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NIchtigkeit

Nachdenkliches · Poetisches
© Graf Zahl
leere
musik
und alles andere ändert nichts daran
in mir herrscht
absolute leere.

nichts.
kein faszinierendes nichts wie das all
oder das fehlen von lärm in der nacht
einfach nur nichts.
gar nichts.

als ob ich nur aus haut bestehen würde
und wie ein vom überdruck in der form stabil gehaltener ballon
automatisiert und nicht wirklich selbstgesteuert
durch mein leben laufe

nichts zu sein ist tragisch,
aber nichts zu beinhalten tödlich.
das nichts wirkt vernichtend und
keineswegs so nichtig als man vielleicht hofft

es gibt keine illusion
die dem suchenden zur zuflucht dient
es gibt keine ausrede
die dem betroffenen zu wahrung seines
(anscheinlichen) gesichtes verhilft
es gibt nichts.

und es wird auch nichts werden.
es ist wie ein puzzle: ohne das letzte teil
ist das gesamtwerk nichts.
gar nichts.

leere phrasen dringen an mein ohr
töne
doch verstehe ich sie nicht als musik,
sondern als eine folge relativ willkürlicher und
zusammenhangloser objekte.
es gibt mir nichts.
gar nichts.

es gibt jedoch eins, was dem nichts
beinhaltenden menschen helfen kann:
den grund seines zustandes zu erkennen.
und dafür zu sorgen,
das nichts zu vernichten
(paradoxerweise ist dies im wortspiel gesehen eine
vernichtung des nichts durch sich selbst,
aber das nur am rande).

was fehlt bist du.

2002-10-24 für Sabrina
 
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Kommentare  

Du schreibst sehr lange über Nichts. Ein wenig zu lange, finde ich.
Seltsamerweise wird gerade dieses "Nichts" von vielen Leuten gesucht, wenn sie (sehr lange) Meditationen aufführen. Dann wird es jedoch als angenehm empfunden.
Für mich ist dein Gedicht ein Gedicht über die Qual des Hungers. Hunger muss für den schlimm sein, der nichts von der positiven Wirkung des Fastens weiß.
Macht mich nachdenklich - - -


Kuft Wildebrunn (11.12.2004)

NACHDENKLICHE SEHNSUCHT, würde ich sagen.
Dein Gedicht liegt nahe an der Herz-Schmerz Grenze. Was nicht so mein Ding ist, aber das Sinnieren über das NICHTS macht es wieder interessant.
4 Punkte


Wolzenburg (28.01.2003)

Ich verstehe die Aufregung nicht, wenn ich im Leben solche Post bekäme, würde ich diesen Menschen halten und lesend leben wollen. Eine Widmung ist nichts, was mich stört. Der Text enthält so viele interessante Gedanken, das sich daraus eine lange Runde ergeben könnte, die sich darum dreht, zu erzählen und zuzuhören.

Also, ich finde solche Literatur sehr lesenswert!
*****


Teleny (21.01.2003)

Hallo Gwen (verzeih die Umgangsform),
zunächst einmal ein kleine Anmerkung: Im Englischen heißt es Count VON Count ;-)
Du musst für dich wissen, ob du deine Krankengeschichte ins Netz stellst.... sofern du sie in irgendeiner Weise literarisch formulierst (ob nun als Komik oder Kabarett oder aber poetisch oder noch anders), spricht mit Sicherheit nichts dagegen. Du bist in der Tat die erste Person die sich an meinen erwähnten Widmungen stört, ähnliche Meinungen wurden mir auch noch nicht zugetragen. Einmal folgender Gedanke: Wenn dich das Gefühl beschleicht, mich durchs Schlüsselloch bei einem Seelenstriptease zu beobachten, wenn du meinen Text liest, frag dich einmal folgendes: Hätte ich diesen Text hier veröffentlicht, wenn mich dies in irgendeiner Weise stören würde?
Natürlich ist es richtig, dass das, was ich in dem Text beschreibe, mein persönliches Gefühl ist, aber ich bin ein sehr offener Mensch, stehe zu dem was ich getan habe und habe auch absolut keine Probleme damit, meine Gefühle öffentlich und ehrlich darzulegen. Außerdem zwingt dich ja niemand, meine oder andere Texte mit Widmungen zu lesen :-)

Liebe Grüße vom Grafen!


Graf Zahl (28.11.2002)

Seid mir gegrüßete, Count Count!
Dass ein Schriftsteller seine Machwerke der Öffentlichkeit zugänglich machen will, ist doch wohl logisch, sonst wäre er wohl kein Schriftsteller. Doch finde ich es besser, wenn es sich dabei um literarisches Verbrauchsmaterial handelt und nicht um private Post oder Botschaften.
Würde es Dir gefallen, wenn ich hier meine Krankengeschichte ins Netz stellen würde, oder den Schriftverkehr meines Gatten mit dem Finanzamt?
Schon mal darüber nachgedacht, dass andere sich unbehaglich fühlen könnten, wenn sie "gewidmete" Botschaften lesen müssen - erst recht, wenn diese Widmung erst unten am Ende erscheint? Mich beschleicht dabei immer ein ungemütliches Gefühl. So als würde ich einen Brief zu öffnen und zu lesen, der nicht für mich als Adressaten bestimmt war. Als würde ich gefesselt und geknebelt und müsse durch ein Schlüsselloch dem (Seelen)Striptease eines anderen zuschauen, ob ich nun mag oder nicht.
- Das ist, wie gesagt, nur MEIN persönliches Gefühl. Ob es anderen ebenso geht, weiß ich nicht sicher, meine aber, im Forum schon gleichlautende Stimmen vernommen zu haben.
Vorschlag zur Güte: Warum lässt Du die Widmungen nicht weg?


Gwenhwyfar (28.11.2002)

Zwei Punkte, Gwenhwyfar:
1. Deine Frage kann ich dir in ihrer Gesamtheit natürlich nicht beantworten. Für mich gilt: Nein, ich will hier keine persönlichen Botschaften anbringen, die betreffende Dame kennt diesen Text bereits, und das nicht durch Webstories oder ähnliche Seiten. Mir geht es um das Schreiben als solches und möchte meine (Mach?)Werke auch der Öffentlichkeit zugänglich machen... das ist wohl der Grund, warum es Webstories gibt. Wenn ich Gedichten Personen widme, stehen diese Widmungen grundsätzlich dabei; da bildet zumindest bei mir auch die Veröffentlichung auf Webstories keine Ausnahme (gleiches gilt für das Datum des Entstehens). Soviel dazu.
2. Warum formulierst du deine Frage allgemein und fragst mich nicht direkt? In dieser Formulierung gehört sie wohl kaum als Kommentar unter einen Text, sondern ins Forum.
MfG, Graf Zahl


Graf Zahl (27.11.2002)

Kann es sein - oder ist das ein irrtümlich gewonnener Eindruck -, dass es einigen Schreibern gar nicht um Prosa oder Poesie und deren Wirkung auf den Leser geht, sondern einzig und allein um das Anbringen persönlicher Botschaften, passend oder nicht auf einem Literaturforum?!

Gwenhwyfar (27.11.2002)

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