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39 Seiten

Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (20)

Romane/Serien · Fantastisches · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
So viele neue Eindrücke
Zeitepoche 31.07.2013 Tag 7 im Dienst der Erdraumflotte

Sebastian wurde durch einen Sprechwunsch von Stefanie geweckt der bei Ruby einging. Ruby nahm das Gespräch an und fragte: „Na Stefanie, hast Du gut geschlafen?“ – „Das Einschlafen war zwar etwas schwierig wegen der Aufregung aber ja, ich habe gut geschlafen.“, antwortete Stefanie. Ruby fragte: „Was gibt‘s denn?“ – „Hast Du Lust auf einen morgendlichen Rundflug?“, erwiderte Stefanie. Ruby fragte Alice nach der Uhrzeit und Alice sagte ihr daß es 6:41 war. Darauf hin fragte Ruby ihre kleine Schwester: „Was denn, jetzt? Willst Du nicht erst einmal frühstücken?“ – „Na gut, wir können uns doch zum Frühstück treffen.“, antwortete Stefanie. Ruby erwiderte: „Na gut, wir treffen uns in einer halben Stunde in der Mannschaftsmesse.“ – „Du bist die Beste!“, antwortete Stefanie. Ruby erwiderte: „Okay bis nachher, spätestens um 7:15 in der Mannschaftsmesse!“ – „Bis nachher, Ivanes Ende!“, antwortete Stefanie und trennte die Verbindung. Sebastian schaute Ruby fragend an und Ruby sagte: „Was soll ich machen? Sie ist meine Schwester und das alles hier ist so aufregend für sie.“ – „Irgendwie kommt mir das alles so bekannt vor. Ich war doch vor knapp 3 Wochen genauso aufgeregt wie Stefanie jetzt.“, antwortete Sebastian. Ruby stand auf und fragte: „Willst Du mitkommen auf eine kurze Patrouille?“ – „Aber Hallo! Wenn Ihr noch einen Flügelmann braucht dann bin ich dabei.“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Na komm, gehen wir duschen!“, ohne weitere Worte stand Sebastian auf und folgte Ruby in den Waschraum. Als sie die morgendliche Dusche und das Anlegen der Uniformen hinter sich gebracht hatten war es 7:04. Sie ließen sich in die Mannschaftsmesse teleportieren.

In der Mannschaftsmesse war es noch recht ruhig, einige Offiziere und Mannschaftsmitglieder saßen an vereinzelten Tischen und tranken einen Neurobooster, einen Tee oder andere Getränke, manche frühstückten auch. Stefanie war noch nirgendwo zu sehen also setzten sich Sebastian und Ruby an einen Tisch. Ruby bestellte sich einen Neurobooster und Sebastian entschied sich für einen Feuertee. Während sie auf Stefanie warteten kam Fähnrich Sommer in die Mannschaftsmesse. Sie kam an den Tisch zu Ruby und Sebastian und grüßte. Sebastian und Ruby erwiderten den Gruß und Fähnrich Sommer setzte sich. Sebastian fragte: „Bereiten Sie sich auf die Frühschicht vor Fähnrich?“ – „Nein, heute habe ich einen Ruhetag. Ich konnte nicht mehr schlafen und so habe ich die Nachrichten von der Reparatur der E.S.F.S. TRIANGLE verfolgt.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian sagte: „Das wird eine langwierige Reparatur, das Schiff muß ganz schön was abbekommen haben.“ – „Die Schäden sind nicht das Problem, auf dem Schiff passiert irgendwas seltsames.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian fragte: „Was meinen Sie damit?“ – „Einige Systeme lassen sich nicht aktivieren obwohl es keinen Grund dafür gibt, zumindest keinen vernünftigen.“, antwortete Fähnrich Sommer. Ruby sagte nachdenklich: „Ich habe das ungute Gefühl daß Sie einen weniger vernünftigen Grund vermuten.“ – „Auf der TRIANGLE spukt es.“, flüsterte Fähnrich Sommer. Sebastian faßte sich an die Stirn und erwiderte: „Nein, nicht schon wieder ein Geisterschiff!“ – „Bitte nicht so laut!“, flüsterte Fähnrich Sommer nervös.

Schließlich erreichte Stefanie die Mannschaftsmesse. Sie setzte sich zu Sebastian, Ruby und Fähnrich Sommer an den Tisch, grüßte und fragte: „Und Schwesterchen, schon gefrühstückt?“ – „Noch nicht, ich wollte eigentlich daß Du auch was frühstückst.“, antwortete Ruby. Dann tippte sie auf der Konsole des Tisches herum und sagte zu Stefanie: „Du sollst doch eine Woche lang täglich einen Liter Milch trinken. Willst Du die Menge über mehrere Portionen verteilen oder alles auf einmal trinken?“ – „Ich werde erst mal nur einen halben Liter Milch trinken.“, antwortete Stefanie. Ruby bestellte daraufhin einen Krug mit einem halben Liter Milch. Stefanie setzte den Krug an den Mund und nahm einen großen Schluck, dann fragte sie: „Und, wo fliegen wir hin?“ – „Ich kann Dir ja mal im Kuipergürtel einige Manöver zeigen die Du bei Deinen Rennen nicht lernst.“, antwortete Ruby. Stefanie fragte: „Soll ich etwa selbst durch den Kuipergürtel steuern?“ – „Keine Sorge! Ich berechne Dir einen sicheren Kurs durch die Brocken, Du brauchst nur dem Flugpfad auf Deinem Augenliederprojektionssystem zu folgen.“, antwortete Ruby. Fähnrich Sommer schaute Sebastian an und fragte: „Fliegen Sie auch mit, und wenn ja, brauchen Sie noch einen Waffensystemoffizier?“ – „Das klingt interessant. Was meinst Du Ruby?“, erwiderte Sebastian. Ruby sagte: „Von mir aus kann Fähnrich Sommer gerne mit Dir fliegen.“ – „Klasse“, antwortete Fähnrich Sommer. Stefanie hatte ihren halben Liter Milch gegen 7:15 ausgetrunken. Sie standen auf und ließen sich in die Kampffliegerrampe teleportieren.

Nachdem sie die Kampffliegerrampe erreicht hatten sagte Sebastian: „Gut daß sie nicht mehr unter Teleporterphobie leiden Fähnrich Sommer.“ – „Ja, ich bin froh daß ich dieses Problem überwunden habe.“, antwortete Fähnrich Sommer. Als sie den Tresen der Hangarverwaltung erreichten forderte Ruby die Bereitstellung zweier kleiner Spähschiffe an. Während sie auf die Bereitstellung ihrer Schiffe warteten sagte Sebastian zu Fähnrich Sommer: „Sie sollen ja eine ziemlich hohe Toleranz gegenüber Beschleunigungskräften haben.“ – „Wenn ich mit Yvette geflogen bin habe ich noch nie Probleme gehabt bei Bewußtsein zu bleiben.“, antwortete Fähnrich Sommer. Schließlich wurden die beiden Spähschiffe bereitgestellt, sie kletterten in die Cockpits und schlossen die Kanzeln. Über das Kommunikationssystem hörte man wie Ruby die Starterlaubnis anforderte und wie diese erteilt wurde. Das Schiff mit Stefanie und Ruby startete zuerst, dann starteten Sebastian und Fähnrich Sommer. Kurz nach dem verlassen der Far Horizon übermittelte Ruby die Sprungkoordinaten und zählte von drei herunter. Bei null aktivierten Sebastian und Stefanie den Sprungantrieb.

Wenig später erreichten sie den Kuipergürtel. Ruby meldete sich über das Kommunikationssystem und fragte: „Folgt Ihr uns oder wollt Ihr alles aus der Distanz beobachten?“ – „Ich denke, ich werde selbst ein paar Manöver fliegen. Ich will schließlich nicht gegen Stefanie antreten.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Wie Du meinst. Viel Spaß!“, dann schloß sie den Kanal. Sebastian sagte zu Fähnrich Sommer: „Planen Sie einen Kurs durch den Kuipergürtel, sorgen Sie dafür daß wir die Brocken auf ihrer rückwärtigen Seite passieren. Nicht daß uns noch einer dieser Klumpen in den Flugpfad driftet.“ – „Alles klar Leutnant Neuhof! Ich habe einen Kurs durch den Bereich des Kuipergürtels mit mittlerer Dichte geplant.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian sagte: „Na dann wollen wir mal Spaß haben, nur um es mit den Worten von Yvette auszudrücken.“ – „Alles klar, ich bin bereit.“, erwiderte Fähnrich Sommer. Sebastian zog den Schub auf und folgte dem Flugpfad.

Während Sebastian dem Flugpfad folgte fragte Fähnrich Sommer plötzlich: „Leutnant Neuhof, was war das für eine Mission nach der Sie sich einem induktiven Eingriff unterzogen haben?“ – „Ich dachte das hätten wir schon einmal diskutiert Fähnrich Sommer.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Ich habe während der neuralen Verbindung zu Yvette einige merkwürdige Erinnerungen gesehen. Hatte diese Mission etwas mit der E.S.F.S. TRIANGLE zutun?“ – „Also gut Fähnrich Sommer, ich hoffe daß Sie nachher keinen weiteren induktiven Eingriff benötigen.“, antwortete Sebastian während er dem Flugpfad weiter folgte. Dann fragte Sebastian: „Was glauben Sie wo wir uns das erste Mal begegnet sind?“ – „Das war vor einigen Tagen im Maschinenraum. Sie erklärten mir das Magnettraktorsystem der Far Horizon.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian erwiderte: „Würde es Sie schockieren wenn ich Ihnen erzählen würde daß ich Sie schon vor dieser Begegnung einmal angetroffen habe?“ – „Vor dieser Begegnung?“, fragte Fähnrich Sommer ungläubig. Sebastian erwiderte: „Ja. Wollen Sie die Story wirklich hören?“ – „Ja, ich will sie unbedingt hören.“, antwortete Fähnrich Sommer. Daraufhin reduzierte Sebastian die Fluggeschwindigkeit um die Hälfte und erzählte Fähnrich Sommer von seinen Erlebnissen als Feldsanitäter auf der E.S.F.S. TRIANGLE. Sebastian ließ nichts aus, auch nicht daß er Fähnrich Sommer bewußtlos in einem der Flure fand und daß er ihr Herz induzieren und weitere Behandlungen durchführen mußte um Fähnrich Sommers Leben zu retten.

Fähnrich Sommer hörte interessiert zu. Als Sebastian mit seiner Geschichte fertig war fragte er: „Geht es Ihnen gut Fähnrich Sommer?“ – „Ich denke schon, wenn man bedenkt daß ich ohne Sie nicht hier wäre.“, antwortete Fähnrich Sommer. Anschließend fügte sie hinzu: „Ich möchte unbedingt einmal eine neurale Verbindung mit Ihnen eingehen und unsere Erinnerungen und Erfahrungen austauschen.“ – „Ich hatte befürchtet daß Sie meine Erinnerungen an die Mission bei GJ 1214b vielleicht aus der Fassung Bringen würden. Daher wollte ich es unbedingt vermeiden die Verbindung mit Ihnen einzugehen.“, antwortete Sebastian. Schließlich meldete sich Ruby und sagte: „Okay das war genug Sightseeing für heute. Wir sollten zurückkehren zur Far Horizon.“ – „Alles klar wir folgen Euch.“, antwortete Sebastian und nahm Kurs auf das Schiff mit Ruby und Stefanie. Nachdem er das andere Schiff erreicht hatte formierte er sich an der Flanke des anderen Schiffes und sie verließen den Bereich des Kuipergürtels. Anschließend übermittelte Ruby die Koordinaten für den Sprung und sie sprangen zurück in den Neptunorbit.

Nach ihrer Landung gegen 8:10 auf der Far Horizon kletterten sie aus den Schiffen und die Wartungsmannschaft verstaute die Schiffe wieder im Hangar. In der Kampffliegerrampe wartete schon Yvette. Sie sagte: „Du hast Dir Fähnrich Sommer für einen Ausflug geschnappt, wie war es?“ – „Ach ja es war eigentlich recht angenehm. Wir hatten ein Wenig Spaß im Kuipergürtel, nur eine kleine Sightseeing-Tour.“, antwortete Sebastian. Yvette wandte sich Fähnrich Sommer zu und fragte: „Na Christina, wie war’s?“ – „Eine Sightseeing-Tour, so könnte man es nennen. Wir haben uns unterhalten und die Aussicht genossen.“, antwortete Fähnrich Sommer. Yvette grinste und sagte zu Sebastian: „Wenn ich Christina das nächste Mal suche ist Sie wahrscheinlich mit Dir unterwegs.“ – „Oder in einer neuralen Verbindung mit mir.“, fügte Sebastian hinzu. Ruby neigte den Kopf und fragte: „Und die Mission nach der ein induktiver Eingriff notwendig wurde?“ – „Leutnant Neuhof hat mir von seiner Mission als Feldsanitäter berichtet. Ich denke ich bin vorbereitet auf etwaige Erinnerungen daran.“, antwortete Fähnrich Sommer. Ruby zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Na gut, wie Sie meinen Fähnrich Sommer.“ – „Du wirst auf jeden Fall zur Sicherheit dabei sein Ruby.“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete lächelnd: „Das wird nicht nötig sein, ich vertraue Fähnrich Sommer. Bei Yvette wäre ich schon mißtrauischer.“ – „Ja ich hab´s verstanden. Ich nehme Dir Deinen Freund schon nicht weg.“, nölte Yvette. Fähnrich Sommer verabschiedete sich und ging mit Yvette zum Lift. Stefanie umarmte Ruby und sagte: „Das war echt ein cooler Flug!“ – „Schon bald wird so ein Flug für Dich nur noch Routine sein. Aber es wird andere Missionen geben die Du auch als recht ansprechend empfinden wirst.“, antwortete Ruby. Dann ließen sie sich in die Mannschaftsmesse teleportieren.

Sie erreichten die Mannschaftsmesse gegen 8:15 und setzten sich an einen Tisch. Stefanie bestellte sich einen weiteren halben Liter Milch, Ruby und Sebastian entschieden sich für je eine Tasse Feuertee. Auf dem großen Bildschirm in der Mannschaftsmesse lief der Nachrichtenkanal und Miranda Raven berichtete von den seltsamen Vorkommnissen auf der E.S.F.S. TRIANGLE. Sebastian ließ den Ton des Nachrichtenkanals auf seinem Kommunikationsarmband ausgeben. Stefanie und Ruby wandten sich dem Bildschirm zu und verfolgten ebenfalls die Berichterstattung. Es ging um seltsame Funktionsstörungen im Teleportersystem und im Computerkern der E.S.F.S. TRIANGLE.

Nach der Berichterstattung sagte Sebastian: „Zum Glück hat Miranda Raven nichts darüber berichtet daß es auf dem Schiff angeblich spukt.“ – „Glücklicherweise, die BLACK HALFMOON hat damals schon genug Aufregung verursacht.“, antwortete Ruby. Stefanie fragte: „Die BLACK HALFMOON, war das nicht ein seltsames schwarzes Raumschiff von dem viele Menschen geträumt haben?“ – „Ja genau das war die BLACK HALFMOON. Viele hielten sie damals für ein Geisterschiff aber damit tat man ihr Unrecht. Der Grund für die seltsamen Träume war Alice die künstliche Intelligenz an Bord der BLACK HALFMOON, die mittels eines induktiven Eingriffs über große Distanzen versuchte die alte Mannschaft zu kontaktieren.“, antwortete Sebastian. Stefanie fragte: „Alice, die gleiche künstliche Intelligenz die Ihr hier an Bord habt?“ – „Genau die Alice.“, antwortete Sebastian. In diesem Augenblick ließen sich Fähnrich Sommer und Yvette in die Mannschaftsmesse teleportieren. Nachdem sie sich an den Tisch zu Sebastian, Ruby und Stefanie gesetzt hatten fragte Fähnrich Sommer: „Haben Sie zufällig gerade auf dem Nachrichtenkanal den Bericht über die Vorfälle auf der E.S.F.S. TRIANGLE gesehen?“ – „Ja, es gibt dort seltsame Fehlfunktionen im Teleporter- und Computersystem.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Ich würde gerne mal mit Leutnant Sukow auf die E.S.F.S. TRIANGLE gehen und die Sache untersuchen.“ – „Wollen Sie etwa auf Geisterjagt gehen, selbst wenn Sie damit nur beweisen daß es dort nicht spukt?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer antwortete: „Ja, so könnte man es ausdrücken.“ – „Wir können ja mal Miriam fragen was sie davon hält.“, schlug Sebastian vor. Fähnrich Sommer sagte: „Vielleicht weis Leutnant Sukow ja sogar eine Lösung.“ – „Wir können ja mal schauen ob sie Zeit hat.“, antwortete Sebastian.

Sebastian öffnete einen Kanal zu Miriam und als sie sich meldete fragte er: „Hast Du zufällig die Berichte von den seltsamen Ereignissen auf der E.S.F.S. TRIANGLE verfolgt?“ – „Ich habe es heute früh gesehen. Es soll dort unerklärliche Probleme mit dem Teleporter und dem Computerkern geben. Wieso fragst Du?“, erwiderte Miriam. Sebastian antwortete: „Fähnrich Sommer würde mit Dir der Sache gerne auf den Grund gehen.“ – „Das ist ein interessanter Vorschlag. Die Far Horizon springt jedoch um 10:00 nach GJ 1214 um dort die Daten der Forschungssonde auszulesen. Ich kann daher leider hier nicht weg. Aber Fähnrich Sommer ist eine fähige Ingenieurin, sie könnte auch mit jemand anderem diese Untersuchung führen. Wie wäre es wenn Du sie begleitest?“, erwiderte Miriam. Sebastian fragte erstaunt: „Was denn, ich?“ – „Natürlich, Du hast im Umgang mit der Technik der Erdraumflotte genug Erfahrung und Ihr Beide werdet bestimmt gut zusammenarbeiten.“, antwortete Miriam. Sebastian erwiderte: „Du traust mir da aber eine Menge zu.“ – „Von Dir stammte schließlich die Idee für das Magnettraktorsystem. Wenn Ihr aufbrechen wollt dann holt Euch zwei Diagnoseokulare aus dem Maschinenraum und macht Euch auf die Socken! Sukow Ende!“, antwortete Miriam und schloß den Kanal. Sebastian schaute Ruby an und fragte: „Was meinst Du?“ – „Ich möchte Stefanie ungern an ihrem ersten Tag hier an Bord allein lassen aber wenn Du ohne mich aufbrechen willst dann habe ich damit auch keine Probleme.“, antwortete Ruby. Sebastian schaute Fähnrich Sommer an und fragte: „Wie ist Ihre Meinung dazu?“ – „Leutnant Sukow hat eine hohe Meinung von Ihren Fähigkeiten. Ich würde auch mit Ihnen zur TRIANGLE fliegen.“, antwortete Fähnrich Sommer. Yvette fragte: „Soll ich auch mitkommen?“ – „Nimm’s nicht persönlich Yvette aber ich glaube das wäre keine gute Idee. Ruby würde sich bestimmt Gedanken machen wenn wir zusammen auf einem anderen Schiff sind und mir ist auch nicht besonders wohl bei dem Gedanken daran.“, antwortete Sebastian. Yvette verzog das Gesicht zu eine Grimasse und erwiderte: „Ist ja gut, ich hab’s verstanden. Vielleicht gibt es im System GJ 1214 auch etwas interessantes. Ich bin Dir nicht böse, sieh nur zu daß Du und Fähnrich Sommer gesund zurückkommen!“ – „Ich werde mich bemühen.“, antwortete Sebastian. Gegen 8:50 standen Fähnrich Sommer und Sebastian auf und verabschiedeten sich. Ruby drückte Sebastian fest an sich und sagte: „Du hast gehört was Yvette gesagt hat. Kommt gesund wieder!“ – „Ich gebe mein Bestes.“, antwortete Sebastian. Darauf ließ Ruby ihn los und Sebastian ging mit Fähnrich Sommer zum Lift.

Als sie den Maschinenraum erreichten kam ihnen Miriam schon mit zwei Diagnoseokularen entgegen. Sie reichte ihnen die Geräte und sagte: „Ich habe mit Kapitän Tönnigs gesprochen, er hat keine Einwände gegen die Untersuchung der Probleme auf der E.S.F.S. TRIANGLE. Wenn Sie eine Frage haben sollten dann kontaktieren Sie mich einfach Fähnrich Sommer. Das gleiche gilt für Dich Sebastian. Im Hangar der Wissenschaftsstation steht das Transit- und Forschungsschiff von Leutnant Berghof bereit. Sie wird zwar an dieser Untersuchung nicht persönlich Teilnehmen können aber die seltsamen Ereignisse auf der TRIANGLE interessieren sie auch. Außerdem wartet Fähnrich Alexander Grimmwood bereits in der Wissenschaftsstation, er würde sich dieser Untersuchung gerne anschließen und ich sagte ihm daß ich Sie frage.“ – „Fähnrich Grimmwood, soll das heißen daß ich auf dieser Mission der ranghöchste Offizier bin?“, fragte Sebastian. Miriam antwortete: „So ist es. Betrachte es als Training Deiner Führungsqualitäten.“ – „Ich verstehe. Wenn Fähnrich Sommer keine Einwände gegen die Teilnahme von Fähnrich Grimmwood an dieser Untersuchung hat dann ist er dabei.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer sagte: „Nein ich habe keine Einwände.“ – „Dann ist es offiziell, wir fliegen zu dritt.“, antwortete Sebastian. Miriam wünschte ihnen viel Erfolg und sie gingen zum Lift.

Als sie die Wissenschaftsstation erreichten begrüßte sie Leutnant Nicole Berghof und sagte: „Fähnrich Grimmwood wartet bereits an Bord des Transitschiffes und ich habe die restlichen 12,5 Liter blauen Honigwein wieder an Bord verstaut. Nur für den Fall daß es ein Längerer Flug wird.“ – „Danke Nicole, Du bist klasse!“, antwortete Sebastian. Leutnant Berghof lächelte und wünschte ihnen viel Erfolg. Als sie den Hangar der Wissenschaftsstation erreichten wartete Fähnrich Grimmwood schon vor dem Transitschiff. Als er Sebastian erblickte salutierte er und sagte: „Leutnant Neuhof, alle Systeme sind überprüft und einsatzbereit.“ – „Sehr gut, stehen Sie bequem Fähnrich!“, antwortete Sebastian. Nachdem sie an Bord des Transitschiffes gegangen waren und die Luftschleuse verschlossen war fragte Fähnrich Grimmwood: „Möchten Sie die Steuerung übernehmen Leutnant?“ – „Ja ich übernehme die Steuerung. Sie übernehmen die Kommunikation und die Sensoren Fähnrich Grimmwood und Sie die Maschinenkontrolle Fähnrich Sommer.“, erwiderte Sebastian. Fähnrich Grimmwood und Fähnrich Sommer antworteten im Chor: „Verstanden Leutnant!“ – „Na dann wollen wir mal. Fähnrich Grimmwood, fordern Sie die Starterlaubnis an!“, erwiderte Sebastian. Fähnrich Grimmwood bestätigte den Befehl und forderte die Starterlaubnis an. Als diese erteilt wurde meldete er es Sebastian in steifer Militärmanier. Sebastian bestätigte daß er verstanden hatte und flog das Transitschiff aus dem Hangar.

Als sie genug Distanz zu Far Horizon hatten berechnete Sebastian den Sprung und erkundigte sich bei Fähnrich Grimmwood und Fähnrich Sommer ob sie bereit für den Sprung waren. Nachdem beide ihre Sprungbereitschaft bestätigt hatten aktivierte Sebastian den Sprungantrieb. Wenig später tauchte das Transitschiff mit ihnen im Uranusorbit, nahe des Flottendocks auf. Sebastian sagte: „Fähnrich Grimmwood, fordern Sie die Erlaubnis zum andocken an!“ – „Verstanden Leutnant!“, antwortete Fähnrich Grimmwood. Als die Erlaubnis erteilt war und Fähnrich Grimmwood dies und die Instruktionen für das Andocken mitgeteilt hatte führte Sebastian das Andockmanöver aus. Als der Andockvorgang abgeschlossen war stand Sebastian auf und sagte: „Dann wollen wir mal dem Mysterium der E.S.F.S. TRIANGLE auf den Grund gehen. Fähnrich Sommer, sichern sie die Systeme!“ – „Verstanden Leutnant!, antwortete Fähnrich Sommer und befolgte Sebastians Anweisung.

Nachdem sie das Transitschiff verlassen hatten begrüßte sie der Commander des Flottendocks, Marco Stevenson. Sie stellten sich vor und der Commander sagte: „Ich bin froh daß Sie hier sind, unter den Mitarbeitern der Reparaturmannschaft verbreiten sich schon Gerüchte darüber daß es auf der E.S.F.S. TRIANGLE spukt.“ – „Ja Commander, ich hörte auch von diesen Gerüchten. Ich bin darüber alles andere als froh, die BLACK HALFMOON hat schon genug Aufregung verursacht. Ein weiteres angebliches Geisterschiff braucht die Erdraumflotte nun wirklich nicht.“, antwortete Sebastian. Commander Stevenson fragte: „Wie stehen Sie zum Thema Spuk und Geister, glauben Sie daran Leutnant Neuhof?“ – „Um ehrlich zu sein, ich weis nicht was ich glauben soll. Ich weis über dieses Thema noch nichts und kann die Existenz von Geistern weder behaupten noch bestreiten. Der letzte Geist der uns begegnet ist war die künstliche Intelligenz an Bord der BLACK HALFMOON.“, antwortete Sebastian. Commander Stevenson erwiderte: „Vielleicht finden Sie ja irgendwann eine Antwort. Wie dem auch sei, falls sie etwas benötigen kontaktieren Sie mich einfach.“ – „Verstanden Commander!“, antwortete Sebastian. Commander Stevenson gab ihnen eine kurze Wegbeschreibung wie sie an Bord der E.S.F.S. TRIANGLE kommen und verabschiedete sich.

Sebastian sagte zu Fähnrich Sommer und Fähnrich Grimmwood: „Dann wollen wir mal auf Geisterjagt gehen. Folgen Sie mir!“, darauf setzte er sein Diagnoseokular auf und sie gingen zum Zugang der auf die E.S.F.S. TRIANGLE führte. Auf dem Schiff waren alle unnötigen Systeme abgeschaltet worden, in den Gängen war nur die schwache Notbeleuchtung aktiv. Sie gingen durch die schwach beleuchteten Gänge und erreichten schließlich den Maschinenraum. Sebastian sagte: „Fähnrich Sommer, versuchen Sie mal ob Sie Zugriff auf den Computerkern bekommen!“ – „Verstanden!“, antwortete Fähnrich Sommer und ging an eine Konsole. An einer Wand des Maschinenraums waren noch immer die Umrisse der organischen Materie zu erkennen welche nach dem fehlgeschlagenen Experiment mit dem Sprungantrieb vom Chefingenieur des Schiffes übriggeblieben waren. Fähnrich Sommer meldete schließlich: „Der Computer läuft langsam aber er funktioniert. Irgendein Prozeß läuft noch immer im System und verbraucht eine Menge Speicher und Rechenleistung. Ich kann diesen Prozeß nicht beenden.“ – „In Ordnung Fähnrich Sommer. Sagen Sie mir was Ihrer Meinung nach hier passiert ist!“, erwiderte Sebastian. Fähnrich Sommer sagte: „Der Chefingenieur muß bis zuletzt versucht haben die Energiewelle die durch das Energieverteilungsnetz des Schiffes raste aufzuhalten.“ – „Warum hat er sich nicht in Sicherheit gebracht als er merkte daß seine Bemühungen nicht greifen? Die Vorschriften besagen doch daß der Maschinenraum im Falle einer Überlastung des Energieverteilungsnetzes sofort zu evakuieren ist.“, erwiderte Fähnrich Grimmwood. Sebastian sagte: „Vielleicht hat er bis zur letzten Sekunde versucht die Situation zu retten. Als dann der Teleporter ausfiel hatte er keine Möglichkeit mehr den Gefahrenbereich rechtzeitig zu verlassen.“ – „Der Teleporter ist nicht ausgefallen, er läßt sich nur aus irgendeinem Grund nicht aktivieren.“, antwortete Fähnrich Sommer.

Sebastian überlegte und sagte schließlich: „Fähnrich Sommer überprüfen Sie ob der Prozeß im Computerkern der sich nicht stoppen läßt irgendwie mit dem Teleporter in Verbindung steht!“ – „Verstanden!“, antwortete Fähnrich Sommer. Nach einer Weile sagte sie: „Sie hatten Recht Leutnant Neuhof, es gibt eine Verbindung vom Teleporter zum Computerkern. Eine riesige Datenmenge wurde in den Hauptspeicher des Computers übertragen.“ – „Ist jemand von Ihnen mit dem Prozeß des Teleportierens vertraut, ich meine weis jemand wie dieser Prozeß im Detail abläuft?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer antwortete: „Ja ich beschäftige mich mit dem Prozeß des Teleportierens schon sehr lange. Vielleicht führte dies zu meiner Teleporterphobie.“ – „Beschreiben Sie mir bitte den Prozeß in groben Zügen!“, erwiderte Sebastian. Fähnrich Sommer erklärte: „Also zuerst wird das zu teleportierende Objekt genau analysiert. Dann werden die Informationen über jedes einzelne Teilchen und dessen Zustand gespeichert. Daraufhin wird die Materie des Objektes an der Ausgangsposition aufgelöst...“ – „Was würde passieren wenn das zu teleportierende Objekt nach dem erfassen seiner Bestandteile und ihrer Zustände durch eine Explosion oder Energieentladung zerstört würde?“, fragte Sebastian. Fähnrich Grimmwood fragte: „Was denn, zwischen dem Speichern des Materiemusters und der Entmaterialisierung?“ – „Moment mal! Das würde ja heißen daß der Teleportationsprozeß unterbrochen wäre da keine Rückmeldung über die Entmaterialisierung erfolgt ist.“, antwortete Fähnrich Sommer erstaunt. Sebastian erwiderte: „Genau das geht mir gerade durch den Kopf. Wenn der Prozeß irgendwie unterbrochen wurde, wie lange könnte ein Mensch als gespeichertes Muster überleben?“ – „So lange wie die Information erhalten bleibt.“, antwortete Fähnrich Sommer.

Sebastian sagte: „Wir müssen zum Teleporterraum!“ – „Moment mal, glauben Sie etwa daß da noch jemand drin ist?“, fragte Fähnrich Sommer. Sebastian erwiderte: „Ja, alle Anzeichen deuten darauf hin. Der nicht zu aktivierende Teleporter und der Prozeß im Computerkern der sich nicht beenden läßt. Folgen Sie mir!“, damit verließ Sebastian den Maschinenraum und ging mit schnellen Schritten zum Lift. Fähnrich Sommer und Fähnrich Grimmwood folgten ihm. Als sie den Teleporterraum erreichten ging Sebastian an die Teleporterkonsole und überprüfte das System. Es wurde tatsächlich ein unterbrochener Teleportationsprozeß angezeigt der das ganze System angehalten hatte. Sebastian zeigte Fähnrich Sommer die Daten auf der Konsole und fragte: „Haben Sie eine Idee wie wir den Prozeß fortsetzen können?“ – „Es fehlt die Bestätigung der Entmaterialisierung.“, antwortete Fähnrich Sommer. Fähnrich Grimmwood fragte: „Können Sie nicht einfach eine Bestätigung nachträglich einfügen?“ – „Ja klar aber das dauert eine Weile. Der Teleporter verfügt über einige Sicherheitsvorrichtungen die sowas eigentlich verhindern sollen. Sonnst könnte man damit quasi eine exakte Kopie des zu teleportierenden Objektes erstellen.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian sagte: „Fangen Sie an!“ – „Verstanden Leutnant! Ich brauche aber jemanden der mich hier an der Konsole unterstützt und jemanden der im Maschinenraum die Energieversorgung überwacht und stabil hält. Sonst kann es passieren daß uns das gesamte System zusammenbricht.“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian sagte daraufhin: „Fähnrich Grimmwood, Sie gehen hinunter in den Maschinenraum und halten die Energieversorgung stabil! Wenn nötig kontaktieren Sie Leutnant Sukow auf der Far Horizon und fragen Sie um Rat!“ – „Verstanden Leutnant!“, antwortete Fähnrich Grimmwood und verließ den Teleporterraum.

Fähnrich Sommer tippte auf der Teleporterkonsole herum und Sebastian beobachtete die Statusanzeigen. Immer wieder tauchten neue Probleme auf die Fähnrich Sommer lösen mußte doch sie löste jedes Problem das sich zeigte. Schließlich sagte sie: „Das sollte funktionieren aber der Teleporter wird danach nicht mehr zu gebrauchen sein.“ – „Gut gemacht Fähnrich Sommer!“, antwortete Sebastian, dann öffnete er einen Kanal zu Fähnrich Grimmwood im Maschinenraum und sagte: „Fähnrich Grimmwood wir beginnen mit der Aktion. Halten Sie die Energieversorgung des Teleporters und des Computerkerns stabil!“ – „Verstanden Leutnant! Grimmwood Ende!“, antwortete Fähnrich Grimmwood und schloß den Kanal. Fähnrich Sommer fragte: „Soll ich den Teleporter bedienen?“ – „Nein Fähnrich, das übernehme ich selbst. Aber Sie stehen mir bitte für den Fall der Fälle zur Seite!“, erwiderte Sebastian. Fähnrich Sommer antwortete: „Verstanden Leutnant!“, dann startete Sebastian den modifizierten Teleportationsprozeß. Nachdem er das rot pulsierende Symbol auf der Teleporterkonsole berührt hatte wurde es hell auf der Teleporterplattform. Die Statusanzeigen zeigten daß ein Muster wiederhergestellt wurde. Fähnrich Sommer regulierte die einzelnen Betriebsparameter um den Prozeß am Laufen zu halten. Schließlich wurde es wieder dunkel und ein Mann stand auf der Teleporterplattform. Fähnrich Sommer rief: „Das ja ist Leutnant Frank Katschmarek der Chefingenieur der TRIANGLE!“ – „Fähnrich Grimmwood, alle Energie für den Teleporter abschalten! Danach kommen Sie zu uns hoch in den Teleporterraum!“, sagte Sebastian nachdem er eilig eine Sprechverbindung zu Fähnrich Grimmwood aufgebaut hatte. Fähnrich Grimmwood bestätigte den Befehl und kurz darauf wurde die Teleporterkonsole dunkel.

Leutnant Katschmarek verließ mit wackligen Beinen die Teleporterplattform und stellte sich vor. Nach dem auch Sebastian sich vorgestellt hatte fragte er: „Leutnant Katschmarek, wissen Sie welches Datum wir heute haben?“ – „Den 24.07.2013.“, antwortete Leutnant Katschmarek. Sebastian erwiderte: „Es tut mir leid Leutnant Katschmarek, wir haben heute den 31.07.2013, sie waren eine Woche als digitales Muster im Speicher des Computerkerns der TRIANGLE.“ – „Eine Woche?“, fragte der desorientierte Chefingenieur. Sebastian erzählte Leutnant Katschmarek was sich in der Zwischenzeit zugetragen hatte. Leutnant Katschmarek sagte schließlich: „Würden Sie mich bitte zu einem Arzt bringen? Ich weis nicht wie sich meine einwöchige Existenz als digitales Muster auf meine Gesundheit auswirkt.“ – „Möchten Sie zu einem bestimmten Arzt gebracht werden?“, fragte Sebastian. Leutnant Katschmarek antwortete: „Bringen Sie mich einfach zu irgendeinem Arzt.“ – „Ich werde sie zu Doktor Ngujen auf die Far Horizon bringen. Sie ist die kompetenteste Ärztin mit der modernsten Ausrüstung die ich kenne.“, antwortete Sebastian. Dann schaltete er sein Diagnoseokular in den medizinischen Modus und scannte Leutnant Katschmarek. Es wurden keine gelben oder roten Werte angezeigt.

Schließlich betrat Fähnrich Grimmwood den Teleporterraum. Sebastian stellte Fähnrich Grimmwood und Leutnant Katschmarek einander vor und dann verließen sie den Teleporterraum. Sebastian öffnete einen Kanal zu Commander Stevenson und berichtete ihm was geschehen war und daß sie Leutnant Katschmarek auf dem schnellsten Wege auf die Krankenstation der Far Horizon bringen wollten. Commander Stevenson bestätigte daß er alles verstanden hatte und schloß den Kanal. Als sie das Transitschiff erreicht hatten sagte Sebastian: „Fähnrich Grimmwood, fordern Sie die Starterlaubnis an und starten Sie! Danach kontaktieren Sie die Far Horizon und informieren sie daß wir einen Patienten für Doktor Ngujen haben. Anschließend springen Sie zur Far Horizon und landen im Hangar der Wissenschaftsstation. Fähnrich Sommer, Sie übernehmen wieder die Maschinenkontrolle.“ – „Verstanden!“, antworteten Fähnrich Sommer und Fähnrich Grimmwood im Chor. Anschließend brachte Sebastian den noch immer etwas desorientierten Leutnant Katschmarek in den Ruheraum und sagte ihm daß er sich bis zu ihrer Ankunft auf der Far Horizon hinlegen sollte. Leutnant Katschmarek legte sich bereitwillig in eine der vier Schlafkojen und Sebastian setzte sich neben die Koje und sagte ihm daß Doktor Ngujen sich um ihn kümmern würde sobald sie auf der Far Horizon gelandet waren.

Ein leichtes Vibrieren ging durch das Schiff und kurz darauf ein weiteres. Wenig später kam Fähnrich Sommer in den Ruheraum und sagte: „Wir landen gerade auf der Far Horizon. Etwas später und wir hätten ihnen bis GJ 1214b hinterher springen müssen.“ – „Danke Fähnrich Sommer!“, antwortete Sebastian. Etwas später öffnete sich die Luftschleuse und Doktor Ngujen betrat das Transitschiff. Als sie Leutnant Katschmarek sah erschrak sie leicht als ob sie einen Geist gesehen hätte, dann scannte sie ihn und sagte: „Leutnant Katschmarek, ich bin Doktor Ngujen. Wie fühlen Sie sich?“ – „Es geht schon, etwas desorientiert vielleicht aber das liegt wohl an meiner Einlagerung im Computersystem der TRIANGLE.“, antwortete Leutnant Katschmarek. Doktor Ngujen half ihm aufzustehen und ließ sich mit ihm in die Krankenstation teleportieren.

Als Fähnrich Sommer, Fähnrich Grimmwood und Sebastian das Transitschiff verließen sagte Sebastian: „Das war gute Arbeit von Ihnen beiden. Ohne Sie hätte ich es nicht geschafft.“ – „Das war eine interessante Untersuchung. Ich würde gern bei Ihrer nächsten Erkundungsmission wieder mit dabei sein.“, antwortete Fähnrich Grimmwood und Fähnrich Sommer sagte: „Ich würde auch gerne wieder mit Ihnen Arbeiten.“ – „Ich werde Sie beim nächsten Mal bei der Auswahl meines Teams berücksichtigen.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer und Fähnrich Grimmwood verabschiedeten sich und ließen sich in ihre Quartiere teleportieren. Sebastian ging zurück in die Wissenschaftsstation und sagte zu Nicole: „Danke daß wir Dein Schiff benutzen durften.“ – „Das war doch Ehrensache. Jetzt ruhe Dich erst einmal aus!“, antwortete Nicole. Sebastian reichte Nicole noch sein Diagnoseokular zur Auswertung, verabschiedete sich und ließ sich daraufhin in sein Quartier teleportieren. Dort angekommen öffnete er einen Kanal zu Ruby und sagte: „Ich bin zurück von meiner Untersuchung. Wir haben einen Überlebenden mitgebracht.“ – „Du klingst erschöpft. Brauchst Du irgendwas?“, fragte Ruby. Sebastian erwiderte: „Nein, ich ruhe mich nur mal ein Wenig aus. Spätestens wenn wir im System GJ 1214 sind melde ich mich.“ – „Alles klar, Ivanes Ende!“, antwortete Ruby und schloß den Kanal.

Sebastian setzte sich auf die Couch und lehnte den Kopf nach hinten gegen die Rückenlehne. Ein leichtes kaum spürbares Vibrieren ging durch das Schiff und durch die Fenster war das Blau der Passage zu sehen welche die Raumfalte überbrückte. Sebastian erhob sich wieder von der Couch und ging zu der kleinen Teleporterstation für Lebensmittel und andere kleine Gegenstände. Zuerst überlegte er was er sich zu trinken bestellen sollte doch dann ließ er sich in die Mannschaftsmesse teleportieren. Fähnrich Sommer und Yvette saßen an einem Tisch und unterhielten sich. Sebastian ging zu einer kleinen Teleporterstation an der Wand und bestellte sich dort einen Neurobooster mit Erdbeeraroma, anschließend ging er mit seinem Becher zu einem der großen Fenster und schaute hinaus in das Blau der Passage. Yvette näherte sich von der Seite und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie fragte: „Alles in Ordnung?“ – „Ja alles ist in Ordnung. Ich mache mir nur Gedanken was wohl passiert wäre wenn wir nicht den Gerüchten über die E.S.F.S. TRIANGLE nachgegangen wären.“, antwortete Sebastian. Yvette sagte: „Tu das nicht, zerbreche Dir nicht den Kopf mit der Frage nach dem, was hätte passieren können wenn Du eine andere Entscheidung getroffen hättest! Das wirft nur noch mehr Fragen auf.“ – „Es beschäftigt mich nur daß ich anscheinend immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin um die Ereignisse positiv zu beeinflussen.“, antwortete Sebastian. Yvette nahm die Hand von Sebastians Schulter und fuhr mit dem Finger seine Wirbelsäule hinunter. Dabei sagte sie: „Du hast doch bisher jede dieser Situationen gemeistert. Die Integration von Alice in die Systeme der Far Horizon, das Magnettraktorsystem, Dein Einsatz als Feldsanitäter auf der E.S.F.S. TRIANGLE und die heutige Entdeckung und Rettung eines Besatzungsmitglieds auf der E.S.F.S. TRIANGLE, das waren alles durchweg positive Ereignisse an denen Du maßgeblich beteiligt warst. Christina hat mir von Eurer Untersuchung erzählt und sie meinte daß Du die ausschlaggebende Idee hattest. Vielleicht gibt es einen Grund warum Du immer zur rechten Zeit am rechten Ort bist.“ – „Wenn Du meinst.“, antwortete Sebastian. Yvette griff mit beiden Händen sanft nach Sebastians Schultern und sagte: „Ja ich meine!“ – „Na gut!“, erwiderte Sebastian.

Yvette setzte sich wieder zu Fähnrich Christina Sommer an den Tisch, Sebastian folgte ihr und setzte sich ebenfalls zu ihnen. Fähnrich Sommer sagte: „Ich hoffe es stört Sie nicht Leutnant Neuhof daß ich mit Yvette über unsere Untersuchung auf der E.S.F.S. TRIANGLE gesprochen habe.“ – „Nein, ich hatte Sie ja nicht um Stillschweigen gebeten. Ich war jedoch froh daß Sie an dieser Untersuchung beteiligt waren, Sie gehörten schließlich einmal zur Mannschaft der E.S.F.S. TRIANGLE.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer fragte: „Würden Sie vielleicht vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse einer neuralen Verbindung zwischen uns zustimmen?“ – „Fähnrich, ich will Ihnen nicht zu nahe treten aber Sie haben auf der E.S.F.S. TRIANGLE lebensgefährliche Verletzungen erlitten als das Experiment mit dem Sprungantrieb schief ging. Ich möchte ungern Ihre Erinnerung daran durchleben.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Das müssen Sie nicht, Sie können sich während der Verbindung aktiv dagegen entscheiden eine bestimmte Erinnerung zu durchleben.“ – „Ich kann aktiv eine Erinnerung überspringen?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer antwortete: „Jede die Sie überspringen wollen.“ – „Na toll daß ich das jetzt erst erfahre!“, nölte Yvette. Sebastian sagte: „Ich überlege es mir nochmal.“ – „Sagen Sie mir bitte wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben!“, antwortete Fähnrich Sommer. Sebastian trank seinen Neurobooster aus und verabschiedete sich. Dann ging er zum Lift und wählte die Brücke als Fahrziel.

Als Sebastian die Brücke erreichte stand Ruby an der Konsole der Operationszentrale und Stefanie schaute ihr über die Schulter, Commander Junkers saß auf seinem Sitzplatz. Als Commander Junkers Sebastian bemerkte sagte er: „Leutnant Neuhof, wie ich hörte waren Sie erfolgreich bei der Lösung des Rätsels der E.S.F.S. TRIANGLE.“ – „Ja Commander, dieses Schiff wird auch nicht als Geisterschiff in die Geschichte eingehen.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers lachte und sagte: „Sie scheinen eine Vorliebe für das Rätselhafte zu haben Leutnant Neuhof.“ – „Ich weis ja auch nicht warum mir ständig irgendwelche Mysterien über den Weg laufen.“, antwortete Sebastian. Dann fragte er: „Und Stefanie, ist es so wie Du es Dir vorgestellt hast?“ – „Es ist unglaublich wie klein der Raum seit der Erfindung des Sprungantriebs geworden ist. Wir bewegen uns mit unglaublicher Geschwindigkeit.“, antwortete Stefanie. Sebastian erwiderte: „Ja, 16,0417 Lichtjahre pro Stunde, das heißt eigentlich scheinen wir uns nur mit dieser Geschwindigkeit zu bewegen. In Wirklichkeit bewegen wir uns viel langsamer, da wir durch die Passage jedoch eine Art Abkürzung nehmen legen wir in einer Stunde den Weg zurück für den das Licht 16,0417 Jahre braucht.“ – „Moment mal! 16,0417 Lichtjahre pro Stunde, das entspricht etwa der 140621fachen Lichtgeschwindigkeit! Das ist wirklich beeindruckend.“, antwortete Stefanie nach kurzem Nachrechnen. Sebastian erwiderte: „Also in Mathematik fällst Du bei Deiner Ausbildung garantiert nicht durch!“ – „Ich hoffe daß ich den Rest der Ausbildung auch so gut absolvieren kann.“, antwortete Stefanie. Sebastian erwiderte: „Also wenn Du Hilfe beziehungsweise Nachhilfe brauchst, Deine Schwester ist nicht nur meine Freundin sondern auch Ausbilderin.“ – „Ich kann ja mal sehen was ich noch aus meiner kleinen Schwester herausholen kann.“, fügte Ruby lachend hinzu.

Während Ruby das Schiff durch die Passage steuerte vermittelte sie ihrer kleinen Schwester einen groben Überblick darüber was sie in der Ausbildungszeit erwarten würde. Währenddessen betrat Kapitän Tönnigs die Brücke. Er setzte sich auf seinen Platz und verfolgte Rubys Erklärungen aufmerksam. Als Ruby mit der Beschreibung des Ausbildungsalltages fertig war sagte Kapitän Tönnigs: „Das war eine äußerst präzise Beschreibung des Ausbildungsalltags Leutnant Ivanes. Ich hoffe Sie planen nicht, sich als Ausbilderin auf die Neptun- Hoststation versetzen zu lassen. Ich würde Sie nur ungern als Offizier auf der Far Horizon verlieren.“ – „Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen Kapitän Tönnigs, ich habe nicht die Absicht die Far Horizon zu verlassen.“, antwortete Ruby.

Die Türen des Lifts öffneten sich und ein Leutnant mittleren Alters betrat die Brücke. Er stellte sich vor die Sitzbank der kommandierenden Offiziere und sagte: „Kapitän, Leutnant Tobias Steinmetz meldet sich wie befohlen für die Ablösung an der Operationszentrale.“ – „Verstanden Leutnant Steinmetz, Sie lösen Leutnant Ivanes jetzt ab!“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Leutnant Steinmetz ging zur Konsole der Operationszentrale. Ruby machte einen Schritt zur Seite und behielt den Finger dabei auf dem Bereich der Konsole, über den man das Schiff in der Passage stabilisierte. Leutnant Steinmetz sagte: „Ich übernehme jetzt.“, dabei hielt er den Finger einige Zentimeter über Rubys Finger. Ruby nahm den Finger von der Konsole und Leutnant Steinmetz legte seinen Finger auf die selbe Stelle wo Ruby ihren Finger gerade noch hatte. Kapitän Tönnigs sagte zu Stefanie: „Ich hoffe Sie fanden unseren Flug bis jetzt interessant Frau Ivanes.“ – „Oh ja, die Planung und Durchführung eines Sprunges ist ein ziemlich interessanter Vorgang.“, antwortete Stefanie. Kapitän Tönnigs erwiderte: „Die Arbeit an der Operationszentrale ist nur eine von vielen anspruchsvollen Aufgaben an Bord eines Erdraumflottenschiffes. Sie werden im Laufe Ihrer Orientierungswoche noch viele Aufgaben kennenlernen die ebenso anspruchsvoll sind. Auch wenn Ihr Talent in der Ausführung von Flugmanövern liegen sollte werden Sie als Offizier der Erdraumflotte auch andere Aufgaben übernehmen.“ – „Ja Kapitän Tönnigs, das war mir bewußt als ich mich für den Dienst bei der Erdraumflotte beworben habe.“, antwortete Stefanie. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Gut, lassen Sie sich von Ihrer Schwester alles zeigen! Die Erfahrungen welche sie hier auf der Far Horizon sammeln werden für Sie während Ihrer Ausbildung unschätzbar sein.“ – „Das werde ich tun Kapitän Tönnigs.“, antwortete Stefanie. Kapitän Tönnigs sagte zu Ruby: „Vermitteln Sie Ihrer Schwester einen umfassenden Eindruck über die Arbeit auf der Far Horizon! Wenn Sie dabei genau so ausführlich sind wie bei der Beschreibung des Ausbildungsalltags oder bei der Ausbildung von Leutnant Neuhof, wird ihre Schwester mit Sicherheit eine Menge nützlicher Erfahrungen sammeln.“ – „Ich verstehe. Ich werde mein Bestes geben Kapitän Tönnigs.“, antwortete Ruby. Kapitän Tönnigs lächelte und nickte zufrieden. Dann verabschiedete sich Stefanie und ging mit Ruby und Sebastian zum Lift.

Während der Fahrt zur Mannschaftsmesse fragte Stefanie: „Und was machen wir jetzt?“ – „Erst einmal etwas essen.“, antwortete Ruby. Als der Lift die Mannschaftsmesse erreichte herrschte dort gerade der Mittägliche Andrang. Sie suchten nach drei freien Plätzen und entdeckten einen Tisch an dem nur Miriam, Fähnrich Sommer und Yvette saßen. Sie setzten sich zu ihnen und prüften das Verpflegungsangebot. Stefanie und Ruby entschieden sich für ein Gericht das GJ 581g-Gemüseeintopf genannt wurde. Auf Sebastians Frage was sich hinter diesem Namen verbirgt erklärte Miriam daß dieser Gemüseeintopf ausschließlich mit Gemüse zubereitet wurde, das auf dem Planeten GJ 581g angebaut wurde. Daraufhin bestellte sich Sebastian ebenfalls eine Portion dieses Gerichts. Als Sebastian einen Löffel des Eintopfs probiert hatte, merkte er daß dieses Gemüse viel aromatischer war als die Gemüsearten die er von der Erde kannte. Als er Ruby fragte ob sie den gleichen Eindruck habe bestätigte sie dies und erklärte daß das intensive Aroma von der ununterbrochenen Sonneneinstrahlung verursacht wurde die auf GJ 581g herrschte. Nach dem Essen bestellten sie sich einen großen Trinkkrug blauen Honigwein. Miriam wollte unbedingt alles über die Ereignisse auf der E.S.F.S. TRIANGLE erfahren, als Sebastian gerade von der Erkundung berichten wollte kam Nicole in die Mannschaftsmesse. Sebastian winkte Nicole zu worauf sie an den Tisch kam und sich zu ihnen setzte. Nachdem sich Nicole eine Tasse Feuertee bestellt hatte begann Sebastian mit seinem Bericht.

Als Sebastian mit seinem Bericht fertig war sagte Nicole: „Ich glaube es nicht, Leutnant Katschmarek hat eine Woche als digitales Materieabbild im Quantenspeicher des Schiffscomputers zugebracht und dies überlebt!“ – „Ich hätte nicht gedacht das sowas auch nur theoretisch möglich ist.“, fügte Miriam hinzu. Sebastian sagte: „Ohne Fähnrich Sommer und Fähnrich Grimmwood wäre es mir nicht gelungen Leutnant Katschmarek wieder aus dem Speicher zu holen. Vielleicht hätte ich dann nicht einmal bemerkt daß sich im Speicher noch das Materieabbild eines Menschen befindet.“ – „Ich sagte doch daß Fähnrich Sommer eine fähige Ingenieurin ist, es mangelt ihr nur manchmal an Selbstvertrauen.“, antwortete Miriam. Fähnrich Sommer saß still am Tisch und wurde leicht rot. Yvette legte Fähnrich Sommer die Hand auf die Schulter und sagte: „Da hörst Du es Christina, genau das habe ich Dir auch immer gesagt.“ – „Ja das hast Du.“, antwortete Fähnrich Sommer. Nicole hatte inzwischen ihren Feuertee ausgetrunken und sagte: „Ich muß wieder hoch in die Wissenschaftsstation, wir müßten gleich bei GJ 1214b eintreffen.“, dann stand sie auf und verabschiedete sich. Anschließend verschwand sie in Richtung des Lifts.

Sebastian flüsterte Ruby leise ins Ohr: „Wirst Du Stefanie die Bedienung der Systeme und Konsolen auf die selbe Weise wie mir beibringen?“ – „Meinst Du durch induktives Lernen?“, flüsterte Ruby leise zurück. Sebastian nickte und Ruby sagte in normaler Lautstärke: „Die Idee ist gut.“ – „Welche Idee?“, fragte Stefanie. Ruby antwortete: „Ich könnte Dir einen Schnellkurs in Sachen Bedienung der Konsolen und Systeme auf der Far Horizon geben.“ – „Oh ja das machen wir! Hoffentlich kapiere ich alles“, erwiderte Stefanie. Sebastian sagte: „Ich möchte darauf wetten daß Du alles kapierst.“ – „Na dann laß uns gehen“, sagte Stefanie daraufhin zu Ruby. Dann standen Ruby und Stefanie auf und Ruby fragte: „Kommst Du mit Basti?“ – „Na klar komme ich mit.“, antwortete Sebastian und erhob sich von seinem Platz. Stefanie, Ruby und Sebastian verabschiedeten sich von Miriam, Yvette und Fähnrich Sommer und Ruby ließ sie in ihr Quartier teleportieren.

Nach der Ankunft in Rubys Quartier sagte Ruby zu Stefanie: „Du solltest Dich lieber setzen, das hier wird heftig.“ – „Was meinst Du?“, fragte Stefanie. Sebastian antwortete: „Das was jetzt kommt wird Dich umhauen.“ – „Na gut.“, erwiderte Stefanie und setzte sich auf die Couch. Ruby holte inzwischen das Gerät aus dem Schlafbereich mit dem sie Sebastian das Wissen über die Bedienung von Konsolen und Systemen induktiv ins Gehirn geschrieben hatte. Als sie mit dem Gerät wieder aus dem Schlafbereich kam fragte sie: „Bist Du bereit Stefanie?“ – „Ich denke schon.“, antwortete Stefanie. Ruby setzte ihr daraufhin das Gerät auf und fragte: „Kann es losgehen?“ – „Ja, was immer Du meinst kann losgehen.“, antwortete Stefanie. Ruby sagte: „Schließe jetzt bitte die Augen!“ – „Wieso das denn?“, fragte Stefanie und Ruby sagte: „Tu es einfach und vertraue mir Schwesterlein!“ – „Okay meine Augen sind zu.“, antwortete Stefanie und Ruby aktivierte daraufhin das Gerät. Stefanie lehnte den Kopf nach hinten und sagte: „Das fühlt sich komisch an.“ – „Schön die Augen geschlossen halten!“, erwiderte Ruby. Als der Vorgang nach ein paar Minuten beendet war sagte Ruby: „So jetzt kannst Du die Augen wieder öffnen.“ – „Wow war das ein komisches Gefühl.“. erwiderte Stefanie und öffnete die Augen. Sebastian fragte: „Hat es gedröhnt im Kopf?“ – „Ja und zwar gewaltig.“, antwortete Stefanie. Ein leichtes vibrieren ging durch das Schiff und hinter dem Fenster war der normale Raum zu sehen. Sebastian trat an das Fenster heran und sagte: „Stefanie das mußt Du Dir ansehen!“ – „Was denn?“, fragte Stefanie und stand von der Couch auf. Als sie das Fenster erreicht hatte sah sie den Planeten GJ 1214b in dessen Orbit die Far Horizon gerade einschwenkte. Ruby stellte sich neben Stefanie, nahm ihre Hand und fragte: „Das ist Dein erster Exoplanet oder?“ – „Ja und er ist wunderschön.“, antwortete Stefanie in einer Mischung aus Staunen und Bewunderung. Als sie den Planeten eine Zeit lang betrachtet hatten sagte Ruby: „Wollen wir mal schauen wie der Datentransfer verläuft?“ – „Ja laß uns gehen!“, antwortete Stefanie. Daraufhin verließen sie Rubys Quartier und gingen zum Lift.

Als sie die Brücke erreichten waren dort neben dem Kapitän, dem Commander und Leutnant Steinmetz auch Nicole und Miriam anwesend. Kapitän Tönnigs fragte Stefanie: „Möchten Sie den Verlauf des Datentransfers mit verfolgen Frau Ivanes?“ – „Ja Kapitän Tönnigs.“, erwiderte Stefanie. Kapitän Tönnigs sagte: „Solange nur ein Kapitän anwesend ist reicht der Dienstrang als Anrede. Schauen Sie Leutnant Berghof über die Schulter, sie überwacht den Datentransfer auf der Sensorenkonsole.“ – „Ja Kapitän.“, antwortete Stefanie und stellte sich neben Nicole. Während des Datentransfers von der Sonde zur Far Horizon schaute sich Nicole einige Daten von der Sonde an. Stefanie schaute auf die Konsole an der Nicole arbeitete und verfolgte alles mit großer Faszination. Als Nicole meldete daß der Datentransfer abgeschlossen war sagte Kapitän Tönnigs: „Dann wollen wir die Sonde mal zurück an Bord holen. Frau Ivanes, würden Sie gern bei dem Teleportationsprozeß zusehen?“ – „Ja Kapitän, das würde ich sehr gerne.“, antwortete Stefanie. Kapitän Tönnigs fragte: „Leutnant Ivanes, möchten Sie den Teleporter persönlich bedienen um Ihrer Schwester alles genau zu erklären?“ – „Ja Kapitän.“, antwortete Ruby. Kapitän Tönnigs erwiderte: „Dann begeben Sie sich zum Teleporterraum! Leutnant Sukow wird sie begleiten.“ – „Verstanden!“, antwortete Ruby und begab sich zum Lift. Stefanie, Miriam und Sebastian folgten ihr.

Als sie den Teleporterraum erreicht hatten fragte Ruby: „Willst Du den Teleportationsprozeß erklären Miriam?“ – „Das kannst Du ebenso gut wie ich.“, antwortete Miriam. Daraufhin stellte sich Ruby hinter die Teleporterkonsole und erklärte Stefanie die Funktionen. Stefanie hörte ihr begeistert zu und stellte Fragen wenn sie etwas nicht verstand. Als Ruby mit ihrer Erklärung fertig war fragte sie: „Was meinst Du Miriam, lassen wir meine Schwester den Teleportationsvorgang durchführen?“ – „Na wenn Du daneben stehst kann eigentlich nichts passieren, also gut.“, antwortete Miriam. Stefanie fragte: „Wirklich, ich soll den Teleportationsvorgang ausführen?“ – „Nur zu, Du kannst es!“, erwiderte Sebastian. Stefanie stellte sich hinter die Konsole des Teleporters und vergewisserte sich daß Ruby ihr über die Schulter schaute, dann fragte sie: „Soll ich anfangen?“ – „Triff alle Vorbereitungen und sage bescheid wenn Du bereit bist den Vorgang zu starten!“, antwortete Ruby. Stefanie begann ihre Arbeit an der Teleporterkonsole und kommentierte ihr Vorgehen: „Ich erfasse und analysiere die Sonde. Es sind keine gefährlichen biologischen Stoffe auf der Oberfläche der Sonde zu erkennen, auch keine potentiell gefährliche Strahlung. Als Ziel für die Teleportation habe ich die Plattform hier im Teleporterraum ausgewählt. Ich schätze ich bin bereit den Vorgang zu starten.“ – „Sehr gut! Jetzt informieren wir die Brücke und warten auf das Okay.“, antwortete Ruby. Dann öffnete sie einen Kanal zur Brücke und informierte Kapitän Tönnigs daß alles bereit war die Sonde an Bord zu teleportieren. Kapitän Tönnigs gab sein Okay und nachdem der Kanal zur Brücke geschlossen war sagte Ruby zu Stefanie: „Alles klar, Du kannst den Vorgang starten.“ – „Okay dann wollen wir mal.“, antwortete Stefanie und berührte das rot pulsierende Symbol auf der Teleporterkonsole, wenig später lag die Sonde auf der Teleporterplattform.

Miriam überprüfte die Sonde und sagte: „Die Sonde ist in gutem Zustand, es gibt keine erkennbaren Beschädigungen. Wir können sie ins Sondenmagazin teleportieren.“ – „Darf ich das wieder machen?“, fragte Stefanie. Ruby schaute Miriam an und Miriam nickte, dann sagte Ruby zu Stefanie: „Na gut, bereite den Teleportationsvorgang vor!“ – „Okay!“, antwortete Stefanie, dann arbeitete sie sich durch die Menüs der Konsole und kommentierte jeden ihrer Schritte. Als sie bereit war den Vorgang zu starten sagte sie es Ruby. Sie gab Stefanie das Okay und Stefanie startete den Vorgang. Kurz darauf war die Sonde verschwunden. Ruby legte Stefanie die Hand auf die Schulter und sagte: „Nicht schlecht für das erste Mal!“ – „Ich fasse es nicht, ich konnte mit der Konsole umgehen und habe alles verstanden!“, erwiderte Stefanie. Ruby antwortete: „Ja, Du hast gut aufgepaßt.“, dabei zwinkerte sie Stefanie mit einem Auge zu. Miriam sagte: „Dann verschwinde ich mal wieder im Maschinenraum.“ – „Okay Miriam.“, antwortete Ruby und verabschiedete sich. Auch Sebastian und Stefanie verabschiedeten sich, dann verließ Miriam den Teleporterraum. Stefanie versetzte den Teleporter in den Bereitschaftsmodus und schaute sich prüfend zu Ruby um. Darauf nickte Ruby ihr zu und lächelte. Dann verließen sie den Teleporterraum.

Auf dem Flur fragte Sebastian: „Na Stefanie, wie war Dein erster Tag außerhalb des Sonnensystems bis jetzt?“ – „Absolut unglaublich, ein Wasserplanet mit einer dichten Atmosphäre aus Wasserdampf, das ist echt der Wahnsinn!“, antwortete Stefanie. Ruby fragte ihre kleine Schwester: „Hast Du es Dir so vorgestellt bei der Erdraumflotte zu Arbeiten?“ – „Fremde Planeten und Sterne und dazu noch die ganzen Rätsel des Universums, das waren einige Gründe warum ich zur Erdraumflotte wollte.“, antwortete Stefanie. Miriam kam ihnen entgegen und sagte: „Wir springen bald zurück in unser Sonnensystem und werden gegen 16:00 wieder zuhause sein.“ – „Okay Miriam.“, antwortete Ruby. Sebastian fragte: „Ob Kapitän Tönnigs was dagegen hat wenn Stefanie den Verlauf des Sprungs wieder mit verfolgt?“ – „Fragen wir ihn doch!“, antwortete Miriam und stellte eine Verbindung zu Kapitän Tönnigs her. Als sich Kapitän Tönnigs meldete sagte Miriam: „Kapitän, hätten Sie etwas dagegen wenn unsere Teilnehmerin an der Orientierungswoche den Sprungverlauf wieder mit verfolgt?“ – „Nein Leutnant Sukow, ich habe keine Einwände dagegen. Wir springen gegen 13:20, wenn Frau Ivanes den Sprungverlauf mit verfolgen will dann soll sie auf die Brücke kommen.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Miriam erwiderte: „Ich werde es ausrichten. Sukow Ende!“, dann schloß sie den Kanal. Anschließend sagte sie zu Stefanie: „Sie haben den Kapitän gehört.“ – „Ja Leutnant Sukow, Danke!“, antwortete Stefanie. Miriam lächelte und verabschiedete sich. Ruby sagte: „Na dann wollen wir mal auf die Brücke gehen.“ – „Ich bin dabei.“, antwortete Stefanie. Daraufhin gingen sie zum Lift.

Als sie die Brücke erreichten stand Fähnrich Steinmetz an der Konsole der Operationszentrale und der Kapitän und der Commander saßen auf ihren Sitzplätzen. Kapitän Tönnigs schaute sich zu Stefanie, Ruby und Sebastian um und sagte zu Stefanie: „Sie wollen also den Sprungverlauf wieder mit verfolgen.“ – „Ja Kapitän.“, antwortete Stefanie. Daraufhin fragte Kapitän Tönnigs: „Leutnant Ivanes, würde es Ihnen was ausmachen den Sprungvorgang durchzuführen?“ – „Ganz und gar nicht Kapitän.“, antwortete Ruby. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin zu Leutnant Steinmetz: „Gönnen Sie sich eine Pause und bleiben Sie bis auf weiteres in Bereitschaft!“ – „Ja Kapitän!“, erwiderte Leutnant Steinmetz, dann trat er von der Konsole zurück und verließ die Brücke. Ruby stellte sich an die Konsole der Operationszentrale und Stefanie stellte sich neben sie. Kapitän Tönnigs sagte: „Passen Sie gut auf Frau Ivanes, wenn Sie eine Frage haben dann zögern Sie nicht diese zu stellen!“ – „Verstanden Kapitän. Ich hätte da in der Tat eine Frage oder viel mehr eine Bitte.“, antwortete Stefanie. Kapitän Tönnigs sagte: „Worauf warten Sie? Immer raus damit!“, dabei lächelte er Stefanie ermutigend zu. Stefanie erwiderte: „Kapitän, ich wollte fragen ob ich vielleicht bei diesem Sprung etwas mehr tun dürfte als nur zusehen.“ – „Etwas mehr, was meinen Sie, wollen Sie vielleicht selbst einmal die Steuerung übernehmen?“, fragte Kapitän Tönnigs verwundert. Stefanie antwortete kleinlaut: „Ja, das würde ich gern.“ – „Normalerweise gehört die Bedienung der Operationszentrale während eines Sprungs nicht zur Orientierungswoche für Anwärter auf den Dienst bei der Erdraumflotte. Was meinen Sie Commander?“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Commander Junkers antwortete: „Ich habe mir das Dossier über die fliegerischen Leistungen von Frau Ivanes angesehen. Ihre Kompetenz bei der Steuerung von kleinen Schiffen ist beachtlich. Unter diesen Umständen sollten wir es vielleicht in Erwägung ziehen die Fähigkeiten von Frau Ivanes an der Operationszentrale zu begutachten.“ – „Also gut, sehen wir mal was Sie können Frau Ivanes. Stellen Sie sich an die Operationszentrale und entspannen Sie sich! Ihre Schwester wird ihnen zur Hand gehen falls es Probleme gibt.“, sagte Kapitän Tönnigs.

Stefanie stellte sich mit rotem Kopf an die Konsole der Operationszentrale und Ruby stellte sich hinter sie. Kapitän Tönnigs sagte: „Planen Sie den Sprung in den Neptunorbit und melden Sie wenn sie bereit sind zum Sprung!“ – „Verstanden Kapitän, ich berechne den Sprung in den Neptunorbit.“, erwiderte Stefanie. Dann bereitete sie den Sprung vor und als sie damit fertig war sagte sie: „Abstand unseres Sprungziels zur Atmosphäre des Neptun beträgt einhunderttausend Kilometer, wir sind bereit zum Sprung.“ – „Sprungantrieb ein!“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Stefanie berührte das rot pulsierende Symbol auf der Konsole und startete dadurch das Sprungmanöver. Das Schiff lag ruhig im Zentrum der Passage während es diese durchquerte. Stefanie schien mit dem Sprungmanöver keine Probleme zu haben. Kapitän Tönnigs sagte: „Ich bin beeindruckt Frau Ivanes, das ist ein ungewöhnlich ruhiger Sprungverlauf. Für jemanden der dieses Manöver zum ersten Mal ausführt zeigen Sie eine außergewöhnliche Kompetenz.“ – „Danke Kapitän, meine Schwester hat mir einiges über die Bedienung von Konsolen und Systemen der Erdraumflotte beigebracht.“, antwortete Stefanie während sie das Schiff peinlich genau in der Mitte der Passage hielt. Commander Junkers sagte: „Ich bin beeindruckt Leutnant Ivanes, entweder sind Sie als Ausbilderin äußerst kompetent oder ihre Auszubildenden sind alles Naturtalente.“ – „Meine Leistungen als Ausbilderin kann ich nicht selbst beurteilen aber daß Leutnant Neuhof und meine Schwester Kompetenz besitzen was die Raumfahrt betrifft ist wohl eindeutig zu erkennen.“, antwortete Ruby. Kapitän Tönnigs sagte lachend zu Commander Junkers: „Jetzt versuchen Sie bloß nicht Leutnant Ivanes die Rückkehr in die Laufbahn einer Ausbilderin schmackhaft zu machen. Ich will sie nicht als Offizier auf der Far Horizon verlieren.“ – „Ich habe mich vor langer Zeit entschieden daß die Karriere als Ausbilderin auf der Neptun- Hoststation nichts für mich ist. Machen Sie sich keine Sorgen Kapitän, ich bleibe Ihnen als Offizier erhalten!“, antwortete Ruby.

Kapitän Tönnigs fragte Stefanie: „Und wie ist es einen großen Pott durch die Passage zu manövrieren?“ – „Es ist etwas völlig anderes als innerhalb unseres Sonnensystems mit einem kleinen Schiff von einem Planet zum anderen zu springen.“, antwortete Stefanie. Commander Junkers erwiderte: „Längere Sprünge sind immer eine große Herausforderung, besonders bei großen Schiffen. Je größer ein Schiff ist um so genauer muß seine Position in der Passage überwacht werden. Während kleine Schiffe ohne jegliche Kurskorrektur die Passage durchfliegen können haben große Schiffe weniger Spielraum zum Manövrieren innerhalb der Passage.“ – „Ja der Abstand zum Rand der Passage ist viel kleiner als bei den kleinen Zubringerschiffen auf denen ich sonst immer gereist bin.“, antwortete Stefanie. Während Stefanie den Sprungverlauf überwachte erzählte sie Kapitän Tönnigs von ihren Eindrücken die sie auf der Far Horizon gemacht hatte. Auch von ihrem Flug in den Kuipergürtel am Morgen. Kapitän Tönnigs war ohnehin schon ziemlich beeindruckt von Stefanies Fähigkeiten und ihrem Bericht. Etwa 90 Minuten nach der Einleitung des Sprungmanövers sagte Kapitän Tönnigs: „In einer halben Stunde werden Sie an der Operationszentrale abgelöst Frau Ivanes, das ist Bestandteil der Dienstvorschrift.“ – „Verstanden Kapitän!“, antwortete Stefanie.

Kapitän Tönnigs beorderte schließlich wieder Leutnant Steinmetz auf die Brücke und als er auf der Brücke eintraf sagte Kapitän Tönnigs zu ihm: „Lösen Sie Frau Ivanes an der Operationszentrale ab!“ – „Verstanden Kapitän!“, antwortete Leutnant Steinmetz. Ruby sagte leise zu Stefanie: „Du behältst den Finger auf der Konsole bis Leutnant Steinmetz sagt daß er dich jetzt ablöst.“ – „Alles klar.“, flüsterte Stefanie. Leutnant Steinmetz trat an die Konsole der Operationszentrale worauf Stefanie und Ruby einen Schritt zur Seite taten und ihm Platz machten. Leutnant Steinmetz hielt seinen Finger über den von Stefanie und sagte: „Ich löse Sie jetzt ab.“ – „Verstanden!“, antwortete Stefanie und nahm den Finger von der Konsole. Gleich darauf legte Leutnant Steinmetz seinen Finger auf die Konsole und übernahm so die Stabilisierung des Schiffes innerhalb der Passage. Kapitän Tönnigs sagte zu Stefanie: „Das war wirklich beeindruckend, der Sprungverlauf war tadellos. Ruhen Sie sich jetzt erst einmal aus, der Dienst an der Operationszentrale ist doch ziemlich kräftezehrend.“ – „Danke Kapitän, das werde ich tun. Und danke nochmal daß ich den Sprung ausführen durfte.“, antwortete Stefanie. Anschließend verließen Stefanie, Ruby und Sebastian die Brücke.

Auf dem Weg in die Mannschaftsmesse sagte Ruby zu Stefanie: „Ich fasse es nicht, Du bist erst den zweiten Tag hier an Bord und führst schon die Sprungprozedur aus wie ein Profi!“ – „Na Du hast mir doch mit deinem sogenannten Schnellkurs alles beigebracht.“, erwiderte Stefanie. Sebastian grinste Stefanie an und sagte: „Aber ein gesundes Selbstvertrauen hattest Du schon vorher. Ich dachte daß ich mich verhört hätte als Du den Kapitän gefragt hast ob Du mal die Steuerung übernehmen darfst.“ – „Tja ich weis eben was ich will.“, antwortete Stefanie. Der Lift erreichte die Mannschaftsmesse und sie setzten sich an einen Tisch. Ruby sagte: „Das müssen wir feiern Schwesterlein, Dein erstes erfolgreiches Sprungmanöver mit einem großen Schiff!“ – „Ja klar!“, antwortete Stefanie und Ruby bestellte eine große Flasche mit 3 Litern blauen Honigwein und drei große Trinkkrüge. Sie füllte die Krüge und sagte: „Auf meine Schwester, die zukünftige beste Pilotin der Erdraumflotte!“ – „Auf Stefanie!“, erwiderte Sebastian und sie erhoben die Krüge und stießen an. Nachdem jeder von ihnen den ersten Krug gelehrt hatte sagte Sebastian: „Ich weis gar nicht wann und wo ich morgen Dienst habe.“ – „Frag doch mal Alice! Die Dienstpläne müßten doch bereits im Flottennetzwerk vorliegen.“, antwortete Ruby. Darauf sprach Sebastian in sein Armband: „Alice, was sind Zeit und Einsatzort meiner morgigen Schicht?“ – „Laut Dienstplan bist Du morgen in der Zeit von 8:00 bis 16:00 dem Kampffliegergeschwader zugeteilt.“, antwortete Alice. Sebastian erwiderte: „Gibt es weitere Details zu meiner morgigen Schicht?“ – „Weitere Details liegen nicht vor.“, antwortete Alice. Sebastian rollte mit den Augen und sagte: „Das wird bestimmt kein gewöhnlicher Dienst, Yvette wird bestimmt die eine oder andere Überraschung für mich haben.“ – „Ich bin doch auch noch da, außerdem kannst Du mit Yvettes Toleranz gegenüber Beschleunigungskräften locker mithalten.“, antwortete Ruby lächelnd.

Ein leichtes Vibrieren ging durch das Schiff und hinter den Fenstern der Mannschaftsmesse verschwand das Blau der Passage und gab den Blick auf den normalen Raum frei. Ruby füllte die zweite Hälfte des blauen Honigweins in die Trinkbecher und sagte nach einem Schluck: „Und schon sind wir wieder im Neptunorbit.“ – „Schwesterchen, kannst Du mir bei den letzten Formalitäten für die Ausbildung helfen? Ich muß auf der Hoststation noch meine Registrierung für die Ausbildung ausfüllen.“, erwiderte Stefanie. Ruby fragte: „Und das fällt Dir jetzt ein?“ – „Naja ich brauche doch jemanden der mir alles erklärt, ich will schließlich keine Fehler machen bei der Registrierung.“, antwortete Stefanie. Ruby nahm einen großen Schluck und sagte: „Na gut, wenn wir ausgetrunken haben teleportieren wir rüber.“ – „Du bist die Beste!“, antwortete Stefanie. Ruby fragte: „Willst Du mitkommen Basti?“ – „Ja klar komme ich mit!“, antwortete Sebastian fröhlich. Dann erzählte er Stefanie während sie ihre Trinkkrüge leerten, wie ihn Yvette ohne Absicht zum Brückenoffizier gemacht hatte. Stefanie fragte: „Du hast die Prüfung bestanden, noch bevor Du die Ausbildung begonnen hast?“ – „Die praktische Prüfung ja, die theoretische habe ich unter Aufsicht von Kapitän Tönnigs und Admiral Kowalski abgelegt und bestanden.“, antwortete Sebastian. Nachdem sie ausgetrunken hatten sagte Ruby: „Okay Stefanie, dann wollen wir uns mal Deiner Registrierung widmen!“ – „Ja gehen wir!“, antwortete Stefanie. Darauf standen sie auf und Ruby ließ sie auf die Hoststation teleportieren.

Als sie die obere Aussichtsplattform der Hoststation erreicht hatten gingen sie zum Lift und fuhren zur Stationsverwaltung. Nachdem die Türen des Lifts sich wieder öffneten betraten sie einen Empfangsbereich in dem sich unmittelbar vor dem Liftzugang ein Tresen befand. Hinter dem Tresen war ein großes Display auf dem die Animation einer Person zu sehen war. Kurz nach dem sie vor dem Tresen angekommen waren sagte die animierte Person auf dem Bildschirm: „Bitte identifizieren Sie sich und nennen Sie ihr Anliegen!“ – „Ich bin hier um mich als Anwärterin auf den Dienst bei der Erdraumflotte und für die Ausbildung zu registrieren.“, sagte Stefanie nachdem sie zur Identifikation ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben dem Bildschirm geführt hatte. Die animierte Person auf dem Bildschirm sagte: „Begeben Sie sich bitte in den Wartebereich! Dieser befindet sich hinter der Tür die Sie zu Ihrer Rechten sehen.“ – „Danke!“, antwortete Stefanie. Anschließend gingen sie durch die beschriebene Tür in den Wartebereich und setzten sich auf die Sitzplätze, sie waren anscheinend die Einzigen im Wartebereich.

Nach einigen Minuten öffnete sich eine Tür und ein Mann in einem grauen Anzug, der aussah wie ein romulanischer Offizier betrat den Wartebereich. Der Mann sagte: „Hallo, ich bin Negül Sella der Vorsitzende der Stationsverwaltung. Wer von Ihnen ist Frau Stefanie Ivanes?“ – „Das bin ich.“, antwortete Stefanie. Der Verwaltungsvorsitzende schaute Stefanie prüfend an, dann schaute er Ruby an und schließlich wieder Stefanie. Schließlich sagte er: „Sind Sie zufällig mit Leutnant Ruby Ivanes verwandt?“ – „Ja sie ist meine Schwester.“, antwortete Stefanie. Der Verwaltungsvorsitzende erwiderte: „Die Ähnlichkeit ist erstaunlich. Sie möchten sich als Anwärterin auf den Dienst bei der Erdraumflotte und für die Ausbildung registrieren?“ – „Ja, das ist richtig.“, antwortete Stefanie. Der Verwaltungsvorsitzende reichte Stefanie ein Pad und sagte: „Dieses Pad enthält alle nötigen Formulare. Nach dem Ausfüllen der Formulare stecken Sie bitte das Pad in die Schnittstelle am Rezeptionstresen und identifizieren sich nochmals. Anschließend warten Sie bitte bis Sie aufgerufen werden und kommen dann in mein Büro.“ – „Ja, ich verstehe.“, antwortete Stefanie und schaute sich unsicher zu Ruby und Sebastian um. Der Verwaltungsvorsitzende lächelte und sagte: „Natürlich können Sie in Begleitung Ihrer Schwester in mein Büro kommen.“ – „Danke Herr Sella!“, erwiderte Stefanie.

Der Verwaltungsvorsitzende schaute Sebastian verwundert an und Fragte: „Sind wir uns schon einmal begegnet Leutnant?“ – „Nein, nicht daß ich wüßte. Vielleicht haben Sie mich auf dem Flottenball oder auf dem Flottennachrichtenkanal gesehen.“, erwiderte Sebastian. Der Verwaltungsvorsitzende überlegte und fragte: „Sind Sie etwa Leutnant Sebastian Neuhof?“ – „Ja, das ist richtig.“, antwortete Sebastian. Verwalter Sella erwiderte: „Das gibt es doch nicht, Leutnant Sebastian Neuhof! Daß ich Sie einmal kennenlerne hätte ich nie gedacht. Oh Sie müssen unbedingt einmal als Ehrengast ins Ausbildungscenter kommen und von Ihren Ideen und Erlebnissen berichten.“ – „Ich weis nicht, im Reden bin ich nicht so gut. Außerdem habe ich dienstliche Verpflichtungen auf der Far Horizon.“, antwortete Sebastian. Verwalter Sella erwiderte: „Das mit den dienstlichen Verbindlichkeiten läßt sich sicher regeln. Ich werde mich mal mit Kapitän Tönnigs in Verbindung setzen, er kann sicherlich Ihren Besuch im Ausbildungscenter als repräsentative Aufgabe in ihren Dienstplan integrieren.“ – „Naja wenn alles nach Vorschrift läuft ziehe ich es in Erwägung. Ich müßte mich aber darauf vorbereiten.“, antwortete Sebastian. Verwalter Sella erwiderte: „Sehr gut! Falls Kapitän Tönnigs zustimmt wird er Sie persönlich über den Termin in Kenntnis setzen. Machen Sie sich keine Sorgen, Sie haben bereits mehr erreicht als die Auszubildenden vor denen Sie sprechen werden. Außerdem sind die Auszubildenden ganz verrückt nach Geschichten und Missionsberichten aus dem praktischen Alltag der Erdraumflotte.“ – „Na gut, wenn Kapitän Tönnigs dies für eine gute Idee hält dann mache ich es.“, antwortete Sebastian. Verwalter Sella nickte zufrieden und verabschiedete sich, dann verließ er den Wartebereich. Ruby schaute Sebastian an und grinste, dann sagte sie: „Du hast ja einen richtigen Fanclub!“ – „Ein Fan macht doch noch keinen Fanclub.“, antwortete Sebastian. Ruby grinste noch immer, dann widmete sie sich Stefanie und ihrem Pad mit den Formularen.

Nachdem sie etwas mehr als 20 Minuten in die Beantwortung des Fragenkatalogs und in die Ausfüllung der Formulare investiert hatten waren alle Angaben gemacht. Stefanie ging zu dem Tresen vor dem Liftzugang und steckte das Pad in die Schnittstelle. Anschließend identifizierte sie sich und zog das Pad wieder aus der Schnittstelle des Tresens, dann kam sie in den Wartebereich zurück. Sie setzte sich und sagte: „Jetzt heißt es sitzen, warten und auf das Beste hoffen.“ – „Ganz ruhig, die Registrierung ist nur eine Formalität! Wenn man Dich abgelehnt hätte, dann hätte es auch keine Orientierungswoche gegeben. Und Kapitän Tönnigs läßt nur die vielversprechendsten Kandidaten ihre Orientierungswoche auf der Far Horizon verbringen.“, antwortete Ruby und legte den Arm über Stefanies Schultern. Sebastian sagte: „Mach Dir keine Sorgen! Ich kann mir vorstellen daß Deine bisherigen Leistungen auf der Far Horizon, zum Beispiel daß Du Yvette einen Blackout verschafft hast oder Dein Sprungmanöver von GJ 1214b zum Neptun, genau dokumentiert wurden.“ – „Das ist richtig, Kapitän Tönnigs wird das alles in seine Beurteilung über Dich einfließen lassen.“, fügte Ruby hinzu.

Wenig später öffnete sich die Tür des Büros von Verwalter Sella und er sagte: „Bitte kommen Sie herein Frau Ivanes!“, daraufhin standen Stefanie, Ruby und Sebastian auf und betraten das Büro. Verwalter Sella wies mit der Hand auf vier Stühle die um einen runden Tisch herum standen und sagte: „Bitte setzen Sie sich!“ – „Danke!“, antwortete Stefanie als sie Platz nahmen. Verwalter Sella setzte sich auf den vierten Stuhl, legte ein Pad vor sich auf den Tisch und sagte: „Na Sie haben ja schon eine beeindruckende Kariere als Sportpilotin hinter sich Frau Ivanes. Ich habe mir die Bewertung Ihrer fliegerischen Leistungen angesehen die Ihr Flugausbilder uns übermittelt hat und ich muß sagen daß ich beeindruckt bin. Sie haben bereits im Alter von 16 Jahren mit dem Flugsport begonnen und gleich im ersten Jahr die Koloniemeisterschaft gewonnen. In den folgenden zwei Jahren haben Sie dann den Titel erfolgreich verteidigt. Sie hätten durchaus die Chance auf eine große Karriere als Sportpilotin gehabt. Was hat Sie letztendlich dazu bewegt sich bei der Erdraumflotte zu bewerben?“ – „Ehrlich gesagt war mir die Marsatmosphäre zu klein. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, die Sportfliegerei hat mir riesigen Spaß gemacht aber ich wollte mehr als nur immer auf einem Rennkurs herum fliegen. Ich wollte sehen was es da draußen noch alles für Planeten, Sterne und Überraschungen gibt.“, antwortete Stefanie. Verwalter Sella erwiderte: „Durch Ihre Vergangenheit als Sportpilotin haben Sie bereits eine gute Grundlage für die Ausbildung bei der Erdraumflotte. Ich habe mich mit Kapitän Tönnigs in Verbindung gesetzt als ich las daß Sie Ihre Orientierungswoche auf der Far Horizon verbringen. Er berichtete mir daß Sie die Geschwaderführerin der Far Horizon während eines Fluges zur Ermittlung Ihrer fliegerischen Leistung ins Land der Träume geschickt haben und auch daß Sie bereits Erfahrung mit dem Sprungmanöver gesammelt haben. Wenn Sie so weiter machen haben Sie nach ihrer Orientierungswoche einen solch gewaltigen Vorsprung daß Sie die Beste Auszubildende Ihres Jahrgangs werden könnten.“ – „Danke!“, antwortete Stefanie.

Nachdem Verwalter Sella alle notwendigen Aspekte der Ausbildung erklärt hatte reichte er Stefanie ein Speichermodul und sagte: „Gehen Sie hiermit zum Geschäft für die Ausrüstung für Flottenangehörige! Dort bekommen Sie alles was Sie für die Ausbildung benötigen, inklusive Ihrer Auszubildendenuniform. Die Finanzierung Ihrer Ausrüstung übernimmt die Erdraumflotte, genau wie die Verpflegung und Unterbringung auf der Hoststation oder Schiffen der Erdraumflotte. Außerdem erhalten Sie als Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr eine monatliche Ausbildungsvergütung von 600 Euro. Im zweiten Jahr sind es dann 1200 Euro, im dritten Jahr 1800 Euro und nach Abschluß Ihrer Ausbildung erhalten Sie das volle Grundgehalt der Erdraumflotte von 2400 Euro. Der Betrag wird Ihnen am Monatsende auf Ihrem Gehaltskonto gutgeschrieben das wir bereits für Sie eingerichtet haben. Außerdem erhalten Sie noch eine einmalige Dienstantrittsvergütung von 500 Euro die bereits Ihrem Gehaltskonto gutgeschrieben wurde. Zugriff auf Ihr Konto erhalten Sie per Daumenabdruck in der Bank auf dem Promenadendeck der Hoststation. Eine Diensthaftpflicht- Kranken- und Unfallversicherung ist ebenfalls inklusive. Außerdem wird von Ihrem Gehalt ein bestimmter Betrag in Ihre Pensionsversicherung eingezahlt. Der Betrag den Sie auf Ihrem Konto gutgeschrieben bekommen ist der Nettobetrag und steht ihnen in vollem Umfang zur Verfügung.“ – „Wow, Danke!“, antwortete Stefanie und nahm das Speichermodul an sich. Verwalter Sella sagte: „Das wäre dann alles Frau Ivanes. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Ausbildung und die spätere Karriere bei der Erdraumflotte.“ – „Danke, ich werde mich bemühen.“, antwortete Stefanie. Dann verabschiedete sich Verwalter Sella von Stefanie, Ruby und Sebastian worauf sie sein Büro verließen. Als sie vor dem Lift standen war es 17:30 und Stefanie fragte: „Und was machen wir jetzt?“ – „Wir besorgen Deine Ausrüstung und Deine Uniform.“, antwortete Ruby und wählte das Promenadendeck als Fahrziel. Der Lift kam wenig später und sie stiegen ein. Während der Fahrt zum Promenadendeck strahlte Stefanie über das ganze Gesicht.

Der Lift erreichte schließlich das Promenadendeck und sie gingen an den zahlreichen Geschäften vorbei. Dann kamen Sie zum Ausrüstungsgeschäft der Erdraumflotte. Im Geschäft waren verschiedenste Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Sie gingen bis zu einem Tresen hinter dem ein Verkäufer stand. Der Verkäufer fragte: „Kann ich Ihnen helfen?“ – „Wir benötigen die Ausrüstung für die Ausbildung.“, antwortete Stefanie und reichte dem Verkäufer das Speichermodul. Der Verkäufer steckte das Modul in eine Schnittstelle auf dem Tresen und sagte: „Ah ja, einmal die Grundausrüstung und die Auszubildendenuniform. Bitte identifizieren Sie sich!“, daraufhin legte Stefanie ihren Arm mit dem Kommunikationsarmband auf einen Sensor der in der Oberfläche des Tresens eingelassen war. Es gab einen kurzen Piepton und der Verkäufer sagte: „Danke! Soll Ihre Ausrüstung in Ihr Quartier auf der Far Horizon teleportiert werden oder wollen Sie diese gleich mitnehmen?“ – „Wenn die Lieferung innerhalb der nächsten 5 Tage erfolgt dann können Sie die Ausrüstung in mein Quartier auf der Far Horizon teleportieren.“, antwortete Stefanie. Der Verkäufer erwiderte: „Die Lieferung wird innerhalb der nächsten zehn Minuten erfolgen.“ – „Danke!“, antwortete Stefanie. Der Verkäufer machte daraufhin auf der Konsole des Tresens einige Eingaben und sagte daß alles erledigt war. Stefanie, Ruby und Sebastian verabschiedeten sich und verließen das Geschäft.

Draußen vor dem Geschäft fragte Stefanie: „Woher kennen die überhaupt meine Maße?“ – „Du wurdest doch bei Deiner Ankunft hier auf der Station vermessen. Diese Daten werden bei jedem Einkauf von Bekleidung berücksichtigt.“, antwortete Ruby. Stefanie fragte: „Und was ist wenn ich nun ab- oder zunehme?“ – „Wenn Dir Deine jetzige Kleidung nicht mehr passen sollte läßt Du Dich einfach neu vermessen bevor Du neue Kleidung kaufst.“, antwortete Ruby. Dann schlenderten sie noch ein Wenig durch die Ladenpassagen bevor sie sich auf die Far Horizon zurückteleportieren ließen. Gleich nachdem sie wieder auf dem Schiff waren wollte Stefanie unbedingt ihre Ausrüstung ansehen und ihre Uniform anprobieren. Sie fragte ob Ruby und Sebastian mitkommen wollten und als sie zustimmten ließ Stefanie sie alle drei in ihr Quartier teleportieren. Auf der kleinen Teleporterstation lag eine Umhängetasche und ein Paket. Stefanie legte das Paket aufs Sofa und öffnete die Umhängetasche. Darin war ein X-Pad 3.0 XL und ein normales Pad für Notizen und andere Anwendungen. Stefanie schaute Ruby an und fragte: „Ist das alles was ich an Ausrüstung brauche?“ – „Was hast Du denn erwartet, Einen Notizblock, Stifte und Hefte? Das hier ist die Erdraumflotte und keine antike irdische Marine.“, erwiderte Ruby lachend. Stefanie schloß die Umhängetasche wieder und packte ihre Uniform aus. Dann schaute sie Ruby an und fragte: „Ist es schlimm wenn ich sie jetzt schon anziehe?“ – „Du hast Dich beworben und bist jetzt offiziell registriert für die Ausbildung. Diese Uniform weist Dich als Auszubildende aus also kannst Du sie beruhigt tragen.“, antwortete Ruby. Stefanie verschwand mit der Uniform im Schlafbereich ihres Quartiers. Nach wenigen Minuten kam sie zurück in den Wohnbereich und fragte: „Na, wie sehe ich aus?“ – „Jetzt bist Du eine von uns.“, antwortete Sebastian und Ruby fügte hinzu: „Du siehst klasse aus in der Uniform! Die Erdraumflotte hat wirklich etwas am Schnitt der Uniformen verändert. Wenn ich an meine Uniform während der Ausbildung denke, die sah nicht so vorteilhaft aus.“ – „Ja die sitzt auch tadellos. Kein ziehen oder spannen, man spürt nicht einmal daß man sie trägt.“, antwortete Stefanie.

Sebastian fragte: „Wollen wir den Tag ausklingen lassen oder noch etwas unternehmen?“ – „Also ich würde gerne noch etwas machen.“, antwortete Stefanie. Ruby fragte: „Wollen wir noch einen Ausflug machen?“ – „Ja, laß uns ein Wenig herum fliegen!“, erwiderte Stefanie. Ruby fragte: „Willst Du mitkommen Basti?“ – „Eine kleine private Patrouille durch das Sonnensystem? Ja ich bin dabei!“, antwortete Sebastian. Daraufhin ließ Ruby sie alle drei in die Kampffliegerrampe teleportieren. Vor dem Tresen der Hangarverwaltung standen Yvette und Fähnrich Sommer. Yvette winkte ihnen zu und rief: „Na, wollt Ihr einen Ausflug machen?“ – „Nur ein wenig durch das Sonnensystem patrouillieren.“, antwortete Sebastian. Yvette erwiderte: „Wollt Ihr Euch uns anschließen?“ – „Was hältst Du davon Stefanie?“, fragte Ruby und Stefanie antwortete: „Na klar!“ – „Okay wir begleiten Euch.“, sagte Ruby daraufhin zu Yvette. Sebastian fragte: „Hey Yvette, habt Ihr Euch schon für ein Schiff entschieden?“ – „Nein wieso, hast Du einen Vorschlag?“, fragte Yvette. Sebastian antwortete: „Ich fliege sehr gerne mit den Einmannjägern aber ich weis nicht ob jeder von uns bereit wäre alleine zu fliegen.“ – „Ich würde auch alleine fliegen falls Christina mit Ruby und ihrer Schwester zusammen fliegen möchte.“, antwortete Yvette. Fähnrich Sommer erwiderte: „Ja klar, kein Problem!“ – „Okay dann nehmt Ihr die GHOSTBIRD- Klasse und ich folge Euch mit Sebastian jeweils in einem Einmannjäger.“, schlug Yvette vor. Ruby und Fähnrich Sommer stimmten zu, Stefanie fragte: „Die GHOSTBIRD- Klasse, ist das nicht dieses Schiff das wie ein Klingonenschiff aussieht?“ – „So ist es, die GHOSTBIRD- Klasse ist den klingonischen Schiffen der K-VORT- Klasse nachempfunden. Sie ist nur auf den Maßstab eines Kampffliegers verkleinert, ihre Feuerkraft wird dadurch allerdings nicht beeinträchtigt.“, erklärte Yvette. Stefanie sagte begeistert: „Ich bin dabei!“ – „Gut, dann wollen wir mal.“, antwortete Yvette. Daraufhin forderte sie die Bereitstellung der GHOSTBIRD- Klasse und zweier Einmannjäger an.

Etwas später waren die Schiffe bereitgestellt. Ruby, Stefanie und Fähnrich Sommer kletterten in das Cockpit der GHOSTBIRD- Klasse. Bevor Sebastian in seinen Jäger kletterte fragte er Yvette: „Weist Du was morgen Vormittag ansteht? Ich bin morgen von 8:00 bis 16:00 dem Kampffliegergeschwader zugeteilt.“ – „Ja ich habe davon gehört. Laß Dich einfach überraschen!“, antwortete Yvette lachend und kletterte in ihren Jäger. Sebastian stieg ebenfalls in seinen Jäger, setzte das Augenliederprojektionssystem auf und schloß die Kanzel. Ruby meldete sich über das Kommunikationssystem und sagte: „Okay Hawk und Viper, die Starterlaubnis wurde erteilt und Ihr startet nach uns. Mein Rufzeichen lautet Eagle.“ – „Verstanden Eagle!“, antwortete Sebastian und auch Yvette bestätigte daß Sie verstanden hatte. Daraufhin beschleunigte Ruby die GHOSTBIRD- Klasse und startete, Sebastian startete als Rubys Schiff im Start- und Landekanal verschwunden war. Als Sebastian die Far Horizon verlassen hatte schaute er sich um und wartete bis Yvettes Schiff erschien.

Ruby meldete sich und sagte: „Hawk und Viper, ohne vertikalen Versatz auf meiner vier und acht Uhr- Position formieren!“ – „Verstanden Eagle!“, antwortete Sebastian und Yvette bestätigte ebenfalls den Befehl. Nach dem Einnehmen der Positionen in der Formation übermittelte Ruby die Koordinaten für den Formationssprung und zählte den Countdown für den Sprung herunter. Als sie bei null angelangt war aktivierten sie, Yvette und Sebastian den Sprungantrieb. Wenig später tauchten sie in einem hohen Orbit um den Mars wieder im normalen Raum auf. Das Schiff der Pflanzenwesen umkreiste den Mars in einem niedrigen Orbit innerhalb der Atmosphäre. Ruby meldete sich bei der Marskolonie und bei Mi´ido und erklärte daß sie sich nur nach dem Fortschreiten des Terraformingprozesses erkundigen wollten. Mi´ido begrüßte sie mit seiner flüsternden Stimme und berichtete daß der Prozeß des Terraforming gut voran ging. Im Anschluß an Mi´idos Bericht bedankte sich Ruby für die Informationen und verabschiedete sich. Anschließend übermittelte Ruby die Sprungkoordinaten und zählte den Countdown herunter. Daraufhin sprangen die drei Schiffe in die Nähe der Erde, wobei sie den Normalraum auf der erdabgewandten Seite des Mondes erreichten um nicht zufällig von einem Hobbyastronomen entdeckt zu werden. Sie umkreisten den Mond einmal in niedriger Höhe und sprangen dann weiter zur Venus. Als auch in der Nähe der Venus alles ruhig war sprangen sie zu den verschiedenen Skyfood- Agrarstationen zwischen den Umlaufbahnen von Venus und Merkur. Nachdem sie alle Agrarstationen besucht hatten sprangen sie in den Orbit des Merkur. Auch rund um den Merkur war alles ruhig und so sprangen sie in einen sehr hohen Orbit um den Jupiter. Auch dort war alles friedlich, genau wie beim Saturn den sie als nächstes erreichten.

Als sie den Uranusorbit erreichten sahen sie das riesige Reparaturdock das den Planeten umkreiste. Sie wollten gerade weiter springen da verließ ein Raumschiff die Sprungpassage. Es war ein blutrotes halbmondförmiges Raumschiff das den Namen RED-HALFMOON trug. Kapitän Bach meldete sich und sagte: „Hier ist Kapitän Vera Bach an Bord des Erdraumflottenschiffes RED-HALFMOON, ich rufe die GHOSTBIRD.“ – „Sprechen Sie!“, antwortete Ruby. Kapitän Bach erwiderte: „Ich grüße Sie Leutnant Ivanes. Was führt Sie in den Uranusorbit?“ – „Nur eine Routinepatrouille. Und was führt Sie hierher? Ich hoffe doch die RED-HALFMOON ist nicht hier um Reparaturen durchführen zu lassen.“, erwiderte Ruby. Kapitän Bach antwortete: „Keine Sorge Leutnant Ivanes, die RED-HALFMOON ist in gutem Zustand. Wir hörten von seltsamen Ereignissen auf der E.S.F.S. TRIANGLE und mein Chefingenieur ist der Meinung daß sich vielleicht ein Materieabbild im Speicher des Schiffes befindet.“ – „Es tut mir leid Kapitän Bach aber sie kommen zu spät. Ein Team von der Far Horizon ist heute vormittag bereits den Berichten nachgegangen. Mein Kompliment an Ihren Chefingenieur, er lag mit seiner Vermutung absolut richtig. Es ist dem Team von der Far Horizon gelungen Leutnant Katschmarek nach einer Woche wieder zu rematerialisieren.“, erwiderte Ruby. Kapitän Bach fragte: „Wie geht es Leutnant Katschmarek?“ – „Nach seiner Rematerialisierung gab es keine Anzeichen für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Mit der Ausnahme daß er eine ganze Woche verpaßt hatte ging es ihm gut. Vielleicht ist er noch auf der Far Horizon zur Beobachtung.“, antwortete Ruby. Kapitän Bach sagte: „Dann werden wir mal zur Far Horizon fliegen. Ich kenne Leutnant Katschmarek persönlich und würde ihn gerne sprechen.“ – „Wir sind ebenfalls auf dem Weg zurück zur Far Horizon. Möchten Sie sich uns anschließen?“, erwiderte Ruby. Kapitän Bach antwortete: „Einverstanden, wir folgen Ihnen. Übermitteln Sie uns die Sprungkoordinaten und geben Sie das Zeichen wenn es losgeht!“ – „In Ordnung!“, erwiderte Ruby, darauf positionierte sich die RED-HALFMOON direkt über den drei Kampffliegern. Ruby zählte den Countdown für den Sprung herunter und alle vier Schiffe sprangen gleichzeitig.

Als sie gegen 20:10 den Orbit des Neptun erreicht hatten löste sich die RED-HALFMOON aus der Formation und schwenkte auf Parallelkurs zur Far Horizon in den Neptunorbit ein. Ruby forderte die Landeerlaubnis an und als diese erteilt wurde landete sie zuerst mit der GHOSTBIRD- Klasse und anschließend landeten Sebastian und Yvette mit ihren Jägern. Nachdem sie aus ihren Schiffen geklettert waren und die Wartungsmannschaft diese verstaute kam Stefanie zu Sebastian und fragte: „Hast Du dieses abgefahrene rote Raumschiff gesehen?“ – „Du meinst die RED-HALFMOON, ja natürlich habe ich sie gesehen. Aber Du hast schon Recht, dieses Schiff ist wirklich beeindruckend.“, antwortete Sebastian. Ruby legte Stefanie die Hand auf die Schulter und sagte: „Es wird noch viele Dinge geben die Dich beeindrucken Schwesterlein. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen daß Du die praktische Flugausbildung als sehr beeindruckend empfinden wirst.“ – „Meinst Du etwa was bestimmtes?“, fragte Stefanie. Ruby erwiderte: „Na zum Beispiel die Gefechtsübungen im Simulator und später mit richtigen Schiffen, da gibt es immer jede Menge Aufregung.“ – „Gefechtsübungen? Das ist ja unglaublich!“, rief Stefanie. Sebastian erwiderte: „Und nicht zu vergessen das Waffentraining für die Außenmissionen, das ist ebenfalls äußerst realistisch.“ – „Ich kann es kaum erwarten bis die Ausbildung beginnt.“, antwortete Stefanie. Nach einigen weiteren Erklärungen von Ruby wurde Stefanie doch langsam müde und verabschiedete sich. Nachdem sie sich in Ihr Quartier teleportiert hatte sagte Sebastian: „Ich hoffe sie schafft die Theorie und die weniger interessanten praktischen Kurse. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen das die gesamte Ausbildung ein ganzes großes Abenteuer ist.“ – „Mach Dir keine Sorgen, Stefanie weis was sie erwartet. Während meiner Ausbildungszeit habe ich ihr äußerst detailliert von meiner Ausbildung berichtet. Sie fand das alles damals schon sehr interessant.“, antwortete Ruby.

Schließlich ließen sich Ruby und Sebastian in Sebastians Quartier teleportieren. Nachdem sie angekommen waren fragte Sebastian: „Was meinst Du was mich morgen während meiner Schicht beim Kampffliegergeschwader erwartet?“ – „Ich hörte da was von einer Eskorte für ein Schiff. Wir sollen es vom System Gliese 581 bis zum Neptun begleiten.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Toll, ich war lange nicht mehr im System Gliese 581!“ – „Ich wußte daß es Dir gefällt. Jetzt sollten wir uns etwas Schlaf gönnen, ich bin jedenfalls ziemlich müde.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Okay laß uns schlafen gehen!“ – „Na komm!“, antwortete Ruby. Als sie wenig später im Bett lagen sagte Ruby: „Das wird morgen eine interessante Mission, Du wirst sicher begeistert sein.“ – „Kannst Du mir nicht mehr sagen?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Also gut, wir fliegen ins System Gliese 581, schließen uns einem Schiff an das eine wichtige Person transportiert und begleiten es zur Neptun- Hoststation. Am Nachmittag begleiten wir das Schiff dann wieder zurück nach GJ 581g“ – „Was ist das für eine wichtige Person?“, fragte Sebastian. Ruby sagte: „Sie nennt sich Sarah – die Stimme von Gliese 581g aber sie ist keine Botschafterin. Alles andere erfährst Du morgen. Jetzt versuche zu schlafen Basti.“ – „Okay, gute Nacht Ruby“, antwortete Sebastian. Ruby kuschelte sich an ihn und sie schliefen ein.
 
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