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Von oben betrachtet

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
„Was machst du?“, wollte Lina von ihrer vierjährigen Schwester Molly wissen.
Molly saß auf der Treppe vor dem Haus und hielt ihr Gesicht in den Himmel. Sie war zwei Jahre jünger als Lina, die sich oft sehr groß vorkam.
„Ich zeige Gott mein Gesicht“, erklärte Molly bereitwillig und lächelte.
„Wieso? Gott ist überall, der kennt dich“, wollte die große Schwester ihr erklären, aber Molly entgegnete:
„Gott wohnt im Himmel, oder?“
„Ja“, bestätigte Lina und setzte sich zu ihr.
„Na, und wenn er da oben ist“, Molly wies mit ihrem Zeigefinger in den Himmel, „dann schaut er immer auf uns herab“, nun blickte sie nach unten, „und dann sieht er nur unsere Köpfe“, sie machte eine Pause und sah ihre Schwester schelmisch an, „aber ich will, dass er auch weiß wie ich aussehe“, fügte sie hinzu und blickte wieder nach oben.
Vorsichtig sah Lina in den Himmel, die Sonne blendete sie ein wenig, so dass sie die Hände als Schutz vor die Stirn hielt.
„Was machst du?“, wollte nun Molly wissen.
„Die Sonne blendet, und wenn ich meine Augen zumache, weiß er gar nicht, welche Farbe die haben“, erklärte sie ihr.
„Ah“, Molly nickte, während sie kichernd die Hände an die Stirn hob.

©Angela Redeker
 
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Kommentare  

Danke Pubikoid, für deine Bemerkung zu meiner Geschichte,
doch sie zeigt dass du erwachsen bist, denn so kompliziert können es nur Erwachsenen machen und darum ging es wie einfach Kinder denken.
liebenGruß
Angela


Angela Redeker (24.07.2005)

Die Idee ist niedlich, aber der Text als Ganzes wenig unterhaltsam. Wäre interessanter gewesen, wenn du dir vielleicht noch ein paar Ideen in der Richtung gesammelt und das ganze zu einer kleinen, unterhaltsamen Kurzgeschichte verarbeitet hättest. Wie mir die Geschichte gefallen könnte (nur so eine spontane Idee): Wenn ich das richtig verstehe, geht es darum, dass die Kinder Gott ihr Gesicht zeigen wollen. Um es spannender und lustiger zu machen könnten sie ja mehrere Versuche unternehmen, z.B. versuchen ihre Fotos an ihn zusenden (Brief kommt unzustellbar zurück), Plakate von sich aufs Hausdach legen (Wetter verdirbt es) und dann laufen sie mit Blick gen Himmel durch die Gegend (provoziert natürlich Unfälle). Schließlich passiert etwas, das ihnen zeigt, dass Gott sie sowieso überall sehen kann (Moral der Geschichte).
Grüße,


Publikoid (22.12.2004)

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