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34 Seiten

Alltag bei der Erdraumflotte - Sebastian Neuhof (01)

Romane/Serien · Fantastisches · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
Der Vortrag / Taktische Informationen
(Zeitepoche 2. September 2013)

Sebastian wurde durch die warme künstliche Stimme von Alice geweckt. Er gähnte, streckte sich und blinzelte in das bläuliche Licht welches den Schlafraum durchflutete, dann richtete er sich auf und verließ das Bett worauf die Lichtfarbe der Beleuchtung auf das normale Farbspektrum wechselte. Rubys Seite des Bettes war leer, Sebastian fragte: >>Alice, weißt Du wo Ruby ist?<< - >>Sie befindet sich im Wohnbereich Eures Quartiers.<<, antwortete Alice. Durch das Fenster war in der Ferne die Erde zu sehen, so klein dass man sie mit einer Hand verdecken konnte. Sebastian schlurfte in den Wohnbereich, dort saß Ruby auf der Couch und sprach gerade mit jemandem durch ihr X-Pad. Sebastian lehnte sich über die Rückenlehne der Couch und legte Ruby die Hand auf die Schulter. Ruby strich ihm daraufhin mit der Hand über den Kopf. Aus Rubys Worten konnte Sebastian entnehmen dass sie gerade ihre Schwester am anderen Ende der Kommunikationsverbindung hatte. Es ging um die Ausbildung auf der G-Force-Academy welche für Stefanie an diesem Tag begann und um Sebastians Vortrag den er vor den verschiedenen Gruppen von Auszubildenden der verschiedenen Ausbildungsjahre halten würde. Nachdem Ruby ihr Gespräch beendet hatte sagte sie: >>Stefanie ist schon ziemlich aufgeregt weil heute ihre Ausbildung auf der G-Force-Academy beginnt. Sie ist bereits gestern dort angekommen und hat ihr Quartier bezogen.<< - >>Vielleicht treffen wir sie heute wenn wir dort sind.<<, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: >>Ich denke schon dass sich eine Gelegenheit dazu bietet.<< - >>Hast Du eine Ahnung wie wir zur G-Force-Academy kommen, also wie ihre aktuelle Position lautet?<<, fragte Sebastian. Ruby antwortete: >>Die Far Horizon wird sich mit der G-Force-Academy treffen, wir transportieren einige neue Auszubildende von der Erde dort hin.<< - >>Oh, da brauchen wir uns um die Navigation also keine Gedanken machen!<<, antwortete Sebastian und begab sich in den Waschraum um sich für den Tag frisch zu machen.

Als Sebastian aus dem Waschraum kam hatte Ruby seine normale Tageskleidung welche er sich bereit gelegt hatte wieder in den Schrank geräumt und ihm statt dessen seine Uniform und die Fliegerkombination bereitgelegt. Sebastian wunderte sich zwar darüber aber zog dann doch die bereitgelegte Uniform an. Als er in den Wohnbereich kam hatte Ruby schon das Frühstück vorbereitet, es gab eine große Portion Müsli, einen kleinen Obstsalat und einen Trinkkrug Feuertee. Sebastian schaute Ruby an und sagte: >>Also das ich bei meinem Vortrag in Uniform erscheinen soll leuchtet mir ein. Aber wozu hast Du mir die Fliegerkombination bereitgelegt? Wir fliegen doch mit der Far Horizon zur G-Force-Academy.<< - >>Als Absolvent der Pilotenausbildung auf der G-Force-Academy willst Du doch bestimmt nicht wie ein Passagier an Bord teleportiert oder mit einem Transitschiff hin fliegen wollen. Wir werden natürlich mit unseren beiden Kampffliegern auf der G-Force-Academy landen wie es sich für Piloten gehört.<<, antwortete Ruby. Sebastian nickte und erwiderte: >>Ich verstehe, da ist natürlich was dran.<< - >>Deshalb habe ich Dir die Fliegerkombination raus gelegt.<<, sagte Ruby lächelnd. Dann setzten sie sich an den Tisch und ließen sich ihr Frühstück schmecken.

Nachdem sie sich für den Tag gestärkt hatten räumte Sebastian das Frühstücksgeschirr auf die Teleporterstation und ließ es für die Reinigung und die Wiederverwendung zurück teleportieren. Ruby war inzwischen in den Schlafraum gegangen wo sie ihre Fliegermontur anlegte, nachdem das Geschirr weg teleportiert war ging Sebastian ebenfalls in den Schlafraum. Ruby war schon fast mit dem Umziehen fertig, als Sebastian den Schlafraum betrat fragte sie: >>Und, bist Du nervös?<< - >>Natürlich, ich habe schließlich noch nie vor 60 Leuten einen Vortrag gehalten! Fünfzehn Auszubildende pro Ausbildungsjahr, nur gut dass aus organisatorischen Gründen die Lehrjahre der verschiedenen Ausbildungsberufe von einander getrennt sind. Ich hallte lieber vier Vorträge vor jeweils 60 Personen als einen vor 240 Zuhörern.<<, antwortete Sebastian. Ruby legte Sebastian die Hand auf die Schulter und sagte: >>Hey, das schaffst Du schon! Commander Junkers hat jedenfalls gesagt dass Dein Vortrag seinen Zweck erfüllt und er sich nicht vorstellen kann was man daran ändern sollte. Ich finde auch dass Du mit diesem Vortrag Deinen ganz persönlichen Eindruck vom Alltag bei der Erdraumflotte vermittelst, ohne irgendwas schlecht zu reden oder zu beschönigen. Ich bin übrigens auch der Meinung dass es den Auszubildenden mal ganz gut tut wenn jemand über den Flottenalltag berichtet der ihn Tag für Tag erlebt.<< - >>Danke! Ich werde mich bemühen.<<, antwortete Sebastian und legte seine Fliegermontur an.

Nachdem Sebastian mit dem Anlegen seiner Fliegermontur fertig war nahm er seinen Helm unter den Arm und sagte: >>Das wird ein kurzer Flug, von der Far Horizon starten und gleich darauf auf der G-Force-Academy landen.<< - >>Wir sind doch erst vor vier Tagen eine Patrouille von sieben Stunden Dauer geflogen, es wundert mich sowieso dass Du nach Deiner ersten so langen Patrouille überhaupt schon wieder ans Fliegen denken kannst.<<, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: >>Ja gut, diese Patrouille hat mich schon ziemlich gefordert. Man sitzt sieben Stunden im Cockpit, umkreist die Far Horizon und es passiert absolut nichts. Da tut einem nicht nur irgendwann der Hintern weh, die Eintönigkeit raubt einem auch die Aufmerksamkeit. Mein Dienst in der An- und Abflugkontrolle in der Kampffliegerrampe war dagegen ein Feuerwerk an Ereignissen aber nirgendwo fühlt man sich so frei wie im Cockpit eines Kampffliegers.<< - >>Ich kann Dich gut verstehen, mir geht es genau so. Da draußen bin ich frei, selbst wenn ich immer wieder die selben Wegpunkte passieren muss. Na komm, wir sollten zur Kampffliegerrampe aufbrechen!<<, sagte Ruby. Daraufhin setzten sie ihre Helme auf und Sebastian ließ sie beide in die Kampffliegerrampe teleportieren.

Hinter dem Tresen der Hangarverwaltung stand ein junger Fähnrich, als Sebastian und Ruby sich näherten stellte der Fähnrich sich kerzengerade hin und salutierte. Ruby sagte: >>Stehen Sie bequem Fähnrich! Wir benötigen nur die Excalibur und die Skyblade.<< - >>Verstanden, die Schiffe werden bereitgestellt!<<, antwortete der junge Fähnrich ehrfürchtig. Ruby erwiderte: >>Entspannen Sie sich Fähnrich, wir gehören doch alle zum Kampfgeschwader der Far Horizon!<< - >>Ja Ma´am! Es ist nur..., man sagt dass Sie mehr Beschleunigungskräfte aushalten als jeder andere hier an Bord und Ihr Rang berechtigt Sie jeden von uns aus dem Geschwader als Waffensystemoffizier anzufordern.<<, antwortete der junge Fähnrich. Sebastian schaute Ruby an und neigte den Kopf zur Seite. Ruby beugte sich zu dem jungen Fähnrich vor und fragte: >>Wie ist Ihr Name Fähnrich?<< - >>Torben Sinklair, Ma´am!<<, antwortete der junge Fähnrich eingeschüchtert. Ruby erwiderte mit ruhiger Stimme: >>Hören Sie Fähnrich Sinklair! Es stimmt dass ich eine hohe Beschleunigungstoleranz besitze und ja, ich kann aufgrund meines Dienstrangs unter den Mitgliedern des Geschwaders meinen Waffensystemoffizier frei wählen. Da ich aber ein Schiff der Swordklasse fliege benötige ich normalerweise keinen Waffensystemoffizier. Außerdem kann man über Leutnant Mangold das gleiche sagen, auch sie hat eine beachtliche Toleranz gegenüber Beschleunigungskräften und sie kann ihren Waffensystemoffizier frei wählen. Allerdings ist Leutnant Mangold dafür bekannt dass sie ihren Waffensystemoffizieren gerne mal eine Blackout spendiert indem sie die Trägheitskompensation deaktiviert. Es gibt für Sie keinen Grund sich vor mir zu fürchten.<< - >>Verstanden Ma´am, und danke!<<, antwortete Fähnrich Sinklair etwas erleichtert. Etwas später waren die Excalibur und die Skyblade bereitgestellt. Als Ruby und Sebastian ihre Schiffe bestiegen wandte sich Ruby noch einmal Fähnrich Sinklair zu und sagte: >>Es ist alles in Ordnung Fähnrich Sinklair, machen Sie sich keine Sorgen!<<, Fähnrich Sinklair nickte erleichtert und Ruby begab sich zu ihrem Schiff.

Nachdem Sebastian das Cockpit seines Schiffes geschlossen hatte stellte der eine Verbindung zu Ruby her und sagte: >>Angesichts Deines höheren Dienstalters schlage ich vor dass Du unsere kleine Staffel führst.<< - >>Alles klar ich übernehme die Führung!<<, antwortete Ruby. Anschließend forderte sie die Starterlaubnis an. Nachdem die Starterlaubnis erteilt war startete Ruby und Sebastian folgte ihr. Nachdem sie die Far Horizon verlassen hatten erkannte Sebastian dass sie sich nicht mehr in der Nähe der Erde befanden, es war überhaupt kein Planet zu sehen. Die G-Force-Academy lag etwa in der Distanz zwischen Mond und Erde neben der Far Horizon. Ruby übermittelte Sebastian die Instruktionen für den Anflug auf die G-Force-Academy und die Landung dort an Bord, dann sagte sie: >>Okay folge mir!<< - >>Bestätige, Formation halten!<<, antwortete Sebastian und folgte Rubys Schiff. Mit mittlerer Geschwindigkeit näherten sie sich der G-Force-Academy, nach etwa drei Minuten hatten sie dieses riesige Ausbildungsschiff erreicht. Bein Einflug in den Hangar der G-Force-Academy ließ es Ruby recht sportlich angehen, gemäß Rubys Anweisungen führte Sebastian zusammen mit Ruby eine Servicelandung durch bei der ihre Schiffe wie ein Auto welches um die Kurve driftet um einhundertachtzig Grad wendeten. Sie erreichten ihre Parkpositionen und warteten auf den Druckausgleich in der Sektion des Hangars wo sie gelandet waren. Die Tore welche die verschiedenen Sektionen des Hangars unterteilen schlossen sich und der Druckausgleich wurde vollzogen. Nach dem Abschluss des Druckausgleichs öffneten sie die Cockpits ihrer Schiffe und warteten darauf dass die Gangways heran geschoben wurden. Schließlich war es soweit, sie kletterten aus ihren Kampffliegern und ließen die Systeme sichern.

Nachdem sie den Hangar verlassen hatten sagte Ruby: >>Das ganze Üben war wie es scheint gut investierte Zeit, Du hast die Landung wirklich gut hin bekommen.<< - >>Es hat ja auch eine Menge Spaß gemacht mit Dir zu üben.<<, antwortete Sebastian. Sie erreichten einen der Umkleideräume, dort legten sie ihre Helme und Fliegermonturen ab, anschließend verstauten sie diese in einem Schrank. Nach dem Umziehen fragte Sebastian: >>Und wie geht’s jetzt weiter?<< - >>Wir melden uns erst mal bei Kapitän Sage, sie wird uns erklären wie das Programm für den heutigen Tag aussieht.<<, antwortete Ruby. Sebastian fragte weiter: >>Hast Du noch Zugriff auf die Expreßkabinen und den Teleporter?<< - >>Ja natürlich, mein Ausbilderstatus ist noch aktiv.<<, antwortete Ruby. Dann fragte sie nach dem Aufenthaltsort von Kapitän Sage, Lisa die künstliche Intelligenz der G-Force-Academy berichtete dass Kapitän Sage sich in Sektion 23 in der Gesamtverwaltung für Auszubildende befand. Daraufhin ließ Ruby sie beide in die Entsprechende Sektion des Schiffes teleportieren.

Im Bereich vor den Hörsälen wartete Kapitän Sage bereits, nach der Begrüßung erklärte Kapitän Sage den Programmablauf des Tages. Zuerst würde Kapitän Sage einige einführende Worte an die Auszubildenden richten in denen es um Sebastian und seine bisherigen Leistungen bei der Erdraumflotte und auf der G-Force-Academy geht. Dann würde Sebastian seinen Vortrag halten und im Anschluss würden Sebastian und Ruby einige Fragen zu Sebastians Ausbildung und seiner bisherigen Karriere beantworten. Bis zum Beginn der ersten Vortragsrunde waren es noch ein paar Minuten, Sebastian und Ruby begaben sich in den Vorbereitungsbereich des Hörsaals und warteten auf den Beginn. Sebastian war ein wenig nervös doch Ruby machte ihm klar dass er für seinen Vortrag gut vorbereitet war.

Schließlich war es soweit, der Hörsaal hatte sich gefüllt, die Auszubildenden aus der Pilotenausbildung stellten die erste Zuhörergruppe. Zusammen mit Kapitän Sage betrat Sebastian das Podium, Ruby blieb im Backstagebereich zurück. Kapitän Sage richtete einige einführende Worte an die Auszubildenden, sie erwähnte dabei besonders Sebastians Einfallsreichtum im Umgang mit den Systemen der Erdraumflotte und seine schnelle Auffassungsgabe. Nachdem Kapitän Sage das Wort an Sebastian übergeben hatte begann Sebastian mit seinem Vortrag.



Sehr geehrte Auszubildende der G-Force-Academy, ich bin heute zu Ihnen gekommen um Ihnen etwas über den Alltag bei der Erdraumflotte zu erzählen. Für einige von Ihnen beginnt nun das erste Ausbildungsjahr hier an Bord und somit ein neuer aufregender aber auch herausfordernder Lebensabschnitt. Andere von Ihnen die bereits ein oder mehrere Ausbildungsjahre hier an Bord verbracht haben können sich mit Sicherheit an ihre ersten Tage auf der G-Force-Academy erinnern. Die vielen neuen Eindrücke und die Unsicherheit was einen wohl im Laufe der Ausbildung erwarten wird, das alles kann einen schon ziemlich verunsichern oder aufregen. Bitte seien Sie versichert dass ich ganz genau nachempfinden kann wie man sich fühlt wenn man die Tür zu einem neuen bisher unbekannten Lebensabschnitt auf stößt und zaghaft hindurch geht.

Vor einiger Zeit lebte ich noch auf der Erde und hatte keine Ahnung was hier oben im Weltraum alles vor sich geht. Mein Wissen über den Weltraum und die Raumfahrt belief sich auf einige Fetzen Astronomie und Astrophysik welche ich in Wissenschaftssendungen aufgeschnappt hatte, außerdem war ich ein großer Sciencefiction-Fan. Eines Tages beschloss ich an einem Preisausschreiben teilzunehmen in dem es um das Thema Weltraum ging. Das Thema interessierte mich und so habe ich all mein Wissen zusammengefasst und meine Ansichten über das Weltall niedergeschrieben. Als Preis für den besten Beitrag wurde eine zweiwöchige Reise in Aussicht gestellt. Weder hätte ich damals geahnt dass ich eine Chance hätte zu gewinnen, noch wohin die besagte Reise mich führt und schon gar nicht dass dieses Preisausschreiben ein Bestandteil eines Rekrutierungsprogramms ist. Es war eine Maßnahme um Menschen mit Potential für den Dienst bei der Erdraumflotte zu ermitteln um diesen dann eine Karriere in der Flotte anzubieten.

Ich hatte schon fast vergessen dass ich bei diesem Preisausschreiben mitgemacht hatte als ich plötzlich einen Brief erhielt in dem mir eröffnet wurde dass ich eine Reise gewonnen hätte. Ich meldete mich unter den für Rückfragen angegebenen Kontaktdaten um weitere Einzelheiten zu erfahren. Ich vereinbarte für den Beginn meiner Reise den 11. Juli 2013, dieses Datum sollte zu einem entscheidenden Wendepunkt in meinem Leben werden. Man hatte mir gesagt dass auf der Reise welche ich gewonnen hätte für alles gesorgt sei, sogar für Bekleidung, so stand ich mit leichtem Gepäck am 11. Juli zur vereinbarten Zeit vor meiner Haustür. Ich hatte erwartet mit einem für die Erde typischen Kraftfahrzeug abgeholt zu werden doch dann näherte sich ein Fahrzeug welches man hier oben als Zubringerschiff bezeichnet. Am Steuer – wenn man dies so nennen kann – saß Leutnant Ruby Ivanes, die hier an Bord besser unter ihrem Rufzeichen Lady G-Force bekannt ist. Da sie einen seriösen Eindruck vermittelte stieg ich ein und bereitete mich auf die Abfahrt vor. Bereits beim Schließen der Fahrzeugtür hatte ich dass Gefühl dass dieses Fahrzeug kein gewöhnliches war denn man hörte deutlich wie sich die Druckertüchtigung aufbaute. Nachdem Leutnant Ivanes mich gefragt hatte ob ich unter Flugangst leiden würde und ich dies verneint hatte aktivierte sie kurzerhand den Sprungantrieb.

Ich hätte wohl nie gedacht dass ich so was mal erleben würde, mit dem Eintritt in die Passage war mein eigenes Weltbild zusammengebrochen. Kurze Zeit später befanden wir uns im Neptunorbit und näherten uns der Neptun- Hoststation. An Bord der Station wurde ich zunächst vermessen damit mir die passende Kleidung zur Verfügung gestellt werden konnte, anschließend führte mich Leutnant Ivanes in das Leben auf der Station ein, dabei eröffnete sie mir worum es bei meiner Reise eigentlich ging. Sie können sich bestimmt vorstellen dass ich ziemlich überrascht war, zum Glück überwog bei mir die Neugier und ich beschloss die Chance zu nutzen. Am nächsten Tag wechselte ich von der Neptun- Hoststation auf die Far Horizon, dies war gleichzeitig auch mein erstes Mal dass ich teleportiert wurde. Ich mußte mich in den ersten Tagen nach dem Verlassen der Erde immer wieder vergewissern dass ich nicht träume, das war alles ziemlich fantastisch, als wären alles Sciencefiction-Filme und Serien plötzlich wahr geworden.

Meinen ersten Tag an Bord der Far Horizon nutzte ich ausgiebig um mich mit dem Schiffsalltag vertraut zu machen und einige Mitglieder der Mannschaft kennen zu lernen. Dies führte zu einem Duell im Kampffliegersimulator zwischen der Geschwaderführerin der Far Horizon und Leutnant Ivanes. Ich hatte damals noch keine Ahnung von den fliegerischen Fähigkeiten von Leutnant Ivanes aber ich wollte nicht dass sie aus diesem Duell als Verliererin hervor geht, deshalb begann ich mit der Chefingenieurin der Far Horizon über die Systeme der Kampfflieger und deren unkonventionellen Einsatz zu fachsimpeln. Basierend auf meinem Wissen über Startrek – einem speziellen Genre der Sciencefiction auf der Erde – schlug ich vor die Oszilationsfrequenzen von Waffen und Schildfeldern während eines Gefechts an die Frequenzen des gegnerischen Kampffliegers anzupassen. Aus dieser Idee wurde dann ein Protokoll an Bord der Far Horizon welches als Borg- Gefechtsmodus bezeichnet wird. Dabei wird das innere Schildfeld an die Oszilationsfrequenz der Waffen des feindlichen Schiffes angepasst, das äußere Schildfeld fungiert dabei als Frequenzdetektor für das gegnerische Waffenfeuer. Mit einem der Mikrowellengeschütze welches einen permanenten Feuerstoß mit minimal möglicher Leistung auf die Schildfelder des gegnerischen Schiffes abgibt wird deren Oszilationsfrequenz ermittelt. Dies geschieht durch die Wechselwirkung des auftreffenden kaum messbaren Mikrowellenstrahls mit den Schildfeldern des feindlichen Schiffes. Die Oszilationsfrequenz der restlichen Waffen wird dann so eingestellt dass damit die gegnerischen Schildfelder möglichst leicht neutralisiert werden können.

Ich hatte das Glück dass Leutnant Ivanes für meine Ausbildung eingeteilt wurde, mit ihrer Hilfe passte ich mich sehr schnell an den Alltag hier oben an. Sie lehrte mich außerdem den Umgang mit den Systemen und der Technologie der Erdraumflotte. Zusammen mit meinem Wissen aus der Sciencefiction und der fachkundigen Anleitung durch Leutnant Ivanes erreichte ich sehr bald einen Wissensstand der mir eine schnelle Integration in die Mannschaft der Far Horizon ermöglichte. Leutnant Ivanes schaffte es sogar mich so weit auszubilden dass ich den Vorbildungstest hier an Bord der G-Force-Academy mit einem Ergebnis absolvierte welches einer bestandenen Abschlussprüfung in der Pilotenausbildung entspricht.

Was hat das alles jetzt mit denen von Ihnen zu tun welche hier an Bord eine neue Ausbildung beginnen? Es soll verdeutlichen dass man sich den Herausforderungen stellen soll die einem das Leben oder die Berufsausbildung bietet. Man wird nicht ohne Grund für die Erdraumflotte rekrutiert und das gleiche gilt auch für das Auswahlverfahren für neue Auszubildende hier an Bord. In beiden Fällen wird man auf Grund seines Potentials auserwählt dieses Potential unter den bestmöglichen Bedingungen so weit wie möglich zu vergrößern.

Kommen wir nun zum Alltag bei der Erdraumflotte, dem eigentlichem Thema meines Vortrages. Der Alltag an Bord eines Raumschiffes bei der Erdraumflotte ist weitaus weniger von bahnbrechenden Entdeckungen und epischen Schlachten geprägt als mancher vielleicht vermutet. Natürlich gibt es regelmäßige Gefechtsübungen in denen man sich unter den Mannschaftsmitgliedern einen Namen machen kann aber diese Übungen finden nur statt um im Ernstfall bereit zu sein wenn alle anderen Mittel versagen. Die meiste Dienstzeit an Bord eines Raumschiffes besteht aus Routineaufgaben. Zum Beispiel kann man während das Schiff neben einer Station liegt für die Nachtschicht auf der Brücke eingeteilt sein. Während einer solchen Nachtschicht hat man nichts zu tun als bereit zu sein für den Fall dass neue Befehle an das Schiff übermittelt werden oder ein Notruf eingeht, doch dieser Fall wird in den seltensten Fällen eintreten. Es bleibt einem also nichts anderes übrig als sich selbst zu beschäftigen indem man zum Beispiel eine Diagnose der Schiffssysteme durchführt, die Dienstvorschriften studiert um auf dem laufenden zu bleiben oder sich neues Wissen aneignet indem man aus dem Flottenarchiv die entsprechende Fachliteratur abruft. Genau so ereignislos kann die Nachtschicht in anderen Bereichen des Schiffes sein aber man muss für den Fall der Fälle bereit sein egal wie er aussieht.

Was die spannenden Wissenschaftlichen Entdeckungen angeht, da muss man als Mitglied des Wissenschaftsstabes viel Geduld beweisen. Nicht immer liegt eine fantastische Entdeckung gleich hinter der nächsten Luftschleuse, meistens muss das Schiff den Ort an dem die Forschungen stattfinden sollen erst erreichen. Natürlich haben die Schiffe der Erdraumflotte einen Sprungantrieb aber auch damit erreichen wir weit entfernte Ziele nicht ohne Zeitverlust. Eine Reise von der Erde zum Riegel- Sternensystem dauert selbst mit dem Sprungantrieb etwa 48 Stunden. Wenn man nicht gerade mit vorbereitenden Arbeiten für wissenschaftliche Forschungen beschäftigt ist bietet die Sprungpassage nicht gerade viel was es zu erforschen gibt. Da die Sprungpassage zwei Punkte der Raumzeit verbindet ist man während des Sprungmanövers nicht innerhalb des normalen Raumes. Ein neugieriger Blick auf die Langstreckensensoren erübrigt sich daher während dieser Zeit.

Auch wenn der Dienst an Bord eines Raumschiffes angesichts dieser Fakten ziemlich unspektakulär erscheint, es gibt Momente für die es sich lohnt auf einem Raumschiff zu arbeiten. Wir hatten in den letzten Monaten allein zwei Erstkontakte zu fremden intelligenten Spezies, wohlgemerkt es waren überhaupt die ersten beiden Erstkontakte welche die Menschheit zu anderen intelligenten außerirdischen Lebensformen hergestellt hat. In diesen Momenten wurde Geschichte geschrieben, in der Zukunft werden unser Nachkommen noch daran zurück denken.

Nun gibt es noch diejenigen unter Ihnen welche eine Pilotenausbildung beginnen oder bereits durchlaufen um später Kampfpilot zu werden, diese werden argumentieren dass der Dienst als Kampfpilot von Natur aus mehr Aufregung bietet. Stellen Sie sich einmal vor sie werden für eine mehrstündige Patrouille eingeteilt, sie brechen also zu ihrem Patrouillenflug auf und während ihrer Patrouille passiert – absolut nichts! Das heißt sie starten, fliegen zum Einsatzgebiet, patrouillieren dort und kehren nach einigen Stunden wieder zu ihrem Trägerschiff zurück. Auch wenn sie es nicht glauben, so eine ereignislose Patrouille kann nicht nur ziemlich frustrierend sondern auch verdammt ermüdend sein. Die Sciencefiction zeigt das Universum ja gerne voller feindlich gesinnter Aliens und Menschen die einem gerne das Schiff unter dem Hintern zerschießen wollen. Aber das Universum, zumindest der Teil in dem wir leben ist ziemlich friedlich. Aber falls doch einmal jemand meint uns angreifen zu müssen dann ist jeder angehörige der Erdraumflotte dankbar dafür dass es fähige Kampfpiloten und Mannschaften auf Kriegsschiffen gibt die unsere Interessen und uns verteidigen.

Natürlich besteht der Alltag bei der Erdraumflotte nicht nur aus Dienstzeit. In den Kolonien, auf den Schiffen und Stationen der Erdraumflotte gibt es zahlreiche Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen. Mein Favorit ist der Nullschwerkraftsport, zur Zeit gibt es vier Disziplinen. Nullschwerkrafthandball, Nullschwerkraftgymnastik, Nullschwerkrafttanz und Nullschwerkraftrennen. Beim Nullschwerkrafthandball engagiere ich mich als Maskottchen der Mannschaft von der Neptun- Hoststation, beim Nullschwerkrafttanz habe ich auch schon einige schöne Stunden erlebt und ein Nullschwerkraftrennen habe ich ebenfalls schon bestritten. Wenn man nicht an sportlicher Betätigung interessiert ist kann man natürlich auch das Mediencenter einer Kolonie oder Station aufsuchen, dort gibt es zahlreiche Angebote für virtuelle Realität. Oder man geht in eines der Kinos und sieht sich einen multiperspektivischen Film an bei dem man selbst das Geschehen aus der Ego- Perspektive jedes einzelnen Charakters miterleben kann. Zwischen den Perspektiven kann man während des Filmes jederzeit hin und her wechseln oder man sieht den Film in der konventionellen Zuschauerperspektive. Dies sind nur einige Freizeitangebote welche es bei der Erdraumflotte gibt. Die verschiedenen Standorte, also alle Kolonien, Stationen und sogar die Schiffe werden durch das Passagiertransfer- Netzwerk verbunden. Als Angehöriger der Erdraumflotte wozu Auszubildende ebenfalls gehören steht einem das Transfernetzwerk jederzeit und ohne Kosten zur Verfügung. Es ist quasi eine Art öffentlicher Nah- und Fernverkehr zwischen den einzelnen Zielorten und Schiffen.

Ich hoffe dass ich Ihnen einen groben Überblick über den Alltag bei der Erdraumflotte vermitteln konnte, in jedem Fall kann ich Ihnen jedoch versichern dass sich eine Karriere bei der Erdraumflotte lohnt. Abschließend möchte ich Sie noch einmal anspornen damit Sie aus ihrer Ausbildungszeit das bestmögliche Ergebnis herausholen. Jeder von Ihnen der hier an Bord eine Ausbildung beginnt oder durchläuft wurde aufgrund seiner Fähigkeiten oder einer besonderen Qualifikation für die Ausbildung hier an Bord ausgewählt. Sie erhalten hier die besten Möglichkeiten für ihre Ausbildung und der Abschluss an der G-Force-Academy ist etwas besonderes. Danke für Ihre Aufmerksamkeit und viel Erfolg bei Ihrer Ausbildung.




Nach diesem Vortrag begannen die Auszubildenden begeistert zu applaudieren, es dauerte eine Weile bis der Applaus verklungen war. Nachdem wieder Stille eingekehrt war bedankte sich Kapitän Sage bei Sebastian, dann richtete sie das Wort an die Zuschauer und sagte: >>Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere ist eine gute Ausbildung. Hier ist die Ausbilderin die hinter Leutnant Neuhof steht, Leutnant Ruby Ivanes, viele hier an Bord kennen sie wohl eher unter ihrem Rufzeichen Lady G-Force!<<, daraufhin verließ Ruby den Backstagebereich. Anschließend setzten sich Kapitän Sage, Ruby und Sebastian auf drei bereitstehende Stühle um die Fragen der Auszubildenden zu beantworten.

Wie es bei den Auszubildenden für die Pilotenlaufbahn nicht anders zu erwarten war drehten sich die meisten Fragen um das Fliegen. Einer der Auszubildenden fragte schließlich: >>Man hat uns gesagt dass wir nach Möglichkeit niemals ein simuliertes Gefecht gegen eine Person führen sollen die uns am Herzen liegt. Wie stehen Sie zu diesem Ratschlag?<< - >>Dieser Ratschlag sollte auf jeden Fall befolgt werden, die Konsequenzen einer Missachtung dieses Rates können ganz schön übel für die seelische Unversehrtheit eines Piloten sein. Selbst die simulierten Gefechte sind derart realistisch dass man im Nachhinein daran zweifeln kann ob das zurückliegende Gefecht nun real oder simuliert war. Es kann also durchaus vorkommen dass einem der eigene Verstand vorgaukelt, man hätte einen geliebten Menschen bei dem zurückliegenden Gefecht getötet.<<, antwortete Sebastian. Ein anderer Auszubildender fragte: >>Was war das für ein Gefühl als Sie erfahren haben dass Ihre Ausbilderin eine der höchsten Beschleunigungstoleranzen in der Erdraumflotte besitzt?<< - >>Ich habe es erst kurz vor unserem ersten gemeinsamen Flug erfahren, da gab es zum Glück nicht viel Zeit um zu grübeln. Das war vielleicht auch besser so, sonst hätte mich das ganz schön ins schwitzen gebracht. Auf unserem ersten Flug hat mir Leutnant Ivanes oder besser gesagt Lady G-Force erst einmal die Grundlagen der Systembedienung in einem Kampfflieger beigebracht. Da gab es auch keinen Spielraum für Gedanken an das was wohl passieren könnte.<<, antwortete Sebastian. Eine junge Auszubildende fragte: >>Wie war es den Wettbewerb für Piloten und Waffensystemoffiziere zu gewinnen?<< - >>Das war am vierten Tag nachdem ich die Erde verlassen hatte, alles fühlte sich noch so an als wäre ich in einem Sciencefiction-Film gelandet. Aber ja, es war schon ein tolles Gefühl, auch wenn alles sehr schnell ging.<<, antwortete Sebastian. Nach etwa einer halben Stunde voller Fragen und Antworten war die Veranstaltung beendet und die Auszubildenden verließen den Hörsaal.

Als die Zuschauer gegangen waren sagte Kapitän Sage zu Sebastian: >>Sie haben den Alltag auf einem Raumschiff wirklich realistisch beschrieben, besonders gut fand ich den Teil mit der ereignislosen Nachtschicht auf der Brücke. Wir sollten vielleicht dazu übergehen, ab und zu eine ereignislose Schicht im Brückensimulator zu simulieren.<< - >>Es wäre zumindest kein unrealistisches Szenario, ab und zu sollte man aber auch auf die lange ereignislose Zeit ein plötzliches Ereignis folgen lassen. Da würde man einige Auszubildende die ersten Male sprichwörtlich mit herunter gelassenen Hosen erwischen.<<, fügte Ruby hinzu. Sebastian sagte daraufhin: >>Es wäre bestimmt auch nicht verkehrt die angehenden Kampfpiloten mal die eine oder andere mehrstündige ereignislose Patrouille absolvieren zu lassen.<< - >>Das sollten wir zumindest in Erwägung ziehen, zu viel Routine kann auch gefährlich sein.<<, antwortete Kapitän Sage. Sebastian schaute Ruby an und fragte: >>War Stefanie bei den auszubildenden Piloten gar nicht im Publikum?<< - >>Doch, sie saß in der hintersten Reihe.<<, antwortete Ruby. Sebastian fragte: >>Wie konnte ich sie nur übersehen?<< - >>Du hast Dich voll auf Deinen Vortrag konzentriert.<<, antwortete Ruby. Bis zu Sebastians Vortrag vor den Auszubildenden des nächsten Fachbereichs waren es noch ein paar Minuten. Diesmal sollten die Auszubildenden des Fachbereichs Schiffsführung das Publikum bilden. Sebastian und Ruby begaben sich wieder in den Backstagebereich, dort hatte man für sie ein paar Getränke bereit gestellt. Kapitän Sage hatte den Hörsaal verlassen um die Zuhörer für Sebastians nächsten Vortrag vor dem Saal zu versammeln.

Nachdem die nächste Gruppe von Zuhörern im Saal Platz genommen hatte betrat Sebastian zusammen mit Kapitän Sage das Podium. Kapitän Sage richtete abermals ein paar einführende Worte an die Zuhörer, dann begann Sebastian mit seinem Vortrag. Auch diesmal stieß Sebastians Vortrag auf reges Interesse. Besonders interessiert schienen die Auszubildenden im Bereich Schiffsführung an dem von Sebastian erwähnten Borg- Gefechtsmodus zu sein, doch auch Sebastians Beispiel einer ereignislosen Nachtschicht auf der Brücke fand dankbare Zuhörer. Nachdem Sebastian seinen Vortrag beendet hatte gesellte sich Ruby zu Kapitän Sage und ihm auf das Podium, dann folgte die Gesprächsrunde in der die Auszubildenden einige Fragen an Sebastian und Ruby richten konnten. Viele Fragen betrafen die Technik der Far Horizon und die zurückliegende Überholung ihrer Systeme. Ein Auszubildender fragte: >>Haben Sie auch noch andere Taktiken aus dem Startrek- Universum als den Borg- Gefechtsmodus ausprobiert?<< - >>Ja eine weitere Taktik habe ich auch noch ausprobiert, allerdings nicht an Bord der Far Horizon sondern bei dem Wettbewerb für Piloten und Waffensystemoffiziere. Wir führten gerade ein simuliertes Gefecht mit einem Patrouillenschiff gegen ein Kriegsschiff der Erdraumflotte durch. Was die Waffen anging waren wir dem Kriegsschiff nicht wirklich gewachsen, allerdings hatten wir einen Vorteil was die Manövrierfähigkeit und die Geschwindigkeit angeht. Wir brachten eine Distanz von einigen Kilometern zwischen uns und das Kriegsschiff, wendeten dann um einhundertachtzig Grad und führten einen Sprung bis dicht an das Kriegsschiff aus. Dadurch hatten wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite, wir hatten die Oszilationsfrequenzen unserer Waffen und Schildfelder an die des Kriegsschiffes angepasst und feuerten nun aus minimaler Distanz direkt auf die Brücke des Kriegsschiffes. Diese Taktik hatte zur Folge dass das Kriegsschiff einen simulierten Ausfall der Steuerungs- und Kontrollsysteme erlitt und wir es zerstören konnten. Sie ahnen es vielleicht dass wir bei dieser Taktik das Picard- Manöver als Vorlage benutzt haben.<<, antwortete Sebastian Ein weiterer Auszubildender fragte: >>Stimmt es dass Sie die Idee hatten ein Mikrowellengeschütz durch Umleitung seiner Energie durch den Ladegleichrichter eines Gammastrahlenemitters in einen Magnettraktor-Emitter umfunktioniert haben?<< - >>Nun ja es war eigentlich nur eine Idee welche mir kam, als ich mich mit den Systemen des Kampffliegers von Lady G-Force vertraut machte. Ich habe nur die bestehenden Möglichkeiten der Waffensysteme des Schiffes genutzt. Früher oder später wäre wohl auch jemand anderes auf diese Idee gekommen.<<, antwortete Sebastian.

Nach einigen weiteren Fragen zur Technik an Bord der Far Horizon war auch diese Fragerunde abgeschlossen und die Zuhörer verließen den Saal. Kapitän Sage war sehr beeindruckt davon wie sich Sebastian bei den Fragerunden gehalten hatte. Sie sagte: >>Die nächsten Zuhörer kommen aus dem Ausbildungsbereich Medizin, es könnte sein dass man Sie zu Ihrer Arbeit als Feldsanitäter bei der Havarie der E.S.F.S. Triangle befragt. Ich hoffe dies ruft nicht allzu viele Erinnerungen wach.<< - >>Machen Sie sich keine Sorgen Kapitän Sage! Doktor Ngujen, unsere Chefärztin auf der Far Horizon hat an mir nach dieser Mission einen induktiven neurologischen Eingriff durchführen lassen. Dabei habe ich alle eventuell traumatischen Erfahrungen optimal verarbeiten können.<<, antwortete Sebastian. Kapitän Sage erwiderte: >>Ja dieses Verfahren ist mir bekannt, wie ich hörte ist die Behandlung der Teleporterphobie mit diesem Verfahren ebenfalls auf Ihren Einfallsreichtum zurück zuführen.<< - >>Nachdem ich mit diesem Verfahren positive Erfahrungen bei der Traumabewältigung gemacht habe erkannte ich dass es zwischen einem Trauma und einer Phobie gewisse Parallelen gibt. Daher kam mir die Idee den induktiven Eingriff für die Bekämpfung einer Phobie auszuprobieren. Ich hätte mich auch irren können aber die Person welche an der Teleporterphobie litt wollte ebenfalls einen Versuch wagen.<<, antwortete Sebastian. Kapitän Sage verließ daraufhin den Hörsaal um die nächste Zuhörergruppe im Foyer zu versammeln. Sebastian und Ruby zogen sich wieder in den Backstagebereich zurück. Ruby sagte: >>Du hältst Dich verdammt gut bei den Vorträgen und den anschließenden Fragerunden.<< - >>Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, zum Glück hatte ich die Hilfe von Dir und Commander Junkers.<<, antwortete Sebastian.

Die Pause bis zum nächsten Vortrag war gefühlt ziemlich kurz für Sebastian, wieder einmal trat er zusammen mit Kapitän Sage vor die Zuhörer. Nachdem Kapitän Sage ein paar kurze Sätze zur Einführung gesagt hatte begann Sebastian mit seinem Vortrag, auch die angehenden Mediziner waren aufmerksame Zuhörer. In der anschließenden Fragerunde wurden hauptsächlich Fragen zu medizinischen Themen gestellt. Ein Auszubildender fragte: >>Wie war für Sie der Übergang von dem medizinischen Standard auf der Erde zu dem bei der Erdraumflotte?<< - >>Es war ein gewaltiger Sprung, ich hätte nie gedacht dass ich jemals in ein so fortschrittliches medizinisches Zeitalter komme. Vieles was ich hier an medizinischen Verfahren und medizinischer Ausrüstung gesehen habe wäre auf der Erde schlicht nicht vorstellbar.<<, antwortete Sebastian. Ein weiterer Auszubildender fügte dem hinzu: >>Und dennoch haben Sie sich sehr schnell an die gängigen medizinischen Standards der Erdraumflotte gewöhnt. Wenn man bedenkt dass Sie als erster erfolgreich den induktiven neurologischen Eingriff als Therapie gegen die Teleporterphobie verwendet haben, dann muss man ihnen eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit und ein gewisses Talent attestieren. Sie mussten ja Ihre Fähigkeiten auch relativ schnell unter Beweis stellen als ihnen das Schicksal die Rolle eines Feldsanitäters zuwies. Könnten Sie uns etwas über Ihren Einsatz bei der Havarie der E.S.F.S. Triangle erzählen?<< - >>Nun ja..., mit dem Begriff Talent bin ich nicht so einverstanden. Es gibt da eine kleine Einschränkung die mich als Mediziner beziehungsweise Sanitäter disqualifiziert, ich kann kein Blut sehen. Glücklicherweise war es auf diesem Schiff bedingt durch die Havarie relativ dunkel, es funktionierte ja nur die rote Notbeleuchtung. Dadurch stach das Blut welches die verletzten verloren hatten nicht so hervor, ich weiß nicht ob ich bei normaler Beleuchtung in der Lage gewesen wäre die Aufgabe als Feldsanitäter zu erfüllen. Zum Glück hat unsere Chefärztin im Anschluss an diesen Einsatz an mir einen induktiven neurologischen Eingriff vornehmen lassen, ich weiß nicht ob ich das Erlebte sonst hätte verarbeiten können.<<, antwortete Sebastian. Nach einigen weiteren Fragen zu medizinischen Themen war auch diese Gesprächsrunde beendet und die Auszubildenden verließen den Hörsaal.

Sebastian und Ruby blieben noch eine Weile auf dem Podium sitzen während Kapitän Sage die Zuhörer hinausbegleitete. Nach kurzer Zeit kam sie wieder in den Saal zurück und sagte: >>Der letzte Vortrag findet nach der Mittagspause statt und die letzte Gruppe von Auszubildenden kommt aus dem Fach Ingenieurswesen. Begleiten Sie mich doch zum Essen in die Offiziersmesse! Eine kleine Stärkung wird Ihnen gut tun.<< - >>Danke Kapitän Sage, dieses Angebot nehme ich gerne an!<<, antwortete Sebastian und auch Ruby akzeptierte die Einladung zum Mittagessen dankend. So begaben sie sich zum Zugang der Expreßtransportkabinen und fuhren in die Sektion 4 des Schiffes. In der Offiziersmesse herrschte nur wenig Betrieb, sie setzten sich an einen Tisch und bestellten sich ihr Mittagessen. Es gab einen Gemüseauflauf mit Käse überbacken.

Nach dem Essen sagte Kapitän Sage: >>Sie haben Talent für Vorträge Leutnant Neuhof. Haben Sie jemals erwägt eine Karriere als Ausbilder anzustreben?<< - >>Als Ausbilder? Nein, ich glaube diese Schuhe sind mir definitiv zu groß<<, antwortete Sebastian sichtlich überrascht. Ruby erwiderte: >>Im Moment ist es vielleicht noch so aber in einigen Jahren könntest Du durchaus ein guter Ausbilder werden.<< - >>Wir wollen nichts überstürzen, vielleicht in einigen Jahren aber das braucht noch viel Zeit.<<, antwortete Sebastian. Dann erhoben sie sich und begaben sich wieder zum Zugang für die Expreßtransportkabinen. Nachdem sie wieder in der Sektion 23 angekommen waren begaben sie sich zu den Hörsälen. Bis zu Sebastians letzten Vortrag für diesen Tag war es noch etwas Zeit und Sebastian sagte zu Ruby: >>Mal sehen was der Tag heute noch für uns bereit hält wenn der Vortrag vorbei ist.<< - >>Es steht jedenfalls noch nichts fest, wir können also frei planen.<<, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: >>Vielleicht bietet sich ja eine Gelegenheit um Stefanie zu treffen, ich bin schon sehr gespannt was sie von ihrer neuen Ausbildungsstätte hält.<< - >>Ich denke schon dass sich das einrichten lässt.<<, antwortete Ruby. Nachdem sie wieder den Hörsaal erreicht hatten waren es bis zum Beginn des nächsten Vortrags von Sebastian noch wenige Minuten. Kapitän Sage blieb vor dem Hörsaal um die Gruppe der Zuhörer zu versammeln, Sebastian und Ruby begaben sich in den Backstagebereich wo sich Sebastian auf seinen letzten Auftritt für diesen Tag vorbereitete.

Wieder füllte sich der Hörsaal, dann betrat Sebastian zusammen mit Kapitän Sage das Podium. Kapitän Sage richtete die einführenden Worte welche Sebastian schon kannte an die Zuhörer und übergab Sebastian das Wort. Auch diesmal waren die Zuhörer von Sebastians Vortrag wie gebannt, Sebastians Idee die Oszilationsfrequenzen von Schildfeldern und Waffen im Kampf an die des Gegners anzupassen stieß auch bei den angehenden Ingenieuren auf großes Interesse. Nachdem Sebastian mit seinem Vortrag durch war folgte die Fragerunde. Ein junger Ingenieur fragte: >>Haben Sie neben Ihrem Einsatz als Feldsanitäter auf der E.S.F.S. Triangle auch technische Informationen über das Schiff und die Gründe für die Havarie in Erfahrung bringen können?<< - >>Ja das konnte ich, die Havarie des Schiffes resultierte aus einem Experiment mit dem Sprungantrieb. Man hatte versucht durch einige Veränderungen am Sprungantrieb die Sprungtechnik eines Wächterschiffes zu kopieren, dabei hatte man jedoch nicht bedacht dass die Sprungpassage der Wächter in ihrem Verlauf viel verschlungener ist als die, welche unser Sprungantrieb öffnet. Ich vermute die Wächterschiffe sind nicht umsonst sphärenförmig, ein solches Schiff ist natürlich viel besser für den Flug durch eine verschlungene Passage geeignet als unsere Schiffe. Selbst ein Kampfflieger kann nicht in einer solchen Passage navigieren.<<, antwortete Sebastian.

Nachdem die Fragen der auszubildenden Ingenieure beantwortet waren leerte sich der Hörsaal, Kapitän Sage bedankte sich bei Sebastian dafür dass er sich die Zeit genommen hatte vor den Auszubildenden zu sprechen bevor auch sie den Saal verließ. Während Sebastian und Ruby ebenfalls den Saal verließen fragte Sebastian: >>Was meinst Du, ob Stefanie schon ihren ersten Ausbildungstag absolviert hat?<< - >>Gib ihr noch eine oder anderthalb Stunden, es ist erst 13:30!<<, antwortete Ruby nachdem sie auf ihr Kommunikationsarmband geschaut hatte. Draußen vor dem Hörsaal hatte sich das Foyer inzwischen geleert, sie gingen zum Zugang der Expreßtransportkabinen. Als es daran war ein Fahrziel auszuwählen sagte Sebastian: >>Ich habe zwar den Abschluss der Pilotenausbildung geschafft aber es würde mich trotzdem interessieren wie die Ausbildung hier abläuft, Du warst doch mal Ausbilderin hier an Bord. Kannst Du mir erklären wie Stefanies Ausbildung genau abläuft?<< - >>Okay wenn Dich das interessiert dann erkläre ich es Dir.<<, antwortete Ruby und wählte die Sektion 14 mit den Unterrichtsräumen für das erste Ausbildungsjahr angehender Piloten als Fahrziel.

Nachdem sie die Sektion 14 erreicht hatten gingen sie zu den Unterrichtsräumen, dort konnte man durch ein großes Fenster in einen der Unterrichtsräume sehen. In dem Unterrichtsraum saßen Stefanie und die übrigen Auszubildenden auf bequemen Stühlen die aussahen wie der Behandlungsstuhl auf der Krankenstation der Far Horizon. Jeder von ihnen trug eine Art Haarreif vor der Stirn, Sebastian erkannte die Geräte wieder. So ein Gerät hatte er damals auch aufgesetzt um die Bedienung der Systeme von Rubys Kampfflieger zu erlernen. Sebastian schaute Ruby an und fragte: >>Induktives Lernen, sieht hier so der Unterricht aus?<< - >>Nicht nur hier, in allen Lehr- und Ausbildungsstätten der Erdraumflotte wird das induktive Lernverfahren heutzutage verwendet.<<, antwortete Ruby. Sebastian verzog das Gesicht und fragte ungläubig: >>Auch in den Schulen?<< - >>Ja auch dort, obwohl man es bei uns nicht Schulen nennt sondern Neuralinduktionszentren. Auf der Erde gibt es übrigens auch welche, dort erhalten die Kinder von Angehörigen der Erdraumflotte ihre Allgemeinbildung.<<, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: >>Ich nehme an das induktive Verfahren hat gegenüber dem konventionellen Lernen einige Vorteile.<< - >>Das ist richtig, beim induktiven Lernverfahren ist der Lernerfolg viel höher als beim normalen Lernen. Durch das Headset wird das Wissen induktiv in den Verstand des Schülers übertragen. Dadurch dass der Schüler während des Verfahrens entspannt ist wird die Informationsaufnahme erleichtert. Es ist wie bei der neuralen Verbindung zwischen zwei Menschen, nur dass man auf die ganzen unwichtigen Erinnerungen verzichtet und ausschließlich die für die Ausbildung relevanten Informationen erhält.<<, erklärte Ruby. Sebastian lächelte und fragte: >>Heißt das es gibt keine Hausaufgaben mehr?<< - >>Jedenfalls keine bewussten Hausaufgaben, die Schüler tragen das Headset auch eine bestimmte Anzahl von Stunden in ihrer Freizeit. Während sie ihren Freizeitaktivitäten nachgehen wird ihnen das wissen des aktuellen Ausbildungstages immer wieder in einer Art Endlosschleife zugeführt. Es ist quasi unterbewusstes Üben.<<, antwortete Ruby. Sebastian fragte: >>Worin besteht dann der qualitative Unterschied zwischen der Ausbildung auf der G-Force-Academy und in anderen Neuralinduktionszentren?<< - >>In der Menge des zu erlernenden Wissens sowie in der Qualität und der Effizienz der Übertragung.<<, antwortete Ruby. Nachdem sie eine Weile dem Lernprozess der Auszubildenden zugeschaut hatten begaben sie sich wieder zum Zugang der Expreßtransportkabinen, von dort aus begaben sie sich zur Sektion 16 wo sich unter anderem auch die Freizeiteinrichtungen für Gäste befanden. Nachdem sie die Sektion 16 erreicht hatten begaben sie sich in eines der kleinen Restaurants, dort setzten sie sich an einen Tisch, bestellten sich je einen Trinkkrug blauen Honigwein und warteten darauf dass Stefanie mit ihrem Unterricht fertig war.

Nachdem Sebastian einen Schluck von seinem Getränk genommen hatte fragte er: >>Was meinte Kapitän Sage eigentlich als sie fragte ob ich mir vorstellen könnte oder jemals erwägt hätte eine Karriere als Ausbilder anzustreben? Erfolgt die Wissensvermittlung nicht zum größten Teil induktiv?<< - >>Das Lernen erfolgt induktiv, die erste Vermittlung des Wissens erfolgt jedoch ganz klassisch durch Vorlesungen. Durch das induktive Verfahren müssen die Auszubildenden jedoch nicht mehr mitschreiben, es ist erwiesen dass durch das Induktive Verfahren ein höherer Lernerfolg erzielt wird als durch das Mitschreiben.<<, erklärte Ruby. Sebastian fragte: >>Und wie sieht’s mit der praktischen Ausbildung aus, wird da auch das induktive Verfahren angewendet?<< - >>Natürlich, auf diese Weise erhalten die Auszubildenden gleich praktische Erfahrungen in ihrem Berufsfeld ohne auch nur eine tatsächliche Arbeitsstunde. Das hilft Unfälle bei der praktischen Ausbildung zu vermeiden. Du hast es ja selbst erlebt, eine neurale Verbindung mit mir und Du bist ein vollwertiger Pilot und Ingenieur.<<, antwortete Ruby. Sebastian fragte: >>Aber die Prüfungen verlaufen noch mit echten theoretischen und praktischen Aufgaben, so wie ich den Vorbildungstest erlebt habe?<< - >>Ja richtig, bei Prüfungen, Zwischenprüfungen und Lernerfolgskontrollen werden echte theoretische und praktische Aufgaben gestellt.<<, erklärte Ruby. Sebastian nahm einen weiteren Schluck und sagte: >>Ich bin richtig neidisch auf die Schüler hier oben, ich hätte in meiner Schulzeit auch gerne induktiv gelernt. Das hätte meine Schulischen Leistungen bestimmt verbessert und mir so manche unangenehme Erfahrung mit herrischen Klassenlehrerinnen erspart.<< - >>Im gewissen Sinne hast Du das ja, durch die neurale Verbindung zu mir hast Du natürlich auch mein induktiv erlangtes Schulwissen erhalten. Mach Dir keine Gedanken um das was hätte sein können, lebe in der Gegenwart und für die Zukunft!<<, erwiderte Ruby und lächelte. Sebastian nahm einen weiteren Schluck von seinem Getränk, das Leben meinte es wirklich gut mit ihm.

Kapitän Sage betrat plötzlich das kleine Restaurant, sie näherte sich dem Tisch an dem Sebastian und Ruby saßen und sagte: >>Auch auf die Gefahr hin dass ich mich vielleicht wiederhole, ich fand Ihren Vortrag heute sehr interessant Leutnant Neuhof. Ich habe mich mal bemüht die Stimmung unter den Auszubildenden nach ihren einzelnen Vorträgen zu sondieren, die meisten waren sehr beeindruckt von Ihrer schnellen Integration in den Alltag der Erdraumflotte. Ein paar der Auszubildenden zweifeln jedoch daran dass Sie erst knapp zwei Monate überhaupt von der Existenz der Erdraumflotte wissen, sie glauben dass Sie schon länger dazu gehören.<< - >>Danke Kapitän Sage, ich bin froh dass ich mit meinem Vortrag die Auszubildenden erreicht habe.<<, antwortete Sebastian. Kapitän Sage wollte gerade etwas sagen als ein Sprechwunsch auf ihrem Kommunikationsarmband ein ging. Sie stellte die Verbindung her und sagte: >>Sprechen Sie Commander!<< >>Kapitän, es tut mir Leid dass ich Sie störe aber im Schwerkraftsimulator findet in Station 2 anscheinend wieder ein Duell statt.<<, sagte jemand am anderen Ende der Verbindung. Kapitän Sage antwortete: >>Verstanden, ich werde mich darum kümmern, unternehmen sie nichts!<< - >>Verstanden, Bergmann Ende!<<, hörte man den Mann am anderen Ende sagen bevor die Verbindung wieder getrennt wurde. Sebastian fragte: >>Ein Duell im Schwerkraftsimulator, was muss ich mir darunter vorstellen?<< - >>Es ist eine scheußliche Angewohnheit einiger angehender Kampfpiloten, sie liefern sich im Schwerkraftsimulator eine Art Duell wer von ihnen am längsten durchhält ohne ohnmächtig zu werden.<<, antwortete Kapitän Sage. Als sie gerade das Restaurant verlassen wollte fragte Ruby: >>Hätten Sie was dagegen wenn ich, beziehungsweise wenn wir mit kommen?<< - >>Okay, kommen Sie mit!<<, antwortete Kapitän Sage. Daraufhin erhoben sich Sebastian und Ruby von ihren Sitzplätzen und folgten Kapitän Sage.

Nachdem Sie das Restaurant verlassen hatten ließ Kapitän Sage sie in die Sektion 15 teleportieren, dorthin wo sich der Schwerkraftsimulator befand. In der Sektion 2 standen ein paar Auszubildende vor dem Bedienfeld des Schwerkraftsimulators und feuerten die Person welche im Simulator saß lautstark an. Ruby fragte Kapitän Sage leise: >>Hätten Sie etwas dagegen wenn ich diesen Fall übernehme?<< - >>Ganz im Gegenteil, Ihre Methoden als Ausbilderin sind legendär.<<, antwortete Kapitän Sage. Ruby gesellte sich daraufhin zu der johlenden Menge, verschränkte die Arme vor dem Körper und fragte: >>Wer überwacht das Biofeedback und bei wie viel G sind wir gerade?<< - >>Er hat gerade die Marke von sieben G erreicht und seine Lebenszeichen sind stabil.<<, antwortete einer der Auszubildenden während die anderen kein Wort heraus brachten. Ruby neigte den Kopf zur Seite und fragte: >>Hat er auch einen Namen?<< >>Ingo Schröter.<>Die Vorgaben für die Beschleunigungstoleranz eines auszubildenden Kampfpiloten im dritten Lehrjahr liegen bei mindestens 8 G, dann wollen wir mal sehen ob Herr Schröter den Vorgaben gerecht wird.<<, daraufhin ging sie an das Kontrollpult für den Schwerkraftsimulator, aktivierte die Sprechanlage und sagte: >>Auszubildender Ingo Schröter, bereiten Sie sich auf einen Test Ihrer Beschleunigungstoleranz vor. Laut Vorgabe müssen Sie eine Belastung von mindestens 8 G aushalten, wenn Sie den Test abbrechen möchten können Sie dies jederzeit durch den Nottaster tun. Bitte bestätigen Sie dass Sie bereit für den Test sind!<< - >>Äh was, ein Test?<<, fragte der Auszubildende im Simulator etwas irritiert. Ruby antwortete: >>Ja, gemäß den Bedingungen Ihres Ausbildungsvertrages können Tests ihrer physischen und mentalen Fähigkeiten jederzeit und ohne Vorankündigung angesetzt werden. Bitte bestätigen Sie Ihre Bereitschaft mit dem Test zu beginnen!<< - >>Äh ja, bereit!<<, antwortete der Auszubildende im Simulator unter Anstrengung. Die Auswirkung der permanent auf ihn einwirkenden Beschleunigungskräfte machten ihm deutlich zu schaffen. Ruby erhöhte daraufhin in Stufen von je einem Zehntel die Intensität der Schwerkraftfelder welche aus verschiedenen Richtungen abwechselnd auf den Auszubildenden im Simulator einwirkten. Bei 7,6 G deuteten die Lebenszeichen des Auszubildenden schon auf einen sich ankündigenden Blackout hin. Bei 7,8 G war der Auszubildende fast im Land der Träume und kurz nachdem die 8 G erreicht waren wurde er ohnmächtig. Ruby fuhr daraufhin den Simulator herunter.

Nachdem sie den Auszubildenden aus dem Simulator geholt und dieser das Bewusstsein wiedererlangt hatte sagte Ruby zu ihm: >>Ihre Beschleunigungstoleranz ist gerade so am untersten Limit Herr Schröter, Ich empfehle Ihnen dass Sie sich in ihrer Freizeit die Lektionen für die Atemtechniken nochmals zuführen lassen.<< - >>Ja Ma´am!<<, antwortete Ingo Schröter. Daraufhin wandte sich Ruby den anderen Auszubildenden zu und fragte: >>Möchte sich hier noch jemand einem außerplanmäßigen Beschleunigungstoleranztest unterziehen?<< - >>Nein Ma´am!<<, antworteten die Auszubildenden nicht ganz synchron im Chor. Daraufhin sagte Ruby: >>Dann würde ich vorschlagen Sie meiden den Schwerkraftsimulator in ihrer Freizeit. Wegtreten!<<, die Auszubildenden verließen daraufhin die Simulationsstation. Nachdem Ingo Schröter wieder aufrecht stehen konnte sagte Ruby zu ihm: >>Wenn Sie das nächste Mal Ihre Beschleunigungstoleranz ermitteln lassen wollen wenden Sie sich bitte an einen qualifizierten Ausbilder! Ihre Kameraden hätten Ihnen bleibende Schäden zufügen können wenn ich nicht eingegriffen hätte.<< - >>Ja Ma´am, verstanden.<<, antwortete Ingo Schröter, dann trottete er noch immer etwas benommen davon. Kapitän Sage war begeistert über Rubys Umgang mit der Situation, sie meinte dass Ingo Schröter zwar ein guter Pilot sei aber dass der Drang sich zu beweisen ihn ständig in Schwierigkeiten bringen würde. Ruby schlug daraufhin vor Ingo Schröter ab und zu mit einer außerplanmäßigen praktischen Lernerfolgskontrolle zu konfrontieren damit er sich auf diese Weise vor seinen Kameraden beweisen könnte.

Als Sebastian und Ruby wieder zurück in der Sektion 16 waren sagte Sebastian: >>Also mit Dir würde ich mich als Auszubildender nicht anlegen wollen.<< - >>Wieso anlegen? Der Junge Mann wollte seinen Mitschülern seine Fähigkeiten beweisen, ich war ihm nur dabei behilflich.<<, erwiderte Ruby lächelnd. Sebastian antwortete: >>Der Junge Mann hat dabei noch Glück gehabt, Du hättest ja auch einen kleinen Rundflug mit ihm machen können.<< - >>Zu meiner Zeit als Ausbilderin hier an Bord habe ich so was des öfteren mal gemacht, meistens kehrten die Auszubildenden bewusstlos zur G-Force-Academy zurück. Das hat ihnen die Lust auf weitere Duelle im Schwerkraftsimulator gründlich verdorben.<<, sagte Ruby. Sie setzten sich wieder in das kleine Restaurant und bestellten sich zwei Trinkkrüge blauen Honigwein. Schließlich meldete sich Stefanie bei Ruby und erzählte dass sie mit ihrem Pensum für den ersten Ausbildungstag durch sei. Ruby erzählte ihr wo sie und Sebastian warteten und Stefanie sagte dass sie sich beeilen würde dort hin zu kommen, dann trennte sie die Verbindung. Sebastian sagte zu Ruby: >>Ich bin gespannt wie der erste Ausbildungstag für Stefanie war.<< - >>Ich denke nicht dass es viele Überraschungen für sie gab, schließlich habe ich ihr im Vorfeld erzählt worauf sie sich einstellen soll.<<, antwortete Ruby.

Schließlich betrat Stefanie das kleine Restaurant, sie setzte sich zu Sebastian und Ruby an den Tisch und sagte: >>Hallo Ihr beiden!<< - >>Hallo! Na wie war Dein erster Tag?<<, erwiderte Ruby. Stefanie antwortete: >>Man hat uns heute nur eine Einführung über die G-Force-Academy gegeben, die richtige Ausbildung geht erst morgen los.<< - >>Wie ich sehe hast Du das Headset noch auf.<<, sagte Sebastian und deutete auf das Gerät welches wie ein Haarreif aussah und das wie ein Stirnband Stefanies Stirn bedeckte. Stefanie antwortete: >>Ja, damit wir uns die Wege und die Lage der einzelnen Einrichtungen hier an Bord einprägen.<< - >>Ich würde Dir empfehlen das Headset so lange zu tragen bis Du schlafen gehst. Es wiederholt induktiv ständig das Wissen welches Dir am Tag vermittelt wurde.<<, sagte Ruby. Sebastian fügte hinzu: >>Ja und außerdem sieht das Teil verdammt cool aus.<< - >>Keine Sorge, ich werde das Teil bei jeder Gelegenheit tragen!<<, antwortete Stefanie und bestellte sich ebenfalls einen Trinkkrug blauen Honigwein.

Nach einem Schluck sagte Stefanie zu Sebastian: >>Dein Vortrag heute war sehr inspirierend, alle meine Mitschüler haben an Deinen Lippen gehangen und keiner hat auch nur ein Wort gesagt.<< - >>Danke Stefanie! Ohne Ruby und Commander Junkers wäre er nicht so gut geworden.<<, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: >>Nun mach mal halblang, der Inhalt Deines Vortrags stammt ausschließlich von Dir!<< - >>Das mag schon sein aber ohne die Hilfe von Dir und Commander Junkers wäre das Lampenfieber viel größer gewesen.<<, sagte Sebastian und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Ruby fragte ihre kleine Schwester: >>Und was hast Du heute noch vor?<< - >>Ich treffe mich mit ein paar Mitschülern, wir wollen die Freizeiteinrichtungen hier an Bord ausprobieren.<<, antwortete Stefanie. Ruby nahm einen Schluck von ihrem Getränk und sagte: >>Du meldest Dich aber wenn Du Fragen zum Lehrstoff hast!<< - >>Hey natürlich, wenn man schon mit einer ehemaligen Ausbilderin verwandt ist dann soll man das ja auch nutzen!<<, antwortete Stefanie. Nachdem sie ihren Trinkkrug geleert hatte verabschiedete sie sich und verließ das Restaurant. Ruby schaute Sebastian an und fragte: >>Und was machen wir zwei hübschen jetzt?<< - >>Zurück zur Far Horizon fliegen?<<, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: >>Okay, fliegen wir nachhause!<<, dann leerten sie ihre Trinkkrüge und verließen das Restaurant.

Nachdem sie sich ihre Fliegermonturen wieder angelegt hatten nahmen sie ihre Helme unter den Arm, forderten die Bereitstellung ihrer beiden Schiffe an und begaben sich zum Hangar. Als sie den Hangar erreicht hatten standen ihre beiden Kampfflieger schon bereit, sie kletterten an Bord, setzten die Helme auf und schlossen die Cockpits. Während die Gangways von den Schiffen weggeschoben wurden forderte Sebastian die Starterlaubnis an. Nachdem der Hangarbereich wo ihre Schiffe standen evakuiert war wurden die Trennschotten geöffnet welche den Hangarbereich vom Rest des Hangars trennten, dann wurde die Starterlaubnis erteilt. Sebastian flog voraus und Ruby folgte ihm. Es ging durch den großen Hangar, vorbei an zahlreichen Trennschotten hinter denen andere Hangarbereiche lagen. Schließlich hatten sie den Hangar verlassen, die Far Horizon lag noch immer in einiger Distanz zur G-Force-Academy. Sebastian setzte Kurs auf die Far Horizon und beschleunigte, Ruby flog rechts hinter ihm auf der Position vier Uhr. Nach etwa zwei Minuten hatten sie die Far Horizon erreicht und Sebastian forderte für sich und Ruby die Landeerlaubnis an. Yvette meldete sich als Geschwaderführerin aus der An- und Abflugkontrolle und sagte: >>Willkommen zuhause Ihr beiden, Ihr habt Landeerlaubnis!<< - >>Verstanden und Danke!<<, antwortete Sebastian und trennte die Sprechverbindung. Dann setzten sie zur Landung an. Nachdem sie auf der Far Horizon gelandet waren und die Sensoren den vollzogenen Druckausgleich in der Start- und Landesektion anzeigten öffneten sie die Cockpits und warteten auf das heran schieben der Gangways.

Schließlich war es soweit, sie kletterten aus ihren Kampffliegern und ließen die Systeme sichern. Die Wartungsmannschaft übernahm daraufhin die beiden Schiffe und schob sie in den Wartungshangar. Ohne sich lange in der Kampffliegerrampe aufzuhalten ließen sich Sebastian und Ruby direkt in ihr Quartier teleportieren. Dort setzten sie ihre Helme ab, zogen die Fliegermonturen aus und verstauten beides im dem Bereich des Kleiderschranks welcher für die Durchlüftung der Kleidung vorgesehen war.

Nach dem Umziehen sagte Sebastian: >>Du hast mir damals gesagt als Du mich die Bedienung der Systeme der Erdraumflotte gelehrt hast dass Deine Lehrmethoden etwas unkonventionell wären. Wenn ich das was ich heute auf der G-Force-Academy gesehen habe mit dem Vergleiche was ich damals erlebt habe erkenne ich jedoch keinen Unterschied. Habe ich da was übersehen oder nicht?<< - >>Im Prinzip hast Du Recht, ich habe Dir die Bedienung unserer Systeme auf die gleiche Weise gelehrt wie die Auszubildenden auf der G-Force-Academy ihr Wissen vertiefen. Allerdings arbeite ich mit höherer Bandbreite, das heißt mehr Wissen in kürzerer Zeit. Auf der G-Force-Academy hättest Du ein bis zwei Tage gebraucht um das Wissen über die Systeme der Erdraumflotte zu erlangen.<<, antwortete Ruby. Sebastian schaute Ruby an und fragte: >>Gab es dabei irgend ein Risiko für mich?<< - >>Nein überhaupt nicht, die Bandbreite die ich bei deiner induktiven Lektion verwendet habe entsprach nicht einmal einem Bruchteil der Übertragungsrate bei einer neuralen Verbindung. Und selbst dabei gibt es kein gesundheitliches Risiko.<<, antwortete Ruby. Sebastian legte ihr die Hand auf die Schulter und sagte staunend: >>Du bist einfach in jeder Hinsicht jenseits jeglicher Limits!<< - >>Ich hoffe das macht Dir keine Angst.<<, erwiderte Ruby lächelnd. Sebastian antwortete: >>Ich vertraue darauf dass Du mich als meine Freundin keinem unnötigen Risiko aussetzen würdest.<< - >>Darauf kannst Du Dich verlassen, ich werde Dich niemals einem unnötigen Risiko aussetzen! Aber es ist schön zu hören dass Du mir derart weit vertraust.<<, sagte Ruby lächelnd.

Sebastian streckte sich und ging in den Wohnbereich des Quartiers, er setzte sich auf die Couch und aktivierte den Bildschirm. Nachdem er die Oberfläche des Flottennetzwerks geöffnet hatte, wählte er den Abschnitt Lebensgeschichte und machte einen Eintrag über seinen Besuch und seinen Vortrag auf der G-Force-Academy. Als er den Beitrag fertig gestellt hatte wählte er die Optionen für die Sichtbarkeit des Eintrages und wählte alle Mitglieder seiner Allianz. Ruby schaute ihm über die Schulter und sagte: >>Du nutzt das Netzwerk schon wie ein alter Hase.<< - >>Ich bin ja schließlich auch schon eineinhalb Monate dabei.<<, antwortete Sebastian. Ruby erklärte: >>Du kannst auch von unterwegs Einträge in Deiner Lebensgeschichte erstellen, Du musst Alice nur den Eintrag diktieren und ihr dann noch sagen für welche Personengruppe er sichtbar sein soll. Allerdings kannst Du die Einstellungen auch noch später in Ruhe verändern, Einträge ohne definierte Einstellung für die Sichtbarkeit sind nur für Dich sichtbar.<< - >>Ich finde das Flottennetzwerk toll, besonders die Funktion mit der man die Zutrittsberechtigung für sein Quartier und andere Berechtigungen einstellen kann.<<, erwiderte Sebastian. Ruby setzte sich neben Sebastian auf die Couch und sagte: >>Außerdem kannst Du noch Deinen aktuellen Dienstplan einsehen ohne dich um die Aktualisierung kümmern zu müssen.<< - >>Da wollen wir doch gleich mal schauen. Morgen habe ich Dienst im Maschinenraum, übermorgen Brückendienst an der Operationszentrale und Donnerstag Patrouillendienst im peripheren Schiffsumfeld. Freitag, Samstag und Sonntag habe ich Ruhe. Und wie ist es bei Dir?<<, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: >>Nun wir sind ein Team, unsere Dienstpläne stimmen überein. Ich nehme mal an dass Du Dich auf den Patrouillendienst am Donnerstag besonders freust.<< - >>Aber hallo! Obwohl der Dienst an der Operationszentrale auf der Brücke auch seinen Reiz hat.<<, sagte Sebastian und deaktivierte den Bildschirm. Ruby schaute auf ihr Kommunikationsarmband und sagte: >>Es ist jetzt 15:05 und ich müsste noch etwas Schreibkram erledigen. Stört es Dich wenn ich mich eine Weile an den Schreibtisch verziehe?<< - >>Irgendwann muss es ja erledigt werden, ich werde mich schon irgendwie beschäftigen.<<, antwortete Sebastian. Daraufhin erhob sich Ruby von der Couch und ging in den Arbeitsbereich des Quartiers. Sebastian aktivierte den Bildschirm wieder und durchsuchte das Flottennetzwerk nach interessanten Informationen.

Zahlreiche Missions- und Testberichte gab es im Flottennetzwerk, Sebastian las besonders die Testberichte über neue Technologien aufmerksam. Vieles was dort stand kannte Sebastian nur aus der Sciencefiction. Besonders interessierte ihn ein Testbericht über eine Technologie welche sich Lorenz-Schilde genannt wurde. Dabei wurden die Schildfelder so konfiguriert dass sie wie das Magnetfeld eines Dauermagneten oder eines Planeten aufgebaut waren. Dadurch sollten auftreffende metallische Projektile mit Hilfe der Lorenz- Kraft abgelenkt werden. Diese Technologie sollte in Kampffliegern eingesetzt werden deren Mission sie in die Erdatmosphäre führte. Sebastian öffnete die dazu gehörenden physikalischen Formeln und Erklärungen und las sie aufmerksam, dann ließ er sich die Technologie nochmals von Alice erklären. Zusätzlich zur Erklärung dieser Technologie gab es die Anmerkung dass die Lorenz-Schildtechnologie durch ein System von Hochleistungspulslasern zur Punktverteidigung ergänzt wurde, dieses sollte anfliegende Sprengköpfe und Lenkwaffen neutralisieren. Ergänzend zu diesen Informationen gab es noch den Hinweis dass die Lorenz-Schilde nur gegen metallische Projektile wirksam war welche kein Eisen oder Stahl enthielten. Sebastian verstand den Sinn dieses Hinweises, Projektile mit Stahl- oder Eisenanteilen würden durch die Lorenz-Schilde eher angezogen als abgelenkt. Sebastian lehnte sich zurück und ließ die gesammelten Eindrucke auf sich wirken. Er sagte leise zu sich selbst: >>Wahnsinn, das kommt den Schutzschilden aus Startrek schon sehr nahe!<<

Nach einer Weile kam Ruby in den Wohnbereich zurück und fragte: >>Na, hast Du was interessantes entdeckt?<< - >>Das kann man wohl sagen. Hast Du jemals etwas von einer Lorenz-Schildtechnologie gehört?<<, erwiderte Sebastian und deutete auf den Bildschirm. Ruby setzte sich zu ihm auf die Couch und sagte: >>Ja die XF-302er verfügen über dieses System zur Verteidigung gegen irdische Waffen.<< - >>Das leuchtet mir ein, die XF-302er sind schließlich für den Einsatz in der Erdatmosphäre konzipiert. Die Irdischen Waffen basieren ja noch immer auf Projektilen und Lenkwaffen.<<, antwortete Sebastian. Ruby deaktivierte den Bildschirm und fragte: >>Was wollen wir jetzt machen?<< - >>Ich würde diese Lorenz- Schildtechnologie und die Punktverteidigung der XF-302er gerne mal in Aktion sehen. Kannst Du mir das mal im Simulator zeigen?<<, erwiderte Sebastian. Ruby grinste und fragte: >>Du kriegst wohl nicht genug von der Fliegerei oder?<< Sebastian zuckte mit den Schultern und erwiderte: >>Ich fliege halt gerne. Wenn es nicht geht dann verstehe ich das.<< - >>Natürlich geht das, na komm wir gehen zum Simulator!<<, antwortete Ruby. Daraufhin erhoben sie sich von der Couch und Ruby ließ sie beide in den Trainingsbereich des Kampffliegergeschwaders teleportieren.

Im Simulationsbereich trafen sie auf Carmen Blankenhagen die gerade die taktischen Datenbanken durchsuchte. Sebastian sagte: >>Hey Carmen!<< - >>Hallo Ihr beiden!<<, erwiderte Carmen fröhlich. Ruby fragte: >>Suchst Du für Dich und Yvette ein neues Szenario aus?<< - >>Nein ich sehe mir verschiedene Aufzeichnungen von vergangenen Kämpfen an. Das Fliegen hier oben ist doch eine ganz andere Liga.<<, antwortete Carmen. Dann fragte sie: >>Und Ihr zwei, was habt Ihr hier vor?<< - >>Wir wollen einige neue taktische Systeme mal in Aktion sehen.<<, antwortete Sebastian. Carmen fragte was das für taktische Systeme seien und Ruby erklärte ihr worum es ging. Carmen fragte erstaunt: >>Lorenz-Schilde und Punktverteidigung?<< - >>Ja ich konnte es auch nicht glauben was ich im Flottennetzwerk darüber gelesen habe.<<, antwortete Sebastian. Ruby hatte inzwischen die entsprechenden Parameter in das Simulationssystem eingegeben und fragte: >>Wollen wir uns das ganze von außen ansehen oder direkt in der ersten Reihe sitzen?<< - >>Ich glaube von außen sieht man besser was da eigentlich passiert.<<, antwortete Sebastian. Ruby führte daraufhin die Programmierung der Simulation zu ende und startete das Programm. Sie setzten sich vor das große Display im Zuschauerraum und sahen sich die Simulation an. Die Simulation zeigte einen Angriff von auf der Erde typischen Kampfflugzeugen mit entsprechenden Waffen auf einen Kampfflieger vom Typ XF-302 der Erdraumflotte. Zur besseren Erläuterung wurden die Feldlinien der Lorenz- Schildfelder sichtbar dargestellt. Die Simulation zeigte wie die irdischen Kampfflugzeuge zuerst Radar gelenkte und dann Hitze suchende Luft zu Luft Raketen auf den XF-302 Kampfflieger abfeuerten. Die Hochleistungspulslaser der XF-302 ließen die anfliegenden Raketen in sicherer Distanz explodieren. Dann kamen die Kampfflugzeuge auf die Distanz heran in der sie die Bordgeschütze einsetzten. Der Kampfflieger flog unbeirrt weiter geradeaus während die Kampfflugzeuge aus ihren Bordgeschützen auf ihn feuerten. Die Projektile wurden von den Lorenz- Schildfeldern wie von einer Art Strömung abgelenkt.

Als die Simulation zu ende war sagte Sebastian: >>Beeindruckend, das hat mich ein Wenig an eine Schlacht zwischen den Borg und der Sternenflotte erinnert.<< - >>Ja und die Feldstärke der Lorenz- Schilde wurde durch die auftreffenden Projektile nicht einmal nennenswert beeinträchtigt.<<, fügte Carmen hinzu. Die Tür öffnete sich und Yvette kam herein, sie sah Sebastian, Ruby und Carmen verwundert an und fragte: >>Habe ich was verpasst? Ihr seht so aus als ob Euch etwas schwer beeindruckt hat.<< - >>Wir haben uns gerade die Simulation der Lorenz-Schildtechnologie und der Systeme zur Punktverteidigung bei den XF-302ern angesehen.<<, antwortete Ruby. Yvette nickte anerkennend und sagte: >>Ja das kann einen schon ziemlich beeindrucken, die XF-302er sind irdischen Kampfflugzeugen um vieles überlegen. Und das meine ich nicht nur im Bezug auf die Waffen und Schildfelder, in Sachen Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit sind die XF-302er gegenüber irdischen Kampfflugzeugen auch haushoch überlegen. Von der Trägheitskompensation wollen wir erst gar nicht reden.<< - >>Wenn wirklich einmal irdische Kampfflugzeuge gegen die XF-302 antreten würden dann wäre dies mit Sicherheit kein fairer Kampf.<<, sagte Sebastian nachdenklich. Ruby erwiderte: >>Ich glaube dass die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Kampf extrem gering ist, dagegen spricht nämlich die oberste Richtlinie für den interkulturellen Kontakt. Und wenn man einmal die Menschen welche bei der Erdraumflotte arbeiten oder von deren Existenz wissen mit denen vergleicht die nichts von der Erdraumflotte wissen, dann kann man schon von verschiedenen Kulturen sprechen.<< - >>Da ist was dran.<<, fügte Carmen hinzu. Yvette fragte schließlich: >> Kommt jemand von Euch noch mit in die Mannschaftsmesse?<< - >>Ja klar! Ihr beide kommt doch auch mit oder?<<, erwiderte Carmen und schaute dabei zu Sebastian und Ruby. Sebastian schaute Ruby an und fragte: >>Was meinst Du?<< - >>Ja klar!<<, antwortete Ruby und ließ sie alle vier in die Mannschaftsmesse teleportieren.

Die Mannschaftsmesse war gut besucht, viele Mannschaftsmitglieder hatten um 16:00 ihre Schicht beendet und ließen den Arbeitstag langsam ausklingen. Sie suchten sich einen freien Tisch, setzten sich und bestellten sich was zu trinken. Yvette hatte sich einen Neurobooster mit Waldmeistergeschmack bestellt, Carmen hatte sich auf Yvettes Rat für das gleiche entschieden, Sebastian und Ruby bestellten sich je einen Trinkkrug blauen Honigwein.

Nachdem Sebastian den ersten Schluck genommen hatte sagte er zu Ruby: >>Eines verstehe ich noch nicht. Warum verfügen die XF-302er Verteidigungssysteme gegen irdische Waffen wenn die oberste Richtlinie für den interkulturellen Kontakt einem Kampf zwischen einer XF-302 und irdischen Kampfflugzeugen entgegen steht?<< - >>Wie schon gesagt, es sind Verteidigungssysteme. Piloten der XF-302 sind bei ihren Einsätzen in der Erdatmosphäre angehalten Kämpfen mit irdischen Luftstreitkräften aus dem Weg zu gehen. Wenn sie jedoch trotzdem in Kampfhandlungen verwickelt werden sollen sie ihr Leben und ihren Kampfflieger dabei schließlich nicht verlieren. Die XF-302 kann jedem irdischen Kampfflugzeug einfach davon fliegen und wenn ein irdischer Kampfpilot etwas über eine Begegnung mit einer XF-302 erzählt, dann wird dies sicherlich nur für eine weitere UFO- Sichtung gehalten.<<, erklärte Yvette.

Die Tür öffnete sich und Miriam betrat die Mannschaftsmesse, sie setzte sich zu Sebastian und den anderen an den Tisch und fragte: >>Na Sebastian, wie war Dein Vortrag?<< - >>Ganz okay denke ich, die Auszubildenden waren aufmerksame Zuhörer und haben in den anschließenden Fragerunden interessante Fragen gestellt.<<, antwortete Sebastian. Miriam nickte und erwiderte: >>Na bitte! Ich habe Dir doch gesagt die Auszubildenden sind ganz wild auf Details aus dem Flottenalltag, und Dein Alltag war bisher nun wirklich alles andere als eintönig.<< - >>Ich hätte nie gedacht dass meine Integration in die Gemeinschaft der Erdraumflotte so faszinierend für Außenstehende ist.<<, sagte Sebastian. Yvette schüttelte den Kopf und sagte: >>Und von uns hätte niemand gedacht dass Du einige unserer Protokolle gleich an Deinem ersten Tag auf der Far Horizon auf den Kopf stellst.<< - >>Ich hätte ja nie gedacht dass meine Vorschläge überhaupt umsetzbar sind.<<, erwiderte Sebastian. Miriam fügte hinzu: >>Das hat Dich aber nicht davon abgehalten uns Deine Vorschläge zu unterbreiten.<< - >>Du hast Dich sehr schnell an die Technologie der Erdraumflotte angepasst und dann eigene Ideen entwickelt um diese auf eine völlig neue Art zu nutzen. Deine Idee für das Magnettraktorsystem ist der beste Beweis dafür.<<, fügte Ruby hinzu. Vor Verlegenheit fand Sebastian keine Antwort darauf, Yvette sagte schließlich: >>Sebastian hat einfach Talent für die Fliegerei und das Ingenieurwesen, Talent und eine Ausbilderin welche dieses Talent erkannt und Sebastian auf die richtige Art und Weise gefördert hat.<< - >>Hey, danke Yvette! Mit einem derartigen Kompliment von Dir habe ich nun wirklich nicht gerechnet.<<, antwortete Ruby. Sebastian fügte hinzu: >>Wenn ich an meinen ersten Tag hier an Bord zurück denke bin ich genau so überrascht wie Du. Damals war Yvette ziemlich neidisch darauf dass Du als meine Ausbilderin eingeteilt worden warst und nicht sie, damals hat sie ihrem Rufzeichen alle Ehre gemacht.<< - >>Ja gut ich war deswegen ziemlich angefressen, aber ich hätte wohl niemals Deine Ausbildung mit meiner Position als Geschwaderführerin in Einklang bringen können.<<, antwortete Yvette.

Sebastian nippte an seinem Getränk und fragte: >>Weißt Du schon was uns morgen im Rahmen unserer Schicht im Maschinenraum erwartet Miriam?<< - >>Eigentlich wird das morgen eher ein Routinetag, wenn es keine überraschenden Ausfälle gibt dann besteht der Dienst morgen eher aus Bereitschaft und Überwachung der Systeme.<<, antwortete Miriam. Ruby fügte hinzu: >>Übermorgen haben wir ja wieder Dienst auf der Brücke und am Tag darauf sind wir für den Patrouillendienst im peripheren Umfeld des Schiffes eingeteilt.<< - >>Oh ja Patrouillendienst, ich liebe diese Aufgabe!<<, antwortete Sebastian. Yvette lächelte und sagte: >>Vielleicht wechselst Du ja irgendwann permanent ins Kampfgeschwader, Piloten die gleichzeitig auch ausgebildete Ingenieure sind haben wir nicht allzu viele.<< - >>Schon möglich, aber ich will erst noch Erfahrungen in den anderen Abteilungen sammeln. Den Bereitschaftsdienst im Teleporterraum kann ich mir unter bestimmten Umständen auch ziemlich anspruchsvoll vorstellen. Ich würde auch gerne mal einen Außeneinsatz von der Brücke aus koordinieren oder eine aktive Rolle bei einer Forschungsmission übernehmen.<<, erwiderte Sebastian. Ruby fügte hinzu: >>Vielleicht überträgt Kapitän Tönnigs oder Commander Junkers Dir ja auch mal das Kommando auf der Brücke.<< - >>Das wäre auf jeden Fall eine interessante Herausforderung.<<, erwiderte Sebastian. Carmen meldete sich schließlich zu Wort und sagte: >>Ich bin zwar erst seit kurzer Zeit hier an Bord aber für mich ist jede Aufgabe interessant. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich noch gedacht dass ich wenn ich Glück habe einmal zur internationalen Raumstation oder zum Mond fliegen würde, vom Mars habe ich nicht einmal zu träumen gewagt.<< - >>Und dann hast Du mit uns die ersten Tage Deiner Orientierungswochen auf Gliese 581g verbracht.<<, fügte Sebastian hinzu. Carmen nickte und sagte: >>Das war der Hammer, diesen Planeten hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können.<< - >>Nicht umsonst ist Gliese 581g eines der beliebtesten Urlaubsziele.<<, erwiderte Ruby. Miriam leerte ihren Trinkkrug und sagte: >>So ich mache mich jetzt vom Acker, ich muss noch ein paar Berichte durchlesen und auch den einen oder anderen Bericht verfassen. Ruby, Sebastian, wir sehen uns spätestens morgen im Maschinenraum.<< - >>Ja okay bis dann!<<, antwortete Sebastian und auch Ruby verabschiedete sich. Daraufhin erhob sich Miriam von ihrem Sitzplatz und verließ die Mannschaftsmesse. Yvette sagte zu Carmen: >>Wollen wir zwei noch zur Neptun- Hoststation fliegen? Wir wollten uns doch den Film ansehen.<< - >>Ja Spacefleet Diary!<<, rief Carmen begeistert. Sebastian sagte: >>Hey Carmen, vergiss alles was Du über Filme von der Erde weißt! Dieser Film ist um vieles interessanter als die Filme die Du kennst.<< - >>Ja, Yvette hat mir schon in groben Zügen erzählt worauf ich mich vorbereiten soll.<<, antwortete Carmen. Sebastian und Ruby wünschten Carmen noch viel Spaß bei dem Film, dann standen Carmen und Yvette auf und verließen die Mannschaftsmesse. Nachdem Carmen und Yvette verschwunden waren fragte Ruby: >>Hast Du noch was bestimmtes vor?<< - >>Nein, eigentlich nicht. Hast Du eine Idee?<<, erwiderte Sebastian. Ruby streckte sich und sagte: >>Nein nicht wirklich. Lass uns in unser Quartier gehen!<< - >>Okay.<<, antwortete Sebastian. Sie erhoben sich von ihren Sitzplätzen und Ruby ließ sie beide in ihr Quartier teleportieren.

Nachdem sie das Quartier erreicht hatten begab sich Ruby in den Arbeitsbereich und setzte sich an den Schreibtisch. Sebastian folgte ihr und fragte: >>Musst Du noch was erledigen?<< - >>Ich wollte Dir noch was zeigen.<<, antwortete Ruby und rief ein Dokument auf. Sebastian studierte das Dokument aufmerksam, es war ein Bericht von der G-Force-Academy in dem Kapitän Sage ihre Meinung und die ihrer für die verschiedenen Ausbildungsbereiche verantwortlichen Offiziere über Sebastians Vorträge zusammengefasst hatte. Nachdem Sebastian das Dokument durchgelesen hatte schaute er Ruby an. Ruby sagte lächelnd: >>Ich denke wir können den Tag heute als erfolgreich bewerten.<< - >>Ich bin froh dass es so gut gelaufen ist.<<, antwortete Sebastian. Ruby nahm Sebastians Hand und sagte: >>Ein Wenig mehr Selbstbewusstsein würde Dir auch gut stehen.<< - >>Das ist nicht so einfach, ich habe in der neuralen Verbindung zwar alles von Dir über das Fliegen und das Ingenieurswesen gelernt. Aber das selbstsichere Auftreten eines Ausbilders habe ich leider nicht übermittelt bekommen.<<, antwortete Sebastian. Ruby erhob sich, nahm Sebastian in den Arm und erwiderte: >>Hey, das wird schon noch! Glaubst Du etwa dass ich schon immer so selbstsicher war? Ich brauchte auch einige Monate bis ich mein Selbstvertrauen aufgebaut hatte, es half aber sehr dabei dass ich die Auszubildenden über die gesamte Ausbildungszeit begleitete. Wenn man fünfzehn auszubildende über vier Jahre begleitet dann wächst man natürlich in die Ausbilderrolle hinein. << - >>Schade dass es nicht so schnell geht wie der Aufbau des Selbstvertrauens beim Fliegen.<<, sagte Sebastian. Ruby grinste Sebastian an und erwiderte: >>Erinnerst Du Dich an Deine ersten Stunden im Cockpit? Bei Deinem ersten Flug durch die oortsche Wolke oder kurz vor Deiner ersten Landung auf der Far Horizon war Dein Selbstvertrauen noch etwas klein.<< - >>Aber ich habe mich schnell im Cockpit eingewöhnt.<<, antwortete Sebastian. Ruby schaute Sebastian tief in die Augen und sagte: >>Beim Halten von Vorträgen gewöhnst Du Dich auch schnell ein.<< - >>Wenn Du mir dabei genauso gut hilfst wie beim Fliegen dann sehe ich da keine Probleme.<<, antwortete Sebastian. Ruby küsste ihn zärtlich und fragte: >>Gibt es zum Thema Selbstvertrauen eine Episode aus einer Startrek - Serie?<< - >>Mal sehen, ich glaube da war etwas.<<, antwortete Sebastian.

Kurz darauf sagte er: >>Da war diese Folge in der Data über die Langstreckenkommunikation eine Freundschaft zu einem Kind auf einem fremden Planeten aufgebaut und somit von geologischen Instabilitäten auf dessen Heimatplaneten erfahren hat. Die Besatzung hat dann diskutiert ob sie sich in die Entwicklung des Volkes auf dem betroffenen Planeten einmischen dürften. Schließlich haben sie sich dann doch dazu entschieden. Der Junge Fähnrich Wesley Crusher wurde im Rahmen seiner Ausbildung als Anführer eines Teams von erfahrenen Offizieren eingesetzt welches die Ursachen für die geologischen Aktivitäten untersuchen sollten. Wesley Crusher fiel es zu Anfang auch nicht leicht dieses Team von Offizieren zu führen die alle viel mehr wussten als er.<< - >>Das klingt als würde es passen. Na komm, schauen wir uns die Episode an!<<, antwortete Ruby. Daraufhin gingen sie in den Wohnbereich wo Sebastian die entsprechende Folge aus dem Medienarchiv abrief.

Nachdem sie die Episode gesehen hatten sagte Ruby: >>Fassen wir mal zusammen was wir gelernt haben. Egal ob Du nun einen Vortrag halten oder ein Forschungsteam anführen sollst, Du führst eine Aufgabe aus die man Dir übertragen hat aus der Überzeugung dass Du dieser Aufgabe gewachsen bist. Wem würde es etwas nützen Dir die Aufgabe zu übertragen einen Vortrag zu halten wenn man nicht davon überzeugt ist dass Du diese Aufgabe auch bewältigen kannst? Okay, jetzt fasse mal zusammen was ich gesagt habe und erkläre es mit Deinen eigenen Worten!<< - >>Als man mich darum gebeten hat vor den Auszubildenden einen Vortrag zu halten, da war man davon überzeugt dass ich diese Aufgabe erfüllen kann.<<, antwortete Sebastian zögerlich. Ruby nickte und sagte: >>Genau so sieht‘s aus! Wenn Dir also das nächste Mal Zweifel kommen ob Du eine Dir gestellte Aufgabe erfüllen kannst, dann musst Du Dir nur folgendes sagen. Diese Aufgabe wurde mir übertragen weil man davon überzeugt ist dass ich sie bewältigen kann.<< - >>Es sei denn die Person welche mir die Aufgabe gestellt hat ist daran interessiert dass ich scheitere. Aber diese Frage sollte ich mir stellen bevor ich eine Aufgabe annehme.<<, antwortete Sebastian. Ruby klatschte in die Hände und sagte: >>Nicht schlecht! Diesen Ratschlag hätte ich Dir als nächstes gegeben. Diese Beiden Aspekte sind die Grundpfeiler Deines Selbstvertrauens.<< - >>Wenn ich diese beiden Aspekte im Zusammenhang mit meinen ersten Flug durch die oortsche Wolke und meine erste Landung auf der Far Horizon bringe dann muss ich annehmen dass Du von meinen fliegerischen Fähigkeiten überzeugt warst. Du kannst einfach nicht gewollt haben dass ich scheitere denn wir saßen im selben Cockpit, wenn ich das Schiff in einen Eisbrocken oder in das Flugdeck der Kampffliegerrampe gerammt hätte dann wäre das uns beiden nicht gut bekommen.<<, erwiderte Sebastian. Ruby atmete tief durch und sagte: >>Ja und nein. Ja ich war von Deinem fliegerischen Talent überzeugt und nein Du hättest das Schiff nirgendwo hinein gerammt weil ich Deine Steuerbefehle jederzeit hätte übersteuern können.<< - >>Du bist echt eine tolle Ausbilderin!<<, sagte Sebastian lächelnd.

Als sie wenig später im Bett lagen sagte Sebastian: >>Ich bin glücklich. Meinen Vortrag habe ich erfolgreich gehalten und mit Deiner Hilfe kann ich auch noch mein Selbstvertrauen weiter ausbauen.<< - >>Das kriegen wir hin. Nicht mehr lange und Du wirst beim Halten von Vorträgen genau so selbstsicher sein wie im Cockpit.<<, antwortete Ruby. Sebastian rückte an Ruby heran und sagte leise: >>Ich freue mich darauf, besonders auf die spektakulären Überraschungen die mich erwarten.<< - >>Spektakuläre Überraschungen? Ich denke das lässt sich einrichten. Jetzt versuche aber zu schlafen!<<, flüsterte Ruby zurück. Sie kuschelten sich aneinander und wenig später schliefen sie ein.
 
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