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Eigentlich

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise
© marmonemi
Warum muss es eigentlich nachts blitzartig so saukalt werden? Ich schlafe eigentlich grundsätzlich bei offenem Fenster. Sowohl im Schlafzimmer als auch im Badezimmer. Also schlafen schlafe ich im Schlafzimmer. Nicht im Badezimmer. Da ist nur auch das Fenster auf. Im Badezimmer.

Eigentlich. Also eigentlich grundsätzlich. Nicht eigentlich auf. Auf schon richtig, nicht nur eigentlich. Die Fenster. Nicht das Schlafen. Und da die Fenster auf sind, kühlt meine Nase über Nacht komplett aus. Sehr uneigentlich!

Da ich jedoch kein Hund bin, dürfte es der Gesundheit eigentlich nicht zwingend zuträglich sein, eine eiskalte Nase zu haben. Auch wenn sie trocken ist. Wäre sie nass, dann wäre es wohl doch wieder gesund. Wenn ich ein Hund wäre. Bin ich aber nicht. Uneigentlich.

Also will ich keine kalte Nase haben. Habe ich aber. Zumindest wenn ich aufwache, nachdem ich bei offenen Fenstern geschlafen habe. Offene Fenster im Schlaf- und im Badezimmer. Aber das hatten wir ja eigentlich schon weiter oben.

So unwarm aufwachend bleibt nur der blitzartige Sprung unter die heiße Dusche. Was ja ansich auch uneigentlich höchst angenehm ist. Vor allem, wenn man noch nicht so ganz wach ist, also eigentlich noch fast schläft aber uneigentlich schon unter der Dusche steht. Wobei es ja eigentlich Quatsch ist zu formulieren, dass die Dusche heiß ist. Ist sie ja eigentlich gar nicht. Die Dusche ansich ist ja kalt. Zumindest solange kein heißes Wasser durch läuft. Na ja, ist ja eigentlich auch egal.

Da es in erster Linie um die Nase geht, halte ich die dann natürlich als erstes drunter. Unter das Wasser, nicht unter die Dusche. Also unter die Dusche natürlich auch. Da kommt ja das Wasser raus. Aber die Dusche ansich ist ja auch kalt. Insofern wäre es ja blöd, die Nase nur unter die Dusche zu stecken. Also muss sie schon heißes Wasser her geben, sonst ist das alles ziemlich unsinnig.

Das Duschen ohne Wasser! Nicht die Dusche ansich. Die ist natürlich sehr sinnig. Uneigentlich.

Der erste Blick aus dem Fenster zeigt auch ohne Außenthermometer, dass es eigentlich viel zu ungemütlich ist, um rauszugehen. Aber uneigentlich muss es wohl doch sein. Also ziehe ich mich warm an. Inzwischen sogar schon wieder mit Socken in den Stiefeletten. Ja, ich bin eben ein Warmduscher. Eigentlich. Also uneigentlich eigentlich nicht. Aber das sagt man ja so, wenn ... Ist ja auch schnurz.

Trotz meiner Socken in den Stiefeletten, die übrigens Weihnachtsmänner drauf haben, was ja eigentlich noch viel zu früh ist, uneigentlich auch, weil ja erst September ist, zieht die Kälte des Fußweges durch die Sohlen meiner Stiefeletten und durch meine Socken (die mit den Weihnachtsmännern) bis zu meinen Füßen.

Was mich wieder an meine heiße Dusche erinnert und daran, dass meine Füße während dessen automatisch im heißen Wasser stehen aber darum geht es ja eigentlich gerade gar nicht.

Beim Einkaufen habe ich eigentlich immer viel zu viel im Einkaufswagen. Denn auf meinem Einkaufszettel steht uneigentlich immer wesentlich weniger als ich letztendlich nach Hause schleppe. So auch eigentlich dieser Tage. Eigentlich weil ich das was ich einkaufe natürlich haben will. Oder muss. Oder irgend etwas dazwischen. Auf jeden Fall ist es eigentlich nie so, dass ich etwas einkaufe, was ich dann zuhause direkt wegschmeiße.

Es sei denn, ich habe ein Obstkörbchen erwischt, in dem ich beim Auspacken feststelle, dass die untere Schicht Obst sich besser zum Wegschmeißen, den zum Umschichten in meine Obstschale eignet. Dann schmeiße ich das Vergammelte eigentlich immer gleich weg. Also eigentlich nur deswegen, weil man ja manchmal einfach eine Ecke wegschneidet und das verbleibende Obststück dann durchaus noch essen kann. Mag man aber in dem Moment kein Obst essen, schmeißt man es eben weg. Eigentlich bis uneigentlich. Also sozusagen je nachdem.

Wo war ich?

Ach ja, beim Einkaufen:

Ich trage zwar, wie oben eigentlich schon erwähnt, inzwischen Socken mit Weihnachtsmännern darauf, natürlich nicht immer denn ab und zu müssen sie ja ganz uneigentlich gewaschen werden, aber es ist erst September. Auch wenn man aufgrund der niedrigen Temperaturen eigentlich durchaus annehmen könnte, dass wir bereits Dezember haben.

Haben wir aber eigentlich noch nicht. Eigentlich deswegen weil die Regale in den Geschäften bereits vollgepfropft sind mit allen möglichen Weihnachtsleckereien. Zum Beispiel Marzipankartoffeln und Krokanteiern. Die musste ich natürlich mitnehmen. Obwohl sie eigentlich nicht auf meinem Einkaufszettel standen. Aber uneigentlich gibt es ein paar Schnabbel-Artikel, bei denen ich absolut uneigentlich nicht widerstehen kann. Dazu gehören Marzipankartoffeln und Krokanteier.

Viel weiter traute ich mich kaum, im Regal zu gucken. Denn auf meinem Einkaufszettel stand eigentlich auch so schon viel genug und durch diverse Tüten Marzipankartoffeln und Krokanteier (Ja, eine von jedem reicht dann nicht! Ich weiß doch, wie schnell ich die ich mich rein stopfe und wenn ich dann keine mehr zuhause habe, muss ich ja eigentlich gleich wieder los, um mir höchst uneigentlich Nachschub zu besorgen. Da ich aber nicht ständig kalte Füße und eine kalte Nase haben will, muss ich mir eigentlich immer gleich einen gehörigen Vorrat anlegen) war mein eigentlich geplanter Einkauf schon erheblich angewachsen.

Eigentlich ist es ja im September noch viel zu früh für solche Leckereien. Aber uneigentlich schmecken sie natürlich immer. Man bekommt sie nur leider nicht immer. Und so muss ich es natürlich und ganz uneigentlich maßlos ausnutzen, wenn ich Marzipankartoffeln und Krokanteier bekommen kann. Beim Einkaufen.

Ich schleppte die Sweets also neben meinem eigentlich geplanten Einkauf auch noch nach Hause und allein während des Schreibens dieses Unsinns haue ich schon den gesamten Inhalt einer Türe Krokanteier weg. Da sieht man mal, wie schnell das geht. Wenn ich also nur eine Tüte Krokanteier mitgenommen hätte, müsste ich gleich morgen früh wieder raus, um mir Nachschub zu holen. Muss ich aber nun eigentlich doch nicht, weil ich ja gleich mehrere Tüten gekauft habe.

Eigentlich. Denn wir haben jetzt eigentlich erst frühen Abend. Das heißt, dass ich uneigentlich noch einige Stunden vor mir habe, bevor ich zu Bett gehe. Das birgt die Gefahr, dass ich doch morgen früh los muss, um Nachschub zu besorgen, damit ich den Tag ohne eigentlich verhinderbare Sehsüchte überstehe. Wenn ich also heute meinen Vorrat an Krokanteiern und Marzipankartoffeln komplett erlegen sollte, muss ich heute Nacht unbedingt bei geschlossenen Fenstern schlafen, damit ich morgen früh nicht wieder mit einer eiskalten Nase aufwache.

Aber eigentlich schlafe ich lieber bei offenem Fenster. Was mich jedoch in diesem Fall und trotz der Weihnachtsmänner auf meinen Socken uneigentlich um den Genuss von Krokanteiern und Marzipankartoffeln bringen könnte. Da ich das nicht will, also weder nicht bei offenem Fenster schlafen noch auf die Hüftgoldies verzichten, muss ich mich entscheiden.

Das fällt eigentlich sehr schwer. Denn wer verzichtet schon gern auf etwas, auf das er eigentlich gar nicht verzichten müsste? Insbesondere wenn es ihm eigentlich wichtig ist. Aber falls ich mich nicht entscheiden kann ist es ja eigentlich kein Weltuntergang. Denn immerhin haben wir ja auch irgendwann Ostern und dann kann ich mich genussvoll auf Spekulatius stürzen.

Die gibt es doch eigentlich um die Osterzeit herum, oder?

Und uneigentlich?
 
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Kommentare  

Du bist die erste Person die noch wirrer schreibt als ich *G* das finde ich super aber um erlich zu sein habe ich nur bis zum einkauf gelesen daher gebe ich dir 3 punkte :) falls es sich am ende noch irgend wie wider normaliesiert haben sollte.

 (07.10.2004)

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