Ich finde, der Text hat eine Menge Potenzial, allerdings ist der Übergang zwischen einer tatsächlichen Handlung (Mann auf Bühne) und den theoretisch-philosophischen Gedanken des Protagonisten ab Beginn des Kulisseneinsturzes ein wenig hakelig. Es wirkt nicht richtig flüssig und für einige Gedankengänge hättest du dir mehr Zeit nehmen können, da es gegen Ende ziemlich unübersichtlich wird. Vielleicht da nochmal auf den Handlungsteil zurückgreifen, z. B. wie der Mann das Theater verlässt und das vorige nochmals gedanklich zusammenfasst und der Text somit ein Fazit zieht.
Trotzdem hat mir der Text gut gefallen, weil, wie gesagt, eine Menge Potenzial drinsteckt.
Gruß
Christian Hoja
hey jessy, ich bin ganz gut beeindruckt von dir. du hast das ja echt drauf. selbst hier in amerika les ich deine werke. wie gehts dir denn so? hast mir ja nicht mehr zurückgeschrieben.
und schrieb diesen text, nachdem ich schwer verletzt im krankenhaus aufgewacht war ... (???)
wenn dein protagonist am ende selbstmord begeht, solltest du die geschichte in der gegenwart schreiben, sonst wirkt das ende unfreiwillig komisch.
finde die geschichte ansonsten nicht schlecht geschrieben. nur hier und da etwas komische formulierungen. z.b. "Durch einen Unfall und einen Streit stürzte Laika die Treppe im Haus hinunter."
Das "Durch den Streit" passt dort nicht, finde ich. Zum Ende hin werden mir außerdem die Beschreibungen der Gefühle von Benjamin zu knapp. Du schreibst nur noch: "Ich habe es versucht, doch ohne Laika macht das alles keinen Sinn mehr."
Das hättest du ruhig noch weiter ausführen können. Schön finde ich die Beschreibung der Gespräche der beiden und Laikas Gedanken zum Tod.
diese situationsbeschreibung gefällt mir sehr. man spürt förmlich die unausgesprochenen wörter zwischen den beiden in der luft hängen und hört selbst die uhr ticken.
.... es ist alles leichter gesagt von aussen, aber wie fühlt sich dieser Mensch.....
Ich mache gerade eine ganz furchtbare Geschichte durch:
Hallo,
ich bin durch Zufall auf Eure Seite gekommen und ich finde sie sehr interessant.
Nun etwas zu meiner Geschichte, die so ausweglos ist - vielleicht hat jemand einen Rat für mich...
Ich habe vor 4 Monaten einen wunderbaren Mann kennengelernt, der sowas von liebevoll, zuvorkommend und traumhaft ist. Er ist seit 25 Jahren mit seiner Frau zus. und seit 21 Jahren verheiratet. Er besitzt ein §-Fam. Haus, wo die Schwiegermutter unten und der Schwager in der 2. Etage lebt.
Vor 5 1/2 Jahren erlitt die Frau (damals 37 Jahre) im Auto Gehirnbluten und im Krankenhaus dann noch Hirnhautentzündungen und Schlaganfälle. Er hat sie fast 5 Jahre 24 Std. allein zuhaus gepflegt und ist dann vor 18 Mon. selbst zus. gebrochen und kam in die Klinik, wog nur noch 65 kg. Anfang letzten Jahres, nachdem alle Leute ständig auf ihn eingeredet haben, hat er seine Frau in ein Pflegeheim gegeben, sie aber täglich besucht. Kein Mensch ihrer Familie hat sich um sie gekümmert, weder als sie zuhaus gelebt hat noch im Heim.
Ich war dann ein paar Mal auch dort zu Besuch als gute Freundin - er würde nie etwas machen, was ihr weh tut. Sie ist demenz und wir haben aber trotzdem immer Rücksicht auf sie genommen. Alles vergisst sie sofort wieder, weiss eigentlich garnichts oder möchte z. B. RTL auf ihr Brot. Als ich gesehen habe, wie liebevoll er ihr die neuen Pampers anlegt und auch mit ihrer Versteifung sie ganz rücksichtsvoll in den Rollstuhl setzt damit wir spazieren gehen können, habe ich nur noch Bewunderung und grossen Respekt für so einen Mann. Nun entstand auch bei uns eine grosse Liebe, dachte ich zumindest. Es waren sehr viele Vorkommnisse im Pflegeheim und ich war die Einzige die ihn darin bestärkte, dass er sie vor 7 Wo. wieder heim geholt hat. Wir sagten uns immer - gemeinsam schaffen wir alles.
Kein Mensch hat verstanden, wie ich als Zweitfrau dieses ertragen konnte, denn er hat bis Abends ca. 20 Uhr mit ihr und der Pflege zu tun. Aber ich sehe es ja, dass sie nur noch wie ein krankes Kind für ihn ist und selbst ich knuddel mit ihr liebevoll.
Wir hatten eine wundervolle Sylvesterfeier, weil ich zu Weihnachten von ihm die Karten geschenkt bekam. Wir mussten zwar um ca. 2.30 Uhr heim zu seiner Frau, weil er sie nachts einmal drehen muss, aber das empfinde ich überhaupt nicht als schlimm. Neujahr ging ich dann morgens gleich zu ihr rein, knuddelte mit ihr ganz herzlich, machte ihr Frühstück in der Zeit wo er sie wusch und es war jeder Tag, den wir gemeinsam verbrachten einfach wunderschön.
Am Mittwoch letzter Woche war ich das letzte Mal dort. Als wir im Bett lagen und schlafen wollten, hörten wir unten bei der Schwiegermutter bis Nachts um 2.30 Uhr furchtbaren Streit, Geschreie und Türen knallen - wußten aber nicht was los war.
Am Donnertag dann kam Nachmittags der Schwager zu meinem Freund hoch und hat ihn fix und fertig gemacht - ob er sich denn nicht schämen würde mit mir drei Türen weiter zu poppen usw. Er müsste sich mit seinem Schicksal abfinden und sollte wenn überhaupt sich nur eine Geliebte suchen die er ab und zu besucht.
Mit welchem Recht, kann er sich sowas erlauben, er hat seine Schwester nie besucht und es macht mich einfach nur wütend. Er ist doch erst 45 Jahre jung und hat doch auch ein Recht auf ein bisschen Leben oder?
Wenn mein Freund so rücksichtslos wäre, wie er meint, dann hätte er sie im Heim gelassen oder ich hätte nicht gesagt - komm wir schaffen das alles zusammen.
Nun kann ich nicht mehr dahin, weil er Ruhe im Haus haben möchte, obwohl es sein Haus ist, aber 25 Jahre zählen natürlich mehr als 4 Monate.
Ich bin aber kein Mensch, der 2 oder 3 Besuche die Woche haben möchte, ein wenig Sex und nach vier Stunden geht mein Partner wieder - das kann ich nicht, da käme ich mir vor wie eine Hure.
Wir lieben uns beide sehr und ich verstehe ihn auch, dass er total gestresst ist, aber so geht es nicht.
Ich habe ihm gestern die Entscheidung abgenommen und habe ihm eine email geschrieben, dass ich nicht auch noch Druck auf ihn ausüben möchte, aber wohl im Moment das Beste für alle wäre, wenn wir keinen Kontakt haben.
Aber wollte ich das wirklich....
Es zerreißt mein Herz, denn ich habe noch nie so einen wundervollen Menchen getroffen und er sagte ja auch immer, er würde für mich das gleiche machen, so sehr liebt er mich.
Ich denke man kann es auf 2 Weisen verstehen, zum einen religiös und zum anderen gegen Religion: Man kann es so verstehen, dass adie Menschen sich zum Glauben bekennen sollen und somit endlich aufwachen, oder aber sie sollen aufhören an diese ganzen Dinge von einer Straphe oder einem Verderben zu glauben und so gesehen "aufwachen". Dies wäre meine Deutung..
-Benjamin
Hallo Jessica,
ich finde die Formulierung recht gut, aber irgendwie komme ich nicht an den Punkt, was Du mit diesem Gedicht sagen willst. Vielleicht liegt es ganz einfach an mir.
Trotzdem 4 Punkte.
Danke für deinen Kommentar, Benjamin. Der Schwerpunkt soll natürlich der dunkle Raum sein, wie du ja schon gesagt hast, deshalb habe ich die anderen Ereignisse auch etwas gefühlsärmer beschrieben. Ich stimme dir übrigens vollkommen zu, dass es etwas unrealistisch ist, nach einem derartigen Vorfall so schnell wieder klar denken zu können, für die Kernaussage brauchte ich aber sowohl ein trauriges Erlebniss als auch die schnellstmöglichst klaren Gedanken der Hauptperson.
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P.S. an den Rest der Welt: Über weitere Meinungen und Kritik würde ich mich freuen ;-)
Was soll man sagen... Zum einen ist es eine Schilderung, zu einem sehr traurigen Ereignis. Dieses Ereignis wird jedoch nicht genauer beschrieben, wodurch es nich geschieht, dass der Leser sich in die Situation hineinversetzt. Ich denke, dies ist beabsichtigt, da die Intention der Geschichte ist, die schönen Momente aufzuzeigen(wenn ich nicht irre). Dadurch, dass sie in dieser Form geschrieben ist, entsteht ein Zusammenspiel von Form und Inhalt. Die Formulierungen kamen mir recht sachlich vor, auch die positiven Momente werden nur beschrieben, nicht aber fühlt man sie nach.
Was man sich jedoch vorstellen kann, und ich gehe davon aus,dass es so beabsichtigt ist, ist der dunkle Raum, in dem sie sitzt und der immer heller wird. Eine sehr bildhafte Vorstellung, die mir gefällt. Die Erlebnisse prägen den Menschen(dunkler Raum), doch erst durch Reflexion werden sie zu wirklicher Erfahrung(Raum wird heller).
Was ich als zweifelhaft ansehe ist, das ein Mensch nach solch einem VOrfall so schnell in der Lage ist, wieder klar zu denken und sich so zu freuen, gerade da es ein Mord an ihrer besten Freundin war UND ein Selbstmord. Aus dem Text geht hervor, dass Jakob so eine Tat angekündigt hat, für den Fall, dass sie drohen sich zu verlieren, was einiges über seine Persönlichkeit aussagt..
Über diese, aus meinen Augen, Fragwürdigkeit, die jedoch auch eine Kleinigkeit ist, da sie an der Aussage im Grunde nichts ändert, kann man allerdings aus dem eben genannten Grund hinwegsehen.
Ob man wirklich das Schöne nur erfassen kann, wenn es einem im Moment schlecht geht sei dahingestellt, richtig ist, das man auf jeden Fall beides kennen muss um es überhaupt "werten" zu können.
So, ich hoffe du kanst mit meinem Kommentar etwas anfangen.
-Benjamin
Sehr gut geschrieben. Gefällt mir! Die Bilder sehe ich auch richtig vor mir. Gruß Sabine
Sabine Müller (30.03.2007)
Inhaltlich stimme ich Lena zu, man kann es wörtlich nehmen, als eine Schilderung des jüngsten Tages. Viel eher jedoch ist es eine Metapher über eine "tote" Welt in der wir zwar leben, aber unsere Gefühle sind tot, unser Geist und unsere Seele, diese Dinge vermisst du.
Auch mein Fall ist der Stil nicht, es ist nicht so, dass ich ihn "schlecht" finde, nur gelingt mir so ein Zugang zum Inhalt schlechter...
-Benjamin
Inhaltlich wirklich toll, sehr treffende bilder und so geschrieben, dass es einem echt nahe geht. Stilistisch allerdings gar nicht mein Fall. Deshalb nur 4 Punkte
Die Geschichte ist wirklich gut. Aber es gibt ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind.
Im letzten Satz schreibst du, er würde sich auf die Suche nach seinem nächsten Opfer machen. Aber du schreibst aus seiner Sicht und er fühlt sich nicht als Täter, also kann es auch keine Opfer geben. Ein neues Mädchen, eine neue Freundin vielleicht.
Das führt mich zu einem weiteren Punkt. Am Anfang sieht es so au, als ob die Tote seine Freundin war (er küsste sie ein letztes Mal, sie fühlte sich an wie am ersten Tag). Aber am Ende der Geschichte sieht es eher so aus, als suche er sich Zufallsopfer (all diese hübschen Mädchen, er würde sich wieder auf die Suche machen). Daß er sich mit allen seinen Opfern vorher anfreundet, ist unglaubwürdig.
P.S. Ich freue mich auf neue Geschichten von dir.
Ich habeauch schon versucht, so ein Gefühl auszudrücken, aber mir ist es nicht gelungen. Super, dass du es geschafft hast, in Worte zu fassen, was sich ja eben nicht in Worte fassen lässt!