas interessantes zu entdecken. Über Funk hörten sie Yvette, wie sie rief: „Oh, verdammt ist der Vogel wendig und trotzdem noch erschreckend schnell!“

Nach einiger Zeit meinte Ruby, daß sie lange genug im Asteroidengürtel manövriert hatten und flog aus dem Trümmerfeld heraus. Dann sagte sie zu Sebastian: „Laß uns zurück zur Station fliegen!“ Sebastian stimmte zu und sagte zu Yvette: „Wir fliegen zurück zur Hoststation beim Neptun. Kommt Ihr mit oder habt Ihr noch was anderes vor?“ Yvette erwiderte: „Wir folgen Euch, das war genug Spaß für heute.“ Damit schloß sie den Kanal. Ruby fragte: „Willst Du uns zurückbringen?“ Sebastian antwortete: „Ja, gerne!“ Dann befahl er Alice, in den Neptunorbit zu springen. Nach der obligatorischen Bestätigung führte Alice den Sprung aus. Als sie im Neptunorbit angekommen waren sagte Ruby: „So, jetzt bringe uns rein!“ Sebastian öffnete einen Kanal zur Hoststation und sagte: „Hier ist die ESFS Excalibur unter der Steuerkontrolle von Fähnrich Sebastian Neuhof, das Kommando hat Lady G-Force. Wir erbitten Landeerlaubnis.“ Aus dem Kommunikationssystem kam die Antwort: „Erlaubnis erteilt. Landen Sie in Jägerbucht vier!“ Dann wurde der Kanal geschlossen. Sebastian Sagte: „Alice, Landung in Jägerbucht vier der Hoststation einleiten. Alice bestätigte den Befehl und landete in der zugewiesenen Jägerbucht.

Als das Schiff seine Parkposition erreicht hatte sagte Ruby zu Sebastian: „Das war exzellent wie Du die Landung ausgeführt hast. Auch Dein simuliertes Gefecht gegen Yvette war sehr interessant. Ich werde beides in den Berichten über Deine praktische Ausbildung vermerken. Gut gemacht!“ Sebastian erwiderte: „Nun ja, mit Dir hinter mir war das kein Problem. Da fühlt man sich irgendwie sicherer.“ Ruby lachte und öffnete die Kanzel, dann stieg sie auf die Gangway hinaus und löste das Kabel von Sebastians Helm. Dann stand Sebastian auf, stieg aus dem Schiff und folgte Ruby die Gangway hinunter. Unten angekommen sprach Ruby wieder in ihr Armband: „Alice, Schiffssysteme sichern!“ Wieder bestätigte Alice den Befehl vor der Ausführung. Dann kamen Yvette und Fähnrich Grimmwood ihnen entgegen. Yvette sagte: „Gut geflogen Hawk, ich hätte schwören können daß Lady G-Force für Dich steuert.“ Sebastian bedankte sich für die Einschätzung und Yvette klopfte Fähnrich Grimmwood auf die Schulter, dann sagte sie: „Kommen Sie, wir gehen noch was trinken!“ Daraufhin verschwanden beide in Richtung des Lifts. Sebastian drehte sich zu Ruby um und sagte: „Du hattest Recht, es hat mir gefallen. Danke!“ Ruby erwiderte: „Hauen wir uns aufs Ohr, im Gegensatz zu Yvette können wir in den nächsten Stunden einschlafen.“

Sie gingen zum Lift, Sebastian hielt sein Armband an die Liftkonsole und wählte sein Quartier als Fahrziel. Wenig später öffneten sich die Türen des Lifts und sie stiegen ein. Als die Türen sich geschlossen hatten und der Lift losfuhr sagte Ruby: „Wenn Du willst, können wir so etwas öfter machen. Es gibt noch so viel, was ich Dir zeigen kann, Du brauchst mich nur zu fragen.“ Sebastian erwiderte: „Ja, das würde mir gefallen. Doch morgen kommt erst einmal mein Versuch, das Maskottchen für das Zero – G – Team darzustellen.“ Ruby legte Sebastian die Hand auf die Schulter und sagte: „Keine Sorge, es wird schon gut gehen. Ich bin ja immer in Deiner Nähe.“ Dann öffneten sich die Lifttüren und sie verließen die kleine Kabine. Ruby fragte: „Soll ich mit zu Dir rein kommen?“ Sebastian sagte: „Ja, natürlich!“ Dann hielt er sein Armband an den kleinen Sensor neben der Tür und sie betraten sein Quartier. Ruby nahm den Helm ab und legte ihn auf den Kleiderschrank im Schlafbereich. Auch Sebastian nahm seinen Helm ab und plazierte diesen neben Rubys Helm. Dann bestellte sich Ruby einen Schlafanzug in ihrer Größe und holte diesen wenig später aus dem kleinen Aufzug neben der Tür des Quartiers. Sebastian hatte sich inzwischen umgezogen und saß auf dem Bett. Ruby setzte sich auf die andere Seite des Bettes und zog sich die Nachtkleidung an. Als sie fertig mit umziehen war fragte sie: „Bist Du Müde?“ Sebastian antwortete: „Etwas vielleicht aber ich bin noch viel zu aufgeregt um zu schlafen.“

Ruby kniete sich hinter Sebastian auf das Bett und begann ihm die Schultern zu massieren. Sebastian seufzte: „Oh Ruby, das ist phantastisch! Ich kriege voll die Gänsehaut dabei.“ Ruby zog Sebastian die Schlafanzugjacke aus und sagte: „Ich fange doch gerade erst an.“ Dann arbeitete sie sich die Wirbelsäule von Sebastian herunter, dabei massierte sie immer schön von innen nach außen. Sebastian sagte nur: „Der Wahnsinn!“ Ruby sagte: „Okay, fertig.“ Sebastian zog die Schlafanzugjacke wieder an, legte sich hin und zog die Decke über die Schultern. Ruby tat das gleiche und rückte dann an Sebastian heran. Dann küßte sie ihn zärtlich und strich ihm durch die Haare. Sebastian strich Ruby mit den Fingerspitzen den Rücken hinab. Dann kuschelten sie sich aneinander und schliefen ein.
 
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