20


6 Seiten

Zwielicht

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Mattes Licht der grellen Werbereklame fiel durch die heruntergelassenen Jalousinen. Es war kalt im Raum und Billy zog die Decke dichter an sich ran. Er versuchte es zumindest, da Peter den Grossteil für sich beanspruchte. Billy seufzte und schmiegte sich an Peters warmen Körper. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen. Sie hatten sich mal wieder am Morgen gestritten - wie so oft.
Peter wollte einfach nicht verstehen, dass es auch noch andere wichtige Dinge in seinem - Billys - Leben gab. Und die Arbeit im Kinderheim gehörte eben dazu. Die Kinder zählten auf ihn und er würde es nie fertigbringen, sie im Stich zu lassen. Natürlich hätte er gern Peters freien Tag mit ihm zusammenverbracht, aber die Konferenz am Mittag liess sich nun mal nicht so einfach verschieben.
Sie hatten den Rest des Abends in beinahe vollkommenem, eisigem Schweigen verbracht, aber irgendwann kurz nach dem Abendessen, das Billy zubereitet hatte und das er unter normalen Umständen als ausgesprochen köstlich empfunden hätte, war die Stimmung plötzlich umgekippt. Peter hatte weiter nur wenig mit ihm gesprochen und war auch seinen Blicken ausgewichen, aber er hatte doch gespürt, dass seine Feindseligkeit zuerst Trotz und dann einer schwer zu definierenden Art von schlechtem Gewissen gewichen war.
Sie waren früh zu Bett gegangen, und Billy war nicht einmal überrascht gewesen, als Peter nach einer Weile wortlos sein T-Shirt abstreifte und unter seine Decke kroch. Sie hatten miteinander geschlafen, obwohl ihm gar nicht danach zumute gewesen war. Aber das hätte er Peter niemals zu sagen gewagt. Er akzeptierte fast nie ein nein und Billy hasste seine Wutausbrüche. Nicht, dass er ihn schlug, aber die Kälte die er ihm dann entgegenbrachte, war weitaus schlimmer.
Er hatte sich fast überwinden müssen, es zu tun, zumal Peter fast immer die dominate Rolle übernahm. Und er konnte verdammt hart kommen.
Es kam ihm auch so vor, als schien Peter aus irgendeinem Grunde der Meinung zu sein, dass er ihm was schuldig war, und er wollte sein Versöhnungsangebot ja auch nicht ausschlagen, aber musste es unbedingt Sex sein?
Der Sex war wie das Essen zuvor: Wären die Umstände anders gewesen, hätte er ihn als Geschenk gewürdigt, vor allem, weil Peter diesmal - für seine Verhältnisse - wirklich sanft und zärtlich war. So aber brachte er ihn wie eine Pflichtübung hinter sich, und natürlich blieb es Peter nicht verborgen, und natürlich wusste Billy, dass er es wusste. Diese simple, aber im Wirklichkeit verheerende Kette von Erkenntnissen trug auch nicht dazu bei, seine Stimmung zu heben.
Peter war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen, aber Billy fand diese Nacht irgendwie keine Ruhe.
Plötzlich drehte sich Peter um und legte seinen Arm auf Billys Arm.
Er lächelte während er schlief. Er lebte jetzt seit zweieinhalb Jahren mit Peter Garrett zusammen, einem hochgewachsenem, gut aussehendem Mann Mitte dreissig, mit dunkelblondem Haar und ebenmässigem Gesicht. Sie trafen sich das erste Mal auf einer Sylvesterparty am Rockefeller Center. Billy war mit seinem Bruder und dessen Freundin dort. Er war ihm von Anfang an verfallen und sie trafen sich fast täglich.
Billy seufzte noch einmal und schlief endlich ein, wachte aber schon nach wenigen Minuten wieder auf, geplagt von den Fetzen eines begonnen Alptraums, aus dem er hochgeschreckt war, und einem tauben Gefühl im linken Arm. Schuld daran, war Peter, der mit dem Kopf nach wie vor auf seinem linken Oberarm schlief. Er verlagerte sein Körpergewicht, schob die Schulter unter seinem Kopf hervor und brachte dabei irgendwie das Kunststoff fertig, ihn nicht aufzuwecken.
Er hatte einen schlechten Geschmack im Mund und einen noch schlechteren auf der Seele. Der Allptraum, der ständig wiederkehrte, solange er denken kann, war der eigentliche Grund dafür. Er musste an den Iran denken, und plötzlich, buchstäblich von einem Lidzucken zum nächsten, waren der Schmerz und die Verzweifelung wieder da. Die völlig sinnlose Weigerung, die Wirklichkeit anzuerkennen, und der ebenso sinnlose, aber reinigende Zorn auf das Schicksal, das so grausam und in seinen Augen so vollkommen grundlos zugeschlagen hatte.
Billy fröstelte schon wieder. Er musste morgen gleich als erstes den Heizungsinstallateur anrufen, bevor sie hier erfrieren würden.
Wieder kamen die alten Erinnerungen, und er versuchte, sich das Bild seiner Familie vor Augen zu rufen, und er musste sich fast entsetzt eingestehen, dass er es nicht konnte. Er war jetzt sechsundzwanzig. Es war über neunzehn Jahre her, dass er sie gesehen hatte. Bevor sie ihn mitnahmen. Er konnte nicht vergessen haben, wie seine Eltern aussahen. Aber etwas in ihm weigerte sich, sich an ihre Gesichter oder Namen zu erinnern. Er wusste auch, das Bilat Sharif nicht sein richtiger Name war.
Aber wer war er dann?
Er stand auf, trat ans Fenster und dzog vorsichtig die Jalousine hoch. Die Plastiklamellen machten ein rasselndes Geräusch und Billy sah erschrocken auf Peter hinab. Er bewegte sich unruhig im Schlaf, wälzte sich auf die andere Seite, wachte aber nicht auf, und Billy wandte sich wieder zum Fenster um. Es gab dort draussen nichts zu sehen, was er noch nicht gekannt hätte: Die blinkende Neonröhre auf der gegenüberliegenden Strassenseite des "Murphys", einer heruntergekommenen Bar vor der ein paar Betrunkene standen. Eine Handvoll Autos parkte auf beiden Seiten der Strasse, nur unzureichend beleuchtet, so dass einige von ihnen ebenso gut bucklige Geschöpfe aus einer fremden Welt, voller Monstrositäten und bleichen Kreaturen, sein konnten. Wie alle Städte musste auch New York sparen, und irgendjemand in der Stadtverwaltung war auf die grandiose Idee gekommen,in Brookly zu diesem Zweck nur noch jede zweite Strassenlaterne einzuschalten, (gegebenenfalls sie war nicht sowieso schon kaputt) und dass natürlich im täglichen Wechsel.
Billy hatte sich darüber lustig gemacht (und sich mehr als einmal geärgert), aber nun, als er dastand und auf die ,für ihre Verhältnisse, schlafend daliegende Strasse hinabsah, erfüllte ihn der Anblick mit einer sonderbaren Mischung aus Faszination und Furcht. Die Welt war nicht mehr aufgeteilt in Hell und Dunkel, sondern in Bereiche vollkommener Schwärze, die an ihren Rändern langsam in Grau und dann in heller werdendes Gelb übergingen, bis sie auf der andereren Seite wieder verblassten. Diese Bereiche verschieden abgestufter Dämmerung waren weitaus grösser als die Reviere, die völlige Dunkelheit oder strahlendes Licht beanspruchten. Und er fragte sich, ob das, was er nun sah, vielleicht ein Spiegelbild der Wirklichkeit sein mochte: Ob Hell und Dunkel, Leben und Tod nicht nur zwei Extreme in einem Kosmos waren, der zum allergrössten Teil aus Zwielicht bestand, in dem alles Schatten sein konnte, Schatten aber ebenso gut auch alles.
Was, wenn es den Tod gar nicht wirklich gab, und die Geister der Verstorbenen nicht mehr im Licht wandelten, die völlige Schwärze aber noch lange nicht erreicht hatten, sondern verzweifelt durch dieses Zwielicht irrten, vielleicht um Hilfe schrien, darauf warteten, dass irgendwer sie retten würde.
Gegenüber in der Bar ging die Tür auf, und die laute Countrymusik, die plötzlich die Strasse für einige Sekunden erfüllte, riss ihn aus seinen Gedanken.
Was, verdammt noch mal, war nur heute Nacht los mit ihm? Erst der Gedanke an seine Eltern und dann dieses hier.
Dabei war das genau die Art von Jenseitsglauben, über den er sich normalerweise laut und so ausdauernd lustig machte, dass er seine Umwelt damit mitunter auf die Nerven ging. Plötzlich aber schien dieser Gedanke von einer Wahrhaftigkeit erfüllt zu sein, der er nichts entgegenzusetzen hatte.
So, dachte er, musste es sein, wenn man plötzlich von Gott oder von Allah erleuchtet wurde. Er hatte Mensche nie verstanden, die ihr Leben von einem Tag auf den anderen änderten, weil sie Jesus Christus, der Jungfrau Maria oder meinetwegen auch dem Zauberer von Oz begegnet wären. Mit einem Mal verstand er sie. Die Vorstellung eines Reichs der Dämmerung, das zwichen Tag und Nacht angesiedelt war, erschien ihm zwar nach wie vor grotesk, aber gleichzeitig wusste er einfach, dass es existierte, irgendwie, irgendwann. Vielleicht nur in seiner Einbildung - welchen Unterschied machte das schon? Letztendlich bestand die ganze Welt nur aus Eindrücken, die seine Sinne aus dem herausfilterten, was um ihn herum war, und von denen er nicht wusste, was sie mit dem wirklichen Draussen zu tun hatten. Woraus bestand ein Leben, wenn nicht aus Erinnerungen und jenen magischen drei Sekunden, von denen die Wissenschaftler behaupteten, dass sie die Gegenwart seien?
Ihm bedeutete der Gedanke viel, zu wissen, dass diejenigen, die er hat sterben sehen (oftmals gute Freunde von ihm), in der Zwischenwelt waren, und vielleicht irgendwann zurückkehren würden.
Ein Geräusch unterbrach zum wiederholten Male seine Gedanken. Billy glaubte, Peter wäre nun doch wach geworden, und er drehte schuldbewusst den Kopf, aber er lag noch immer so da wie vorher, im Schlaf zusammengerollt und auf der Seite. Er war froh, ihn nicht geweckt zu haben. Noch etwas, dass Peter nicht ausstehen konnte, und auf dass er ungehalten reagierte.
Um es auch weiterhin nicht zu tun, hob er vorsichtig seine Kleider auf und verliess das Zimmer. Er war müde aber nur rein körperlich. Sein Innerstes befand sich in Aufruhr, und er wusste, dass er in dieser Nacht so oder so keine Ruhe mehr finden würde - und es auch nicht wollte. Der Alptraum hatte diese Nacht schon einmal Zugang in seinen Kopf gefunden. Billy war sich sicher, dass er es wieder schaffen würde. Er durchdrang ja so schon seine Gedanken und würde ihn erst Recht auch im Schlaf heimsuchen. Vielleicht konnte er später noch ein wenig ausruhen, wenn er so müde war, dass selbst die Träume keine Gewalt mehr über ihn hatten.
Er ging ins Wohnzimmer hinüber, schloss lautlos die Tür hinter sich und zog sich an. Er ging weiter in die Küche, kochte sich eine Tasse Instantkaffee und gab genug Zucker und Milch hinein, um den unangenehmen Eigengeschmack des Getränks zu erschlagen. Die Wirkung setzte fast sofort ein. Nicht nur seine Seele, sondern auch sein Körper schien heute extrem auf alles zu reagieren, denn er konnte regelrecht fühlen, wie sich das Koffein auf seinen Kreislauf auswirkte und ihn mit der Illusion von Stärke erfüllte.
Damit hatte sich die Frage, ob er doch noch einmal zu Bett gehen und versuchen sollte, zu schlafen, zumindest für die nächste Stunde erledigt.
Er ging wieder ins Wohnzimmer, nahm die TV-Fernbedienung in die Hand und legte sie wieder weg, ohne den Apparat eingeschaltet zu haben. So sonderbar, ja fast schon unheimlich ihm die Stille, die von seiner Umgebung Besitz ergriffen hatte, auch vorkam, schien sie doch gleichzeitig etwas fast Heiliges zu haben, das er nicht stören wollte.
Aber er konnte auch nicht einfach dasitzen und darauf warten, dass er müde wurde, und schon gar nicht wollte er dasitzen und warten, dass die Erinnerungen zurückkamen. Sein Blick fiel auf das Telefon auf dem kleinen Wandregal neben der Küche und er verspürte plötzlich den Drang, seinen Bruder anzurufen. Aber was sollte er ihm erzählen? Dass seine Vergangenheit ihn mal wieder einholte? Das Peter mal wieder schlecht drauf war? Nein, ausgeschlossen. Pamir hatte die gleiche Hölle durchlebt wie er. Es reichte, wenn einer heute nicht schlafen konnte. Und Billy kannte auch seine Einstellung zu Peter. Pamir hatte ihm oft genug geraten, sich endlich von ihm zu trennen. Auf so ein Gespräch - denn darauf würde es hinauslaufen - hatte er absolut keine Lust. Resigniert ging er zu dem grossen Terrarium neben der Anbauwand und liess davor in die Hocke sinken. Peter hatte Harry mit in die Beziehung gebracht. Nachdenklich betrachtete er die zweieinhalb Meter lange Python, die zu einem Haufen zusammengerollt im Saufnapf lag. Bewegungslos. Nicht das kleinste Zucken.
Sie passte irgendwie zu Peter. Diese Unberechenbarkeit. Er wusste nie, wie sie reagierte (wenn sie denn mal reagierte). Und vor allem fand er es mehr als sadistisch, wenn Peter ihr lebende Mäuse ins Terrarium warf und sich dann erwartungsvoll und mit gierigem Blick vor die Glasscheibe setzte.
Aber machte das aus Peter wirklich einen Sadisten? Zugegeben, er sprach nie über sowas wie Gefühle, noch zeigte er sie. Und manchmal hatte er das Gefühl, mit einem Fremden zusammenzuleben, jemand, dessen wirkliches Gesicht er gar nicht kennenlernen wollte. Er stand auf. Harry würde sich sowieso nicht bewegen, auch wenn er noch so lange durch die Scheibe starrte.
Noch so eine blöde Idee, einem weiblichen Tier einen männlichen Namen zu geben. Genauso blöd wie ein Tier zu halten, mit dem man im Grunde nichts anfangen konnnte. Viel lieber hätte Billy eine Katze oder einen Hund.
Bevor er sich noch überlegen konnte, was er als nächstes tun sollte, schrillte das Telefon.
Billy sprang auf und hastete zum Regal bevor der Lärm Peter doch noch aus dem Schlaf riss.
"Sharif", meldete er sich erwartungsvoll. Anrufe um diese Zeit waren sehr selten.
"Billy", ertönte eine nervöse Stimme am Ende der Leitung, die er sofort erkannte.
"Marie, was ist los? Ist was passiert?"
"Das kann man wohl sagen." Sie machte eine kurze Pause um Luft zu holen.
"Mike ist die Nacht verschwunden."
"Bitte?!" Billy schnappte hörbar nach Luft. "Wann"?
"Eigentlich schon seit dem Abendessen. Er war den ganzen Tag schon so seltsam drauf. Was war denn das heute nachmittag mit euch?"
"Mary, ich glaube kaum, dass unser Gespräch etwas mit dieser Situation zu tun hatte." Er fuhr sich fahrig durchs sein dichtes, dunkles Haar.
"Bist du sicher?"
"Wir haben uns über das Basketball-Endspiel unterhalten. Nichts weiter."
Er machte eine Pause ehe er fortfuhr: "Weisst du, mit wem er vorhin telefoniert hat?"
"Nein. Billy, wenn wir ihn nicht finden..." Ihre Stimme klang mehr als nur besorgt."
"Ich habe da so eine Ahnung. Wir finden ihn schon."
"Kommst du?"
"Ich bin gleich da. Mach dir keine Sorgen, ja. Ich glaube, ich weiss schon, wo ich suchen muss."
Fünf Minuten später fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
NeneCarrera am 03.12.2001: ******************
Kapitel 2

Patrick O'Donnell drückte die Löschtaste seines Computers um die soeben geschriebenen Wörter von seinem Bildschirm zu tilgen. Wenn er so weitermachte, würde er den Bericht bis heute Abend nie fertig bringen. Er konnte sich nur allzu gut Forrester's Reaktion darauf vorstellen.
Erschlagen lehnte er sich in seinem Bürosessel zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er schloss für ein paar Sekunden die Augen um sich die Fakten nochmal in Erinnerung zu rufen, als die Bürotür plötzlich aufgerissen wurde. Patrick fuhr erschrocken hoch: "Chuck, verdammt noch mal! Kannst du nicht..."
"Patrick, wir haben ein Problem", unterbrach ihn ein untersetzter kleiner Mann mit Brille und kam nervös auf ihn zu.
Patrick sah ihn erwartungsvoll an und hob beide Hände.
"Es hat ein Leck im Labor unten gegeben. Eine schöne Scheisse ist das!"
 
Mondglitzer am 28.05.2004: "Das hat mir gerade noch gefehlt" dachte Patrick und runzelt die Stirn. Er wirft einen verzweifelten Blick auf die blinkenden Buchstaben auf seinem Laptop. Der Bericht musste doch bald abgeben werden. Dieser Bericht war sehr wichtig für seine weitere berufliche Karriere, würde er Ihn nicht fertigstellen werfe das ein sehr schlechtes Licht auf ihn. "Patrick", Chuck erinnerte Patrick an sein Problem und riss ihn unsanft aus seinen Gedanken. Patrick stürmte hinter Chuck die Treppe zu den unterirdischen Labors hinterher. Schon von weitem konnten die beiden das schrille Geräusch des Alarmes hören der anzeigte das es ein Leck gegeben hatte. Wie ein Schlag ins Gesicht traf Patrick wieder seine Migräne, ausgelöst durch den lauten Ton des Alarms. "Ausgerechnet jetzt", stöhnte Patrick und dachte dabei an seinen Bericht wie auch an das Leck und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Unbewusst schnmitt er eine Grimasse, geprägt von dem Schmerz der in seinem Kopf wütete. Chuck, seinem Geschäftspartner und gelegentlichen Pokerfreund entging dies nich. ER hielt Patrick leicht am Ärmel zurück:" Los, alter Junge, geh wieder rauf in dein Bürö und Ruh dich aus. Ich seh doch wie überarbeitet du bist". Wohlweislich vermied Chuck Patrick auf seine Migräne anzusprechen , in diesem Punkt war er sehr empfindlich. "Wir schaffen das schon, wir sind ja zu 10. hier unten, irgendeiner von uns bekommt das sicher wieder hin", bekräftigte Chuck nochmals mit einem schiefen Grinsen. Patrick runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue, ein charackteristisches Zeichen von ihm das sein Misstrauen ausdrückte. "Wiewollt ihr denn das machen?? Hier ist soviel los, und du hast mich ja deswegen extra geholt. Bist du dir sicher das du alles alleine schaffst??" Anstatt auf seine Frage zu antworten gab Chuck ihm ein Schubser Richtung Büro. Mit einem mürrischen, aber doch erleichterten Grunzen machte Patrick sich auf den Weg zurück in sein Büro. Während er die Treppen hinauf stürmte erschien ihm eine kleine Ruhepause doch sehr verlockend und danach würde er den Bericht fertigstellen. Patrick sah schon weitem die mit braunem Leder bespannte kleine Couch , auf der er seine Pause machen wollte. ER trat in sein Büro ein und schloss die Tür nachdrücklich hinter sich, als plötzlich das Telefon klingelte. "Ja, was wollen Sie?", herrschte er in den Hörer und gab sich dabei keine Mühe seine schlechte Laune zu verbergen. "Ähm , Chef", sagte die leise Stimme seiner Sekräterin, " Sie haben Besuch, ein gewisser Billy...er wollte aber seinen Nachnamen nicht nennen und behauptet er kennt sie". Sie machte eine kurze Pause in der Hoffnung Patrick würde ihr einige Infromationen geben die Ihre Neugier befreidigten und die sie in der Mittagspause den anderen Sekräterinnen eerzählen konnte. Doch Patrick sagte nur knapp :"Schick ihn rein!" und legte den hörer etwas zu laut zurück auf die Ladestation.
 
Nene Carrera am 21.08.2004: Statt auf die Couch, ließ er sich wieder hinter seinem, mit Akten und Papieren überhäuften, Schreibtisch nieder und riß die unterste Schublade auf in der er seine Migränetabletten aufzubewahren pflegte. Erleichtert, dass noch zwei Stück in der Packung waren, nahm er beide auf einmal zu sich, lehnte sich zurück und hoffte inständig, dass nicht auch noch Billy mit irgendeinem Problem an ihn herantrat.
Es dauerte keine Minute als es leise an der Tür klopfte und Billy, ohne eine Antwort abzuwarten, das Büro betrat. Er wirkte müde und ausgelaugt wie er mit tropfnassem Haar vor ihm stand. Erst jetzt wurde ihm bewußt, dass draussen ein echtes Unwetter losgebrochen war und der Regen heftig gegen seine Scheiben schlug.
Patrick schaffte es, seinen Schmerz für einen kurzen Moment zu besiegen und aus seinem tiefsten Innern ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Billy, sei gegrüßt.“ Er deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf den Stuhl vor sich. „Bitte, setz dich. Möchtest du vielleicht einen Tee oder Kaffee oder vielleicht auch was stärkeres?". Da Patrick sein blosses Nicken nicht richtig deuten konnte, orderte er bei seiner Sekretärin zwei Tassen Kaffee.
Billy seufzte leise und nahm vor seinem Freund Platz. „Pat, es tut mir leid, dass ich hier so einfach unangemeldet reinplatze, aber …“
„…du brauchst meine Hilfe,“ beendete der Ire den Satz. „Stimmt’s?“. Billy nickte und fuhr sich nervös durch das nasse Haar. Er wollte gerade fortfahren, als die Tür aufging und die junge Frau aus dem Vorraum ein Tablett mit zwei Tassen Kaffee und einem Teller Donuts hereinbrachte. Über ihrem Arm hing ein Handtuch, welches sie mit einem warmen Lächeln Billy reichte.
„Danke, Janet. Die nächste Stunde möchte ich von niemanden gestört werden, außer es ist Chuck.“ Janet nickte und zog sich leise wieder zurück.
Billy nahm sich einen von den Donuts und drehte ihn nachdenklich in seinen Händen. „Ein Junge ist heute Abend aus dem Heim fortgelaufen. Sein Name ist Michael Flanagan. Seine
Eltern sind politische und vor einem halben Jahr aus Irland hierhergekommen.
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Schön geschrieben! Flüssig wie Sahne auf Kaffee! Weiß aber leider bis jetzt noch keine Fortsetzung! Auf jeden Fall weiter so! Und bin gespannt auf weitere Storys von Dir!

esmias (14.09.2001)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Der Traum des Iren 1  
The Restless Heart - Chapter 1  
The Restless Heart  
Traum oder Wirklichkeit  
Wehe, wenn du Wind säst  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De